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CERES COLONY CAVALIER. Zwanzig Jahre und zurück: Mein Leben als Sklave der Dunklen Flotte auf Mond-Erde-Mars und in der Ceres-Kolonie [Tatsachen-Bericht]
CERES COLONY CAVALIER. Zwanzig Jahre und zurück: Mein Leben als Sklave der Dunklen Flotte auf Mond-Erde-Mars und in der Ceres-Kolonie [Tatsachen-Bericht]
CERES COLONY CAVALIER. Zwanzig Jahre und zurück: Mein Leben als Sklave der Dunklen Flotte auf Mond-Erde-Mars und in der Ceres-Kolonie [Tatsachen-Bericht]
eBook449 Seiten5 Stunden

CERES COLONY CAVALIER. Zwanzig Jahre und zurück: Mein Leben als Sklave der Dunklen Flotte auf Mond-Erde-Mars und in der Ceres-Kolonie [Tatsachen-Bericht]

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Über dieses E-Book

Die Geschichte, die CERES COLONY CAVALIER erzählt, ist verstörend, denn es ist ein Tatsachenbericht – und doch erscheint das Geschilderte unmöglich: Tony Rodrigues wurde als Kind aus seinem Körper entführt und sein Bewusstsein in einen Klon implantiert. Er wurde durch MK-Ultra zum Medium ausgebildet, in satanistischen Kreisen als Sexarbeiter eingesetzt und auf dem Mond von der Dunklen Flotte rekrutiert, dem Geheimen Weltraumprogramm des Vierten Reiches der Nazis mit Sitz in der Antarktis. Nach seinem ersten Einsatz als Söldner auf dem Mars, bei dem er zum Schutz der Station Aries Prime gegen insektoide Eingeborene kämpfte, diente er zwanzig Jahre lang an Bord von Raumschiffen, die auf dem Bergwerkplaneten Ceres im Asteroidengürtel stationiert waren und durch Portale, Wurmlöcher und Zeitreise Handel mit den unterschiedlichsten Außerirdischen trieben, bevor er in seinen ursprünglichen Körper zurückversetzt wurde. Mit Anfang Vierzig kehrte seine Erinnerung umfassend zurück. Wie konnte das sein? Die technischen Mittel Geheimer Weltraumprogramme, beruhend auf Alien-Technologie, hatten dies ermöglicht – nur seine Erinnerung war nicht geplant.

Aus dem Vorwort von Michael E. Salla, Bestsellerautor der Buchreihe Geheime Weltraumprogramme: »Tony war der erste Mensch, der einen plausiblen Bericht über seine Zeit bei der Dunklen Flotte vorgelegt hat. Ich habe all seine Aussagen peinlich genau überprüft und festgestellt, dass er ein glaubwürdiger Zeuge ist.«

TONY RODRIGUES ist ein selbsternannter normaler Mensch, der heute mit seiner Familie, zwei Hunden und einer Katze in einer Kleinstadt lebt, fernab jeder militärisch-industriellen Operation. Er leitet Online-Selbsthilfegruppen für andere, die vermuten, dass sie in ähnliche Programme verwickelt waren wie er. Einer breiten Öffentlichkeit ist er in den USA mittlerweile durch regelmäßige Auftritte in Talkshows bekannt.
SpracheDeutsch
HerausgeberAMRA Verlag
Erscheinungsdatum4. Sept. 2023
ISBN9783954475476
CERES COLONY CAVALIER. Zwanzig Jahre und zurück: Mein Leben als Sklave der Dunklen Flotte auf Mond-Erde-Mars und in der Ceres-Kolonie [Tatsachen-Bericht]

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    Buchvorschau

    CERES COLONY CAVALIER. Zwanzig Jahre und zurück - Michael E. Salla

    Einführung des Autors

    Mein Name ist Tony Rodrigues.

    Ich weiß nicht so recht, wie ich anfangen soll, aber ich weiß, dass ich diesen Bericht unbedingt niederschreiben muss. Ich weiß, dass das, was mir widerfahren ist, nicht jedem passiert. Und ich weiß auch, dass es ein Verbrechen war.

    Es gab einmal eine Zeit, in der ich mich in meinem Leben in einer Art Pattsituation befand: Ich war nicht glücklich damit, wusste aber, dass ich schon viel Schlimmeres erlebt hatte. Dann stiegen die Erinnerungen in mir auf, und ich war ganz allein mit dem Wissen um die Erlebnisse, die ich in diesem Buch beschreiben werde. Auf einmal kehrte ich wieder in die Vergangenheit zurück. Es war, als würde ich ein anderer Mensch, und ich hatte das Gefühl, mit meinen Erinnerungen völlig allein zu sein. Wer würde mir überhaupt zuhören – oder womöglich gar auf meiner Seite stehen –, wenn ich auch nur die Hälfte von dem erzählte, was ich erlebt hatte?

    Manchmal kann ich das alles ja selbst kaum glauben.

    Natürlich werden einige meinen Bericht bis ins kleinste Detail zerpflücken. Sie werden sagen, dass so etwas gar nicht möglich ist. Dass es ganz einfach nicht sein kann. Und überhaupt – warum sollte ich mich ausgerechnet jetzt daran erinnern?

    Das alles kann gar nicht passiert sein – es ist unmöglich. Es muss einen anderen Grund dafür geben, dass jetzt plötzlich diese Bilder in mir aufsteigen. Vielleicht ist es einfach nur ein Traum, eine Wahnvorstellung oder irgendetwas anderes?

    Nein – es ist wirklich passiert. Man kann sich keinen Traum ausdenken, der zwanzig Jahre lang dauert. Ganz zu schweigen von all den anderen Menschen, die inzwischen an die Öffentlichkeit getreten sind und deren Augenzeugenberichte bis ins Detail mit meinen eigenen Erinnerungen übereinstimmen.

    Irgendwann musste ich mir einfach eingestehen, dass diese Erinnerungen der Wahrheit entsprechen.

    Dass das alles tatsächlich passiert ist und immer noch passiert – dass ich nicht der Einzige bin, der so etwas erlebt hat.

    Und dass darüber gesprochen werden muss.

    Also fangen wir an!

    1Der neue Schüler

    Ich wurde im Jahr 1972 geboren und wuchs in einem alten Bauernhaus auf einem fünf Hektar großen Grundstück im Süden Michigans auf. Meine älteren Brüder hatten unser Elternhaus bereits verlassen, als ich noch klein war, und ich lebte dort mit meiner Mutter, meinem Vater, meiner Schwester, einem Hund und einer Katze. Nutztiere hielten wir eigentlich nicht.

    Mein Vater hatte einen guten Beruf – er arbeitete für einen großen Automobilhersteller –, und meine Mutter schärfte mir immer ein, wie glücklich wir uns schätzen konnten, weil er so fleißig war. Er hatte meiner Mutter ein besseres Leben geboten, als sie je für möglich gehalten hätte. Als die beiden sich kennen lernten, war sie eine alleinerziehende Mutter von vier Kindern gewesen. Mein Vater war von mehreren Ärzten für unfruchtbar erklärt worden und hatte sich immer Kinder gewünscht. Die beiden heirateten 1971 – und ein Jahr später kam ich auf die Welt.

    In den ersten Jahren war ich ein hervorragender Schüler. Ich wurde für das Talented and Gifted Program (TAG) – ein Begabtenförderungsprogramm – ausgewählt. Soviel ich weiß, gibt es dieses Programm, an dem die besten fünf Prozent der Schüler jeder Klasse teilnehmen, immer noch. Unsere Gruppe traf sich jeden Mittwoch in der Schulbibliothek, und jede Woche erlernten wir neue Fähigkeiten: zum Beispiel, wie man ein Register anlegt, Recherchen zu bestimmten Themen anstellt und ähnliche Aufgaben. Im Grunde brachte man uns im Rahmen dieses Programms Dinge bei, die für eine weiterführende Ausbildung wichtig waren.

    An dieser Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass das TAG-Programm an meiner Schule nur während der Schulzeit eines ganz bestimmten Jungen angeboten wurde, was irgendwie seltsam ist. Er und sein Vater wohnten in der Stadt, als eine wichtige Verhandlung zwischen der Schnellrestaurantkette Domino’s Pizza und Coca-Cola stattfand, an der sein Vater beteiligt war.

    Zu den Tests, denen wir uns unterziehen mussten, gehörte auch der sogenannte Tintenkleckstest. Er nahm unter all den Tests einen besonders hohen Rang ein. An dem Tag, als ich ihn absolvieren sollte, kam ein Beobachter herein, um mir dabei zuzusehen. Doch dann legte der Prüfer die Blätter mit den Tintenklecken zur Seite, und der Beobachter forderte mich auf, an gar nichts zu denken und ihm zu sagen, ob mir irgendwelche geometrischen Formen oder Symbole in den Sinn kämen. Verwirrt antwortete ich ihm: Nein, mir sei nichts dergleichen durch den Kopf gegangen. Daraufhin sagte der Beobachter, er habe auch nichts vor seinem inneren Auge gesehen – und ging dann weg. Es war komisch – als hofften sie, ich könnte ihre Gedanken lesen. Das war in der dritten Klasse, und das TAG-Programm – die Begabtenförderung – begann in der vierten Klasse.

    Als ich 1981 in die vierte Klasse kam, gab es an unserer Schule einen neuen Schüler. Er sah komisch aus, hatte eine hohe Stirn und wurde jeden Tag mit einer Limousine zur Schule gebracht. Das war bei uns in der tiefsten Provinz mehr als ungewöhnlich. Ich fand ihn arrogant und hielt ihn für den herablassendsten Menschen, der mir in meinem Leben bisher begegnet war. Obwohl ich ihn noch gar nicht richtig kannte, war er mir vom ersten Augenblick an zuwider. Er kritisierte die Lehrerin und ließ oft abfällige Bemerkungen über die Fehler fallen, die sie bei ihrer Arbeit machte. Anfangs versuchte sie ihn zum Schweigen zu bringen, doch im Laufe des Jahres gelang es ihm, sie mundtot zu machen. Das war der Schüler, wegen dem das TAG-Programm an unserer Schule offenbar eingeführt worden war: Es begann, als er kam, und wurde wieder eingestellt, als seine Familie aus unserer Stadt wegzog.

    Besonders auffallend fand ich sein Verhalten bei einer ganz bestimmten Aufgabe. Wir sollten einen Bericht über etwas schreiben, wovon wir persönlich überzeugt waren, was außer uns aber niemand glaubte. Daraufhin erzählte er der Klasse, dass er ein reinkarnierter Pharao sei. Er habe eine sehr alte Seele und erinnere sich immer noch an diese frühere Existenz. Und dann erzählte er uns die Geschichte dieses Pharaos, der eine Armee in die Schlacht geführt hatte. Als er und seine Soldaten auf die gegnerische Armee trafen, ritt der Pharao voraus, schoss einen Pfeil ab, tötete so den gegnerischen Anführer und beendete dadurch die Schlacht. Der Junge konnte uns auch den Namen dieses Pharaos nennen, und bei der Geschichte, die er erzählte, handelte es sich offenbar um ein historisch belegtes Ereignis, obwohl ich mich leider an keinerlei Einzelheiten mehr erinnern kann – nicht einmal an den Namen des Pharaos, dessen Namen ich bei meinen Recherchen übrigens auch nirgendwo finden konnte.

    Ich weiß noch heute, wie sehr sich der Junge damals darüber aufregte, dass unsere Lehrerin ihn korrigierte und ihm die Formulierung in den Mund legte, dass er lediglich »glaube«, früher schon einmal gelebt zu haben und ein Pharao gewesen zu sein. Seine Frustration darüber, dass er gezwungen wurde, die Geschichte auf diese Weise zu erzählen, statt sie als Wahrheit darzustellen, hat mich sehr beeindruckt. Dieser Junge glaubte wirklich an das, was er da erzählte, und hielt es für unfair, dass er diese Überzeugung relativieren sollte.

    Ich erinnere mich genau an seinen Vor- und Nachnamen; aber ich habe nicht das Gefühl, diese Information unbedingt öffentlich machen zu müssen. Inzwischen habe ich auch sein Facebook-Profil entdeckt, das meine Geschichte bestätigt, und herausgefunden, dass er mittlerweile in Hollywood in der Produktion von Zeichentrickfilmen für Kinder tätig ist. Das passt irgendwie …

    Ähnlich wie bei diesem Mitschüler gibt es in meiner Geschichte noch viele andere Personen, deren Namen ich eigentlich nennen könnte, was ich in diesem Buch aber nicht tun möchte. Bei der Entscheidung, ihre Identitäten anonym zu halten, geht es mir nicht darum, sie zu schützen oder zu begünstigen (wie man mir vorgeworfen hat), sondern vielmehr darum, mich selbst, meine Familie und andere unschuldige Kontaktpersonen dieser Leute zu schützen. Die meisten Menschen haben keine Ahnung davon, in welche Aktivitäten ihre Freunde und Bekannten verwickelt sind. Nun ja, und was diesen Jungen angeht …

    Eines Morgens kam ich also in die TAG-Klasse und war ein bisschen zu früh dran. Ich sah drei oder vier Mädchen zusammen mit dem neuen Schüler in einer Leseecke auf einer Couch sitzen, und alle lachten. Als ich auf sie zuging, verstummten sie.

    »Was ist denn hier los?«, fragte ich.

    »Er kann dir sagen, was du denkst«, antwortete eines der Mädchen. »Denk einfach an irgendetwas – er kann dir sagen, was dir gerade durch den Kopf geht.«

    Der neue Schüler warf dem Mädchen einen Blick zu. »Nein, wir sollten jetzt Schluss machen.«

    Doch die Mädchen waren hartnäckig und wollten unbedingt mit dem Gedankenlesen weitermachen. »Jetzt ist er an der Reihe!«, sagten sie und wiesen auf mich.

    Ich stimmte zu. »Ja, lass es uns versuchen!«

    Die Mädchen forderten mich auf, an irgendetwas zu denken. Ich gehorchte und wartete darauf, dass der neue Schüler mir meine Gedanken verriet. Natürlich glaubte ich nicht an so etwas – ich wusste, dass niemand meine Gedanken lesen konnte. Also dachte ich (wie Kinder in diesem Alter nun mal sind) an das Grausamste, was ich mir vorstellen konnte. Folgender Gedanke ging mir durch den Kopf: Du bist der hässlichste Junge, den ich je gesehen habe. Kein einziges dieser Mädchen wird sich je mit dir verabreden wollen, wenn du einmal erwachsen bist.

    Der neue Schüler saß einfach nur schweigend da und warf mir einen angewiderten Blick zu.

    Ich war mir ziemlich sicher, dass er keine Ahnung hatte, woran ich dachte, also forderte ich ihn auf: »Na los, mach schon! Verrate ihnen meinen Gedanken!«

    Doch er saß nur stumm da. Dann kam die Lehrerin herein, und der Unterricht begann. Obwohl mir das damals nicht aufgefallen war, hat der neue Schüler mich von diesem Tag an abgrundtief gehasst. Hin und wieder versuchte ich mit ihm zu reden und mich mit ihm anzufreunden, doch mir wurde schnell klar, dass wir nie gut miteinander auskommen würden.

    Der Junge hatte tatsächlich meine Gedanken gelesen. Er wusste genau, was mir damals durch den Kopf ging – und das war ein furchtbarer Schlag für ihn. Denn ich hatte die reine Wahrheit gesagt: Er war wirklich hässlich wie die Nacht. Seine Proportionen schienen völlig durcheinandergeraten zu sein.

    Kurz darauf saßen der Neue, ein paar andere Schüler und ich eines Morgens beisammen und unterhielten uns darüber, welchen Beruf unsere Eltern eigentlich ausübten.

    Da warf mir der Neue einen spöttischen Blick zu und sagte: »Mein Vater ist Illuminat. Und was macht dein Vater?«

    Ich hatte keine Ahnung, was Illuminaten waren – oder taten –, und weiß es heute immer noch nicht. Aber ich war stolz auf den Beruf meines Vaters; also begann ich damit zu prahlen, was für einen tollen Job er hatte und was für eine glückliche Familie wir waren. Vater arbeitete als Mechaniker bei General Motors.

    Dieser Tag ist mir für immer in Erinnerung geblieben, denn als der neue Schüler mich nach meinem Vater fragte, klang seine Stimme sehr wütend, und ich verstand einfach nicht, warum. Offenbar hatte er das, was an dem Gedankenlese-Tag passiert war, nie richtig verwunden; seitdem hatte er eine Stinkwut auf mich. Ich spürte, dass ich ihn gekränkt hatte, und versuchte Freundschaft mit ihm zu schließen – aber er hat mir nie verziehen.

    Ein paar Monate später fand an unserer Schule ein Wettbewerb statt, bei dem alle Schüler ihre wissenschaftlichen Projekte vorstellen durften. Zufällig bekam ich mit, wie meine Lehrerin den Vater unseres neuen Schülers als den gebildetsten Menschen bezeichnete, von dem sie je gehört hatte. Er habe sich bereit erklärt, als Preisrichter an diesem Wettbewerb mitzuwirken.

    Als wir in der Cafeteria unsere Exponate aufstellten, ging ich an dem Jungen und seinem Vater vorbei, worauf dieser sich rasch seinem Vater zuwandte und sagte: »Das ist er!«

    Er zeigte auf mich. »Das ist der Junge, der mein Selbstvertrauen zerstört hat.«

    Daraufhin sagte sein Vater etwas, das ich wirklich seltsam fand. Es klang so ähnlich wie: »Wir könnten ihn zu unseren Freunden bringen. Die können ihn in ihrer Breakaway-Kolonie bestimmt für irgendetwas gebrauchen. Da wird er ganz sicher ein bisschen Bescheidenheit lernen.«

    Ich verstand nicht, was er damit meinte, aber ich weiß noch, wie der neue Schüler seinem Vater antwortete: »Ich glaube, das hat er nicht verdient.«

    Sogleich erklärte sein Vater ihm, dass er lernen müsse, Ressourcen zu verteilen, ohne sich dabei von Gefühlen leiten zu lassen. Ich fand dieses Gespräch sehr seltsam, ging aber einfach weiter und verlebte den typischen sorglosen Tag eines Neunjährigen.

    Kurz darauf – vielleicht zwei oder drei Tage nach der Begegnung mit dem Neuen und seinem Vater – aß ich zu Abend wie an jedem anderen Tag auch und ging dann zu Bett.

    Ich weiß noch, wie ich mitten in der Nacht aufwachte, weil das Telefon klingelte. Es war ein altes Telefon mit Klingelzeichen – ohne Anrufbeantworter oder Anruferkennung. Es war das einzige Telefon in unserem Haus, und es stand unten in der Küche und klingelte so laut, dass alle davon wach wurden. Nach ungefähr fünfzehn- bis zwanzigmaligem Klingeln hörte es plötzlich auf.

    Dann – nur ein paar Minuten später – klingelte es wieder.

    Ich weiß noch genau, wie ich damals dachte: Wahrscheinlich ist es irgendein Notfall. Mama wird schon rangehen.

    Schließlich wollte ich aufstehen und selber den Hörer abnehmen, doch aus irgendeinem Grund war ich plötzlich sehr müde. Ich weiß noch, wie ich im Bett lag und immer wieder einschlief und aufwachte, weil das Telefon so laut und so lange klingelte.

    Und noch etwas war seltsam: Immer wenn das Telefon klingelte, hatte ich das Gefühl, mit statischer Elektrizität aufgeladen zu sein. Es hörte sich wie ein Knistern an – und zwar nicht nur im Haus, sondern auch außerhalb. Von draußen war ein helles Licht zu sehen, das abwechselnd aufzublitzen und wieder zu verschwinden schien. Jedes Mal, wenn das Telefon klingelte, wurde mein Zimmer von diesem strahlenden Licht erhellt.

    Vieles von dem, was ich in jener Nacht wahrnahm, kann ich nur als sehr seltsam beschreiben. Während ich immer wieder aufwachte und einschlief (wobei dieser Schlaf mir irgendwie künstlich vorkam), fühlte ich mich krankhaft müde. Ich wollte unbedingt wach werden, aber die Schläfrigkeit war stärker als ich.

    Inzwischen glaube ich zu wissen, was es mit diesem lauten Klingeln und dem grellen Licht wirklich auf sich hatte: Es handelte sich dabei um eine Technologie, die mich in eine Art Dämmerschlaf versetzen sollte.

    Dann kam plötzlich wie aus dem Nichts eine blaue Kugel in mein Zimmer geflogen, die mich wieder in diese knisternde statische Elektrizität einhüllte, bevor sie mit einem zischenden Geräusch in den Flur und die Treppe hinunterflog. Ein paar Minuten lang herrschte Stille.

    Meine Eltern, die im Nebenzimmer schliefen, wachten auf, und ich hörte meine Mutter schreien. »Oh Gott!«, rief sie und sagte dann so etwas Ähnliches wie: »Ihr wollt mir meinen Kleinen wegnehmen?«

    Daraufhin folgten wieder ein paar Minuten der Stille. Ich dachte, dass nun alles vorbei sei, und schloss die Augen, um wieder einzuschlafen. Aber ich hatte mich getäuscht. Es war sehr dunkel, und ich wachte wieder auf. Als ich die Augen aufschlug, stand jemand über mir.

    Mein Vater ist so ein Typ, der sich gerne an einen heranschleicht und einem irgendwelche dummen Streiche spielt. Deshalb fiel mein Verdacht zuerst auf ihn. »Du hast eine Maske auf, Papa«, sagte ich. »Das ist überhaupt nicht lustig.«

    Ich griff nach oben und berührte sein Gesicht, um sie ihm abzunehmen. Doch zu meinem großen Entsetzen war das, was ich für eine Maske gehalten hatte, kalt und lebendig. Es fühlte sich so an, wie man sich einen gestrandeten Hai vorstellt, war aber mit Poren übersät, wie eine kleine, schleimige Lotoskapsel.

    Plötzlich wurde mir klar, dass das gar keine Maske war. Es war nicht mein Vater, der da vor mir stand. Dieses Geschöpf war kleiner. Es sah aus wie eines von den Wesen, die man als Greys bezeichnet, kleine Außerirdische mit grauer Hautfarbe. Ich erstarrte vor Schreck, denn dieses Wesen – was auch immer es war – streckte die Hand nach mir aus. Kaum hatte es mich berührt, war ich wie gelähmt. Seine Hand traf mich an der rechten Seite des Halses, in der Nähe des Ohrs, und ich konnte nur noch meine Augen bewegen, sonst nichts. Mein Körper erschlaffte.

    Aus dem Augenwinkel sah ich drei weitere kleinere Gestalten mit Kapuzen auf mich zukommen. Sie sahen aus wie Reptilien und waren ungefähr einen Meter zwanzig groß. Die Gestalten packten mich, zerrten mich aus meinen Decken heraus, setzten mich ans Fußende meines Bettes – und dann weiß ich nur noch, dass ich mit einer Lichtkugel verschmolz. Ich hatte das Gefühl, aus dem Fenster meines Schlafzimmers hinauszufliegen, aber es fühlte sich eher wie eine Entmaterialisierung an als wie eine normale Reise von einem Ort zum anderen.

    Ich wurde ohnmächtig.

    Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einer Art Zimmer auf einem Tisch und hatte keine Ahnung, wo ich mich befand. Der Raum war rund, und die Wände sahen aus wie aus Stein. Die Tür war ebenfalls rund und führte in einen Flur, auf dem sich Menschen oder andere Wesen bewegten. Ich war nackt und schämte mich dafür.

    Ich konnte nicht genau erkennen, was in dem Zimmer vor sich ging, weil ich sehr kurzsichtig war. Damals, als kleiner Junge, trug ich deshalb noch eine Brille mit starken Gläsern.

    Obwohl ich mich an einem mir unbekannten Ort befand, umgeben von Wesen, die wie Außerirdische aussahen, und halb betäubt von irgendeiner Technologie, die mich einschläferte, war ich unbeschreiblich glücklich, denn in meinen Augen war dies der erste Kontakt zu Wesen von einem anderen Stern.

    Ich würde derjenige sein, der der ganzen Welt erzählte, dass es tatsächlich Außerirdische gibt, die uns auf der Erde besuchen kommen, und dass wir nicht allein im Universum sind.

    Ich schaute zu ihnen hoch, streckte ihnen die Hände entgegen und rief: »Juhu! Ich wusste doch, dass es euch gibt! Was für eine tolle Entdeckung! Wir Menschen brauchen euch! Wir haben uns schon immer gefragt, ob wir allein im Universum sind oder nicht!«

    Doch sie antworteten nicht, sondern arbeiteten einfach weiter. Es hatte den Anschein, als würden sie Gerätschaften aufstellen – als würden sie den Raum, in dem ich lag, für irgendetwas vorbereiten. Es waren zwei kleine Greys, ein eher weißlicher Grey und ein reptiloides kleineres Wesen. Damals wusste ich noch nichts darüber, was das für Wesen waren oder was für Arten von Außerirdischen es gibt – das erfuhr ich erst später.

    Ich spürte, wie Angst in mir aufstieg. »Werdet ihr mir wehtun?«, fragte ich sie.

    Auf telepathischem Weg hörte ich, wie einer von ihnen antwortete: »Nein, wir machen nur ein paar Tests mit dir. Keine Angst, dir passiert nichts.«

    In diesem Moment kam einer der Greys und stieß mir irgendein Gerät in den Arm, und zwar von hinten, so dass ich es nicht sehen konnte. Es tat weh – aber nicht sehr. Wie alle Kinder hatte ich mich an diese Art von Schmerz gewöhnt, da Ärzte mir immer wieder Spritzen gaben oder andere Dinge mit mir anstellten. Daher machte mir das nicht allzu viel aus. Es ging mir vor allem darum, diesen neuen Kontakt zu einer außerirdischen Spezies aufrechtzuerhalten, also erklärte ich dem Wesen, dass mit mir alles in Ordnung sei.

    Man fragt mich immer wieder, ob Greys männlichen oder weiblichen Geschlechts sind. Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, aber ich würde sie eher als männlich beschreiben. Jedenfalls haben sie keine Eigenschaften, die wir mit einer Frau in Verbindung bringen würden: sanfte Stimmen, Rundungen, ein liebevolles, fürsorgliches Wesen – nichts davon. Sie scheinen völlig frei von Emotionen zu sein, wie Roboter.

    Ich wollte mehr darüber erfahren, was hier vor sich ging, und versuchte ihnen ein paar Fragen zu stellen. Aber ich erhielt nur kurze, nichtssagende Antworten. Ich hätte gern gewusst, woher sie kamen, wie alt sie waren und ob sie auch mit unserem Präsidenten Kontakt aufnehmen würden. Denn für mich war das hier immer noch der erste Kontakt eines Menschen mit Außerirdischen. Ich wollte herausfinden, ob sie unsere Freunde sein würden.

    Zwei der Greys verließen irgendwann den Raum und dafür kam ein kleines, reptiloides Wesen herein. Es sah genauso aus wie die Außerirdischen mit den Kapuzen in meinem Schlafzimmer, wirkte aber entgegenkommender als die beiden anderen und hatte nichts dagegen, meine Fragen zu beantworten.

    Zu meinem Erstaunen brachte es mich mit seinem Sinn für Humor sogar zum Lachen. Es teilte mir mit, dass sie auf die Ergebnisse eines Gentests warteten, um festzustellen, ob ich die Kriterien für das erfüllte, was sie mit mir vorhatten.

    Da konnte ich meine Neugier nicht mehr bezähmen. »Was habt ihr denn mit mir vor?«, fragte ich. Aber er schwieg dazu, obwohl ich ihn immer wieder fragte, und schließlich stellte ich ihm weitere Fragen: »Woher kommt ihr eigentlich? Wie lange bleibt ihr hier? Sind wir in einem Raumschiff?«

    Das Wesen antwortete ziemlich kurz angebunden, erklärte mir aber, dass wir uns in einem unterirdischen Stützpunkt befänden und dass sie schon seit einer ganzen Weile da unten seien. Ihre wichtigste Botschaft an die Menschheit laute: »Eure Musik ist scheiße.« Ansonsten sei er genau wie ich. Er sei hier, um einen Job zu erledigen, und kehre jeden Abend nach Hause auf seinen Planeten zurück. Ich fragte ihn, wie sein Heimatplanet denn sei. »Viel schöner als eurer«, antwortete er. Sein Planet sei rot, und dort herrsche eine höhere Schwerkraft als auf der Erde. Auch der Himmel sei fast immer rot.

    Außerdem, erklärte er mir, gehörten er und seine Kollegen zu einem galaktischen Konglomerat und unterstünden einer intergalaktischen Regierungsform. Vielleicht würde die Erde diesem Konglomerat eines Tages beitreten, dann könnte ich auch so einen Job bekommen wie er. Aus irgendeinem Grund wusste er über Bruce Lee Bescheid und nahm vorübergehend sogar seine Gestalt an. Er war ein großer Fan von ihm.

    Schließlich kamen die beiden Greys zurück und teilten mir mit, meine Testergebnisse seien zwar nicht besonders gut, aber gerade noch brauchbar.

    Einer der Greys nahm das reptiloide kleine Wesen beiseite. »Da ist noch etwas …«

    Das Wesen warf mir einen Blick zu. »Stimmt – wir brauchen deine Erlaubnis. Möchtest du uns helfen?«

    »Natürlich will ich euch helfen, so gut ich kann«, entgegnete ich ohne zu zögern.

    »Wir werden uns dein Bewusstsein ausleihen«, kündigte es an.

    Ich begriff nicht so recht, was das Wesen damit meinte. »Was soll das heißen, mein Bewusstsein?«

    »Wir werden dich für zwanzig Jahre entführen. Wir brauchen dich. Du musst uns bei unserer Arbeit helfen.«

    »Das geht auf gar keinen Fall«, widersprach ich hastig. »Ich habe eine Familie – ich muss zu meiner Mutter, meiner Schwester und meinem Vater zurück. Ich kann nicht so lange wegbleiben.«

    »Nein, nein, nein«, beruhigte es mich. »Wir bringen dich schon rechtzeitig zurück, wenn du mit deiner Arbeit fertig bist, und dann wirst du nur ein paar Minuten lang weggewesen sein. Morgen früh, wenn du aufwachst, kannst du ihnen erzählen, was für einen wundervollen Traum du gehabt hast.«

    Der Reptiloide erklärte mir, dass es keinen Grund zur Sorge gäbe und ich mich hinterher wahrscheinlich sowieso an nichts mehr erinnern würde. Da ich diese Begegnung für einen »Erstkontakt« mit Außerirdischen hielt und glaubte, dabei die guten Erdbewohner zu repräsentieren, hatte ich tatsächlich das Gefühl, ihnen irgendwie zu helfen – und an etwas mitzuwirken, das wichtiger war als ich selbst –, also stimmte ich zu.

    Dann kam die »übliche« UFO-Entführungsprozedur, bei der sie mich auf einen Tisch legten und mit einer latexähnlichen Plane bedeckten. Die Plane war so dunkel, dass ich nicht hindurchschauen konnte. Der Tisch, auf dem ich lag, schien irgendwie die ganze Luft aus mir herauszusaugen, so dass die Plane eng um meinen Körper gezogen wurde. Dann schnitten sie mit einem kleinen, messerartigen Werkzeug zwei Löcher heraus: eines über meinen Augen und eines über meinem Mund. Ich schnappte nach Luft und weiß heute noch, wie erleichtert ich darüber war, wieder atmen zu können, als sie das Loch über meinem Mund in die Plane schnitten.

    Schließlich schaute ich hoch und sah eine goldene Nadel, die an einer Art mechanischem Arm befestigt war, über meinem rechten Auge schweben. Langsam drang die Nadel in den Tränenkanal meines Auges ein. Es tat höllisch weh, und ich begann Sterne zu sehen – als hätte mir jemand einen Faustschlag aufs Auge versetzt. Als Nächstes hatte ich das Gefühl, aus meinem Körper gesaugt zu werden. Es fühlte sich an, als würde ich in den Bereich hineingesaugt, wo die Nadel in meinen Kopf eingedrungen war.

    2Der Arzt

    Als ich aufwachte, lag ich in einem Gebäude, das wie ein Krankenhaus aus den Fünfzigerjahren aussah – so wie in einem dieser alten Spielfilme. Ich lag in einem Bett.

    In dem kleinen Raum standen noch andere Betten, die genauso aussahen wie meines: drei in meiner Reihe und sieben oder acht weitere gleich um die Ecke. In den Betten lagen Kinder, die alle ungefähr so alt zu sein schienen wie ich. Bis auf ein kleines Mädchen waren es lauter Jungs.

    Ein großer, dünner, geschäftig wirkender Mann – er war weiß, hatte einen roten Lockenschopf und trug eine Brille mit dicken Gläsern – führte eine medizinische Standarduntersuchung bei mir durch. Er erklärte mir, dass er Arzt sei, und leuchtete mir mit einer Lampe in die Augen, um meinen Pupillenreflex zu testen. Dann kontrollierte er meinen Herzschlag, und ich musste ein paarmal tief ein- und ausatmen – das Übliche, was Ärzte im Krankenhaus mit ihren Patienten eben so anstellen.

    »Erinnerst du dich an deine Mutter?«, fragte er mich dann.

    Ich sagte nein.

    »Erinnerst du dich an deinen Vater?«

    Wieder verneinte ich.

    »Hast du Geschwister?«

    »Nein.«

    »Glaubst du an Gott?«

    »Ja.«

    »Na schön. Darum kümmern wir uns noch«, sagte er.

    Mir war speiübel, und der Mann riet mir, mich einfach wieder hinzulegen, weil die Untersuchungen noch eine Weile dauern würden. Beiläufig erklärte er mir, dass ich ganz neu sei und mich an nichts erinnern könne, weil ich ein Klon sei.

    Als ich am nächsten Tag aufwachte, ging es mir viel besser.

    Das einzige Mädchen in dem Krankensaal hatte blonde Haare und kam mir irgendwie bekannt vor, obwohl ich mich nicht daran erinnern konnte, woher ich es kannte. Von den Jungen erkannte ich keinen. Wir erhielten eine Art Einweisung, bei der der Arzt uns ein weiteres Mal mitteilte, dass wir alle »ganz neu« seien. Man würde uns für Aufgaben ausbilden, die wir später übernehmen sollten. Und er sagte uns auch klipp und klar, dass man uns töten würde, wenn wir unsere Aufträge nicht erfüllen könnten.

    »Ihr wurdet dafür geschaffen«, sagte er. »Manchmal wird eure Arbeit schon ein bisschen unangenehm sein, aber viele Leute haben dieses Programm bereits erfolgreich absolviert, und am Ende wird es euch gut gehen.« Als Arzt könne er uns behandeln und heilen, falls wir verletzt werden sollten.

    Bis zum Ende des Tages mussten wir noch weitere Prüfungen – wie Intelligenztests und Aufgaben mit Lernkarten – absolvieren. Das waren ganz einfache Karten mit Monden, Sternen und ähnlichen Symbolen darauf. Er nahm sie der Reihe nach von einem Stapel, fragte uns, welche Karte als Nächstes kommen würde, und machte sich Notizen zu unserer Trefferquote. Diesen Test mussten wir mehrfach wiederholen.

    Drei oder vier Schüler aus meiner Klasse waren echte Superstars: Sie konnten verdammt gute Voraussagen treffen und bestanden alle Tests mit Bravour. Ich war nicht besonders übersinnlich begabt – jedenfalls nicht so wie die anderen –, aber bei einigen Tests habe ich doch ganz gut abgeschnitten. Ich lag im Bereich von 30 bis 40 Prozent; dem Arzt war deutlich anzumerken, dass er meine Leistung enttäuschend fand.

    Der nächste Tag verlief anders.

    Wir wurden geweckt und aus dem krankenhausähnlichen kleinen Gebäude hinausbegleitet. Dabei stellte ich fest, dass wir uns in Wahrheit auf einem Flughafen befanden. Irgendwo in der Nähe befand sich eine Landebahn. Wir hörten das Dröhnen von Motoren, konnten die Flugzeuge aber nicht sehen. Uns wurde gesagt, dass wir nicht in die Nähe der Fenster gehen sollten, weil hier streng geheime Projekte abliefen. Im Nachhinein wurde mir klar, dass wir diese geheimen Projekte waren und dass die Passagiere in den Flugzeugen uns nicht sehen sollten.

    Draußen war es heiß. Die Luft war trocken.

    Es gab unzählige große, lagerhallenähnliche Gebäude, und die Gehwege waren ordentlich gepflastert.

    Wir wurden zu einem kleinen Parkplatz und dann in eines von mehreren großen Lagergebäuden geführt. Drinnen waren Metallkäfige aneinandergereiht. Jeder von uns bekam einen eigenen Käfig zugewiesen, und drei oder vier Männer halfen uns hinein. Die Käfige waren klein – ungefähr einen Meter breit und einen Meter lang – und so niedrig, dass ich darin nicht stehen konnte: Ich musste hineinkriechen und mich dann hinsetzen. Sie waren übereinandergestapelt und hatten Holzböden. Es sah so aus, als könne man jeden Käfig einzeln mit einem Gabelstapler anheben. Die Außenseite meines Käfigs schien aus Stahl und Metallgitterstäben zu bestehen. Innen war er mit einem kleineren Gitter ausgekleidet, das wie Maschendraht aussah und auf dem wir sitzen sollten. Die Käfige waren völlig leer, und wir waren alle bis auf die Unterwäsche entkleidet.

    Nachdem die Männer uns in unsere Käfige gesperrt hatten, erklärten sie uns, dass sie nun die Zeit messen würden, um festzustellen, wie lange wir durchhielten. Man würde uns nicht töten, allerdings müssten wir einen Stromschlag aushalten.

    Dann drückte einer von ihnen auf einen Knopf.

    Der Boden, die Wände und die Decke des Käfigs wurden unter Strom gesetzt. Es war nur ein einziger elektrischer Schlag, und ich weiß nicht, wie lange dieser Elektroschock anhielt – aber ich weiß, dass es lange dauerte, und der Strom war sehr stark. Ich hatte mir schon mal einen elektrischen Schlag an einem Weidezaundraht geholt,

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