Conrads Abenteuer: Conrad und die Eisenbahn
Von Bernhard Dorn
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Bernhard Dorn
Bernhard Dorn, Jahrgang 1971, lebt als Software Engineer in Bad Homburg. Ein Kinderbuch zu schreiben und zu veröffentlichen stand immer schon ganz oben auf seiner Liste.
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Buchvorschau
Conrads Abenteuer - Bernhard Dorn
endet
Die Wahrheit
Conrad ist ein Elefant. Und sicherlich kein Elefant, über den man einfach so eine Geschichte schreiben kann.
Über Elefanten zu schreiben ist ein bisschen schwierig. Das sind große Tiere. Man schreibt über Elefanten besser die Wahrheit und denkt sich nicht einfach irgendetwas aus. Wer will schon Ärger mit solch großen Tieren bekommen? Ich jedenfalls nicht. Daher habe ich bei meiner Geschichte auch genau aufgepasst und alles so aufgeschrieben, wie es passiert ist.
Natürlich ist alles genau so passiert. Warum auch nicht?
Conrad rennt
Alles fing damit an, dass Conrad mit seiner Familie nach längerer Reise endlich einen Platz zum Ausruhen gefunden hatte. Conrads Familie war sehr groß. Eigentlich war es eine Herde, also viele, viele Elefanten. Das ist bei Elefanten so. Sie ziehen durch das Land in großen Herden. Conrad nannte seine Herde Familie, das Wort hatte ihm einfach immer besser gefallen. Natürlich hatte Conrad nur eine Mama und einen Papa. Aber wenn die mal nicht in der Nähe waren, konnte er sicher sein, dass irgendeine andere Elefantenmama oder ein anderer Elefantenpapa auf ihn aufpasste. Das ist das Gute an so einer Herdenfamilie.
Rudolf war der Chef der Herde, der Entscheider. Er war der größte und stärkste der Elefanten. Man kann bei den Elefanten nur Chef werden, wenn man groß und stark ist. Natürlich gibt es auch manchmal Streit, weil ein anderer Elefant Chef sein will. Aber normalerweise funktioniert das mit dem Chefsein erstaunlich gut bei den Elefanten.
Rudolf hatte entschieden, dass sich die Herde auf dem Platz vor dem großen Hügel ausruhen sollte.
Alle waren damit einverstanden. Das war wichtig, denn Rudolf konnte selbst als Chef nicht einfach etwas bestimmen, was niemand wollte. Auch Conrad hatte der Platz gefallen. Es gab einen kleinen Tümpel mit zwei Bäumen am Ufer. Hier konnten alle Wasser trinken und sich den Staub von der langen Wanderung abspülen. Die kleinen Elefanten spielten vergnügt und versuchten, sich gegenseitig nass zu spritzen. Sie hatten noch kleine Rüssel und mussten öfter Wasser holen, um sich richtig nass machen zu können. Conrad war schon größer als die meisten der Elefantenkinder am Tümpel. Früher hatte er öfter mitgespielt, aber in letzter Zeit wollte er immer mal wieder einfach seine Ruhe haben. Das ist so, wenn man so viele Elefantenkinder in der Verwandtschaft hat, das kann manchmal auch anstrengend sein. Conrad machte es sich unter einen Baum gemütlich und fing an zu träumen.
Träumen war Conrads Lieblingsbeschäftigung. Er träumte oft den ganzen Tag, auch während die Herde zum nächsten Rastplatz marschierte. Dann vergaß er einfach weiterzulaufen und blieb stehen und träumte. Manchmal war die Herde oft schon so weit entfernt, dass er die anderen Elefanten fast nicht mehr sehen konnte. Conrads Mama musste dann umkehren und ihn an seinem Rüssel zurück zur Herde ziehen. Conrads Papa sagte dann, dass Conrad später einmal Chef werden und bitte schön nicht dauernd träumen solle. Elefantenchefs machen so was nicht.
Conrad wusste nicht, ob er später einmal wirklich Elefantenchef sein wollte. Er konnte sich das einfach nicht vorstellen. Das hatte er seinem Papa aber nicht gesagt, bis dahin war noch viel Zeit.
Plötzlich wurde Conrad von einem Geräusch geweckt. Er musste unter dem Baum eingeschlafen sein. Was war das für ein Geräusch? Er schaute sich um. Niemand sonst schien es gehört zu haben. Die kleinen Elefanten spielten weiter im Wasser und die erwachsenen Elefanten standen zusammen und unterhielten sich. Manchmal trötete einer der Elefantenpapas mit seinem Rüssel. Das machen Elefantenpapas manchmal. Elefantenmamas machen das nicht so oft. Alles war also wie immer.
Da! Schon wieder dieses Geräusch! Was konnte das nur sein? Kam das nicht von dem großen Hügel? Conrads Neugier war unermesslich, und er