Göttliches Feuer, menschlicher Rauch: Vom Heiligen und Unheiligen in der Kirche
Von Josef Imbach
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Über dieses E-Book
Josef Imbach
Josef Imbach, Dr. theol., Jahrgang 1945, ist Publizist, Autor zahlreicher theologischer Bücher und unterrichtet an der Seniorenuniversität Luzern. Von 1975 bis 2002 war er Ordinarius für Fundamentaltheologie und Grenzfragen zwischen Literatur und Theologie an der Päpstlichen Theologischen Fakultät San Bonaventura in Rom und von 2005 bis 2010 Lehrbeauftragter für Katholische Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Basel.
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Buchvorschau
Göttliches Feuer, menschlicher Rauch - Josef Imbach
VORWORT
Angesichts der Tatsache, dass es in den christlichen Kirchen so viel Zaghaftigkeit und Versagen, so viel Ängstlichkeit und auch so viel Sünde gibt, erhebt sich der Einwand, ob wir den Satz des Glaubensbekenntnisses von der »heiligen Kirche« noch guten Gewissens bejahen können. Selbst Kurzsichtigen – handle es sich nun um Kirchenfromme oder um Glaubensferne – muss ja auffallen, dass aus dem göttlichen Feuer, das Jesus entfacht hat (vgl. Lukas 12,49), immer auch viel garstiger menschlicher Rauch aufsteigt.
»Heilige Kirche« – ganz gleich, welche der christlichen Glaubensgemeinschaften damit gemeint ist – für jede von ihnen bedeutet das, dass sie, wie immer sie sich darstellen, von Gott geheiligt sind und dass die Getauften aufgefordert sind, diese Berufung zu verwirklichen: Heiligung als Gabe, Heiligkeit als Aufgabe!
Weil aber immer eine Differenz bestehen wird zwischen Heiligung und Heiligkeit, heißt es sehr richtig in einem in der römischen Kirche gebräuchlichen Hochgebet: »Barmherziger Gott, mache die Kirche zu einem Ort der Wahrheit und Freiheit, der Gerechtigkeit und des Friedens, damit die Menschen neue Hoffnung schöpfen.« Also nicht: Die Kirche ist ein solcher Ort. Sondern: Mache sie zu einem solchen Ort! Dies wiederum impliziert: Nicht mit irgendeiner christlichen Kirche, auch nicht mit dem Papst und schon gar nicht mit irgendwelchen Gottes- oder Schriftgelehrten, sondern einzig mit Christus und insofern mit den von ihm gewollten Glaubensgemeinschaften können und sollen sich die Christgläubigen vollumfänglich identifizieren. Und diese Identifikation bildet dann zugleich das kritische Korrektiv gegenüber den je konkreten Erscheinungsformen der realen, durch die Zeiten hinkenden Kirchen, die allesamt ständig der Umkehr und Erneuerung bedürfen.
VON LANGEN WÜRSTEN
UND ABGESCHNITTENEN ZÖPFEN
Was sie denn morgen Abend kochen solle, fragt Helen ihren Friedel. »Eigentlich hätte ich wieder einmal Lust auf eine Waadtländer Saucisson, mit Kartoffeln und Lauch«, sagt der. Und fügt hinzu: »Sag mal, warum schneidest du eigentlich immer an beiden Enden ein kleines Stück ab, bevor du die Wurst ins heiße Wasser legst?« »Das hat schon meine Mutter so gemacht.« Die kommt ein paar Tage später zu Besuch (was jeweils eher nach einer Visitation als nach einer Visite aussieht). Bei dieser Gelegenheit fällt Friedel die Sache mit der Wurst wieder ein. Also fragt er die Schwiegermutter, weshalb sie die beiden Wurstenden vor dem Sieden jeweils abgeschnitten habe. »Das habe ich von meiner Mutter übernommen.« Jetzt interessiert sich plötzlich auch Helen, welche das Ganze mitgekriegt hat, für die Sache. Als sie ihre Oma ein paar Tage später im Altenheim aufsucht, erkundigt sie sich bei ihr, was es mit den abgeschnittenen Wurstenden eigentlich auf sich habe. »Ach«, sagt die alte Frau, »habt ihr ihn denn noch immer, diesen viel zu kleinen Topf?«
Diese Geschichte erinnert an die Haltung mancher Gläubigen, die nur das als richtig erachten, was angeblich seit jeher praktiziert wurde. Und die deshalb neueren Entwicklungen von vornherein ablehnend gegenüberstehen. In diesem Zusammenhang wird oft bedauert, dass viele alte Traditionen einfach verschwunden seien. Dabei sollte man nicht übersehen, dass gewisse zeitweise aus der Übung gekommene Bräuche heute wiederum vermehrt gepflegt werden, wie etwa das Palmenbinden vor Beginn der Karwoche. Andere Gepflogenheiten hingegen haben sich verflüchtigt, weil sie fast nur noch musealen Charakter hatten.
Dass eine solche Entwicklung nicht in jedem Fall negativ zu beurteilen ist, haben die Preußen zu Beginn des 18. Jahrhunderts auf ganz profaner Ebene demonstriert. Damals trugen die Soldaten das Haar lang und offen. Im Zug einer Vereinheitlichung des militärischen Erscheinungsbildes wurde dann die Vorschrift erlassen, die Strähnen zu einem Zopf zu binden. Aber die neue Einheitlichkeit hatte ihren Preis; beim Exerzieren erwies sich der Zopf als hinderlich. Weshalb er irgendwann wieder aus den Kasernen verschwand.