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Das abenteuerliche Karaganda
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eBook230 Seiten2 Stunden

Das abenteuerliche Karaganda

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Über dieses E-Book

Karaganda – ist ein Land, bevölkert von Insekten, die sowohl positive als auch negative Eigenschaften besitzen. Eine demokratische und doch top-down gesteuerte Gesellschaft, mitten in einer primitiven anarchistischen Umgebung. Gleichzeitig eine Gesellschaft, die mit Bedrohung und Angst die Grundlagen seiner eignen Demokratie verunsichert.

Auf der einen Seite wird Karaganda zusammengehalten durch die Kraft der Ehrwürdigen Mutter – die Mutter der Wespen des Staates Akorn, sowie durch die Mutter der Kriegerameisen des Ameisenstaates Grünn.
Auf der anderen Seite ist Karaganda gespalten durch Manipulation und Lügen der Libelle Ganj, dem Führer der Verteidigungstruppen von Karagandas.
Parallel folgt man Kapitän Zip von der Wespenflotte, der versucht den Zusammenhang der Dinge zu verstehen...
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum7. Mai 2015
ISBN9788771706604
Das abenteuerliche Karaganda

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    Buchvorschau

    Das abenteuerliche Karaganda - Claus Bork

    Nachschrift

    1. Kapitel

    Es war eine gewalttätige Welt gewesen, bis sie die große Veränderung durchlief. Es gab nur wenige, die fähig waren, sich an die Zeit vor der Gemeinschaft zu erinnern. Die einzelnen Individuen der mannigfaltigen Populationen der Gemeinschaft nahmen die Tage wie sie kamen. Sie lebten jetzt in Hektik, die sie vom Gott Zarg zugeteilt bekommen hatten - ein mühsames Leben vom Ende eines Winters bis zum Beginn des Nächsten. Sie zählten Millionen, jeder mit seinen Wünschen und Ansprüchen - entsprungen aus ihrem begrenzten Bewußtsein.

    Aber es gab in diesem komplizierten Reich auch Weisheit. Sie wurde durch Generationen Ehrwürdiger Mütter vererbt. Sie trugen alle Erfahrungen ihrer Art in ihrer Erinnerung. Man sagte von zweien von ihnen, daß sie durch die Kraft ihrer Seelen reisen konnten, hinaus hinter die Grenzen der physischen Existenz, und die eierlegenden Riesenkörper verlassen konnten, die für ihre Lebensdauer dazu verurteilt waren, an derselben Stelle zu verbleiben. Diese zwei Mütter waren die Mutter der Wespen in der Behausung Akorn und die Mutter der großen Kriegerameisen in der Behausung Grünn. Aber es gab auch andere mächtige Individuen in dem, was an der Oberfläche ein Reich der Ordnung und des Friedens war.

    Es sollte nie Zweifel daran herrschen, daß Königin Sols Eingebungen gut und reell waren, da sie aus eigenem Willen begründete, was sich mit der Zeit zu der Gemeinschaft entwickelte. Die Libelle Ganj wurde ihre physische Stärke - und ihr Gegenpol in der Balance, die sie zwischen den sanften, milden und verzeihenden Kräften - und der zornigen Stärke zu schaffen versuchte, die in den Schatten von Ganjs Seele herrschte.

    Schließlich soll erwähnt werden, daß so, wie es Licht und Dunkelheit gibt, es auch hier die sanfte, erschaffende Kraft von Königin Sol - und die brutale, gnadenlose Seite der Kraft des Gottes Zarg gab, in der Gestalt des Skolopenders, der Das Blanke Ding bewachte.

    Auszug aus Spys Erinnerungen an die Zeit der Gemeinschaft.

    Ganj saß auf der morschen Fläche des Eichenstumpfes und betrachtete das Land, das sich meilenweit nach allen Seiten ausbreitete.

    Er war eine Libelle.

    Die großen, blanken Augen näherten sich einander in ihrer Krümmung, mitten über dem hervorgeschobenen Kopf, und gaben ihm ein unermessliches Blickfeld.

    Er streckte seine vier Flügel vom Körper und ließ sie von den ersten, sanften Strahlen der Morgensonne wärmen.

    So saß er jeden Morgen - hinausblickend über das Reich, das er als das Seine betrachtete. Er genoß, es erwachen zu sehen, zu sehen, wie die Sonne die erstarrten Seelen auftaute, sie aus ihren Träumen in den Höhlen unter der Erde und der Rinde zurückholte und den Funken entzündete, der das Leben weitergehen ließ.

    Er fühlte seine Macht, als etwas fast mit den Händen greifbares - fühlte sie ruhig einen Augenblick, um sie dann zu ignorieren. Er hatte sich an sie gewöhnt und dachte seltener und seltener über sie nach.

    Garm, der Nashornkäfer ärgerte ihn oft damit. Es sei eine Alterserscheinung, behauptete Garm - das mit dem resigniert und bloßen genießen. Das Leben ist ein ständiger Kampf… Ganj wiederholte in sich den Klang seiner Stimme. Die Jungen stehen auf dem Sprung, um Anteil an den Privilegien der Alten zu bekommen.

    Ganj schob den Gedanken an Garm von sich und sah suchend zur Behausung am Waldrand.

    Es schmerzte in seinem alternden Körper und er bewegte den Kiefer auf und ab, um die Blutzirkulation in Gang zu bringen.

    Die ersten Ameisen zeigten sich in den Löchern der Behausung. Sie entfernten eifrig die Zweige und Halme, die die Eingänge die ganze Nacht bedeckt hatten. Ihre krummen Kiefer streckten sich aus der Dunkelheit wie blauschwarze, glänzende Zangen.

    Ganj wurde auf seinen eigenen zunehmenden Hunger aufmerksam und beschloß, sich zurück nach Eichberg zu begeben, um die erste Mahlzeit des Tages einzunehmen. Aber bevor er sich ganz umgedreht hatte, hielt er inne und lauschte. Ein Geräusch war an seine Ohren gedrungen.

    Eine Wespe landete vor ihm, schüttelte den Staub von den Fühlern und legte die Flügel auf dem Rücken zusammen. Erst danach wandte sie sich ihm zu, direkt und ohne Umschweife so wie immer.

    Guten Morgen, Hochwohlgeboren. Sie hatte eine schneidende Stimme. Ich dachte mir, heute frühzeitig zu starten. Die Ameisen behaupten, daß es regnen wird.

    Guten Morgen, Kapitän Zip, polterte Ganj.

    Kapitän Zip von der Wespenflotte wartete schweigend, halb bedeckt vom dunklen Schatten der Libelle.

    Ganj ließ den Blick am ganzen Horizont entlanglaufen, ohne den Kopf drehen zu müssen. Dann richtete er endlich seine Aufmerksamkeit auf die Wespe und fragte: Warum dieser Eifer? Ist etwas im Gange - etwas, wovon ich wissen sollte?

    Kapitän Zip schüttelte den Kopf, sodaß der Chitinpanzer in seinem Nacken knackte. „Nein, aber ich möchte alles gerne schaffen, bevor der Regen einsetzt. Ich bin nicht gern gezwungen in einer Baumspitze Schutz zu suchen - und dort vielleicht eine ganze Nacht hindurch gefangen zu sein. Zips Stimme bebte ganz leicht. Man muß sich ja nicht Zargs Zorn aussetzen…"

    Ganj murmelte bekräftigend. Er hatte die Flügel über seinen breiten Rücken gelegt. Wir müssen alle Zargs Gesetze einhalten… sagte er zustimmend, worauf er sich bereitmachte, weiter zu krabbeln.

    Laß mich dich nicht aufhalten, mein junger Freund. Ganj drehte den Kopf ein wenig und sah auf die Wespe herab. Kapitän Zip war erstarrt, stand da und betrachtete sein eigenes Spiegelbild in der gewaltigen Augenkrümmung der Libelle.

    Aber eines sollst du wissen, setzte Ganj fort. "Es hängt viel von dir und deiner Wespenflotte ab. Viel mehr, als ich im Stande bin, aufzudecken.

    Die Wespe stand angespannt da und horchte.

    Enttäusch mich nicht… flüsterte Ganj scharf.

    Zarg möge verbieten, daß es jemals geschehen wird! rief die Wespe aus.

    Scht, brachte Ganj ihn zum Schweigen. Natürlich nicht, mein Freund - natürlich nicht. Er beobachtete die Wespe als sie abhob und durch die Baumkronen davonjagte, getragen vom Summen ihrer eiligen Flügel.

    Ganj bewegte sich behäbig über Eichberg hinweg, dem einzigen Eichenstumpf in Karaganda - und die Heimat der obersten Macht in Königin Sols wohlgeordnetem Reich.

    Hinter dem massiven Äußeren des Eichen Stumpfs war er durchkreuzt von einer Unzahl von Gängen und Spalten, die sich bis ganz zu den unterirdischen Sälen zwischen den Wurzeln erstreckten. Dies repräsentierte das Zentrum der Welt in ihrem Bewußtsein, von hier gingen alle Gesetze und Verordnungen aus, die alles in einem festen Griff hielten - und von hier breitete sich das Netz von Fäden aus, das seine Wurzeln in des Erschaffers, Zargs, Gedanken hatte. Zarg, den niemand von ihnen jemals gesehen hatte - Zarg, der die Kraft selbst war, die in den Ehrwürdigen Müttern lebte, einem der Grundelemente von Karagandas Macht.

    Ganj näherte sich einem der dunklen Eingänge. Die Kreuzspinne studierte ihn aus der Dunkelheit. Sie war immer auf der Hut, so wie alle Kreuzspinnen es in allen Eingängen zum Eichberg waren. Ganj brummte einen Gruß, während er sie passierte, aber die Spinne antwortete ihm nicht.

    Ganj hatte nur Verachtung für Spinnen übrig, aber er bemühte sich, dies nicht zu zeigen. Er wußte aus überlieferten Berichten, daß viele seiner eigenen Vorväter in den klebrigen Fäden der Kreuzspinnennetze gefangen worden waren und ihr Leben hatten lassen müssen, auf traurige und schändliche Weise. Er trug diese Berichte tief in seiner Seele versteckt - und sprach nie mit jemandem darüber.

    Er hielt inne und vertiefte sich in Gedanken. Einmal, vor langer Zeit, bevor Sol nach Karaganda kam, war er selbst in Orcas Spinnennetz gefangen worden. Er mußte sich anstrengen, um sich an Einzelheiten zu erinnern. Es war ihm fast geglückt, es zu verdrängen.

    Von allen Spinnennetzen der Welt hatte es gerade Orcas Netz sein müssen, Ganj schauderte bei der Erinnerung. Er erinnerte sich schwach an das Gefühl von festgeklebten Flügeln und seine eigene, gewaltige Wut - bevor das Sausen der Spinnenfäden vor seinem inneren Ohr auftauchte. Es hatte seinen eigenen Gesang, so ein Spinngewebe. Eine grausame Hymne, die wie eine Fanfare des Todes für den war, der sich in den Fäden verfangen hatte. Wenn man diesen Gesang hörte, wußte man instinktiv, daß es die Schritte des Todes über die Fäden waren - man wußte es, ohne es jemals vorher gehört zu haben.

    Es war ihm geglückt, sich fast freizuzerren, genug, daß Orca ihm nicht nahe kommen konnte. Er hatte die Fäden zerbissen und ihr mit seinem gewaltigen Kiefer gedroht. Orca, die fette, glänzende Spinne hatte ihn durch ihre tausend Augen beobachtet. Er hatte seinen eigenen Tod sich in diesen Augen abspielen sehen. Dann war die Spinnwebe geborsten. Orca hatte ihn angezischt, als er auf die Erde wirbelte.

    In den Zeiten, die folgten, hatte Ganj Orca unter Beobachtung gehalten. Sie hatte ihm Ehrfurcht eingejagt - ein Gefühl, dessen Existenz er nur widerwillig erkannte - und wenn, dann nur vor sich selbst. Sie hatte ein Spinnennetz quer über den Bach gebaut.

    Es war nie vorher geschehen, und Ganj wußte es, wie alle anderen es auch wußten, daß dies eine ganz beispiellose Tat war. Je mehr Ehrfurcht sie säte, je mehr haßte er sie. Er sah sie in Träumen vor sich, zerteilt, zerrissen und tot. Aber morgens saß sie immer noch da, fett und glänzend in ihrem riesigen Netz, mitten über dem Bach. Zuletzt fühlte Ganj, daß gerade diese, ihre Existenz, ein Hohn war, der gegen ihn gerichtet war. Aber erst später, viel später hatte er seine Rache bekommen.

    Gewaltig waren die Berichte, die Ganj den Respekt seiner Untertanen sicherten, und viele waren es, die behaupteten, bei seinem Kampf gegen Orca dabei gewesen zu sein. Nur er selbst kannte die Wahrheit - und er behielt sie für sich.

    Er erwachte aus seiner träumenden Trance und begab sich weiter durch Eichbergs verschnörkelte Gänge. Die Silhouette der Kreuzspinne zeichnete sich gegen den hellen, blauen Himmel in der Öffnung ab. Sie stand wie auf dem Sprung da, unbeweglich und versteinert, während seine Schritte sich zu einem schwachen Echo verliefen.

    2. Kapitel

    Es war vielleicht der tiefsitzende Lebenswille, der sich in seiner Kriegerseele versteckte; samt der Tatsache, daß er bis zur Vollkommenheit loyal gegenüber allem war, an was er glaubte, was Kapitän Zip von der Wespenflotte zu dem machte, was er war. Was er nie verstehen lernte war, daß diese Rechtgläubigkeit in sich selbst den Keim zur Feindschaft von seiner Umgebung barg. Aber sie schaffte als Gegenstück die Grundlage für eine wahre Freundschaft mit den ehrwürdigen Müttern und den Schutz, der darin begründet lag.

    Auszug aus Spys Erinnerungen an die Zeit der Gemeinschaft.

    Kapitän Zip jagte wie der Wind durch die kühlen Schatten des Waldes. Die Flügel waren wie er, schnell und hastig. Er fühlte es, als würde er von seinem eigenen, schnarrenden Summen getragen. Genau, das war er. Und gerade dahinein setzte er seine Ehre. Er hatte keine Ambitionen Karagandas oberster Führer zu werden - darin lag seine Stärke, und seine Freiheit. Er genoß großen Respekt, weil keiner, oder nur ganz wenige, Zweifel an seinen Motiven hegten.

    Ein Duft in der Luft brachte ihn dazu, umzukehren und zu suchen. Ahornsaft war das Beste, was er kannte. Er folgte der Duftspur zwischen die Bäume, bis er einen Sonnenstrahl in einem Tropfen glänzen sah.

    Die Rinde war oben am Stamm etwas gerissen. Er mußte seinen Fund den Ameisen berichten. Aber erst wollte er ihn selbst schmecken. Er setzte sich auf den Stamm und trank vorsichtig von dem Tropfen.

    Als er soviel er konnte getrunken hatte, schwang er sich hinaus in die Luft und kreiste summend zwischen den Bäumen herum, bis er sich die genaue Lage des Baumes gemerkt hatte. Daraufhin flog er weiter.

    Er landete auf dem Flugfeld, gerade als der erste Sonnenstrahl es erreichte. Es war eine wahre Freude des Lebens in diesem Teil des Waldes.

    Akorn, seufzte Zip behaglich. Er kam fast jeden Morgen hierher, und jeden Morgen war seine Freude, nach Hause zu kommen, dieselbe. Ein Tag ist eine lange Zeit im Leben einer Wespe.

    Hier in Akorn, der größten Behausung des Waldes, war er als Ei gelegt worden. Hier hatten selbstaufopfernde Arbeiterwespen ihn als Larve gepflegt - hatten aufgepaßt, daß ihm nicht zu warm und nicht zu kalt wurde. Und sie hatten Feinde ferngehalten, während er wuchs und wuchs. Sobald er die Wände seiner Zelle niedergebrochen hatte, hatte ihn jemand angesehen und gesagt, daß aus ihm etwas Großes werden würde. Und weil er eine Jungwespe mit Lebenslust war, hatte er das geglaubt.

    Er schlief jede Nacht in Eichberg, weil er unter den wenigen Auserwählten war, die über Königin Sols Leben wachten. Wie alle Wespen hatte er einen starken, ererbten Instinkt, der ihm gebot, den Ort zu verteidigen, wo er als Larve ausgebrütet worden war, aber andere hatten bestimmt, daß das für ihn nicht gelten sollte.

    Die Wespenwache betastete ihn mit den Fühlern und rief ein wohlbekanntes Kommando. Die Wespen im Hauptgang standen stramm, bevor er sie passierte.

    Willkommen in Akorn, rief der Wachkommandeur mit scharfer Stimme.

    Danke, murmelte Zip und wollte hineinkrabbeln.

    Ich bin gebeten worden, ein Ersuchen zu überbringen, setzte der Wachkommandeur fort. Zip blieb stehen und betrachtete ihn. Die Ehrwürdige Mutter wünscht Sie zu sehen, sagte die Wache.

    Zip fühlte, wie das Blut schneller in seinem Körper pulsierte. Die Ehrwürdige Mutter, dachte er, ohne zu antworten.

    Da war nur eine Mutter. Sie war Mutter von ihnen allen. Allen fünfhunderttausend. Er konnte sie nicht warten lassen. Er verließ das Flugfeld und hastete hinein in den hektischen Lebensnerv, der Akorns Hauptgang ausmachte.

    Sie waren unzählbar, die vielen Verzweigungen und Seitengänge, die Akorns Verkehrsadern bildeten. Aus allen Seitengängen wimmelten eifrige Wespen heraus, stießen miteinander im Hauptgeng zusammen, und setzten wie ein lebender Mahlstrom aus Beinen und Flügeln ihren Weg zum Zentrum fort. Es war ein wahres Summen von Flüchen und Verbannungen, Beschuldigungen und Entschuldigungen. Aber es gab nur wenige Kämpfe und noch weniger Tötungen. Hunderte von Duftströmen trieben vorbei, während man nach und nach vorankam. Düfte aus Vorratskammern und Düfte von Exkrementen, für die manche ausersehen waren, sie aus dem Weg zu schaffen.

    Zip nahm eine besondere Stellung als Chef der Wespenflotte ein. Überall befühlten sie ihn mit den Fühlern und murmelten Grüße durch die summenden Duftströme.

    In den äußersten Quadranten bauten sie wieder. Neue Kammern wurden für kommende Generationen von Larven errichtet. Akorn wuchs jeden Tag in die Baumkrone, und Skeptiker meinten, daß es schon zu schwer war, und daß ein Sturm das Wachstum der Behausung dazu bringen könnte, in einer Katastrophe zu enden. Aber noch hatte kein Sturm Akorn verschlingen können, und der unaufhörliche Strom von Eiern der Ehrwürdigen Mutter wurde hinunter getragen und eingemauert in neue Zellen, die mit Nahrung gefüllt waren.

    Es machte ihm ein kribbliges Gefühl, dieses Schaffen. Er würde über ihr Recht, sich zu entfalten, wachen, mit allem, was er zu geben hatte.

    Zip blieb in der breiten Nische nahe Akorns Zentrum stehen.

    Obwohl sie von dem wimmelnden Leben im Hauptgang abgeschnitten war, war es, als ob dort eine unsichtbare Linie zwischen ihnen gezogen war. Hier, in die Vorkammer

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