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Folge 19: Schwimmen mit Behinderung

Folge 19: Schwimmen mit Behinderung

VonChlorgesänge


Folge 19: Schwimmen mit Behinderung

VonChlorgesänge

Bewertungen:
Länge:
39 Minuten
Freigegeben:
31. Mai 2023
Format:
Podcastfolge

Beschreibung

Elena Semechin hat gerade viele Menschen schwer beeindruckt - auch uns. Die 29jährige wurde bei den Deutschen Para-Meisterschaften im Mai 2023 Deutsche Meisterin über 100 Meter Brust. Elena Semechin ist blind, sie hat nur noch eine Sehkraft von 2 Prozent. Und sie hat gerade eine Krebstherapie hinter sich, wurde trotz Chemotherapie 2022 auf Madeira sogar WM-Zweite! Elena ist ohne Zweifel ein Ausnahmetalent mit einer ungeheuren Willenskraft. Doch von Schwimmerinnen und Schwimmern mit einer Behinderung hören wir nur, wenn Para-Wettkämpfe anstehen - und auch dann geht es meist um Ausnahmetalente wie eben Elena Selechin oder Josia Topf, der trotz schwerster körperlicher Beeinträchtigungen (Tar-Syndrom) 2018 einen Weltrekord in 50 Meter Schmetterling aufgestellt hat.
In dieser Folge reden wir über etwas, von dem wir - mal ganz ehrlich betrachtet - eigentlich keine Ahnung haben. Denn aus eigener Erfahrung wissen wir nicht, wie es ist, mit einer Behinderung zu schwimmen. Man sieht auch selten Menschen im Freibad oder Hallenbad, die dort mit einem Rollstuhl im Wasser sind oder eine andere erkennbare Behinderung haben. Was aber offensichtlich ist: Diese Menschen sind nicht nur durch eine körperliche oder geistige Beeinträchtigung behindert - sie werden es auch immer wieder durch die äußeren Umstände. Weil es zu wenig oder gar keine Wasser-Rollstühle in den Bädern gibt. Zu wenig Platz, zu wenig Bahnen, zu wenig Menschen, die ihnen helfen können. Wenn in Brandenburg jeder dritte Fünftklässler nicht schwimmen kann - weil wegen Corona so viel Schwimmunterricht ausgefallen ist und Schwimmlehrer Mangelware sind - wie ist es dann für Menschen, die noch mehr Unterstützung brauchen?
Para Schwimmen gehört übrigens zu den ältesten Sportarten im Behindertensport und ist seit 1960 Bestandteil des Wettkampfprogramms der Paralympics. Hier treten Sportler:innen mit nahezu allen Behinderungsarten an. Es gibt eine funktionelle Klassifizierung, d.h. die Einteilung der Wettkampfklassen wird unter Berücksichtigung der Fähigkeiten und Fertigkeiten der Sportler:innen vorgenommen. Diese Vorgehensweise dient dazu, möglichst faire Wettkampfbedingungen zu erreichen.
Daneben gibt es aber auch die Special Olympics. Im Fokus steht hier nicht der Wettkampf an sich. Die Teilnahme ist für viele verschiedene Athletinnen und Athleten möglich, weil die meisten Teilnehmer:nnen keine Leistungssportler sind, über einen Nominierungsprozess zu den Spielen fahren dürfen und sich nicht über bestimmte Leistungswerte in den Verbänden qualifizieren müssen, wie es bei den Olympischen Spielen der Fall ist. Hier schwimmen viele Menschen mit, die eine geistige Behinderung haben, aber nicht nur.
In Berlin finden in diesem Jahr die Special Olympic World Games statt - nicht nur im Schwimmen. Vom 17. bis 25. Juni 2023 werden rund 7000 Athtlet:innen aus 190 Ländern erwartet. Das Motto: Zusammen unschlagbar. Vielleicht sehen wir uns da? Wir würden uns freuen!
Freigegeben:
31. Mai 2023
Format:
Podcastfolge

Titel in dieser Serie (66)

Wir sind Schwimmerinnen. Wir waren beide mal im Schwimmverein, aber das ist lange her. Bis vor kurzem schwammen wir so wie die meisten – ab und zu, wenn es gerade passt. Doch dann entdeckten wir die Jahreskarte der Berliner Bäderbetriebe – und stellten fest: Berlin hat ja über 60 Schwimmbäder! Schnell stand fest: Die durchschwimmen wir alle! Und zwar in einem Jahr. Gesagt, getan. Was uns beim Bahnen ziehen durch den Kopf geht und warum wir meinen, dass schwimmen nicht nur überlebenswichtig, sondern ein großartiges Abenteuer ist – darum geht es hier!