OstDerby - Magazin für den Fußballosten - Ausgabe 2
Von Diverse
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Über dieses E-Book
Der Mann im Hintergrund: Er begannt als Stürmer und endete als offensiver Vorstopper, der jüngst verstorbene Wolfgang Abraham vom FC Magdeburg. Am Ende seiner Karriere blickte er auf 223 Erstligaspiele zurück.
RB Leipzig als Rache der Geschichte. Ein Streitgespräch: Die beiden OstDerby-Herausgeber Michael Kummer und Fedor Freytag trafen sich mit dem Rotebrauseblogger und dem Chemieblogger, um über Gegenwart und Vergangenheit des Leipziger Fußballs zu sprechen. Beide verstanden sich erstaunlich gut, auch wenn es natürlich in der Sache konträre Auffassungen gab. So ging es u. a. um die Frage, warum Lok eher als gewaltaffin und Chemie tendenziell als links gilt.
Die Fußballmetropolen von gestern sind heute nichts - und morgen? Neues aus der Fußballprovinz und dem FC Carl Zeiss Jena: Der Busfahrer weiß nicht einmal mehr, ob die erste oder zweite Jena-Mannschaft gegen Neustrelitz gesiegt hat. OstDerby-Autor Tobias Franke-Polz analysiert einmal mehr die Situation der 4. Liga und stellt fest, dass jederzeit auch alles wieder anders werden kann. Immerhin stand Bundesligast Mainz 05 vor nicht allzu langer Zeit auch auf Augenhöhe mit dem FC Homburg. Warum soll also Jena nicht bald wieder hochklassig spielen?
Fußball beim FCM 1993: OstDerby-Autor Christoph Wagner beschreibt diesmal sein erstes Fußballspiel, damals vor 20 Jahren im alten Ernst-Grube-Stadion in Magdeburg. Zu diesem Zeitpunkt ist er schon zwei Jahre aufs direkt benachbarte Sportgymnasium gegangen, dann hatte er endlich die Zeit gefunden, einen Abstecher zu machen.
Ein Spiel dauert manchmal auch 95 Minuten. Wie die Stasi den DDR-Fußball verriet: Am 22. März 1986 spielt Lok Leipzig gegen den verhassten DDR-Dauermeister BFC Dynamo. Gespielt wurde so lange, bis die Berliner noch einen Handelfmeter zum Ausgleich bekamen. Business as usual? Geschummelt und manipuliert wurde schon immer, doch diesmal gingen die Funktionäre zu weit. Der Schiri des Spiels wurde für die Oberliga gesperrt.
Im Paradies spielen die Frauen: Die Fans beim Frauenfußball sind entspannter und weniger aggressiv. So lautet das Fazit von OstDerby-Autor Silvio Herfurth nach einem Spiel von FF USV Jena gegen Gütersloh. Er wird wiederkommen.
Reicher Riese: Gerade mal 12.000 bis 13.000 Zuschauer besuchen im Schnitt Spiele der russischen und ukrainischen Liga. Damit beide Ligen wieder attraktiver werden, wird nun über einen Zusammenschluss nachgedacht. Unterstützer der Idee ist unter anderem ein Unternehmen namens Gazprom.
Van Basten, die Elektriker aus Leipzig und ein gestelltes Foto: Manchmal spürt man den Atem der Geschichte einfach nicht. Für Autor Reinhard Hucke war es nur ein interessantes Fotoshooting für ein Fußballspiel in Athen. Dabei ging es um das legendäre Europacup-Finale 1987 zwischen Ajax Amsterdam und Lok Leipzig. Wie man sich sich irren kann.
"27. Spielminute - wir haben einen neuen Spielstand!": Der eine ist Key Account Manager, der andere Sportlehrer. Nebenbei arbeiten Torsten Rohde und Jens Hönel seit 14 Jahren als Stadionsprecher beim FC Magdeburg. Wir haben sie ein Spiel lang begleitet.
Von den Vorläufern bis zur Fahrstuhlmannschaft: Teil I der Geschichte der SG Dynamo Dresden: Der Verein feierte am 12. April 2013 sein 60jähriges Bestehen. Dabei geht die Geschichte viel weiter zurück. Schon 1874 gab es einen Fußballklub in Dresden mit englischen Gastarbeitern. Damit war dieser nach heutigen Erkenntnissen der erste Fußballverein in Deutschland und sogar auf dem europäischen Festland.
Das Geheimnis des FC Energie Cottbus: Seit 1997 spielt das kleine Cottbus entweder erst- oder zweitklassig. Was macht Cottbus richtig? Darüber sprach OstDerby-Autor Andreas Groebe mit Cottbus-Präsident Ulrich Lepsch.
Fans an die Macht! Selbst ist der Fan. Mit der Gründung von Hapoel Katamon Jerusalem gründeten Fans vor 6 Jahren erstmals in Isra
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Rezensionen für OstDerby - Magazin für den Fußballosten - Ausgabe 2
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Buchvorschau
OstDerby - Magazin für den Fußballosten - Ausgabe 2 - Diverse
E-Mail aus der Redaktion
Liebe Leserinnen und Leser,
OstDerby, die zweite, sie ist da! Zuallererst einen großen Dank an unsere Autoren.
Nach den vielen Rückmeldungen zur ersten Ausgabe, die meisten davon positiv (Rezensionen über unseren Start in diversen Blogs, Foren und weiteren Medien), und den erfreulichen Verkaufszahlen haben sich unsere Autoren und wir Herausgeber wieder mächtig ins Zeug gelegt und wir hoffen, dass Ihnen diese Ausgabe gefällt.
Die verbesserungswürdigen Aspekte, welche an uns herangetragen wurden, haben wir ernst genommen und an den entsprechenden Stellschrauben gedreht. Das betrifft unter anderem die Einbettungen aller benutzten Schriftarten und die Verknüpfungen innerhalb der PDF-Ausgabe, so dass Sie nun vom Inhaltsverzeichnis zu jedem Artikel springen können. Wie Sie beim Lesen feststellen werden, haben wir darüber hinaus unser Layout verbessert und stärker standardisiert. Ziel war es, einen ruhigeren und damit leserfreundlicheren Gesamteindruck zu erreichen. Insbesondere auf die Hinweise der Tabletnutzer haben wir reagiert und nunmehr in der PDF-Ausgabe alle Beiträge in zweispaltiger Form dargestellt.
Wir freuen uns, weitere Autoren und nunmehr auch einen Fotografen für OstDerby gewonnen zu haben. Wir sind dabei, ein verschworener Haufen zu werden und wollen das im Juni mit einem gemeinsamen Sommerfest weiter vertiefen.
Inhaltlich erscheint uns die zweite Ausgabe noch interessanter als die vorherige, aber das werden wir von nun an immer behaupten. Der Leitartikel ist diesmal das Streitgespräch zwischen dem Rotebrauseblogger und dem Chemieblogger, welche sich thesengeleitet über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft des Leipziger Fußballs im Angesicht von RB unterhalten haben. Sehr interessant und informativ! Der zweite Teil dieses Gesprächs wird in der Ausgabe 3 enthalten sein.
Selbstverständlich empfehlen wir alle Beiträge dieser Ausgabe, und dennoch gibt es einige, auf die wir speziell hinweisen wollen: ein hochspannender Beitrag über die geplante russisch-ukrainische Liga, das gestellte Foto beim Europacup-Endspiel des 1. FC Lok Leipzig und der erstmalige Versuch israelischer Fans zur Selbstverwaltung eines Fußballvereins. Und ganz besonders legen wir Ihnen den historischen Abriss der Entwicklung von Dynamo Dresden ans Herz. Mit Hilfe des lebenden Dynamo-Lexikons Jens Genschmar hat unser Autor Eric Spannaus zumindest die Kenntnisse der OstDerby-Herausgeber deutlich vertieft.
Zu diesem ePub: Zusätzlich zu unserer PDF-Ausgabe stellen wir OstDerby auch als ePub bereit. Damit können Sie unser Magazin, beispielsweise auf einem E-Reader, noch einfacher lesen. Dieses ePub ist unser Erstlingswerk - wir würden uns also über Ihr Feedback freuen.
Und nun viel Spaß beim Lesen
wünscht Ihre OstDerby-Redaktion
Inhaltsverzeichnis
E-Mail aus der Redaktion
Fotowettbewerb
Der Mann im Hintergrund
Der Oberliga-Turnbeutel
RB Leipzig als Rache der Geschichte
Die Fußballmetropolen von gestern sind heute nichts - und morgen?
Fußball beim FCM 1993
Ein Spiel dauert manchmal auch 95 Minuten. Wie die Stasi den DDR-Fußball verriet.
Im Paradies spielen die Frauen
Das Puskás Ferenc Stadion in Budapest
Reicher Riese
Van Basten, die Elektriker aus Leipzig und ein gestelltes Foto
„27. Spielminute – wir haben einen neuen Spielstand!"
Von den Vorläufern bis zur Fahrstuhlmannschaft: Teil 1 der Geschichte der SG Dynamo Dresden
Das Geheimnis des FC Energie Cottbus
Fans an die Macht!
Mehr als schwarz-weiß: Fußball in Israel ist bunter, als man glaubt.
Steffen Baumgart
Impressum
Fotowettbewerb
Das Interesse am Bilderwettstreit hat uns überrascht. Vielen Dank an alle Fotografen! Wir haben geschaut, beraten und abgestimmt. Hier nun die beiden besten Einsendungen. Ein drittes Bild finden Sie in der Rubrik Trostlose Orte des Fußballostens
am Ende des Magazins.
© Daniel Kirchhof
© Roy Helbig
© Roy Helbig
Nachruf auf: Wolfgang Abraham
Der Mann im Hintergrund
In einer Elf, in der Spieler wie Jürgen Pommerenke, Wolfgang Seguin, Martin Hoffmann oder Jürgen Sparwasser stellvertretend für den erfolgreichen Magdeburger Fußball zu jener Zeit standen, agierte Abraham im Hintergrund: zuverlässig und schnörkellos.
10.04.1974: Über 45.000 Zuschauer sind ins Estádio José de Alvalade gekommen, um ihre Mannschaft, Sporting Lissabon, im Halbfinale des Europacups der Pokalsieger gegen den vermeintlichen Underdog 1. FC Magdeburg im portugiesischen Hexenkessel ins Finale zu peitschen. Kurz nach der Pause scheint sich der Vorwärtsdrang von Sporting endlich zu belohnen. Nachdem der FCM-Torhüter Ulrich Schulze mit dem Gegenspieler Chico zusammenprallte, für Momente benommen war und der bulgarische Schiedsrichter Nikolow das Spiel nicht unterbrach, rettet Wolfgang Abraham für seinen geschlagenen Torhüter mit der Hand auf der Linie. Den fälligen Strafstoß sollte der mit einer großen Platzwunde versehene Ulrich Schulze schließlich halten und das Halbfinal-Hinspiel mit 1:1 enden.
Die Fortsetzung dieser Geschichte ist mittlerweile so oft erzählt wurden, dass sie hier nicht noch einmal wiedergegeben werden muss. „Ich habe die Szene mit dem Handelfmeter um Wolfgang Abraham gar nicht richtig mitbekommen, erinnert sich der damalige Mannschaftskapitän Wolfgang „Paule
Seguin 39 Jahre später. „Ich war ja zu diesem Zeitpunkt irgendwo im Mittelfeld."
Wolfgang Abraham im Jahre 1968
Für den Einsatz und das Spiel eines Wolfgang Abrahams klingen die Worte Seguins fast symptomatisch. In einer Elf, in der Spieler wie Jürgen Pommerenke, Wolfgang Seguin, Martin Hoffmann oder Jürgen Sparwasser stellvertretend für den erfolgreichen Magdeburger Fußball zu jener Zeit standen, agierte Abraham im Hintergrund: zuverlässig und schnörkellos.
Wolfgang Abraham (obere Reihe, Dritter von rechts) nach dem Spiel 1. FC Magdeburg
gegen Post Neubrandenburg am 28.5.1967
Dies seien, so Seguin, auch die Eigenschaften gewesen, die Wolfgang Abraham auszeichneten. „Er war ein Mannschaftskamerad, mit dem man sehr gut auskam. Seine Zuverlässigkeit im Spiel, die Kopfballstärke und seine starke Quote vom Elfmeterpunkt waren unglaublich wichtig für das Team." Dabei sei die Position auf dem Rasen, so der langjährige Weggefährte, über Jahre immer defensiver geworden:
„Wolfgang kam ja als Stürmer zu uns und ist über die Jahre immer weiter nach hinten gerückt."
In der Tat startete der am 23. Januar 1942 im altmärkischen Osterburg geborene Fußballer als Stürmer seine Karriere. Nachdem er beim Heimatverein BSG Einheit Osterburg das Kicken erlernt hatte, wechselte er im Alter von 16 Jahren an die Elbe. Dort spielte er zunächst für den FCM-Vorgängerverein SC Aufbau und ab 1963 für Turbine Magdeburg. Im Alter von 20 Jahren absolvierte der später nur noch nach seinem Spitznamen „Bomber" gerufene Abraham sein erstes DDR-Oberligaspiel für den SC Aufbau. Nach einem einjährigen Intermezzo bei Lok Stendal erfolgte die Rückkehr nach Magdeburg