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Folge 40: Tanz im Wasser

Folge 40: Tanz im Wasser

VonChlorgesänge


Folge 40: Tanz im Wasser

VonChlorgesänge

Bewertungen:
Länge:
31 Minuten
Freigegeben:
25. Okt. 2023
Format:
Podcastfolge

Beschreibung

Diesmal haben wir wohl zwischendurch tatsächlich mit offenem Mund dagestanden - denn wir haben beim Synchronschwimmen-Training zugeschaut. Beim Schwimmclub Wedding, einer der renommiertesten Synchronschwimmvereine in Deutschland. Hier werden sehr gute Plätze bei den ganz großen Meisterschaften gemacht. Entsprechend diszipliniert wird auch trainiert. Jede Bewegung muss sitzen und abgestimmt sein mit der Musik. Und, wenn es kein Solo ist, natürlich auch mit den anderen im Team. Das ist Körperspannung pur, was man da zu sehen bekommt - und jahrelange harte Arbeit.
Denn Synchronschwimmer:innen brauchen nicht nur Rhythmusgefühl, sondern auch Beweglichkeit, Kondition und Kraft. Möglichst lange tauchen können sollten sie natürlich auch. Und das Ganze dann auch noch mit den anderen koordinieren - puh!!!
Unsere Gäste sind diesmal die Trainerin Marie, selber jahrelang Synchronschwimmerin, die Abiturientin Felizitas und der Student Frithjof. Felizitas gehörte mehrere Jahre zum Bundeskader und Frithjof ist auch international ganz vorn. Und das ist eine Besonderheit: Denn Synchronschwimmen ist zwar von Männern erfunden worden, wurde ihnen aber in den 1950er Jahren verboten. Männer hätten nicht die richtige Wasserlage, hieß es, das sei ein rein weiblicher Sport - und eine Athletin verstieg sich sogar zu der Aussage, Synchronschwimmen für Männer sei "widernatürlich". Es ginge schließlich um Schönheit und Grazie und nicht um Stärke.
Erst seit 2015 sind Männer vom Dachverband der nationalen Schwimmverbände "World Aquatics" (bis 2022 FINA) wieder zu Wettkämpfen zugelassen, allerdings nur in so genannten Mix Duetts, also zusammen mit Frauen. An einer Weltmeisterschaft dürfen sie erst seit 2023 teilnehmen, an Olympischen Spielen sogar erst 2024. Und so ist Frithjof auch der einzige Synchronschwimmer beim SC Wedding. Das stört aber weder ihn noch seine Mitschwimmerinnen. Immerhin ist er erst seit 2021 dabei und hat bereits zusammen mit seiner Partnerin EM-Silber in Krakau geholt.
Egal ob Mann oder Frau - wer Erfolge im Synchronschwimmen will, muss mindestens vier bis sechs Mal die Woche trainieren. Und am Ende hängt alles von der Performance ab. Nicht nur die physiologischen, auch die ästhetischen Anforderungen sind hoch: Lächeln, gut aussehen, perfekt sein - all das fließt in die Bewertung ein. Kein Wunder, dass es hier ähnlich wie im Turnsport auch immer wieder Debatten über das Gewicht der Sportler:innen gibt.
Denn im Vordergrund steht die Show: Die Haare werden mit Gelatine festgeklebt, wasserfeste Schminke ist Pflicht und bei der Kür sind Schwimmbrillen verboten. Und noch eins ist wichtig im Team: Streit darf es nicht geben. Denn wer miteinander im Clinch liegt, kann nicht gemeinsam lächeln - und im Einklang schwimmen schon gar nicht!
Synchronschwimmen ist harte Arbeit, die ganz leicht aussehen soll. Am Ende geht es eben doch um Stärke, finden wir. In jeder Hinsicht.
Freigegeben:
25. Okt. 2023
Format:
Podcastfolge

Titel in dieser Serie (67)

Wir sind Schwimmerinnen. Wir waren beide mal im Schwimmverein, aber das ist lange her. Bis vor kurzem schwammen wir so wie die meisten – ab und zu, wenn es gerade passt. Doch dann entdeckten wir die Jahreskarte der Berliner Bäderbetriebe – und stellten fest: Berlin hat ja über 60 Schwimmbäder! Schnell stand fest: Die durchschwimmen wir alle! Und zwar in einem Jahr. Gesagt, getan. Was uns beim Bahnen ziehen durch den Kopf geht und warum wir meinen, dass schwimmen nicht nur überlebenswichtig, sondern ein großartiges Abenteuer ist – darum geht es hier!