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Die Hüter des Bergelfenreiches: Das Geheimnis des Riesen Kawang
Die Hüter des Bergelfenreiches: Das Geheimnis des Riesen Kawang
Die Hüter des Bergelfenreiches: Das Geheimnis des Riesen Kawang
eBook138 Seiten1 Stunde

Die Hüter des Bergelfenreiches: Das Geheimnis des Riesen Kawang

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Über dieses E-Book

DIE HÜTER DES BERGELFENREICHES

D a s G e h e i m n i s d e s R i e s e n K a w a n g

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs werden die Geschwister Albert und Resi auf einem Bauernhof inmitten des Steirischen Berglands in Sicherheit gebracht. Tiefgrün wie Dunkelsmaragd zeigt sich Ihnen unversehens ein Tor in die Anderswelt, zu erdhütenden Wesen aus dem Herzen der Erde, dem Innersten der Bodenschätze und Pflanzen.

Band 1:
Kräutermandl Quecksus führt die Kinder durch spannende Erlebnisse mit Zwergenmeister Schneeglut, den Zwergen Federweiß und Pulverschwarz, Elfen und Tieferdgnomen. Sie alle versammeln sich im magischen Kreis um den Riesen Kawang und rüsten gegen einen Angriff des dunklen Druiden Takul.
Quecksus eröffnet eine Reihe von Abenteuern, wenn er zu erzählen beginnt: „Nur unter wenigen Steinen auf diesem Weg hier und manch anderem Ort der Welt findest du eine Prise Magie“
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum23. Juni 2015
ISBN9783739290843
Die Hüter des Bergelfenreiches: Das Geheimnis des Riesen Kawang
Autor

Sigrid Sonberg

Sigrid Joanna Sonberg - Romane, Kurzgeschichten, Erzählungen; Texte für Kinder und Jugendliche; mehrere Auszeichnungen, u.a. für die Erzählung Goldschimmer

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    Buchvorschau

    Die Hüter des Bergelfenreiches - Sigrid Sonberg

    Kawang

    Straße der Verwandlung

    Die Schüssel mit dem dampfenden Eintopf stand in der Mitte. Albert und Theresa saßen eng nebeneinander am Tisch und es stieg ihnen der Geruch vom frisch gekochtem Selchfleisch in die Nase. Wie lange hatten sie solch ein kräftiges, würziges Essen nicht mehr gehabt! Albert flüsterte seiner Schwester zu: „Du Resi, hinterher gibt’s noch Krapfen, das hat der alte Knecht, der Ägid gesagt!"

    Ein strenger Blick der Bäuerin ließ ihn sofort verstummen.

    Auch der Bauer hatte nicht viel zu reden, das bemerkten die Kinder aus der Stadt schnell. So schauten sie die Bäuerin, die Tant’ Gustl, noch einmal an, bevor sie ihrer Aufforderung folgend den Schöpfer nahmen und sich vom Eintopf bedienten. Resi presste die Lippen zusammen, als sie den Teller für sich und ihren kleineren Bruder füllte. Sie achtete sehr darauf, nicht zu patzen. Man wusste ja nie bei der Tant’ Gustl. Jedes Mal wenn die Tant’ etwas sagte, zuckten sie zusammen und wurden dabei einen halben Zentimeter kleiner. Ihre kreischende Stimme hatte etwas Erschreckendes, ja manchmal Angsteinflößendes.

    „Die Krapfen gibt’s aber nur, wenn ihr dem Ägid im Stall helft!"

    Die Bäuerin war die Tante von der Mutter, sie hatte keine Kinder, dafür aber hier am Hof als Einzige die Hosen an. Alle nannten sie Tant’ Gustl. Sie war in harten Zeiten hart geworden, sie hatte gelernt, dass sie mit dieser Härte ihrem weichherzigen Mann überlegen war, hatte schon vor langem das Denken und Anschaffen übernommen. So war in dem Befehlston der hageren Bäuerin nichts Tröstliches für die Geschwister, die hier am Land eine Zeit der Erholung haben und unruhige Zeiten wie diese hier überbrücken sollten. Doch hatte das strenge Regiment der Bäuerin auch sein Gutes, was sich im Laufe der Zeit zeigen sollte. Bald schon sollte es Krieg geben.

    Die Kinder verließen die Stube, sobald sie konnten, die Krapfen gab es ohnehin erst später und sie waren froh, den scharfen Blicken aus den kleinen, schmalen Augen der Tant’ Gustl zu entkommen.

    Schnell wie der Wind liefen Theresa und Albert von dem kleinen Bauernhof weg, hinter ihnen wurde die kreischende Befehlsausgabe der Tant’ Gustl leiser. Ägid war schon draußen am Weidenzaun, um ihn zu flicken, er winkte die beiden heran. „Wo lauft’s denn hin?"

    „Gleich auf euern Berg da rauf!"

    Ägids zahlreiche Falten im Gesicht kamen ein klein wenig in Bewegung. „Passt’s auf, der ist ganz schön hoch. Geht’s net zu weit und gebt’s Acht! Dort oben sind die Entrischen!"

    Die Geschwister fragten wie aus einem Mund: „Wer sind die Entrischen?"

    Ägid kratze sich an der Schläfe. „Ja weißt, das sind die Leute aus der Anderswelt oder Enterwelt, wie ich sag. Zwergenleute und das Bergelfenvolk eben!"

    Albert schnaufte hörbar. „Weißt vielleicht ein Gschichterl aus dem Land der Entrischen?"

    „Ja, ja. Schon."

    Die Geschwister erjammerten sich eine Kostprobe von einer seiner Gschichterln. Er erzählte, während er seine Arbeit etwas langsamer fortführte.

    „Früher hat es einen wüsten, wilden Räuber gegeben, der oben auf dem Berg hauste. Er hatte einen dichten dunkelroten Bart und der war so lang, dass er für ihn extra einen Gürtel umschnallen musste, sonst wär’s ihm lästig geworden. Seine Haare hingegen waren schwarz und er sah sehr grauslich aus. Und grausam war er auch, viele hatte er ausgeraubt und so manch ein Mensch ist verschwunden. Das ging solang, bis dem Räuber eines Tages eine Bergelfe begegnete. Naja, die hat ihn in einen schönen und guten Prinzen verwandelt. Am selben Tag haben die Bewohner vom Dorf etwas Seltsames erlebt. Einer nach dem anderen hat etwas Unheimliches im eigenen Haus entdeckt. Irgendwo neben einer Fußbodenritze, manchmal bei einem Riss im alten Holz eines Möbelstückes, da war ein Häufchen weißes Pulver. Niemand wusste, woher es kam. Bei der Huberbäurin, da rieselte es sogar noch, als sie es entdeckte. Die Leut’ haben gesagt, das wären die Entrischen gewesen! So wird es wohl auch wirklich gewesen sein. Wenn die Naturwesen von unserm Berg auftauchen, oder etwas durch sie passiert, gibt’s ein weißes Häuferl Rieselpulver. Das ist unser Federweiß, davon gibt es bei uns im Berg sehr viel. So, das war die Kostprob und jetzt passt’s auf, dass die Bäurin nicht merkt, wenn ihr auf’n Berg geht!"

    Sie sausten über die Weiden, die sich über die Anhöhen des Berges hinaufzogen. Es waren schon fast Almweiden und sie reichten bis knapp an das dichte Reich der Nadelbäume heran. Sie verließen damit den vom Dorf am weitest entfernten Hof, der dem Berg aber der nächst gelegene Nachbar war.

    Albert und Resi stiegen den Berg hinauf. Die Waldschneise, die sich recht steil nach oben zog, hatte eine Anziehung auf sie ausgeübt und sie den steileren Weg dem bequemen Fußweg vorziehen lassen.

    Resi stieg voran aufwärts und warf dabei ihre blonden dicken Zöpfe immer wieder nach hinten auf den Rücken. Schließlich blieb sie stehen, nahm ihre beiden Zöpfe, und band die beiden Enden mit einer Schleife zusammen, damit sie hinten blieben.

    „Na, so komm doch, Albert!"

    „Du hast leicht rennen mit deinen langen Beinen! Bist viel größer als ich und eben schon elf Jahre! "

    Sie drehte sich um und lachte ihrem Bruder ins Gesicht. „Du, als ich so war wie du, mit acht Jahren, da war ich auch schon die Schnellste von allen Kindern in unserer Straße. Sie blieb stehen und schaute hinunter ins Tal. „S’ ist schon schön hier! Auch weil wir keine Angst haben brauchen, dass es aus heiterem Himmel – nein, wohl eher aus der Hölle - Bombenalarm gibt und wir dann rennen müssen. Damit wir rechtzeitig im Bunker einen Platz bekommen. So erzählens die Leut. Und dann zittern sie und schwitzen vor Hitze oder vor Angst, das weiß ich nicht so genau. Wahrscheinlich beides. Denen in der Stadt kann’s bald so gehen!

    „Ja grad!, Albert nickte seiner Schwester von ganzem Herzen zustimmend zu. So machte er es immer, wenn er sich etwas nicht so genau vorstellen konnte. Bevor er weiter stieg, wollte er sich noch vergewissern: „S’ ist eh schon lang her, das mit dem bösartigen Räuber, der hier gehaust haben soll?

    Resi dachte kurz nach. „Hättest den Ägid gefragt! Na ja, einerseits ist’s lang her, außerdem wurde der ja in einen Prinzen verwandelt! Von einer schönen, zarten Elfe! Glaubst das eh, dass es so war?" Resi lachte und wartete die Antwort nicht ab, sie ging weiter. Albert beeilte sich, ihr nachzukommen. Dabei versuchte er sogar ihren Trittspuren zu folgen, denn so - dachte er - sollte er gleich schnell sein wie sie.

    Albert und Resi meinten schon auf dem Gipfel zu sein, doch sie waren nur auf einem kleinen Plateau angekommen. Albert setzte seine Schritte jetzt quer in den Hang hinein und ging nach links weg. Resi rief: „Wo gehst denn, steigen wir nicht weiter hinauf?"

    „Nein, schau, da ist eine schöne Lücke im Wald, da möchte ich durchschauen, was dahinter ist."

    Resi spähte angestrengt in das finstergrüne Walddickicht, konnte aber nichts sehen. „Was – da ist doch nichts?"

    Albert war schon weitergestiegen, dem Grün entgegen und verschwand fast darin. Resi folgte ihm und rief dabei: „Geh komm, geh’ ma noch ein Stückerl hoch, von da oben können wir sicher das ganze Tal überschauen!"

    Plötzlich konnte Resi nichts mehr von ihrem Bruder sehen oder hören, doch sie sollte ihm nachgehen. Sie vermochte die Lücke, durch die er verschwunden war, nicht erkennen, angestrengt schaute sie ins Grün. Bis sie einen Punkt fand, der irgendwie funkelte, wie ein Dunkelsmaragd im satten Finstergrün der Nadelbäume. Hier musste die Stelle sein. Sie begann in das Gezweig der Fichten einzudringen. Mit den Händen teilte sie die Äste und erhielt dabei immer wieder einen Schlag ins Gesicht. Unzählige Äste mussten diese paar Bäume hier haben, denn es hörte nicht auf. Sie hatte richtig zu kämpfen und konnte die vielen Hiebe nicht abwehren. Resi schloss die Augen, von Sekunde zu Sekunde fragte sie sich mehr, ob diese Äste vielleicht lebendig geworden sind?

    Sie verharrte ganz still und wartete, ob sich ein Ast auch bewegte, ohne dass sie sich gerührt hatte. Ja wirklich. Eine Berührung, fast wie ein leichter Schlag auf ihre linke Schulter. Ihre Gedanken rasten. „Ist da noch jemand? Nein! Diese Bäume, sie leben! Und haben viele Zweigarme mit Händen, die Nadeln sind wie unzählige

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