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Schrille Nacht: Eine heiße Weihnachtskreuzfahrt von Kiel nach Oslo. Mit Huhn.
Schrille Nacht: Eine heiße Weihnachtskreuzfahrt von Kiel nach Oslo. Mit Huhn.
Schrille Nacht: Eine heiße Weihnachtskreuzfahrt von Kiel nach Oslo. Mit Huhn.
eBook79 Seiten56 Minuten

Schrille Nacht: Eine heiße Weihnachtskreuzfahrt von Kiel nach Oslo. Mit Huhn.

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Über dieses E-Book

Ach, du geile Weihnachtszeit!

Dass es im Bett der Luxuskabine hoch hergeht, liegt nicht allein am winterlichen Seegang, und auch die Stabilisatoren der Kreuzfahrtfähre Vision sind nicht defekt.

Alva und Ratzke haben Sex, wilden Bescherungs- und Jubiläumssex. Weil Ratzke die Fünf-Sterne-Suite gebucht hat, ist Alva bereit, diese bestimmte Sache zu machen, auf die Ratzke schon lange unendlich scharf ist.

Endlich ist das Jul-Buffet genossen, die Minibar geplündert, das Viagra geschluckt und Alva bestrapst. Ein herrlich unheiliger Abend liegt vor ihnen. Wenn nur das Huhn nicht wäre. Das sitzt auf dem Nachttisch, gurrt ab und zu, reckt den Hals und starrt Ratzke an.

Eine Geschichte von starkem & heißem Weihnachts-Verkehr zwischen Kiel und Oslo. Mit Huhn.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum8. März 2014
ISBN9783942989725
Schrille Nacht: Eine heiße Weihnachtskreuzfahrt von Kiel nach Oslo. Mit Huhn.

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    Buchvorschau

    Schrille Nacht - Sophie Andresky

    Lametta!

    SCHRILLE NACHT

    Mit Huhn

    Ratzke liebt den Moment, wenn Alva den langen schwarzen Nylonstrumpf über das Knie streift. Er lässt sich in den Sessel fallen, mit dem Rücken zum Panoramafenster. Draußen gibt es nichts mehr zu sehen, nur noch Schwärze, das Meer ist schon vor Stunden in der Dunkelheit verschwunden. Und selbst wenn noch glitzernde Wellen zu bewundern wären, wie kurz nach dem Ablegen in Kiel, dann könnten sie nicht mit Alva konkurrieren.

    Alvas Vorbereitungen sind voller schöner Momente. Wie sie ihr Haar über Kopf auskämmt, bis es knistert. Wie sie ihre sportliche Unterwäsche auszieht und über die Striemen reibt, die der BH auf ihrer Schulter hinterlassen hat. Wie sie dann ihr rotes Samtkorsett um die Taille legt, die Brüste in den Körbchen zurechtlegt und beginnt, die Häkchen von oben nach unten zu schließen. All das genießt Ratzke.

    Er öffnet die kleine hölzerne Tür der Minibar neben sich und nimmt eine winzige Flasche Martini rosso heraus. Als er sich bückt und streckt, glaubt er einen Moment lang zu fühlen, dass ein Zittern durch das Schiff geht.

    Er versucht, den Bewegungen der Colorful Vision nachzuspüren, aber die riesige Kreuzfahrtfähre schwankt kaum. Auf der Mitte der Überfahrt nach Norwegen soll der Seegang etwas rauer werden, hat er gelesen, aber jetzt ist es ruhiger als in einem Bahnabteil. Kein Vergleich zu der ICE-Strecke an der Loreley vorbei, wo die Mitropa-Angestellten im Speisewagen die »Kartoffelsuppe Hänsel und Gretel« oder das »Rindergulasch Wotan« in jeder Kurve über die Tische rutschen lassen, als wären es Steine beim Curling. Manchmal grollt es aus der Tiefe des Schiffsbauchs bis zu ihnen in die Suite, das war’s schon, Ratzke muss sich keine Sorgen machen. Ihm wird schnell schlecht, er ist überhaupt nicht seefest, aber diese Minikreuzfahrt von gerade mal zwei Nächten sei ideal für Landeier, haben seine Kollegen gemeint, und sie scheinen Recht zu behalten. Bisher jedenfalls läuft alles recht gut für ihn.

    Ratzke und Alva haben die Vision in Kiel betreten, und Alva war ganz überschwänglich, als sie am Empfangstresen des Terminals merkte, dass Ratzke heimlich die Fünf-Sterne-Suite gebucht hatte und nicht die abgesprochene Innenkabine. Sie schmiegte sich an ihn und flüsterte ihm ins Ohr, sie werde heute Nacht diese Sache machen, die er sich seit langem so sehr wünsche. Und dabei hatte sie ihm unauffällig und verdeckt von seinem Wintermantel in den Schritt gegriffen und ihre Finger bewegt, fordernd und gerade so fest, wie er es gern hat.

    Er kam sich vor wie ein Rockstar, allein schon deshalb, und nicht etwa, weil sie in der mit Rentieren und roten Beerenkränzen geschmückten VIP-Lounge standen, in der die Passagiere der Suiten bei Glögg und Zimtkeksen aufs Einschiffen warten konnten. Er küsste Alva, spielte mit ihrer Zunge und knabberte an ihrer Unterlippe, bis das ältere Ehepaar, das neben ihnen leise schlürfend Glögg trank und auf Norwegisch miteinander flüsterte, sich missbilligend räusperte. Da flüsterte er ihr nur noch ins Ohr: »Ich werd dich ordentlich rannehmen, meine Schöne, deine Muschi wird was erleben heute Nacht, ich fick dich so durch, das vergisst du nie, du wirst meine nasse, heiße, geile Wunderpunze sein, ich werd dich lecken, überall wo du willst, und wenn wir dann diese Sache machen, wirst du sehen: Das ist das Größte. Ich wette, du bist jetzt schon feucht im Höschen.«

    Ratzke konnte es gar nicht mehr erwarten, dass der Steward kam, um die kleine Gruppe von VIP-Gästen vor allen anderen Passagieren durch die gläserne Röhre zu geleiten, die das Terminal mit der Vision verband und durch die jetzt die Putzkolonne von Bord ging, eine in elchwurstfarbene Overalls gekleidete Truppe, die riesige Staubsauger hinter sich herzog und Eimer mit Lappen und große Putzmittelkanister schleppte.

    Alva lachte und schwatzte aufgedreht. Sie sind bisher selten zusammen verreist, das ist schwierig, wenn beide in derselben Firma arbeiten, und merkwürdig ist vor allem, dass sie noch nie eine Kreuzfahrt unternommen haben, immerhin arbeiten sie bei einem Schiffsausrüster in Hamburg und kümmern sich vom Türgriff bis zur Turbinenschaufel um alles, was die Schiffe ordern. Alva hat mal zwei Wochen lang herumtelefoniert, um spezielle Puddingförmchen in Schneckengestalt für den Küchenchef eines Partyschiffs zu bekommen, und Ratzke berechnet regelmäßig Vorhangstoffe für Bordrestaurants oder Auslegeware für die Shops. Fremd sind ihnen die kreischenden Farben, der viele Glitzer und die funkelnden Handläufe der Vision also gar nicht.

    Trotzdem fühlen sie sich wie auf einem fremden Planeten, und in der Lounge hatte Alva sogar noch ein schlechtes Gewissen gehabt, weil es ihnen so gut ging, und Thalheimer dagegen irgendwo in dem Gedränge von Leuten war, die stehend in der Halle warten mussten, bis auch sie an Bord dieser schwimmenden Kleinstadt gehen durften.

    Ratzke machte sich keinen Kopf um Thalheimer. Er fand es selbst wahnsinnig nett von ihnen beiden, diesen komischen Kerl auf die Reise mitzunehmen, damit er Weihnachten nicht allein war. Er hatte Mitleid mit ihm gehabt, weil er so ein einsamer Freak war, aber ihn einzuladen auf ihre Weihnachts-Ehejubiläums-Romantik-Tour, das war Alvas Idee gewesen. Seine gute, warmherzige Alva. Heiligabend würde er beim Jul-Büffet sehr nett zu ihm sein, aber jetzt wollte er mit Alva flittern, feiern und vögeln. Vögeln vor allem. Und dann dachte Ratzke doch noch mal an Thalheimer und sein Dankesgeschenk, das er jetzt in der Hosentasche hatte. Man würde sehen, ob er es wirklich verwenden würde.

    Ratzke und Alva waren die Einzigen im Büro und sind es vielleicht bis heute, die mit Thalheimer umgehen wie mit einem normalen Menschen, und eigentlich ist er das auch, wenn man von seinem Äußeren absieht, er trinkt seinen Kaffee schwarz und macht sich Fertiggerichte in der Mikrowelle heiß, er ist nur so verschlossen und schüchtern. Und

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