Fünf Monate bis zur Ewigkeit: Kriegsalltag in Gottes Hand
Von Erich Gutmann
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Über dieses E-Book
Die letzten 5 Monate meines Vaters, erzählt durch seine Briefe an meine Mutter und uns Geschwister. Der größte Schatz meiner Mutter, den sie bis an ihr Lebensende (92 Jahre) vor uns versteckt hielt!
Stimmungsbilder vom Soldatenalltag, Umgang mit Vorgesetzten, Erlebnisse im Luftschutzkeller über die Panik der Gottverlassenen, Berichte über Umgang mit Zivilisten und Bekehrungsversuche, Vorschläge und Anweisungen an die Mutter zu allem, was zuvor der Vater organisiert und verwaltet hat, zum Umgang mit Mitmenschen, Widerstand der Brauteltern seines jüngeren Bruders wegen seiner Kriegsverletzungen, das Verleihen von Gegenständen wie's Motorrädle, der Umgang mit den Mädchen, die ihr Dienstjahr bei meiner Mutter ableisten, drohende Fahnenfluchtanzeige mit Kriegsgericht als Folge, Überfluss und Hunger bei den frierenden Soldaten, und nie ein Jammern, immer geht es meinem Vater "gut" oder "sehr gut". Und zum Schluss ein zu Tränen rührender Brief des Leutnants an meine Mutter. "Wenn der Tod Ihres Mannes für mich der bisher schmerzlichste Verlust meiner Batterie darstellt, wie ..." "Er war ein lebensfroher Mensch, in manch schwieriger Situation hatte er das rechte Wort und richtete seine Kameraden wieder auf." "Nie ist mir der Abschied von einem Soldaten so schwer gefallen." Original-Kopien und leicht lesbare Abschriften und Kommentare zum besseren Verständnis.
Fassung vom 11.7.2013
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Buchvorschau
Fünf Monate bis zur Ewigkeit - Erich Gutmann
Fünf Monate bis zur Ewigkeit
Fünf Monate bis zur Ewigkeit
Vorwort
Mein Enkel hat die Feldpostbriefe beim Stöbern in einem Ordner entdeckt und liest und liest. Irgendwann sagt er: „Opa, Dein Papa war aber ein ganz ein Lieber!"
Aus dem gesamten Schriftverkehr zwischen meinem einunddreißigjährigen Vater, dem Soldat Friedrich Gutmann und seiner Familie, seiner Verwandtschaft und seinem großen Freundeskreis sind nur die Brief vom meinem Vater an sein Weible und seine Kinderle erhalten.
Bezug genommen wird natürlich auf den gesamten Schriftverkehr zwischen allen Beteiligten, so dass Fantasie gebraucht wird, aber auch manche Erläuterungen, um alles richtig einordnen zu können.
Die Banalitäten der Alltagbeschreibungen lassen oft vergessen, dass man sich mitten im Krieg befindet, bis wieder von Alarm, Mangelverwaltung etc. die Rede ist.
Christliches Zeugnis und Bekehrung mitten im Krieg spielt immer eine wichtige Rolle wie auch andere Themen wie „Warum erlaubt die Braut-Familie nicht, einen Krüppel zu heiraten, obwohl die Liebe noch da ist und vor der Verletzung die geplante Vermählung besprochen war!".
Das Beispiel meiner Mutter, ihren Schatz
geheimzuhalten bis zu ihrem Tode, war wohl einerseits zum Schutz der Dokumente gedacht, andererseits wollte sie vielleicht auch nicht, dass die letzten Worte ihres heiß geliebten Mannes diskutiert und zerredet werden.
Die Veröffentlichung zum heutigen Zeitpunkt ist sicher auch einfacher, da fast alle in den Briefen erwähnten Personen inzwischen verstorben sind bis auf uns Kriegskinder-Generation
, die damals noch sehr klein waren. So sind manche Peinlichkeiten inzwischen, nach fast 70 Jahren, nicht mehr wichtig.
Für die heutigen Schüler und Studenten, mit und ohne christlichen Hintergrund, sind diese Briefe eine wertvolle Original
-Information über die Umstände in Kriegszeiten, über das Landser-Leben, Umgang zwischen Vorgesetzten und Untergebenen Soldaten, Kommentare über den Lebenswandel von Offizieren (Begründung im Lebenslauf) aus Sicht eines Betroffenen.
Erstaunlich, wie gut noch im sechsten Kriegsjahr die Post funktionierte und trotz harter Kämpfe noch Zeit genommen wurde, um die Angehörigen qualifiziert zu informieren. Auch beachtlich, wie 6 Monate vor Kriegsende noch systematisch ausgebildet und vorbereitet wurde, wenn auch mit hoher Intensität.
Wie kam ich zur Schreibmaschine?
Mit 15 Jahren war ich mal drei Wochen krank zu Hause und kramte in Sachen meines verstorbenen Vaters. Da fand ich eine Tastatur aus Papier und eine Schreibmaschinen-Schule zum Blindschreib-Lernen. Aus die Frage an meines Mutter, was dies soll, die Antwort: „Damit hat Dein Vater Blind-Schreibmaschinen-Schreiben gelernt!"
Da dachte ich, was mein Vater konnte, mache ich auch. So lernte ich in diesen 3 Wochen das Zehnfinger-Blind-Schreiben, zwar noch langsam, aber schon sicher.
Beim Studium war ich der einzige, der dies konnte und hatte so einen ständigen Zeitvorteil. Andere mussten erst die Freundin, die Schwester oder Mutter überreden, für sie etwas in Reinschrift zu schreiben, während ich direkt aus dem Kopf die Reinschrift machen konnte.
Ein Grundsatz, der gegen Ende der Briefe deutlich wird, war der Spruch meines Vaters: „Was andere können, kann ich auch – und vielleicht noch viel besser!" Der hat mir viel in meiner beruflichen Entwicklung geholfen; immer, wenn man Angst und Zweifel vor schwierigen Situationen hatte, war diese Erinnerung hilfreich und brachte Sicherheit und Stärke.
Ich bin der Sohn des Briefeschreibers und habe meine Erinnerungen ausschließlich aus den Erzählungen meiner Mutter, die allerdings viel von unserem Vater erzählt hat. Von den Briefen erfuhr ich erst nach dem Tod meiner Mutter durch meine Schwester, die dann auch alles durch handschriftliche Abschrift leicht lesbar machte. Vielen Dank dafür.
Vom 16. September 1944 - bis zur Ewigkeit! - eine lückenlose, wenn auch einseitige, Dokumentation von einem sehr fleißigen Briefe- und Kartenschreiber, meinem Vater.
Rückblickend, mit fast 70 Jahren Abstand, sehr interessante Äußerungen und Berichte über alle Lebensumstände einer christlichen Soldatenfamilie mit Verwandtschaft und Freundschaften
!
Münsterlager, den 16.09.44
Liebe Käthe mit Kindern.
Bin gegen Mittag gut angekommen, die Heide gefällt mir. Sie hat besondere Reize. Meine Klamotten habe ich bereits gefasst. Ich wurde zum Funkfahrer eingeteilt, weil ich in Halle ausgebildet wurde und den Hörfunk beherrsche. Meine Ausrüstung ist ganz neu. Das Essen war auch gut. In Stuttgart-Nord konnte ich (nach Fußmarsch ab LKW) den D-Zug bis Halle erreichen, dann Magdeburg-Hannover-Uelzen.
Herzlichen Gruß Frieder
Münster Lager, den 19.09.1944
Meine Lieben!
21 Uhr Feierabend. Einer näht, ein anderer streckt die Glieder in seiner primitiven Lagerfalle und die übrigen Kameraden schreiben kurze Brieflein an ihre Lieben Alle, was ich jetzt auch tun will. Die Stimmung unter den Insassen meiner Stube ist gedämpft. Jeden Tag kommen neue Kameraden, schlafen ein, zwei oder drei Tage hier und werden wieder versetzt. Ein Kommen und Gehen, der reinste Taubenschlag.
Der Taubenschlag sieht wie folgt aus: Bretterboden mit Lüneburger Heidesand überzogen, schwarz wie Ruß, Betten, bestehend aus Strohsack, kariertes Leintuch, 1 Decke. An den Seiten stehen noch kleine Spinde, für zwei Mann je einen, zwei niedere Fenster (dienen zugleich als Aus- und Eingang für Notfälle), zwei große, grobgezimmerte Tische, 16 Stühle (etwa wie Melkstühle) verstellen uns vollends den Weg. Große Kaffeekannen, Kanonenofen, Besen, eine Menge Reisekoffer und sonstiges Gerümpel füllen die letzte Ecke.
Hinzu der Klang von vielen Dialekten aller Kameraden aus ganz Deutschland zusammengewürfelt und die verschiedenen Düfte einschließlich der „akustischen" geben dem mannshohen Raum die restliche Fülle.
Heute habe ich gut geschossen. Verpflegung gut, Schnapsflaschen leer. Einkleidung bis auf Gamaschen vollzogen, passt gut. Bin gesund und froh. Heute Abend fing ich an zu singen. Niemand macht mit. Sie sprechen lieber von Weibern!
Einer ist aus der Nähe von Aachen. Er meinte, seine Postleitzahl sei USA! Meine Mundharfe fehlt mir. In meinen Kommissachen im Kleiderschrank muss ein Vorhängeschloss sein, das ich gebrauchen könnte. Vielleicht kannst mir‘s schicken. Der Traubenzucker ist geschickt für den Kaffee und schmeckt vortrefflich.
Herzlich grüßt Dich, liebe Käthe und die lieben Kleinen sowie Lore, Heinz und alle im Haus usw.
Euer Frieder und Vater
Dresden, den 21.9.1944
Meine Lieben alle!
Ich bin unterwegs von Münsterlager nach Prag über Ülzen – Magdeburg – Leipzig – Dresden und verweile hier 12 Stunden,