Offenbarung 23 - Skript Edition - 03 - Die Zahl des Tieres
Von Jan Gaspard
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Über dieses E-Book
Band 03 – "Die Zahl des Tieres":
Ein vergessenes Video-File des toten Hackers Tron erregt die Aufmerksamkeit des Berliner Studenten Georg Brand: Offensichtlich von einer Überwachungskamera aus wird über Stunden und Tage ein Autobahnabschnitt abgefilmt – doch warum?
In Georg steigt ein Verdacht auf, welche düstere Matrix da sichtbar werden könnte. Und ehe er sich versieht, gibt es kein Zurück mehr für ihn bei diesem Schritt durch den „Spiegel der Realität“.
Doch die Welt, die er jetzt betritt, wird nicht umsonst als die grausamste aller Welten bezeichnet...
Erlebt die neue "Offenbarung 23"-Generation (ab Hörspiel-Folge Nr. 42) jetzt völlig neu!
Jan Gaspard gibt einen tiefen Einblick in die Entstehung der legendären Hörspiele: Zusätzlich zum Original-Manuskript (inklusive aller Regieanweisungen), bei dem man sehen kann, wie alle Details in der Hörspielproduktion verarbeitet und interpretiert wurden, gibt es auch viele Hintergrundinformationen vom Autor höchstpersönlich.
Das E-Book zum Hörspiel – ein Muss für alle Fans und Hörspiel-Enthusiasten!
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Buchvorschau
Offenbarung 23 - Skript Edition - 03 - Die Zahl des Tieres - Jan Gaspard
Gaspard
Vorwort
666 - Die Zahl des Tieres
Die Folge 44 meiner Hörspielserie „Offenbarung 23 mit dem offiziellen Titel „Die Zahl des Tieres
ist, so möchte ich es einmal ausdrücken, eine der heikelsten Episoden dieser Verschwörungs-Saga – nicht nur vom behandelten Thema her: (ritueller) Kindesmissbrauch. Keine andere Folge verursachte schon im Vorfeld so viele Diskussionen und auch Auseinandersetzungen zwischen den Beteiligten, wie weit man in einem Hörspiel inhaltlich und stilistisch würde gehen dürfen – wobei hier nicht nur, wie sonst bei „Offenbarung 23" regelmäßig, rechtliche Erwägungen eine große Rolle spielten. Es ging auch um die ethische Verantwortung, nicht alles in einem Hörspiel explizit darzustellen, was das Thema möglicherweise hergab. Und es ging um die Angst davor, was eine Publikation dieser Art bei jenen, gegen die sie sich inhaltlich richten würde, an Gegenreaktionen auslösen würde. - Aber – der Reihe nach.
Die Werkgeschichte des Themas „666 – Die Zahl des Tieres (wobei die eigentliche Zahl „666
im endgültigen Titel der Hörspiel-Episode leider irgendwie verloren ging...) begann mit einer vielleicht eher banalen Beobachtung: Mitte der 90er Jahre (vor 1995) befand ich mich karriere-mäßig voll auf der Überholspur. Ich fuhr einen großen Wagen, hatte bereits Autotelefon (und eine monatliche Telefonrechnung von jenseits der 1500 Mark...) und war sechs Tage die Woche auf irgendwelchen Autobahnen unterwegs (meist viel zu schnell, weshalb ich in der Zeit auch schon mal meinen Führerschein verlor...). Mein Jahres-Kilometer-Kontingent betrug damals bis zu 150.000 Kilometer, das waren rund 3000 (Autobahn-)Kilometer pro Woche. Ich lebte quasi auf der Autobahn und in meinem Auto (das ich liebte, das gebe ich gerne zu: es war ein Saab 9000i, ein gnadenlos robustes und zuverlässiges Fahrzeug).
Aber was macht man, wenn man soviel Zeit in seinem Auto eigentlich sinnlos vertut? Okay, ich telefonierte viel – weil mein damaliger Chef die Rechnung zahlte; und es auch notwendig war –, war doch mein Auto irgendwie zu meinem Büro geworden. Aber wenn ich alle Telefonate telefoniert hatte, alle Drei-Fragezeichen-Cassetten durchgehört hatte... begann ich Autonummern zu studieren. Jeder kennt sicher diese Spielchen mit Autonummern, mit denen man sich bei langen Autofahrten die Zeit vertreibt: Wo kommen die Autos her? War ich schon mal da, wo die Autos herkamen? Kann man mit den Buchstaben auf den Nummernschildern das Alphabet in richtiger Reihenfolge aufzählen? Fand man ein Nummernschild mit den Initialen der Angebeteten – und einem selbst? Ergaben die Buchstabenkombinationen auf den Nummernschildern gar ganze, sinnvolle Worte – oder auch Codes, die man mit eigenen Ideen decodieren könnte?
Ich hatte – ich hab es nachgerechnet – rund eine Million Autobahn-Kilometer auf dem Buckel (seit 1986, als ich mein Führerschein gemacht hatte), als mir dann tatsächlich etwas bei diesen Spielereien auffiel, was nach einer echten Seltsamkeit ausschaute – und sich so auch anfühlte: Die Zahl „666" hatte - damals noch nur gefühlt - eine sehr seltsame, signifikant hohe Präsenz auf (bundesdeutschen) Nummernschildern. Und je mehr ich darauf zu achten begann, desto mehr schien sich mir diese äußerst verdächtige Merkwürdigkeit zu bestätigen.
Vielleicht muss ich dazu erklären, dass ich – ähnlich wie jener Hacker Tron, dessen Geschichte ja meinen Hörspielen formal zu Grunde liegt – ein Faible für das Entdecken von Mustern habe. Ich liebe Vexierbilder, ich lese Telefonbücher (ungelogen), ich lese auch Geschäftsberichte und Allgemeine Geschäftsbedingungen (jedes Mal) akkurat durch, ich kann stunden-, ja tagelang endlose Zahlentabellen aus Datenbanken analysieren – und bearbeiten (weshalb mir solche Arbeiten häufig und gerne übertragen wurden in meinem Arbeitsleben, weil es sonst niemand machen wollte...), ich kann einen Film 40, 50 Mal hintereinander anschauen, ohne dass es mir langweilig wird – bis ich das Geheimnis entdeckt habe, weshalb ich genau diesen Streifen so faszinierend finde. Meinen Lieblingssong („Golden Brown" von den Stranglers) habe ich bis heute an die 50.000 Mal gehört (das ist seit Veröffentlichung des Songs im Jahr 1982 jeden Tag im Durchschnitt fünf Mal). - Soll heißen: Ich habe sicher einen Knall. Aber ich habe auch kein Problem mit für andere Menschen wirklich stupiden, immer wiederkehrenden, extrem zeitaufwändigen Tätigkeiten. Wie zum Beispiel auch jener, systematisch deutsche Auto-Nummernschilder auszuzählen...
Und daher war ich mir irgendwann sehr sicher, dass das Aufkommen der „666 auf diesen Nummernschildern nicht zufällig, statistisch im hohen Maße signifikant und für mich als Journalist aufgrund der Natur und Geschichte dieser gewissen Zahl im höchsten Maße verdächtig war. Jahre später sollte ich jemanden kennenlernen, der an der Entwicklung der Datenbank hinter der deutschen Verkehrssünder-Datei in Flensburg mitgearbeitet hatte (und, nein, meine Punkte hat er dort leider nicht gelöscht; nur regelmäßig seine eigenen...). Und der bestätigte mir dann irgendwann, dass mein Verdacht stimmte – nachdem er das einmal direkt in der Datei überprüft hatte: Demnach trugen rund 2,3 (!!!) Prozent (genau: 2,349 %) der gemeldeten Fahrzeuge mindestens drei Sechsen im Nummernschild (also nicht immer nur und ausschließlich in der Kombination „666
). Das war (abgerundet) jedes 42ste Fahrzeug auf deutschen Straßen (Stand: im Jahr 2000). Das war in der Tat eine bemerkenswert signifikante Häufung; mit zusätzlichen signifikanten Symbolismen.
Allerdings, aufmerksame „Offenbarung 23"-Hörer und -Leser werden längst die Warnlampen angeschmissen haben: Ja, diese Information basierte natürlich ausschließlich nur auf Hörensagen. Wie seriös diese Erhebung war, muss jeder für sich selbst entscheiden. Schließlich war der Urheber dieser Zahlen ein Hacker, der ja offensichtlich Spaß daran hatte, öfters mal sein eigenes Spiel zu spielen. Mir selbst gelang es nie wirklich, die Ergebnisse dieser Erhebung selbst auf Basis des Datenbestandes des Kraftfahrzeugbundesamtes zu verifizieren – auch wenn ich das mehrfach auf direktem und indirektem Weg versucht habe... ;-)
Aber eigentlich erübrigte sich für mich damals auch recht bald die Notwendigkeit, diese Zahlen noch irgendwie verifizieren zu müssen –