Crime and Fate
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Über dieses E-Book
Lesen Sie:
Ludenmord: Die Geschichte des Mordes an einem Zuhälter.
Trinität: Das Geheimnis eines Mannes, der zum Kardinal geweiht werden soll.
Der Überfall: Ein Überfall auf den Drogeriemarkt veränderte ihr Leben.
Tödlicher Korso: Die fatale Rache des Exfreundes.
Verliebt in einen Schüler: Wie der Titel schon sagt ;-)
Ausflug zur Loreley: Ein tödlicher Ausflug zum Loreleyfelsen.
Ü 40 Party: Ein Wiedersehen nach langen Jahren.
Die Flohmarktvase: Lohnt sich der Diebstahl einer Vase vom Flohmarkt?
Komatrinken: Der Apfel fällt nicht weit von Stamm.
Mord am Märchen: Eine Geschichte aus der Nachkriegszeit.
Armin Niederhäuser
Wohnt mit seiner Frau, Kindern und Hund im schönen Westerwald. Nach diversen Teilnahmen an Wettbewerben ist eine Kurzgeschichte für Kinder in einer Anthologie erschienen. Außerdem schreibt er lokale Kurzkrimis. Sein Buch: Ost, West, Tod, ist als personalisierbarer Roman bei PersonalNOVEL erhältlich. Weitere Infos: www.arnied.jimdo.com
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Buchvorschau
Crime and Fate - Armin Niederhäuser
Inhaltsverzeichnis
Ludenmord
Trinität
Der Überfall
Tödlicher Korso
Verliebt in einen Schüler
Ausflug zur Loreley
Die Ü-40 Party
Die Flohmarktvase
Komatrinken
Mord am Märchen
Impressum
Ludenmord
Mit einem unguten Gefühl im Bauch schmeißt Jacqueline ihre hochhackigen, roten Schuhe auf den Beifahrersitz und zieht sich die Sportschuhe an, die im Fußraum liegen. Zusammen mit den Schuhen hat sie auch ihren falschen Namen auf den Sitz gelegt. Für eine viertel Stunde wird sie wieder Sandra sein können, das Mädchen, das lieber heute als morgen aus diesem beschissenen Leben aussteigen will. Doch Jacqueline, ihr zweites Ich, das soeben in dem Wohnwagen am Waldrand einen Freier abgefertigt hat, lässt ihr keine Atempause. Bevor sie den Motor ihres Golfs startet, öffnet sie das Handschuhfach und nimmt die Brille heraus, die sie nur zum Autofahren aufsetzt.
Für meinen Job brauch ich die Brille nicht, denkt sie voller Sarkasmus. Das meiste davon will ich gar nicht scharf sehen; außerdem steht kaum jemand auf eine Nutte mit Brille.
Die Fahrt zu Martins Eigentumswohnung war nicht geplant. Eigentlich wollte sie Feierabend machen, als der Anruf ihres Zuhälters kam.
„Hi Sandra. Hier Martin", säuselte er am Handy, das sie immer nach einem Freierbesuch wieder einschaltete.
„Ja?, fragte sie kurz angebunden. Dass er ihren richtigen Namen in den Mund nahm, kotzte sie schon an. Und dieses blöde: „Hier Martin
, hätte er sich auch schenken können, schließlich kannte sonst keiner die Nummer von ihrem „Ludenhandy", so wie sie es nannte.
„Melanie hat sich angekündigt. Sie ist gleich hier."
Diese zwei Sätze hatten genügt.
Sie versucht ihre Gedanken in andere Bahnen zu lenken, schaltet das Autoradio ein. Adele singt Skyfall; es beginnt zu regnen.
Sandra weiß, was gleich auf sie zukommt. Es ist schon das dritte Mal in diesem Monat, dass Melanie nach ihr verlangt. Sie schluckt den Kloß in ihrem Hals herunter, achtet darauf ja nicht in Tränen auszubrechen; das würde ihrer Schminke gar nicht gefallen.
Die Ampeln meinen es gut mit ihr: grüne Welle. Doch darüber kann sie sich nicht freuen. Ein Stau wäre ihr jetzt lieber. Ein paar Minuten herauszögern. Aber nachts um halb eins gibt es erwartungsgemäß keine Staus in der Stadt.
Langsam fährt sie in die Tiefgarage des Hochhauses ein. Melanies Auto steht schon da. Ein schwarzer Ford mit diesen hässlichen Plüschwürfeln, die vorne am Spiegel runterbaumeln. Zwar hat ihr niemand gesagt, dass es Melanies Auto ist; aber die Tiefgarage ist nicht sonderlich groß und ein Auto, das immer auf dem Gästeparkplatz steht, wenn Melanie in Martins Wohnung auf sie wartet, fällt natürlich auf.
Sandra stellt ihr Auto neben dem Ford ab. Ein Blick in den Spiegel der Sonnenblende. Sie setzt ihre Brille ab, zieht die Hochhackigen wieder an. Ihre Gedanken kreisen um Melanie. Nie wird sie verstehen, wie eine Frau daran Gefallen finden kann, eine andere Frau so zu quälen. Bei Martin ist das was anderes. Der macht bei diesen perversen Spielchen mit, weil Melanie ihn darum bittet und weil er dann eine extra „Entschädigung" dafür bekommt. Irgendwann werden sich die blauen Flecken und Verletzungen nicht mehr überschminken lassen.
Sie atmet tief durch, als sie den Knopf für den Aufzug drückt, der sich mit seinem typischen Rattern auf den Weg nach unten macht. Die Fahrstuhltür öffnet sich. Sandra tritt ein in die kleine Kammer, die sie nach oben Richtung Himmel bringen wird, obwohl diese Fahrt eher in ihrer persönlichen Hölle endet. Zum hundertsten Mal schwört sie sich auszubrechen aus ihrer Abhängigkeit von Martin, wieder ein normales Leben anzufangen.
Als sich die Aufzugstür im achten Stock öffnet, merkt sie sofort,