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DER TOD IN DER NORDSEE: Der Krimi-Klassiker!
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eBook178 Seiten2 Stunden

DER TOD IN DER NORDSEE: Der Krimi-Klassiker!

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Über dieses E-Book

Ein holländischer Frachter entdeckt auf der Fahrt nach Scarborough ein dahintreibendes Boot mit einem Toten. Bei genauerer Inspektion explodiert eine Bombe und tötet zwei Besatzungsmitglieder.

Aber wem galt die Zeitzünderbombe?

 

»Spannende Handlung und gute Milieu-Schilderungen, die auch Landratten interessieren dürften.«

- Halifax Evening Courier

 

»Ein explosiver Fall.«

- Sunday Times

 

Der Roman Der Tod in der Nordsee von John R. L. Anderson (* 17. Juni 1911 in British Guyana; † 21. August 1981 in Wantage) erschien erstmals im Jahr 1975; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte im gleichen Jahr.

Der Signum-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum13. Okt. 2022
ISBN9783755423157
DER TOD IN DER NORDSEE: Der Krimi-Klassiker!

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    Buchvorschau

    DER TOD IN DER NORDSEE - John R. L. Anderson

    Das Buch

    Ein holländischer Frachter entdeckt auf der Fahrt nach Scarborough ein dahintreibendes Boot mit einem Toten. Bei genauerer Inspektion explodiert eine Bombe und tötet zwei Besatzungsmitglieder.

    Aber wem galt die Zeitzünderbombe?

    »Spannende Handlung und gute Milieu-Schilderungen, die auch Landratten interessieren dürften.«

    - Halifax Evening Courier

    »Ein explosiver Fall.«

    - Sunday Times

    Der Roman Der Tod in der Nordsee von John R. L. Anderson (* 17. Juni 1911 in British Guyana; † 21. August 1981 in Wantage) erschien erstmals im Jahr 1975; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte im gleichen Jahr.

    Der Signum-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur.

    TOD IN DER NORDSEE

    1. Ein Frachter aus Holland

    Ungefähr eine Stunde vor der Morgendämmerung war es über der Nordsee noch stockfinster, und die gedrungene Gestalt des Schiffers im Steuerhaus war im schwachen Schein der Kompassbeleuchtung nur als Schatten erkennbar. Ein ganzes Leben auf See hatte den alten Jan van Mieuwkerke gelehrt, während einer nächtlichen Schiffswache kein Licht zu machen, denn schon das kurze Aufflackern eines Streichholzes konnte die Sehschärfe im Dunkeln beeinträchtigen. Aus diesem Grund würde er seine geliebte Meerschaumpfeife erst nach seiner Ablösung durch Piet wieder anzünden.

    Die Mevrouw Letja hob und senkte sich gleichmäßig in der schweren Dünung der Nordsee, aber den alten Jan konnte kein Wetter aus der Ruhe bringen. Er kannte die Tücken dieses verhältnismäßig flachen und unberechenbaren Meeres und kehrte immer wieder gern in sein Heimatgewässer Wester Scheld zurück. Die Seefahrt hatte in der Familie Mieuwkerke seit dem siebzehnten Jahrhundert Tradition, und die Mevrouw Letja war vermutlich vorerst das letzte Schiff mit einem Eigner dieses Namens. Der alte Jan fragte sich jetzt immer häufiger, wie lange seine Mevrouw Letja noch fahren würde, wenn er sie einmal nicht mehr halten konnte. Trotz der immer noch scharfen Augen und seiner ruhigen Hand war er mit seinen siebzig Jahren schließlich nicht mehr der Jüngste. Aber eigentlich machte er sich mehr Sorgen um Frieda, seine Frau, als um sich. Seit ihrer Hochzeit vor fünfzig Jahren war sie mit ihm zur See gefahren und beherrschte jeden Handgriff an Bord genauso gut wie er. Frieda hatte sich nie beklagt, aber Jan fühlte, dass sie sich nach all den Jahren auf See nach einem gemütlichen Heim an Land sehnte.

    Dabei gab es keinen Mieuwkerke, der die Familientradition fortgesetzt hätte, denn Jans Sohn hatte studiert und lebte mit seiner englischen Frau als Geschäftsmann in Amsterdam.

    Deshalb war Jan froh, dass er wenigstens seine Enkel Hendrik und Piet als Hilfen auf dem Schiff hatte. Die Söhne seiner Tochter trugen zwar nicht den Namen van Mieuwkerke, waren jedoch tüchtige Jungen im Alter von achtzehn und zwanzig Jahren. Es war Jans größte Sorge, ob er den beiden einmal genügend Geld hinterlassen konnte, um die alte Mevrouw Letja gegen einen größeren und moderneren Küstenfrachter einzutauschen, denn nur so würden sie konkurrenzfähig bleiben... Jan verwarf seine grüblerischen Gedanken. Im Augenblick war er immer noch in der Lage, sein Schiff selbst zu fahren, und für den Notfall blieb ihm die Farm in Süd- Beveland, die er von seinen Ersparnissen gekauft hatte und die seine Tochter und ihr Mann für ihn bewirtschafteten.

    Vielleicht würde am Ende auch für Hendrik und Piet ein neues Schiff herausspringen.

    Die Mevrouw Letja war mit einer Ladung holländischem Käse und Butter auf dem Weg nach Scarborough. Schon Jans Vater und Großvater waren diese Tour gefahren, und Jan freute sich jedes Mal, die alte Fährstadt an der Küste Yorkshires wiederzusehen.

    Jan sah auf die Uhr. Sie hatten noch neunzig Seemeilen vor sich und würden am Nachmittag Scarborough erreichen. Im Osten wurde der graue wolkenverhangene Himmel schon etwas heller.

    Pünktlich um sechs Uhr kam Piet mit einer Kanne voll dampfendem Kaffee ins Steuerhaus. Der Alte Jan übergab ihm das Ruder, zündete seine Pfeife an, trank eine Tasse Kaffee und genoß noch ein paar Minuten die morgendliche Stimmung auf See. Er wollte gerade unter Deck gehen, als er plötzlich steuerbords vor dem Bug der Mevrouw Letja in einiger Entfernung einen dunklen Punkt entdeckte. Jan griff nach dem Fernglas und erkannte ein offenbar herrenloses, treibendes Ruderboot mit niederen Bordwänden und flachem Heck. Es war eines dieser kleineren Dingis, die man für Fahrten am Strand oder zum Baden benutzte, und Jan fragte sich sofort, wie es allein auf offene See geraten sein konnte. Der alte Schiffer stellte das Fernglas schärfer ein und glaubte, hinter dem Dollbord ein Bündel auf den Planken zu sehen.

    Jan befahl Piet kurz entschlossen, Kurs auf das Ruderboot zu nehmen. Piet drosselte sofort die Fahrt der Mevrouw Letja und hielt auf den immer größer werdenden Punkt im Wasser zu. Frieda und Hendrik hatten unter Deck die Kursänderung des Schiffes gemerkt und kamen nach oben. Die Mevrouw Letja war noch ungefähr dreißig Meter von dem herrenlosen Ruderboot entfernt, als Jan die leblose Gestalt darin entdeckte.

    Jan übernahm das Ruder, während Piet und Hendrik sofort zu den Davits des Frachters rannten, wo das Dingi hing. Hendrik stieg in das Boot, und Piet ließ ihn vorsichtig mit der Handwinde zu Wasser. Jan stoppte die Maschinen seines Schiffes, und Hendrik ruderte mit kräftigen Schlägen auf das Boot zu, warf einen kurzen Blick hinein und rief seinem Großvater zu: »Der Mann ist entweder schwerkrank oder tot!« Ohne weitere Anweisungen abzuwarten, band er das Ruderboot an seinem Dingi fest und schleppte es zur Mevrouw Letja.

    Hendrik vertäute das fremde Ruderboot fest in den Seilen, die ihm sein Bruder zugeworfen hatte, wartete, bis Piet es mit einem der Ladekräne sicher über die Bordwand gehievt hatte, und ruderte dann zum Bootskran für das Dingi. Das ganze Manöver hatte kaum eine Viertelstunde gedauert, und als Hendrik mit dem Dingi wieder an Bord war, war es halb sieben.

    Jan van Mieuwkerke trug sofort Zeit und Ort des seltsamen Fundes in das Logbuch ein. Kurz darauf nahm die Mevrouw Letja wieder Kurs auf Scarborough. Während Hendrik noch damit beschäftigt war, das Dingi in seiner Aufhängung zu befestigen, liefen Piet und Frieda bereits auf das Vordeck, um zu sehen, ob sie dem Mann im Ruderboot helfen konnten. Piet beugte sich über die Bootswand, legte die Arme um die Schultern der leblosen Gestalt und wollte sie gerade hochheben, als eine Detonation den Küstenfrachter erschütterte.

    Piet war auf der Stelle tot und Frieda durch einen Metallsplitter am Kopf schwer verletzt. Hendrik trug sie in ihre Koje unter Deck und rannte wieder hinauf, um Jan am Ruder abzulösen. Frieda starb kurz darauf in Jans Armen.

    Die Mevrouw Letja war kaum beschädigt worden, da die Explosion nicht in einem geschlossenen Raum, sondern auf dem offenen Vordeck stattgefunden hatte. Jan beschloss, den Hafen von Grimsby anzulaufen, da sie ihn im Gegensatz zu Scarborough bereits um die Mittagszeit erreichen konnten.

    Jan, vom Schmerz über Friedas Tod wie betäubt, tat automatisch, was die Situation von ihm als Kapitän des Schiffes verlangte. Er überließ Hendrik das Steuer und rief über Funk den Hafenmeister von Grimsby an, berichtete ihm, was passiert war, und bat ihn, alle notwendigen Vorbereitungen für die Ankunft der Mevrouw Letja zu treffen. Dann benachrichtigte er die Charterfirma, damit sie inzwischen veranlassen konnte, dass die Ladung des Frachters bereits in Grimsby gelöscht wurde.

    Nachdem Jan alles erledigt hatte, übernahm er von Hendrik wieder das Ruder und schickte seinen Enkel auf das Vordeck, um eine Plane über die Unglücksstelle zu legen.

    Obwohl die Mevrouw Letja nur noch zwei Besatzungsmitglieder hatte, gelang es Jan, sein Schiff sicher und ohne fremde Hilfe an den Hafenkai von Grimsby zu manövrieren, wo der Hafenmeister und vier Männer bereits seine Ankunft erwarteten.

    Kaum hatte der Küstenfrachter festgemacht, sprang der Hafenmeister, gefolgt von Dr. Johnson, den beiden Zollbeamten, Inspektor Colin Chilton von der Kriminalpolizei von North Lincolnshire und einem Constable in Uniform an Bord. Hendrik führte den Arzt unter Deck zu Frieda und entfernte zusammen mit dem Constable die Plane von der Unglücksstelle. Nachdem Dr. Johnson die drei Toten gründlich untersucht hatte, nahm er Inspektor Chilton beiseite.

    »Die Frau und der Junge sind zweifellos bei der Explosion ums Leben gekommen, Inspektor«, begann der Pathologe, »aber der Mann aus dem Ruderboot wurde durch einen Schuss in den Hinterkopf getötet. Mehr möchte ich allerdings erst nach der Obduktion der Leichen sagen. Kann ich sie gleich mitnehmen?«

    Der Inspektor dachte kurz nach. »Warten Sie noch ein paar Minuten, Doktor«, bat er ihn dann. »Major Griffiths, der Sprengstoffexperte des Bezirks muss jeden Augenblick hier sein, und ich möchte, dass er die Unglücksstelle unverändert vorfindet.«

    Dr. Johnson nickte verständnisvoll. »Ich sehe inzwischen mal nach, ob ich für den alten Mann etwas tun kann.«

    Die Formalitäten für die Hafenbehörden waren schnell erledigt, und schließlich blieben nur noch Inspektor Chilton und Dr. Johnson an Bord. »Mr. van Mieuwkerke«, wandte sich der Inspektor an den Kapitän, »wären Sie trotz allem bereit, eine Aussage zu machen?«

    »Ja, natürlich«, antwortete der alte Jan und berichtete dem Inspektor in einwandfreiem Englisch, was seit den frühen Morgenstunden auf der Mevrouw Letja geschehen war.

    »Ist Ihnen in der Nähe des Ruderbootes kein anderes Schiff begegnet?«, erkundigte sich der Inspektor, als Jan geendet hatte.

    »Nein.«

    »Wird die Strecke von Rotterdam zur englischen Ostküste so wenig befahren?«, fragte Chilton erstaunt.

    »Eigentlich nicht, aber die Nordsee ist groß.« Jan zuckte mit den Schultern. »Es kommt oft vor, dass ein Schiff streckenweise ganz allein fährt.«

    »Wussten Sie, dass der Mann, den Sie an Bord genommen haben, erschossen worden ist?«

    Jan strich sich müde mit der Hand über die Stirn. »Nein. Die Jungs haben zwar vermutet, dass er nicht mehr lebte, aber bevor Frieda und Piet ihn sich genauer ansehen konnten, kamen sie ums Leben. Hendrik und ich haben alles so gelassen, wie es war, und nur eine Plane über die Toten gedeckt. Wir mussten uns um das Schiff kümmern.«

    »Haben Sie eine Ahnung, wer der Tote aus dem Ruderboot sein könnte?«, wollte der Inspektor wissen.

    »Nein. Ich habe nur meine Pflicht getan und das Boot gerettet, aber dadurch meine Frau und meinen Enkel verloren. Mehr kann ich nicht sagen.«

    In diesem Augenblick kam Hendrik mit Major Griffiths, dem Sprengstoffexperten, in die Kajüte, und Chilton stellte den Major vor.

    »Ich bin noch gar nicht auf dem Laufenden«, erklärte der Major offen. »Haben Sie hier eine Bombe für mich zum Entschärfen, Inspektor, oder was ist los?«

    Chilton schüttelte ernst den Kopf. »Nein, Major. Die Bombe ist leider schon explodiert und hat zwei Menschen getötet. Ich halte es für das Beste, wenn Sie sich die Unglücksstelle sofort ansehen. Wir haben alles so gelassen, wie es war, aber Dr. Johnson wartet darauf, dass wir die Toten zur Obduktion freigeben.«

    Major Griffiths nickte. »Es wird nicht lange dauern. Die eigentliche Arbeit fängt für mich erst im Labor an.«

    Der Inspektor führte den Major an Deck. Dr. Johnson und der alte Jan blieben allein zurück. »Ich glaube, nach diesem Schock haben Sie eine ärztliche Behandlung dringend nötig«, sagte der Pathologe und legte eine Hand auf Jans Schulter. »Ich nehme Sie mit ins Krankenhaus.«

    »Nein, danke Doktor«, wehrte der alte Seemann ab. »Mit mir ist alles in Ordnung. Auf der Mevrouw Letja gibt es jetzt viel zu tun. Ich will Frieda und Piet so schnell wie möglich nach Hause bringen. Wann kann ich wieder auslaufen?«

    »Das hängt hauptsächlich von der Polizei ab, Käpt’n«, erwiderte Johnson, »aber ich glaube nicht, dass es länger als ein, zwei Tage dauern wird, bis ich Ihnen für Ihre Familienangehörigen einen Totenschein ausstellen kann. Sind Sie sicher, dass Sie jetzt keinen Arzt brauchen?«

    Der alte Mann nickte schweigend.

    Die Mevrouw Letja war einer der kleineren Küstenfrachter, bei denen Kajüten und Aufbauten achtern und die beiden großen Stauräume unter dem langgestreckten Vordeck liegen, das häufig auch noch als Ladefläche genutzt wird. Zum Zeitpunkt der Explosion hatte das Ruderboot genau zwischen den beiden Bodenluken der Laderäume gestanden. Griffiths erfasste die Unglücksstelle mit einem Blick und stellte sofort fest, dass das Boot ungefähr dreieinhalb Meter lang gewesen war und an Heck und Bug jeweils einen verschließbaren Stauraum gehabt hatte. Die Sprengladung musste im Heckspint angebracht gewesen sein, denn der hintere Teil des Dingis war fast vollständig zerstört, während der Bug verhältnismäßig unbeschädigt geblieben war. Der Matrose Piet hatte mit seinem Körper die größte Wucht der Explosion abgefangen, als er sich über den Toten gebeugt hatte, und

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