Weihnachtliche Wintermärchen
Von Christa Bohlmann
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Über dieses E-Book
Wer mag Emma sein?
Der Mischlingshund Boomer wandelt am Heiligabend durch Markt und Straßen...
Die Tannenhof-Mäuse werden zum Leben erweckt und Petrella meint, mit Petrus konkurrieren zu müssen.
Christa Bohlmann
Christa Bohlmann geb. 25.12.1945 in Bassum verheiratet 1 Schwiegertochter, zwei Enkelkinder Im Ruhestand seit 2008 davor Bankkauffrau
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Buchvorschau
Weihnachtliche Wintermärchen - Christa Bohlmann
Fest.
Feodora
Frohgelaunt sang der Mond leise vor sich hin: „Einmal werde ich noch wach, heißa dann ist …?" Plötzlich verstummte seine Stimme. Dann ist was? Wie sollte er das Ereignis benennen, auf das er sich schon seit einem Jahr freute? Das Ereignis, welches sich von Jahr zu Jahr wiederholte und das ihm immer wieder den Atem raubte?
Es ist ein Ammenmärchen, dass jeder Novembertag trüb, regnerisch und grau – jede Novembernacht neblig und nasskalt ist. Morgen würde der Mond in voller Pracht am Himmel zu sehen sein, Voraussetzung dafür war allerdings ein klarer Blick zur Erde. Der Mond hatte schon einen wolkenverhangenen Himmel befürchtet und sich deshalb mit Petrus in Verbindung gesetzt. Nun hoffte der Vollmond ungeduldig auf die Erfüllung seines Herzenswunsches durch seinen Himmelskameraden, denn an diesem Tag wollte er nicht nur gesehen werden. Er selbst wollte sehen! Gelassen war der Vollmond nicht gerade, eher etwas zappelig vor lauter Spannung. Die Vorfreude auf freie Sicht auf die ganz besondere Lichtung im Wald war riesig. Das, was er gleich sehen würde, hatte ihm so manches Jahr im November das Herz erwärmt. Das Mondlicht schien fast mystisch auf die Lichtung und warf einen wundersamen Glanz auf die hohen Tannen. In der Mitte der Lichtung stand einsam und allein ein kleines, wunderschön gewachsenes Tännchen: Feodora.
Kein Fuß von Mensch oder Tier hatte hier Spuren im Schnee hinterlassen. Ein eisiger, nicht zu starker Wind fuhr durch Feodoras Zweige und ließ sie zauberhaft erscheinen. Welch eine Grazie und Eleganz! Es schien, als leuchte jedes Schneeflöckchen auf Feodoras Zweigen im Mondlicht auf besondere Weise. Der Vollmond war einfach hin und weg. Gleich, gleich würde es passieren!
Und siehe da, gerade als der Wind erneut durch Feodora fuhr, neigten sich die unteren Zweige erst nach rechts und gleich darauf nach links. Es sah fast aus, als wolle Feodora Wiener Walzer tanzen. Der Mond seufzte tief, als das schneebedeckte Nadelkleid der kleinen Tanne ein wunderschönes junges Mädchen mit goldblonden Kringellöckchen frei gab, das sich eilig davon bewegte. Der Mond schaute genau nach und staunte, dass er auch jetzt keine Spuren im Schnee finden konnte. Feodora war geschwebt, da war er sich ganz sicher.
Es wurde Zeit für Feodora, sich auf den Weg zu machen, denn seit vielen Jahren unterstützte dieses anmutige Zauberwesen das Christkind bei der Arbeit.
Erst im Januar würde Feodora nach erfüllter Aufgabe an ihren Platz zurückkehren.
Egal ob als Tanne oder rechte Hand des Christkinds – Feodora war eine bezaubernde Erscheinung. Bei diesem Gedanken nickte der Vollmond ergriffen mit seinem Kopf und wischte sich vor Rührung eine Träne aus dem Augenwinkel.
Die Neugier
Die Neugier hatte beschlossen, dass es an der Zeit sei, sich neue Opfer zu suchen. Sie rief ihre Späher zusammen und beauftragte sie, Menschen mit dieser Untugend anzustecken. Bei Kindern gelang das am besten, denn Erwachsene waren neugierig oder auch nicht. Letztere ließen sich meistens nur schwerlich umstimmen. Otto war seit Jahren Beauftragter und Vertrauter der Neugier