Mehr Anfang war selten: Tagebuch eines Abschieds
Von Jürgen Werth
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Über dieses E-Book
Jürgen Werth
Jürgen Werth war bis 2014 Vorstandsvorsitzender bei "ERF Medien" und ist als Liedermacher, Moderator und Autor unterwegs. Viele seiner Lieder haben sich zu Klassikern entwickelt. Und auch im Geschichtenerzählen hat er es zur Meisterschaft gebracht. Jürgen Werth ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
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Buchvorschau
Mehr Anfang war selten - Jürgen Werth
Der SCM-Verlag ist eine Gesellschaft der Stiftung Christliche Medien, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.
ISBN 978-3-7751-7292-9 (E-Book)
ISBN 978-3-7751-5647-9 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book:
CPI books GmbH, Leck
© der deutschen Ausgabe 2015
SCM-Verlag GmbH & Co. KG ∙ 71088 Holzgerlingen
Internet: www.scmedien.de E-Mail: info@scm-verlag.de
Soweit nicht anders angegeben, sind die Bibelverse folgender
Ausgabe entnommen: Elberfelder Bibel 2006,
© 2006 SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten.
Weiter wurden verwendet:
LUT: Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung,
© 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
GNB: Gute Nachricht Bibel, revidierte Fassung, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung,
© 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
ZÜB: Zürcher Bibel, © 2007 Genossenschaft der Zürcher Bibel beim Theologischen Verlag Zürich.
Umschlaggestaltung: Kathrin Spiegelberg, Weil im Schönbuch
Titelbild: Lea Weidenberg
Satz: typoscript GmbH, Walddorfhäslach
Inhaltsverzeichnis
Warum dieses Buch?
Wetzlar, 4. Juli 2014
Noch einmal ein »normaler« Urlaub
Wetzlar/Davos, 7. Juli 2014
Ab nach Davos
Davos, 8. Juli 2014
Nebel
Davos/Melbourne, 9. Juli 2014
Stolz und Eitelkeit in Melbourne
Davos, 11. Juli 2014
Endlich selbstständig
Davos, 12. Juli 2014
Die Rückwärts-App
Davos, 13. Juli 2014
Vom Mitspieler zum Kommentator
Davos, 14. Juli 2014
Der vierte Stern
Davos, 17. Juli 2014
Man ist so jung, wie man sich fühlt … Ist man?
Davos, 20. Juli 2014
»Ich habe aufgehört zu fotografieren!«
Wetzlar, 22. Juli 2014
Staub und Diamantenstaub
Wetzlar, 9. August 2014
Aufräumen
Wetzlar, 16. August 2014
Das Reservat
Wetzlar/Innsbruck/Meran, 20. August 2014
Und wieder ein letztes Mal
Meran, 22. August 2014
Dankbare Erinnerungen heilen
Wetzlar, 24. August 2014
Ruhestand? Nee, ne?
Wetzlar, 27. August 2014
»Bald darfst du nur noch für die Kunst leben!«
Wetzlar, 29. August 2014
Irgendwas zwischen vierzig und fünfundsiebzig
St. Petersburg/Kiew, 2. September 2014
Vom Altland ins Neuland
Kiew, 3. September 2014
Sympathie für Frau Lot
Auf dem Flug von Kiew nach Frankfurt, 4. September 2014
Vater verzweifelt gesucht
Wetzlar, 10. September 2014
Mancher Tod bringt neues Leben
Wetzlar, 14. September 2014
Und plötzlich übermannt dich die Rührung
Wetzlar, 19. September 2014
»Zu meiner Zeit«
Wetzlar, 23. September 2014
Auszug
Wetzlar, 25. September 2014
Tapfer verdrängen hilft nicht
Wetzlar, 27. September 2014
Den Trauerprozess zulassen
Wetzlar, 30. September 2014
Heute
Bursfelde, 3. Oktober 2014
Sich entpflichten lassen
Bursfelde, 4. Oktober 2014
Mose: Abschied nach 40 Jahren
Bursfelde, 6. Oktober 2014
Wasser, Brot und Zuwendung
Wetzlar, 10. Oktober 2014
Winterreifen für den Ruhestand
Wetzlar, 12. Oktober 2014
Leben lernen
Betberg, 13. Oktober 2014
Reset
Betberg, 15. Oktober 2014
Verwandte Seelen auf verwandten Wegen
Betberg, 16. Oktober 2014
iPhone im Reisbett
Betberg, 17. Oktober 2014
Vater, gib mir Geduld! Aber bitte sofort!
Davos, 21. Oktober 2014
Heilende Distanz
Davos, 26. Oktober 2014
Das richtige Maß finden
Davos, 27. Oktober 2014
Dem Tag eine Struktur geben
Davos, 29. Oktober 2014
In einem Jahr …
Davos, 31. Oktober 2014
Sich einmischen
Norderney, 6. November 2014
Freiheit und Sicherheit
Norderney, 11. November 2014
Narziss, Schneewittchen und der kleine Prinz
Norderney, 13. November 2014
Mein Lebensmotto
Norderney, 16. November 2014
Tu deinem Leib etwas Gutes
Wetzlar, 22. November 2014
Lass mich langsamer gehen, Herr
Wetzlar, 26. November 2014
Das idea-Kompendium
Wetzlar, 29. November 2014
Werthfernsehleben entsorgt
Wetzlar, 1. Dezember 2014
Endlich wieder lernen
Wetzlar, 8. Dezember 2014
Das Land der selbst gewählten Möglichkeiten
Wetzlar, 8. Dezember 2014
Heute habe ich zum ersten Mal…
Wetzlar, 9. Dezember 2014
Wer nicht staunt, kann nicht sehen
Wetzlar, 13. Dezember 2014
Hannes Waders »Du bist du«
Wetzlar, 15. Dezember 2014
Um den Abend wird es licht sein
Einige Wochen später …
Immer noch unterwegs
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Warum dieses Buch?
Immer waren es die anderen. Du hattest ein gutes Wort für sie. Oder einen frechen Spruch.
Nun bist du’s: Rentner, Pensionär, Ruheständler. Unwiderruflich. Und andere haben ein gutes Wort für dich. Oder einen frechen Spruch.
Nein, du fühlst dich nicht so. Willst dich auch gar nicht so fühlen. Aber du musst dich gewöhnen. Und du wirst dich gewöhnen. Wie alle anderen vor dir. Und alle anderen nach dir.
Das alles ist eine ganz und gar neue Erfahrung. Es gibt keine Parallelen in deinem Leben. Es ist eben nicht »so wie …«. Es ist neu. Es ist anders. Denn es ist endgültig.
Was kein Todesurteil ist. Im Gegenteil. Eher ein Lebensurteil. Ein Neues-Leben-Urteil. Aber das musst du erst begreifen lernen.
Ob ich’s begriffen habe?
Ich habe Tagebuch geschrieben in den Monaten des Umbruchs. Festgehalten, was mir Kopf, Herz und Seele diktiert haben. Es ist das Tagebuch einer emotionalen Achterbahnfahrt. Das Tagebuch eines Abschieds. Aber auch das eines Neubeginns. Ein Tagebuch zum Nacherleben und Vorerleben für alle, die Ähnliches erlebt haben oder denen Ähnliches blüht. Ein Wegweiser durchs Neuland.
Es ist mein Tagebuch. Ganz und gar meins. Aber hoffentlich doch auch eines, das für Sie, geneigte Leser, zu einer Leitplanke wird auf der Straße in die Zukunft. Denn die gibt es. Und die fühlt sich – ganz ehrlich! – meistens richtig gut an.
Jürgen Werth
Wetzlar, im Frühjahr 2015
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Wetzlar, 4. Juli 2014
Noch einmal ein »normaler« Urlaub
Der zweite Tag des letzten »normalen« Sommerurlaubs. Testlauf für den Herbst, wenn meine Berufszeit unwiderruflich zu Ende geht. Okay, jetzt weiß ich, dass es in drei Wochen noch einmal ins Büro geht. Später weiß ich, dass es kein »Danach« gibt, dass es nicht mehr ins Büro geht. Nie mehr. Wie sich das wohl anfühlt?
Heute bin ich einfach nur müde. Ein bisschen lustlos. In der Hängematte herumlungern. Lustlos, weil nutzlos? Muss mir was einfallen? Muss ich was schaffen? Ausdenken? Einrenken? Muss ich wichtig sein?
Muße ohne Muse.
Na, das kann ja heiter werden.
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Wetzlar/Davos, 7. Juli 2014
Ab nach Davos
Ab nach Davos. Koffer packen. Und wieder mal die Feststellung: Ich habe zu viel. Die Wahl quält. Was nehme ich mit, was lasse ich zurück? Was ja irgendwie für jeden Aufbruch ins Neuland gilt. Manches muss man zurücklassen, sollte man zurücklassen. Anderes muss man mitnehmen, sollte man mitnehmen – wenn nur nicht die Entscheidung so schwer wäre.
Was gehört ins Morgen? Was ist heute wichtig? Was hat im Gestern zu bleiben?
Ich denke an einen ehemaligen Spitzenpolitiker, der neuen Bekannten stets seine leicht angegilbte Sammlung von Urkunden, Fotos, Briefen und Orden zeigt. »Das war ich mal!« Dabei bettelt er im Grund nur um eins: »Bewundert mich!« Doch hinter der dann folgenden echten oder geheuchelten Bewunderung gähnt die Langeweile.
Spätestens beim zweiten Mal. Er hätte besser im Gestern gelassen, was ins Gestern gehört.
Wer will schon wirklich wissen, wer du warst! Die Menschen wollen wissen, wer du bist!
Henri Nouwen, der bekannte holländisch-amerikanische Autor, Psychologe und Theologe, hat das geradezu klassisch erfahren, als er in den letzten Jahren seines Lebens zu psychisch behinderten Männern in die »Arche« zog. Die hatten nie zuvor seinen Namen gehört, nie zuvor ein Buch von ihm gelesen. Die interessierte nicht, dass er Harvard-Professor gewesen war. Die wussten nicht einmal, was Harvard bedeutet. Nouwens bittere und gleichzeitig entlastende Erkenntnis: »Auf einmal war ich nur noch Henri.«
Irgendwann bin ich nur noch »Jürgen«. Nicht mehr der Vorstandsvorsitzende von ERF Medien, nicht der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, nicht der Buchautor, nicht der Liedermacher.
Das allerdings ist mir schon vor ein paar Jahren klar geworden. Da war ein junger Student aus Gießen zum ersten Mal in unserem CVJM-Kreis in Wetzlar. Wir stellten uns gegenseitig vor. Ich auch. Da stutzte er. Und strahlte. »Wow! Jürgen Werth! Der große Liedermacher …« – ich wuchs auf Überlebensgröße – »… von früher!« Ich sackte zurück auf Normalmaß.
Was nehme ich mit, was lasse ich zurück? Mich nehme ich mit. Immer. Mein Herz. Meine Seele. Mehr wohl nicht. Alles andere verblasst, vergilbt, gerät in Vergessenheit.
Und ich lerne, dass das nicht