Die Advisoren Band V: Im Reich des Narmer und der Newet-Nut
Von Justin Mader und Gaby Merci
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Über dieses E-Book
Ähnlich wie Die Advisoren Band V
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Buchvorschau
Die Advisoren Band V - Justin Mader
Einleitung
Die Ralarische Offensive hat Folgen. Die falschen Götter agieren im Untergrund weiter. Als unsere Helden, die Advisoren Lilian und Raphael einen Versuch der Annäherung machen, passiert es, die Situation eskaliert.
Doch nicht nur auf der Erde hat dieser Versuch Konsequenzen, auch in einem weit entfernten Sonnensystem werden die Weichen nun völlig anders gestellt. Und die Gegner der Menschen, die vogelähnlichen Djehutis schlagen unbarmherzig zu. Doch auch sie haben Probleme, die sie sich im Vorhinein so nicht vorgestellt haben.
Es gibt nur eine Möglichkeit die Situation wieder in den Griff zu bekommen...
Unsere Helden müssen ins Reich des Narmers gelangen...
zu dem Pharao der ersten Dynastie...
zu dem Zeitpunkt als das Ägyptische Reich gegründet wurde...
also kurz nach dem Untergang von Atlantis...
Der Versuch einer Annäherung
An und für sich wollten Raphael und ich nun nach der 'Ralarischen Offensive' wieder in unser eigenes Universum, unsere eigene Wirklichkeitsebene zurückkehren, jedoch erschien uns dies im Angesicht der neuen Probleme eher kontraproduktiv.
Ich und Raphael sind ... ja wie soll man es am besten erklären, wir sind Advisoren. Advisoren sind Mitglieder einer Organisation, die sich dem Frieden in unserer Milchstraße verschrieben haben. Wir sind eine Art Ranger, die versuchten die Einheit und den Frieden zahlreicher Völkerschaften zu garantieren. Wir greifen dort ein, wo Not am Mann oder besser an der Frau ist. Ursprünglich waren die Advisoren eine delurische Organisation gewesen, aber mittlerweile war die Organisation interstellar und umfasste nunmehr über fünfzig verschiedene Völkerschaften. Aber die Organisation umfasste nicht nur verschiedenartige Spezies, sondern mittlerweile auch Völkerschaften von zwei verschiedenen Universen, die allesamt ähnliche Schicksale hatten. Ich selbst war damals vor drei Jahren im Zuge der Operation Apokalypse
rekrutiert worden, eben von Raphael, meinem Raphael, meinem Lebenspartner. Denn ich hatte eine bestimmte Fähigkeit, ich war nämlich eine ausgezeichnete Telepathin. Damals vor drei Jahren hatte der große Krieg gegen die Djehutis begonnen. Und es sah nicht besonders gut für uns aus. Und eines der zahlreichen Hilfsvölker der Djehutis waren eben die Ralaren. Ein eigenartiges Volk, das sich trotz humanoider Gestalt völlig von der menschlichen Physe unterschied.
Die Ralaren hatten große Teile der terranischen Bevölkerung gegeneinander aufgehetzt und aus Terra einen Messiasstaat geformt. Mit den von Charon zurückgebrachten Hypnosestrahlern hatten wir zwar in zehn Sekunden die Ralaren befrieden können, doch wirkte diese Strahlung nur auf die spezielle Physe der Ralaren, nicht jedoch gegenüber den von den Ralaren beeinflussten Terranern.
Ein großes Aufgabengebiet lag also nunmehr vor uns. All die fanatischen und von den Ralaren aufgehetzten Terraner wieder zur Vernunft zu bringen, das würde eine wahre Sisyphusarbeit nach sich ziehen. Wir fingen an, doch selbst für uns Advisoren war es fast ein Ding der Unmöglichkeit hier zu wirken. Wir konnten zwar, dank der Hilfe unserer verbündeten Delurer entsprechende administrative Unterstützung leisten, immerhin war mein Angetrauter auch Delurer, aber gegen insgesamt fast vier Milliarden fanatische Anhänger des Ralarischen Glaubens Überzeugungsarbeit zu leisten, das war fast eine Unmöglichkeit.
Auch Raphael war nach einem derartigen Gespräch mit einem terranischen Religionsführer fürchterlich frustriert. Jedes rationelle Argument wurde mit religiösen Dogmen hinweggefegt, sodass wir das Gespräch abbrechen mussten und Raphael erzürnt nachher von sich gab: „Aber sollen sich doch die Ralaren selbst um das kümmern, was sie verbrochen haben!"
Da kam mir die Erleuchtung: „Ja, weshalb eigentlich nicht, sie haben dieses Organ, mit dem sie die Menschen in ihren Bann ziehen können! Die könnten uns doch die Überzeugungsarbeit bei den Fanatikern abnehmen."
„Ja, aber dann wäre doch der freie Wille des Menschen nicht mehr gegeben und alle müssten nach unserer Pfeife tanzen, das widerspricht doch dem hohen moralischen Prinzip der Nichteinmischung durch uns Advisoren!"
„Nun sie sollen sie ja nicht weiter in unserem Sinne beeinflussen, sondern lediglich das zurücknehmen, was sie bei ihnen verbrochen haben!", rutschte es mir nun emotional heraus.
Die überlebenden Ralaren waren nach unserer Ankunft interniert und in Bereiche gebracht worden, in denen sie keinen Einfluss mehr auf die menschliche Psyche ausüben konnten. Nun, nach Bestrahlung durch den von uns verbesserten djehutischen Hypnostrahler waren sie lammfromm und hatten die Sinnlosigkeit ihres Tuns eingesehen. Wobei mir natürlich nicht klar war, ob sie es wirklich einsahen, oder ob sie unter der Beeinflussung dieses Strahlers diese Erkenntnis erlangt hatten. Aber ich fand trotzdem, dass wir ihre Fähigkeiten für unsere Zwecke nutzen sollten. Immerhin hatten wir ein Kooperationsabkommen mit den Ralaren auf Ralar abgeschlossen, das sie eigentlich zu unseren potentiellen Verbündeten machte.
„Außerdem gibt es eine Studie, dass die Menschheit auch bisher nie einen freien Willen hatte, sondern durch soziale Zwänge und durch Beeinflussung von Medien und Politik stets zu bestimmten Reaktionen gezwungen, ähh ... naja, sagen wir zumindest so, 'geleitet' wurde! Es soll ja nur der alte Status quo wieder hergestellt werden. Und überdies ... nächste Woche tagt ohnedies der Advisorenrat und Turner und Svetlana, die Präsidenten von Amerika und Russland, werden auch anwesend sein. Vielleicht kannst du dann deinen Vorschlag ja vorbringen?!"
„Was heißt meinen Vorschlag, der kam doch ursprünglich ..., dann sah ich wie er lächelte, „... oh du unmöglicher ... du ... du ... hast es ohnedies schon die ganze Zeit geplant gehabt und schiebst jetzt einfach mich vor ... ich ...
„Nun, du weißt, weder ich noch mein Doktorvater Uryan sind Menschen und wenn wir einen Vorschlag einbringen würden ... du hingegen bist hier auf der Erde geboren worden ..."
„Ja, aber nicht auf dieser Wirklichkeitsebene ..."
„... und kannst somit viel leichter einen Initiativantrag einbringen."
Oh diese hinterhältigen Delurer, immer für eine Spitzfindigkeit bereit ... Wenn ich Raphael nicht so lieben würde...
Er lächelte immer noch und seine samtbraunen Augen strahlten mich an. Ich konnte gar nicht anders und lächelte hingebungsvoll zurück.
Schließlich schloss er mich in seine Arme und wir vergaßen gemeinsam die großen Probleme, die vor uns lagen und ich konnte mir gar nicht vorstellen, welch turbulente Zeiten noch auf uns warten würden.
Die Woche darauf trug ich meinen Vorschlag unter großer Zustimmung im obersten Advisorenrat vor und auch der Senat sowie der Polit-Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika und Russland stimmten mit großer Mehrheit zu. Auch Charles Turner und Tamara Svetlana, die die Erde vor zwei Jahren vor dem Untergang gerettet hatten und mit ihrer spektakulären Rettungsaktion eine riesige Flotte aus Atlantis in unsere Zeit transferiert hatten, stimmten meinem Vorschlag lächelnd zu.
Allerdings gab es dann eine für mich und Raphael doch überraschende Zusatzaufgabe. Sie meinten, dass wir uns auch um die Details kümmern müssten und wir vor allem den Einsatzplan und die Umsetzung überwachen sollten. Was darauf hinauslief, dass mein Konzept nicht sofort eins zu eins umgesetzt werden sollte, sondern, dass wir, also konkret ich, einen Test mit dem Anführer der Ralaren, dem Eversti (Oberst) Eetu Turunen über die Bühne bringen mussten. Und das in einem äußerst gefährlichen Territorium. Nämlich im Zentrum des ralarischen Glaubensbekenntnisses, in Ägypten in Alexandria. Falls es ein Problem mit der Umsetzung meines Planes geben sollte, würden die Konsequenzen fatal sein, wir würden auf uns allein gestellt, in der Höhle des Löwen agieren müssen.
Für einen Augenblick hatte sich mein Pulsschlag ein wenig erhöht, als ich das erfuhr, aber es beunruhigte mich nicht wirklich. Ich war es ja gewohnt, dass ich selbstständig handeln musste.
Unser erster Weg führte Raphael und mich zum Gefängnis Polar-Eule, auf der Halbinsel Jamal in Sibirien. Denn dort waren alle verbliebenen 150.000 ralarischen Kämpfer interniert worden.
Dieses Gefängnis lag relativ weit von jeder menschlichen Behausung entfernt. Man wusste, die Ralaren waren gefährliche Fanatiker, die rein von der physischen Kraft, einem Menschen haushoch überlegen waren. Sie waren muskulös, zwei Meter hoch, aber auch zwei Meter breit.
Doch das Gefährlichste an ihnen war ihr spezielles, im konischen Kopf untergebrachtes Organ, das genau dort platziert war, wo beim Menschen im Normalfall das Gehirn lag. Ihr eigenes Gehirn war jedoch dort, wo beim Menschen wiederum die Magengrube lag. Ihr spezielles Organ konnte Vibrationen im Infraschall aussenden, die jedem Menschen im Unterbewusstsein Botschaften empfangen ließ, sodass dieser glaubte, dies wären die eigenen Gedanken, oder eben die Befehle einer höheren Macht. Die Ralaren nannten dieses Organ, das in der Nähe ihres eigenen Lustzentrums situiert war, auch nicht umsonst „Gottesorgan". Denn auch sie selbst empfingen von dort Signale, allerdings auf einem anderen Frequenzband. Auf diese Art waren sie Jahrhunderte von ihren Herren, den Djehutis missbraucht worden. Denn sie sahen diese als ihre Götter an. Wir hatten sie erst vor Kurzem auf Charon davon überzeugen können, dass die Djehuti alles andere als Götter waren und sie nur ausgenutzt hatten.
Jedoch dort in Charon, (in, denn das Leben dieses Planeten spielte sich allsamt auf seiner Innenseite ab, Charon war nämlich eine Hohlwelt), aber auch auf ihrem Heimatplaneten Ralar, waren sie uns unterlegen gewesen und sie sahen den Wechsel von einem Gott zu einem anderen nicht als maßgeblich an. Wir hatten zwar versucht mit ihnen auf gleicher Ebene zu agieren, jedoch war das bei einem fanatisch religiösen Volk nicht ganz einfach, also sahen sie uns dort als eine Art Halbgötter an, denen man einfach gehorchen musste. Hier auf der Erde war die Situation jedoch eine gänzlich andere. Hier hatten sie uns für ca. ein halbes Jahr unterjocht gehabt und sahen sich daher selbst als die Überlegenen gegenüber unserer Spezies. Wir hatten sie natürlich mit der modifizierten djehutischen Waffe eines Besseren belehrt, aber die Zeit der Gewaltherrschaft der Ralaren über Terra war noch zu frisch in ihren Köpfen verankert. Es hatte Millionen von Toten gegeben, als sie in einem fanatischen Krieg die Nichtgläubigen vernichten wollten. Und das würden viele der Terraner ihnen auch nicht vergeben. Wir hatten also eine gespannte Situation vor uns. Da gab es fanatische Menschen, die noch an den ralarischen Glaubenslehren festhielten und auch nicht minder fanatische Anhänger, die die Ralaren schon morgen an die Wand stellen wollten. Und wie die wahre Einstellung der hier internierten Ralaren war, konnte uns auch keiner sagen. Maximal Svetlana, oder aber ich selbst, denn wir beide waren hochbegabte Telepathen. Naja, das war schließlich auch der Grund, weshalb sie mich vorgeschickt hatten.
Das Gefängnis war auf einer trostlosen Eiswüste der Halbinsel Jamal errichtet worden. Tosender Schneesturm erwartete uns, als wir aus unserem Gleiter stiegen. Dicht vermummt gingen wir durch die Schleuse in den inneren Bereich des Gefängnisses. Die Wachen riefen uns nur ein brummiges „Dobri wjetschur towarisch" zu, als wir durch den Eingang schritten, immerhin waren wir von Svetlana angekündigt worden.
Natürlich wurde im Inneren geheizt, denn die Ralaren waren an ein völlig anderes Klima gewohnt, als es hier heraußen in der Eiswüste von Sibirien herrschte. Trotzdem spürte ich es in ihren Gedanken, sie froren erbärmlich und sahen die Unterbringung als eine Art psychische Folter an.
Als sich die Zellentür zum Anführer der Ralaren öffnete, löste sich die beeindruckende Gestalt des Oberst Eetu Turunen von seinem Lehn-Futteral, denn sitzen konnten die Ralaren aufgrund ihrer speziellen Physe nicht und erhob sich auf seinen drei Beinen zu seiner ganzen Größe von zwei Metern. Ein kalter Schauer ging mir den Rücken hinunter, als ich an meine Gefangennahme durch das fünfköpfige ralarische Commando damals auf dem Hohlkugelplaneten dachte. Und was sie damals mit mir geplant hatten, als ich mich in ihren Händen befand ... mich schauderte. Erst durch die selbstlose Hilfe von Raphael, meinem Raphael, war damals Ärgeres verhindert worden. Doch ich musste mich zusammenreißen, damals war nicht heute und die Person vor mir war auch nicht ident mit den Personen von damals. Keiner meiner Peiniger von damals lebte noch! Letzten Endes beruhigte mich diese Tatsache doch einigermaßen, denn es war keine schöne Vorstellung, immer in der Angst zu leben, seinen Peinigern noch einmal, von Angesicht zu Angesicht, zu begegnen.
Trotzdem musste ich tief durchatmen als ich den Ralaren erblickte und seinen fauligen Geruch roch. Und wenn ich noch daran dachte, dass er nach unseren Moralvorstellungen ein Kriegsverbrecher und für den Tod von Millionen Menschen verantwortlich war ... Doch ich musste cool bleiben und alle negativen Gedanken abstellen, denn wir mussten mit ihm zusammenarbeiten, wenn wir das Problem mit unseren religiösen Fanatikern lösen wollten.
Da stand er nun vor uns, Oberst Eetu Turunen, der Oberbefehlshaber der ehemaligen Flotte der Ralaren, der 22. Offensivflotte Laivaston vor Charon mit ihren ursprünglich 8.423 Einheiten, die unsere eigene Flotte auf nicht ganz 200 Schiffe reduziert hatte, dem es jedoch durch unsere eigene Unbedachtsamkeit gelang, ins Sol-System einzudringen und den gesamten Planeten zu unterjochen ... Nein, aus, keine negativen Gedanken mehr, wir mussten kooperativ bleiben und das Beste daraus machen!
„Nun Oberst, du wirst dir sicherlich nicht vorstellen können, weshalb wir dich jetzt sprechen wollen!"
„Nun, wenn ihr gekommen seid, um uns zu verhöhnen, soll es mir recht sein, das halte ich aus. Und wenn ihr gekommen seid, um uns alle umzubringen, soll es mir ebenso recht sein, auch das werden wir aushalten, wenn auch nur einmal!", dabei lächelte er uns sarkastisch an. Und mit diesem Wesen sollten wir kooperieren? Na ja, es war schließlich meine Idee gewesen.
„Ich sagte bereits, du kannst dir nicht vorstellen, weshalb wir hier sind! Wir ersuchen ..., oh nein diese Formulierung war einem Ralaren gegenüber schlecht, „... ähemm, wir fordern, dass ihr kooperiert und eure Schuld im gleichen Umfang uns gegenüber wieder abtragt!
Nun schaute er lauernd, aber doch interessiert zu mir herüber, hatte er etwa angebissen?
„Wir verlangen ganz einfach, dass ihr die von euch fanatisierten Anhänger wieder auf normale Bahnen bringt. Ihr sollt ihnen die Erkenntnis vermitteln, dass eure Lehren falsch waren und ihr dies ihnen, nur durch eure Fähigkeiten eingeredet habt."
Nun lächelte er durchgehend, er wusste, nun wollten wir etwas von ihm und das konnte er als Druckmittel gegen uns nutzen. Er konnte sich nunmehr, so dachte er, einen Vorteil uns gegenüber ausspielen, denn nur er und sein Volk hatten diese Gabe, die Menschen zu beeinflussen und zu überzeugen. Eine unheimlich komplexe Assoziationskette lief nun in seinem, im Magen befindlichen Gehirn ab. Ich hatte schwer zu arbeiten, all seine Gedanken und Überlegungen nachzuvollziehen und mich gleichzeitig auf das laufende Gespräch zu konzentrieren.
„Und du weißt, wenn ihr nicht kooperiert ... wir können auch anders, wir können euch durch den Hypnostrahler zu einem derartigen Handeln zwingen!"
Auf einmal erstarrten seine Gedanken und ich konnte nicht mehr nachvollziehen was er wirklich dachte, doch dann entspannte er sich und sagte: „Nun weshalb nicht! Natürlich werden wir kooperieren, wenn ihr es wünscht, wir werden euch bei eurem Vorhaben unterstützen. Ich möchte euch jedoch auf einen kleinen Logikfehler hinweisen. Wenn wir die Probanden davon überzeugen würden, dass wir nicht die angekündigten Propheten sind, dann würden sie aber auch unseren weiteren Empfehlungen nicht mehr folgen können und sie würden weiter fanatische Anhänger des Glaubens bleiben, auch ohne uns als Propheten. Wenn ich also dazu einen Vorschlag machen dürfte. Wir werden sie in ihrem Glauben stärken und dann langsam vom falschen Weg ablenken, bis sie letzen Endes wieder den Weg der Vernunft erreicht haben, dann können wir als Propheten abtreten und ihr habt euer Ziel erreicht!"
Nun, die Argumentationskette war logisch und einleuchtend. Und das erste Kapitel in Psychologie lautete, wenn jemand eigene Gedanke und Vorschläge in Richtung der grundsätzlichen Idee vorbringt, dann hat man ihn „ins Boot geholt" und er würde an der Umsetzung der Idee selbsttätig arbeiten.
„Nun gut, dann werden wir so vorgehen! Was benötigt ihr noch zur Umsetzung?"
„Ich brauche mindestens zehn meiner Männer, ein besseres Essen und vielleicht eine wärmere Kleidung, sonst nichts, wir sind schließlich bescheiden!"
„Nun wenn es sonst nichts ist, das lässt sich leicht einrichten und das mit der Kleidung wird nicht notwendig sein, denn wir fliegen in wesentlich wärmere Gefilde, nämlich nach Ägypten!"
Eigentlich sollte ich nun erleichtert sein, denn die Ralaren kooperierten und wenn es hart auf hart kam, hatten wir noch immer den Hypnostrahler, aber ... Irgendwie hatte ich trotzdem ein fürchterlich schlechtes Gefühl in der Magengegend und ich konnte leider seine Gedanken nicht mehr erfassen. Das hätte mich eigentlich warnen sollen. Was war es, das mich so unruhig machte? Dass ich seine Gedanken momentan nicht mehr lesen konnte, war sicher auch ein Grund. Aber noch mehr hatte mich ein Blick in seine Augen erschreckt. Eiseskälte hatte mich da angestrahlt und ich wich automatisch einen Schritt zurück.
Doch dieser Sinneseindruck wich sofort einem leichten, gewinnenden Lächeln und der Eindruck der Eiseskälte verschwand nun und zwar so schnell, dass ich mich Sekunden später gar nicht mehr daran erinnern konnte.
Der Flug mit unserem Gleiter verlief ereignislos und die halbe Stunde Flugzeit von Sibirien nach Alexandrien verging ziemlich schnell. Im Transportraum unseres Gleiters saßen die zehn Ralaren und eine schnelle