Nur der Sportverein: Mit dem SV Darmstadt 98 durch die Saison 2015/16
Von Stephan Köhnlein und Arthur Schönbein
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Über dieses E-Book
Stephan Köhnlein
Stephan Köhnlein, Jahrgang 1968, hat Germanistik, Psychologie, Soziologie und Journalistik studiert. Seit über zwei Jahrzehnten arbeitet er als Journalist für Print, Online, Fernsehen und vor allem für Nachrichtenagenturen. Dort hat er das Meldungsschreiben von der Pike auf gelernt. Als Textcoach, Berater und Moderator schreibt er auch heute noch mit großer Begeisterung selbst.
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Das Wichtigste zuerst: Meldungen schreiben in Zeiten von Twitter, Fake News und Roboter-Journalismus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Sonne scheint: Mit dem SV Darmstadt 98 durch die Saison 2014/2015 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
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Buchvorschau
Nur der Sportverein - Stephan Köhnlein
Liebe Lilien-Fans,
was war das für eine unglaubliche Saison. Gestartet sind wir als „krasser Außenseiter, um „die Großen ein wenig zu ärgern
(Trainer Dirk Schuster). Doch dann haben wir gemerkt, dass da mehr drin ist. Oft sind wir „mit einem Grinsen im Gesicht nach Hause" gekommen (Schuster).
Wir sind gereist, zu Tausenden nach Dortmund, aber auch nach München, Hamburg und zum Schluss nach Berlin. Wir haben gezittert und geschimpft, aber auch gelacht und gejubelt. Wir haben um das Leben von Wuschel gebangt, jenem Fan, der beim Spiel gegen Schalke im Stadion wiederbelebt werden musste. Wir haben geweint, als Johnny gestorben ist, und gemerkt, dass Fußball nicht das Wichtigste auf der Welt ist.
Wir sind am Boden gewesen, als wir gegen Frankfurt verloren haben. Wir haben uns gewundert, als der Trainer danach mit der Mannschaft zum Bowling gegangen ist. Wir haben gezweifelt, als wir im vorletzten Spiel in Berlin hinten gelegen sind. Wir haben die Stirn gerunzelt, als Schuster beim Stand von 1:1 alles auf eine Karte gesetzt hat. Wir haben vor Freude geschrien und gebrüllt, als Sandro Wagner den Siegtreffer erzielt hat. Wir haben gefeiert, erst in Berlin, dann am Abend am Stadion und eine Woche später auf dem Karolinenplatz. Über all das ist unser Buch.
Wir maßen uns nicht an, das Phänomen Darmstadt erklären zu können. Das überlassen wir gerne dem Fußball-Feuilleton. Wir haben fotografiert und aufgeschrieben, was in dieser unglaublichen Saison passiert ist. Der Reihe nach, mal eher nachrichtlich, mal pointiert – ein Erinnerungsbuch, das man immer wieder zur Hand nehmen kann, wenn man sich fragt, wie das noch mal war im ersten Bundesliga-Jahr der Lilien nach 33 Jahren.
Und ja: Dieses Buch gibt es in zwei Versionen. Zum einen als Sonderedition für einen Sponsor mit seinen Aktionen um den Verein. Und zum anderen als die Version, die Ihr gerade in der Hand haltet: konzentriert auf die Saison, den Verein, die Spieler und die Fans. Denn es zählt, was als Sprechchor immer wieder durch das Bölle hallt: Nur der Sportverein!
Arthur Schönbein und Stephan Köhnlein
Inhaltsverzeichnis
VORWORT:
DER PRÄSIDENT: RÜDIGER FRITSCH
DER TRAINER: TRAINER DIRK SCHUSTER
Steckbrief
Best of Dirk Schuster
DIE SPIELER
Christian Mathenia
Lukasz Zaluska
Slobodan Rajkovic
Junior Diaz
Benjamin Gorka
Fabian Holland
Sandro Sirigu
György Garics
Aytac Sulu
Luca Caldirola
Jérôme Gondorf
Marcel Heller
Peter Niemeyer
Konstantin Rausch
Milan Ivana
Florian Jungwirth
Tobias Kempe
Jan Rosenthal
Mario Vrancic
Sandro Wagner
Felix Platte
Marco Sailer
Dominik Stroh-Engel
DIE SAISON
Runde DFB Pokal: Pflichtaufgabe erfüllt
1. Spieltag: Heller auf Kurs zum Torschützenkönig
2. Spieltag: Die Lilien als „ekliger Gegner"
3. Spieltag: Caldirolas Torlinien-Akrobatik
4. Spieltag: Sulu macht's mit Köpfchen
5. Spieltag: Aufwischen für Pep
6. Spieltag: Wagner trifft doppelt gegen den Ex
7. Spieltag: Ein schmeichelhafter Punkt
8. Spieltag: Niemeyers Maske und Wagners Fehlschuss
9. Spieltag: Rauschs Standards als Schlüssel zum Sieg
10. Spieltag: Jogis Besuch und Mathenias Selbstkritik
Runde DFB Pokal: Turbulente fünf Minuten
11. Spieltag: Erste Auswärtsniederlage
12. Spieltag: Brunos Rückkehr
13. Spieltag: Ein Sonntagsschuss dreht die Partie
14. Spieltag: Eine Tennisspielerin als Wurstverkäuferin
15. Spieltag: Lilien lassen Adler schlecht aussehen
16. Spieltag: Ohne jede Chance
Runde DFB Pokal: Alonsos Sonntagsschuss
17. Spieltag: Niederlage in Überzahl
18. Spieltag: Wagners Doppelpack dreht die Partie
19. Spieltag: Es gibt Wichtigeres als Fußball
20. Spieltag: Innenverteidiger auf Torjagd
21. Spieltag: Spionage-Affäre und plötzliche Gelbsucht
22. Spieltag: Achtungserfolg mit Rumpftruppe
23. Spieltag: Gerechte Punkteteilung im Kellerduell
24. Spieltag: Hätte, hätte, Fahrradkette
25. Spieltag: Kein Sieg in Überzahl
26. Spieltag: Fragwürdige Entscheidungen
27. Spieltag: Bitterer Ausgleich in der Nachspielzeit
28. Spieltag: Tiefschlaf vor der Pause
29. Spieltag: Gondorf als Balldieb
30. Spieltag: Rausch trifft, Mathenia hält
31. Spieltag: Klatsche in Köln
32. Spieltag: Matchball vergeben
33. Spieltag: Klassenerhalt! Wagner trifft
34. Spieltag: Sechs Abschiede und ein Heiratsantrag
DAS VORBILD: JONATHAN HEIMES
Ohne Johnny wär'n wir gar nicht hier
DIE REISEN: UNTERWEGS MIT DEN LILIEN
DAS STADION: BÖLLENFALLTOR
Zwischen Kulttempel und Millionengrab
Heimat der Lilien – Daten zum Stadion
DER KLASSENERHALT
DIE STATISTIK
Die Spiele im Stenogramm
Der Kader
Tabellen, Tabellen, Tabellen
Abschlusstabelle
Heim- und Auswärtstabelle
Hin- und Rückrundentabelle
DAS NACHWORT
DIE MACHER
Der Präsident: Rüdiger Fritsch
Mit flotten Sprüchen und ruhiger Hand
Wenn es darum geht, die Rolle des SV Darmstadt 98 im Millionengeschäft Bundesliga zu beschreiben, ist Rüdiger Fritsch nie um einen knackigen Vergleich verlegen. Der Verein sei „die kleinste Trompete im Konzert der Großen; im Fußball-Oberhaus zu spielen, sei für die Lilien, als würde man „mit dem Holland-Rad bei der Tour de France
antreten, und überhaupt habe der Verein eines der „größten Märchen der Fußballgeschichte" geschrieben.
Das Zitat vom „größten Märchen der Fußballgeschichte" stammt übrigens aus einem Interview vor Beginn der Bundesliga-Saison 2015/16, die die Lilien dann mit dem Klassenerhalt krönen und das Märchen somit fortschreiben.
An der unglaublichen Entwicklung des Vereins hat der 1961 geborene Wirtschaftsjurist großen Anteil. 2008 kommt er zu den Lilien, die zu diesem Zeitpunkt insolvent sind. Der damalige Präsident Hans Kessler holt mit Fritsch die geballte Finanzkompetenz. Dabei ist das Credo von Fritsch ganz einfach: „Auf Dauer wird man auf Pump nicht arbeiten können – weder im Fußball noch im normalen Leben."
Im Gegensatz zu vielen anderen Vereinsfunktionären kann Fritsch sogar solide Fähigkeiten als Spieler vorweisen, war in der 4. Liga beim TSV Heusenstamm aktiv und ging dort durch die Schule von Trainer Werner „Beinhart" Lorant . Als sich Kessler 2012 von der Spitze der Lilien zurückzieht, rückt der gebürtige Dietzenbacher folgerichtig nach.
Obwohl Fritsch nach eigener Aussage als Kind im Besitz einer Fahne von Erzrivale Kickers Offenbach gewesen ist, bestehen heute keinerlei Zweifel, dass er für die Lilien lebt. Den Verein im Profibereich zu halten, sieht Fritsch als die Hauptaufgabe für die Verantwortlichen bei den Lilien. Als er 2008 in der Regionalliga Verantwortung übernahm, war der Etat sechsstellig, in der Bundesliga liegt er bei etwa 35 Millionen. Solche Summen kennt Fritsch sonst nur aus seiner Arbeit als Wirtschaftsanwalt von mittelgroßen Unternehmen.
Seine Tätigkeit als Präsident übt er jedoch – wie auch die anderen Präsidiumsmitglieder – ehrenamtlich aus. Seine Amtszeit endet im September 2016, Fortsetzung ungewiss. Es hängt auch davon ab, wie