... und dann?
Von Ganjyara Mancho
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Über dieses E-Book
Durch den sehr authentischen Schreibstil bekommt der Leser nicht nur einen Einblick in Kultur und Alltag der Filipinos, sondern persönliche Gedanken und Erfahrungen der Autorin bereichern wie im ersten Band auf humorvolle Art.
Zahlreiche Fotos lassen den Leser die Geschichten diesmal hautnah miterleben.
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Buchvorschau
... und dann? - Ganjyara Mancho
… und dann?
Kulturschock im Paradies der 7.000 Inseln
Teil 2 des Aussteigerberichts
„Aller Anfang ist leicht … erste Schritte auf den Philippinen"
von
Ganjyara Mancho
Impressum
… und dann?
Kulturschock im Paradies der 7.000 Inseln
© 2013 by Ganjyara Mancho
Alle Rechte vorbehalten
Autor: Ganjyara Mancho
e-mail: ganjyara.mancho@gmx.de
Coverfoto: Philippinen, Siquijor, Sandugan Beach
Umschlaggestaltung: Ganjyara Mancho
Fotos: Ganjyara Mancho
E-Book Distribution: XinXii
http://www.xinxii.com
Dieses E-Book, einschließlich seiner Teile und seiner Fotos, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verkauf, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung und Weitergabe.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Weißes Gift
Braunes Gift
Punktlandung
Seelenpartner Tier
Süßes Lotterleben
Tücken der Technik
Can you borrow me … ?
Mitbewohner
Blackout
Ostersonntag
Jimmy
Akt der Befreiung
Philippinische Zeitrechnung
Reset – Alles auf Anfang
I've got the blues
Klappe – Auswandern die II.
Back to basic
Hinter dem Horizont
Mr. SuperCut
Dumm bleibt dumm
Arnold, Kürwalda & Co
Viel Rauch um nichts
Nichts ist so, wie es scheint
Dumaguete – eine Stadt lässt mich nicht mehr los
Das Ende einer gestörten Beziehung
Ernüchterung im Paradies
Der Tod lauert überall
Fischfang einmal anders
Good old Germany
Manila – Metropole der Gegensätze
Mabuhay
Anhang
Kulinarisches
Verständigung
Tipps
Vorwort
In meinem ersten e-book „Aller Anfang ist leicht … erste Schritte auf den Philippinen" beschreibe ich die ersten Monate unseres Ausstiegs und was ich dabei erlebt habe. Dieses Buch ist nun die Fortsetzung. War ich im ersten Buch noch restlos von meinem neuen Leben begeistert, so werden hier nun auch andere Seiten des Aussteigens beleuchtet. Während des Schreibens dieses Buches wurde mir bewusst, dass sich meine Sichtweise in vielen Bereichen verändert hat.
Im Internet stieß ich dann auf den Begriff des Kulturschocks. Wikipedia bringt als Definition nach Kalervo Oberg:
Der Begriff Kulturschock beschreibt einerseits den schockartigen Sturz aus der Euphorie in das Gefühl, fehl am Platze zu sein. Zum anderen verwendet Oberg das Wort auch für den gesamten Prozess der Kulturkrise, die ein Mitglied einer Kultur beim Einleben in einer anderen Kultur durchlaufen kann.
Weiterführend unterteilt er diesen Prozess in vier Phasen:
Honeymoon-Phase
Krise
Erholung
Anpassung
Bei der Rückkehr in die Heimat kommt es dann erneut zum Konflikt, d.h. zum Eigenkultur-Schock, der sogar noch heftiger verlaufen kann, da die Notwendigkeit der Reintegration völlig unvorbereitet kommt. War man sich beim Eintritt in eine Fremdkultur noch bewusst, dass einen etwas Neues erwartet, so ist man sich bei der Rückkehr in die Heimat zunächst nicht im Klaren darüber, dass man in der Zwischenzeit verschiedenen Denkmuster der Fremdkultur übernommen hat. Ich habe hier viele Ausländer kennengelernt, die mir erzählten, dass sie beim Besuch in der Heimat enorme Probleme hatten und nicht mehr mit der westlichen Lebensart zurecht kamen. Manche haben sogar ihre Besuche komplett eingestellt.
Die oben aufgeführten vier Phasen zeigen sich lt. Wikipedia folgendermaßen.
Honeymoon-Phase
Während dieser Zeit werden die Unterschiede zwischen der alten und der neuen Kultur in einem romantischen Licht gesehen – wunderbar und neu. Zieht jemand zum Beispiel in ein anderes Land, so genießt die Person das fremde Essen, die andersartige Architektur und wie die Menschen leben. In den ersten Wochen sind die meisten Menschen von der neuen
Kultur fasziniert. Eine Phase der Beobachtung, die voll von neuen Entdeckungen ist.
Krise
Es fällt einem auf, was alles nicht so ideal ist in der „neuen Kultur und man tritt häufig in Fettnäpfchen. Typisch ist der Gedanke „zu Hause wird das besser gemacht
. Sprachliche Barrieren und mangelnde Kenntnis spielen dabei häufig eine Rolle.
Erholung
Man entwickelt Verständnis für die Handlungsweisen, die von der Heimatkultur abweichen und versucht, sie zu verstehen.
Anpassung
Die Person hat sich in die neue Kultur integriert, sie versteht die Kultur und übernimmt teilweise sogar Verhaltensmerkmale der Fremdkultur.
In Wikipedia habe ich einige Symptome gefunden, mit denen ein Kulturschock einhergehen kann:
Gefühl des Verlustes ... in Bezug auf Freunde, Familie, Beruf, Besitztümer, Status
Gefühl der Ablehnung … man fühlt sich von Mitgliedern der neuen Kultur abgelehnt
Gefühl der Ablehnung … man lehnt selbst die Mitglieder der neuen Kultur ab
Gefühl der Verwirrung … man fühlt sich unsicher in seiner neuen Rolle
Gefühl der Verwirrung … man fühlt sich unsicher in Bezug auf Rollenerwartungen anderer
Gefühl der Verwirrung … man entdeckt neue Wertemaßstäbe
Gefühl der Verwirrung … man überdenkt seine eigenen Gefühle und Identität
Gefühl der Ohnmacht … man meint, mit der neuen Umgebung nicht zurechtzukommen
Gefühle der Überraschung, der Angst und der Empörung, nachdem man sich des vollen Ausmaßes der kulturellen Unterschiede bewusst wird
Einige dieser Symptome konnte ich sehr, sehr gut im Nachhinein nachvollziehen. Doch hatte ich nicht den Eindruck, dass die vier Phasen bei mir unbedingt in dieser Reihenfolge abgelaufen sind. Teilweise habe ich diese Phasen zeitlich parallel zueinander empfunden, oder auch ganz andersherum. So war z.b. mein Verständnis für gewisse Verhaltensweisen am Anfang viel größer als es zwischendurch war. Doch all das werden Sie selbst beim Lesen meiner Geschichten feststellen.
Handelte „Aller Anfang ist leicht ..." noch von meiner Honeymoon-Phase, so beginnt dieses Buch nun mit der 2., nämlich der Krisenphase, welche sich schon am Ende des ersten Buches zu Weihnachten ankündigte.
Nichts desto trotz werde ich versuchen, auch in diesem Buch meine Gedanken in eine liebevolle Richtung zu lenken, denn sobald man sich einer Sache bewusst ist, ist sie quasi schon gelöst und die nächste Phase darf kommen.
Zum persönlichen Schutz wurden einige Namen abgeändert.
Auch habe ich in diesem Buch viele Fotos eingefügt, denn manchmal sagen Bilder mehr als 1.000 Worte.
Viel Spaß beim Nacherleben meiner Erfahrungen wünscht Ihnen
Ganjyara
Weißes Gift
Jetzt lebe ich inzwischen bereits seit über 6 Monaten auf Bohol. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Einige Dinge sind mir inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen. So möchte ich z.B. mein reichhaltiges Obstangebot zum Frühstück nicht mehr missen. Melone, Ananas, Mango, Bananen, Papaya stehen jeden Morgen auf meinem Speiseplan. Leider jedoch ohne meinen geliebten Quark, denn den kennt man hier überhaupt nicht. Allenfalls findet man an manchen Tagen mit viel Glück vereinzelte Joghurtbecher im Kühlregal. Auch richtiger Käse (nicht die nach Chemie schmeckenden Scheibletten) ist hier Fehlanzeige. Das Fehlen der meisten Milchprodukte lässt sich dadurch erklären, dass 90 % der Asiaten an einer Laktoseintoleranz leiden. Da ihnen das Enzym Lactase fehlt, können sie den Milchzucker Lactose nicht in seine verdaulichen Substanzen zerlegen, was dann aufgrund der Gärung des Milchzuckers im Dickdarm zu Blähungen, Durchfall und Koliken führt.
Da die Ernährung der Filipinos sehr fleischlastig ist, konnte ich bisher auch noch keine Sojaprodukte finden, was es erschwert, sich hier vegetarisch gesund zu ernähren. Lediglich Tofu ist in der Fischtheke erhältlich.
Will man sich hier gesund ernähren, so bleibt einem keine andere Wahl, als selbst den Kochlöffel zu schwingen.
Es gibt nämlich in der philippinischen Küche zwei Zutaten, die auf gar keinen Fall fehlen dürfen: ZUCKER und GLUTAMAT.
Hier wird wirklich alles mit Zucker versetzt. Neulich bestellte ich mir eine Portion Spaghetti Carbonara. Doch bereits der erste Löffel ließ mich erschauern. Süße Spaghetti – igitt. Zunächst dachte ich, der Koch hätte wohl versehentlich den Salz- mit dem Zuckertopf verwechselt, doch ein Nachfragen in der Küche ergab, dass es wohl seine Richtigkeit habe. Nicht mein Geschmack. Wäre es Reis gewesen, hätte ich mir mit viel Fantasie noch vorstellen können, dass es süßer Milchreis werden sollte, aber süße Spaghetti – das ging gar nicht.
Insbesondere die Torten und andere Gebäckstücke haben es in sich. Der Verzehr von einem einzigen kleinen Stückchen deckt meinen Bedarf an Süßem für mehrere Tage.
Noch schlimmer finde ich jedoch den sorglosen Umgang mit dem Geschmacksverstärker Glutamat. Ist man in Deutschland Gott-sei-Dank mittlerweile so