JENSEITS VON OSCHERSLEBEN: Eine Geschichte über die Marktwirtschaft
Von Jürgen Böttcher
()
Über dieses E-Book
Dieses Buch ist eine Persiflage auf die Akteure am Markt, die alles einfordern: Demokratie, Wohlstand und Gerechtigkeit, doch dabei den eigenen Vorteil um keinen Preis aufgeben wollen.
Dabei erfinden die Protagonisten die Marktwirtschaft neu. Und so entstehen Geschichten, die sich kein noch so begabter Komiker ausdenken kann.
Denn die Absurdität liegt auf der Straße und in uns. So entsteht ein Sittenbild, das vom Markt auf die Masse abstrahlt. Es wird im Großen wie im Kleinen sichtbar. Die Mehrheit sieht sich als Kanzler, Minister und Bundeskanzler, wenn man sie nur lassen würde. Davon handelt diese Geschichte - die Geschichte vom Markt und der Marktwirtschaft. So hat die Zukunft wieder ein Zuhause.
Ähnlich wie JENSEITS VON OSCHERSLEBEN
Ähnliche E-Books
Die Tugend von Tokyo Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Beichte meines Vaters über die Herkunft des Bimbes: Die schwarzen Kassen der CDU Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Sex-Formel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas wir nicht schreiben durften Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOperation Stauffenberg: Der letzte Ausweg für den Rechtsstaat Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReporter: Der Aufdecker der amerikanischen Nation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Ursachen des Deutschenhasses Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFriedenskinder: Von Angst, Liebe und Tod in der längsten Zeit der unwahrscheinlichen Abwesenheit von Krieg (bislang) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Ursachen des Deutschenhasses: Eine nationalpädagogische Erörterung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBeate Uhse: Ein Leben gegen Tabus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlühende Zeiten - 1989 etc.: Zeitreise-Roman Band 6 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAch Europa,Gedichte zum Zeitgeschehen! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEwig um die Sonne kreisend dreht die Erde uns ins Licht: Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine Epoche Ost: Eine autobiografische Erzählung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSokrates Lieyes - Band 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSelbstbehauptung: Leben in drei Gesellschaften Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNach dem Krieg: Wie wir Amerikaner wurden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Kunst, zu wirken: Wie Sie sympathisch und authentisch überzeugen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAbendteuer in der Medienwelt: Eine Journalistenleben und vier Dackel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenExperten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIrrtümer über die deutsche Einheit: Erweiterte Ausgabe des Standardwerks Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammeltes Schweigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Rothschild & Bilderberger Verschwörung 2in1: Verschwörungen für Anfänger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEmil Oprecht: Der Verleger Europas Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRumkriegen!: Wie erfolgreiche Menschen kommunizieren und verführen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie aus Herbert Willy wurde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAufgeben war nie meine Option - Die Wahrheit über mein bewegtes Leben: Ein authentisches Buch über Liebe – Macht – Politik – Justiz – Korruption und spannende Freundschaften mit Persönlichkeiten der Zeitgeschichte: Otto von Habsburg, Franz Olah, Jörg Haider und anderen. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Jahr mit Putin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnterwerfer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der anderen Seite des Vorhangs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Dienstanweisung für einen Unterteufel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Logisch-philosophische Abhandlung: die Hundertjahrsausgabe: Der Tractatus in Baumform Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCity on Fire: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGrimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Sämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gouvernanten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHandbüchlein der Moral Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Nibelungenlied Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welle: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSternstunden der Menschheit: Historische Miniaturen. Klassiker der Weltliteratur Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Germanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Hobbit von J. R. R. Tolkien (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schönsten Sagen aus Wien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gilgamesch-Epos: Die älteste epische Dichtung der Menschheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Fremde von Albert Camus (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 03 - Moonraker Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Jugend ohne Gott: - mit Leitfaden zur Interpretation - Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIlias & Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoctor Who: 13 Doktoren, 13 Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStefan Zweig: Gesamtausgabe (43 Werke, chronologisch) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenItalienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeinrich Heine: Gesammelte Werke: Anhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5James Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5
Rezensionen für JENSEITS VON OSCHERSLEBEN
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
JENSEITS VON OSCHERSLEBEN - Jürgen Böttcher
Kapitel 1 - Murat
Immer wenn ich von unterwegs Richtung Heimat fahre, komme ich am Marktplatz vorbei und damit auch bei Murat.
Dem Marktplatz gegenüber hält Murat gegen das vereinte Finanzkapital seinen Dönerimbiss am Leben.
Es ist ein harter Kampf, die Kundschaft ist überwiegend sozial abgehängt und oftmals bleibt sie auch ganz weg. Draußen vor dem Laden, genau dort, wo einst der Vodafone-Shop mit dem netten Verkäufer gewesen ist und der nun schon lange geschlossen war, hatte Murat einen winzigen Biergarten aufgebaut, er bestand nur aus einem einzigen Tisch und vier Stühlen.
An dem Tisch mit den vier Stühlen hatte sich dann ein kleiner Stammtisch etabliert. Er bestand aus vier Männern mit speckig glänzender Haut und aufgedunsenen Gesichtern.
Dem Aussehen nach zu urteilen, hatten die Männer früher in den fotochemischen Werken der sowjetischen Besatzungszone gearbeitet und später zu viel Alkohol getrunken, obwohl diese Vorgänge auch während ihres Arbeitslebens schon Überschneidungen möglich erscheinen lassen. Die vier Männer vom Biergarten brachten Murat nur bescheidene Einnahmen, allzu oft tranken sie zwar das Bier von Murat, brachten sich aber den hartgebrannten Nachtisch to go mit.
Appetit hatten sie schon lange nicht mehr. Trotzdem waren sie für Murat wichtig, es sah immer nach gutem Besuch aus und die vier Leute brachten die neuesten Nachrichten in den Imbiss, aber was noch wichtiger war, sie brachten auch ihre Weisheit in den Laden.
Kongruent zu den konsumierten Getränken stieg der Grad dieser Weisheiten, oftmals sogar ins Unermessliche. Besonders Manni zeichnete sich in diesen Fragen aus, auch wenn er zu seiner schlechten Haut auch noch das rechte Bein etwas nachzog und an Selbigem eine offene Stelle hatte, war er für Murat der Weisheit letzter Schluss. Die vier unterhielten sich auch gern über ihr Arbeitsleben, als sei es noch greifbar, dabei lag es schon lange zurück, war wenig erfolgreich und auch recht kurz.
Dennoch brauchten sie das Thema, denn daraus entstand der Bezug zur Tagespolitik, was wiederum ihr Spezialgebiet war. Als Murat den Laden damals eröffnet hatte, wusste er nur etwas über Döner, durch die vier Musketiere wusste er dann fast alles.
Manni erklärte ihm, dass früher alles besser war, die Treuhand von der sizilianischen Mafia übernommen und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden sei, die später den Bitcoin entwickelt hat und heute über den Decknamen TESLA Riesengewinne erzielt.
Er erklärte Murat auch, dass die Deutschland GmbH ihn wegen seiner überdurchschnittlichen Intelligenz fürchtet und deshalb für Manni ein Berufsverbot erwirkt hatte.
Als Björn Höcke sich dann für ihn eingesetzt hat, kam er auf die schwarze Liste, auch weil er Extra–Rentenpunkte für Manni forderte, was Björn dann selbst erwerbslos machte.
Erst dadurch kam er zur AfD, steht aber heute noch mit Manni in Kontakt, weil man gemeinsam darum kämpft, dass Mannis deutsches Blut sich fortpflanzt, auch wenn Manni selbst schon Jahre keinen Sex mehr hatte, gleichwohl natürlich Zweifel bestehen, ob sich dazu überhaupt noch die medizinischen Möglichkeiten eröffnen. Wenn Manni Murat diese komplizierte Welt erklärte, schaute Murat immer voller Ehrfurcht.
Er hätte nie gedacht, dass die Dinge so kompliziert liegen. So gingen die Jahre ins Land, vom Frühling bis zum Spätsommer hatten sie bei Murat ihr Zuhause. Es war fast wie in den Voralpen zum Paradies. Die Arbeiterklasse siegte in Murats Biergarten. Murat konnte aber nicht wissen, dass der Sieg der Arbeiterklasse auch seine Schattenseiten hatte. So hatte Mannis rechte Hand, Hotte, der zweite Wortführer der Brigade, schon während seiner gewerblichen Beschäftigungszeit mit einer grappalen Depression zu kämpfen.
Dieser Umstand führte Hotte dann direkt in den Sozialhilfe-Burnout und zerstörte so seinen Aufstieg zum Dichter und Denker. Denn eigentlich wollte Hotte ins Warme, nach Italien, und dort eine Bewegung gründen. Es sollte eine Bewegung mit Sternen werden, doch als er den Anschluss an die globalisierte Welt verlor und sein Bonusheft zum Selbstläufer wurde, blieb nur noch die 5-Zähne-Bewegung bei Murat.
Seitdem fühlte Hotte sich bedroht, er erzählte Murat, dass ein Komplott aus iranischem Geheimdienst, Oscherslebener Hisbollah und serbischen Milizen seinen Erfolg in Italien verhindert hatte.
Murat machte sich Sorgen, er spürte die Gefahr. Dann plötzlich kam Manni nicht mehr, er hatte nun noch eine zweite offene Stelle an seinem rechten Bein und es wurde auch schon ein wenig schwarz, Murat wusste sofort, es wird nie mehr so sein, wie es war.
Fortan war die Brigade nur noch zu dritt und die Stimmung litt erheblich darunter. Besonders für Hotte wurde die Situation unerträglich. Obwohl Murat und die anderen beiden verbliebenen aus der Brigade, Detta und Matze, ihm Verbundenheit demonstrierten, blieb Hotte in der grappalen Depression gefangen.
Zu allem Überfluss, und es hatte sich politisch angedeutet, entstand in Murats Laden ein neues Trägervirus und bescherte Hotte noch zusätzlich eine Muslimeninfektion. Er war emotional schwer beschädigt, zumal für ihn auch die Respektrente kein Thema mehr war, auch dafür hatte sicher wieder dieses Komplott gesorgt.
Als der nächste Spätsommer Geschichte war, kam Hotte nicht mehr zu Murat. Detta und Matze waren ratlos, sie hatten plötzlich keine Führung mehr. Murat sagte zu den beiden: „Nun habe ich nur noch Euch als Gäste, da lohnt es sich bald nicht mehr, den Tisch draußen aufzustellen."
Detta und Matze waren besorgt, jetzt ging es praktisch um die Heimat und die Existenz. Sie begannen, fieberhaft nach Hotte zu suchen. Als Erster bemerkte es Detta, er sagte:
„Es stinkt hier schlimmer als bei Murat am Mülleimer."
Da waren sie kurz vor Hottes Gartenlaube.
Dann sahen sie es durchs Fenster, Hotte war tot.
Er starb an sich selbst, an Erbrochenem und am Alkohol.
Als Murat davon erfuhr, dachte er sofort an Mannis Bein und was nun werden soll. Eines war ihm sofort klar, zu den nächsten Wahlen könnte er unter diesen Umständen nicht gehen.
Detta und Matze waren von der Situation überfordert, sie hatten ihren Halt im Leben verloren. In ihrer Verlorenheit glaubten sie nun, der IS hätte sich in Inkontinente Salafisten umbenannt, um sich auf Kosten von Detta und Matze bei der AOK soziale Leistungen erschleichen zu können.
Diese gemeinen Sozialschmarotzer, dachten sie, und dass es solche Ungerechtigkeiten nur in Deutschland geben könne.
Das Paradies war wieder fies, zwei Helden der Arbeiterklasse standen am Abgrund. In dieser verzweifelten Situation versuchten sie, trotzdem strategisch zu denken.
So trafen sie sich bei Detta im Erdgeschoss zu einer Lageanalyse, nicht ohne vorher zu prüfen, ob die Deutschland GmbH die Wohnung verwanzt hatte. Sie spielten ihre ganze Erfahrung aus, doch dann passierte es.
Ein iranischer Fahrer von DHL klingelte, weil er die deutsche Sprache nicht komplett beherrschte, bei Detta statt bei Dettmann. Detta hatte nie Besuch, deshalb wussten beide sofort, das muss eine Falle sein, das können nur die Schergen und Volksfeinde aus den Messerländern sein. In ihrer Panik flohen beide aus dem Fenster im Erdgeschoss, rannten dann in Richtung Hauptstraße, von da waren es nur noch hundert Meter bis zu Murat. Derweil hatte der iranische Fahrer von DHL irrtümlich und vergeblich geklingelt.
Er stieg wieder ins Auto und spürte eine leichte Aggression in sich hochsteigen, vier von fünf waren nicht da, vielleicht sollte er doch etwas anderes machen.
Der Zeitdruck wurde größer, er fuhr in schnellem Tempo Richtung Hauptstraße, aus den Augenwinkeln sah er Detta und Matze, sie schienen es sehr eilig zu haben.
Er musste eine Vollbremsung machen, doch es war zu spät.
Detta und Matze liefen frontal in seinen Kühler, sie starben noch am Unfallort. Die letzten Worte von Detta waren.
„Wir müssen doch bei Murat noch den Tisch abbestellen."
Als ich am Marktplatz vorbeikam, sah ich Murat vor dem Laden stehen, der Tisch draußen war leer und auch sonst waren keine Gäste da. Murat schaute traurig auf die Straße, ich wusste sofort, er hat ein Problem. Eins war klar, jetzt brauchte er meine Hilfe. Ich überlegte in alle Richtungen, wie man Murat und sein Geschäft retten könnte. Nach einer unruhigen Nacht hatte ich plötzlich die Idee, ich fand sie bahnbrechend.
Ich machte mich sofort auf den Weg, nahm allen Mut zusammen und ging direkt zu Murat in den Laden. Der Laden war leer, nur Murat stand mit noch leereren Augen hinter dem Tresen.
Ich wusste, jetzt geht es um alles, ich