Baubiologische Messtechnik für Einsteiger: Ein laienverständliches Handbuch für den richtigen Umgang mit Elektrosmog- und Radioaktivitätsmessgeräten
Von Andreas Thielhorn und Maik Pätzmann
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Über dieses E-Book
Andreas Thielhorn
Andreas Thielhorn wurde 1967 in Hamburg geboren. Er beschäftigte sich schon seit seiner Schulzeit mit Funkgeräten und Drahtlostechnologien. Er war einer der ersten Benutzer der digitalen Mobilfunknetze und sollte auch die Schattenseiten dieser Technologie selbst zu spüren bekommen. Später kam dann eine Ausbildung zum Baubiologen beim Institut für Baubiologie und Nachhaltigkeit dazu, und mit ihr das Interresse an baubiologischer Messtechnik, für die er heute einen Onlineshop betreibt.
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Rezensionen für Baubiologische Messtechnik für Einsteiger
1 Bewertung1 Rezension
- Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Sehr guter, sachlicher Überblick über die verschiedenen Strahlungen, deren Messung, potentiellen Gefahren und möglicher Minderung.
Viele brauchbare Empfehlungen:
- Was sollte man beim Erwerb von Messgeräten und bei der Messung selbst beachten.
- Wie interpretiere ich Situationen und Messergebnisse.
- Welche Maßnahmen machen Sinn - mehr oder weniger.
Buchvorschau
Baubiologische Messtechnik für Einsteiger - Andreas Thielhorn
Was ist Elektrosmog?
Als Elektrosmog bezeichnet man landläufig die unerwünschten Nebeneffekte, die auftreten, wenn irgendwo eine elektrische Spannung anliegt, ein Strom fließt oder ein Sender sendet. Wenn wir auf den Lichtschalter drücken, soll das Licht angehen. Dafür wird ein Strom benötigt, der jetzt durch eine Leitung zur Lampe und wieder zurück fließt. Dabei entstehen zwangsläufig elektrische und magnetische Felder, die im Prinzip unerwünscht sind und somit als Elektrosmog angesehen werden. Genauso ist es mit den Funkverbindungen. Ohne hochfrequente Strahlung können wir kein Radio hören oder mit dem Handy telefonieren. Aber in dem Moment, wo wir nicht telefonieren wollen, ist die Strahlung unerwünscht und sinnlos, aber trotzdem da. Auch hier werden diese elektromagnetischen Strahlungen dann plötzlich zum Elektrosmog.
Das große Problem unserer Zeit ist es, dass wir inzwischen fast pausenlos und von allen Seiten diesen künstlichen Strahlungen und Einflüssen ausgesetzt sind und unser Körper kaum noch eine Chance hat, sich davon zu erholen.
Wenn wir tagsüber im Büro oder auf der Baustelle sind, haben wir ständig Computer, elektrische Geräte, Werkzeuge und Maschinen um uns herum. Zum Feierabend kochen wir etwas Leckeres in der Mikrowelle oder auf dem Induktionskochfeld. Dann setzen wir uns vor den Smart TV und schauen online einen Film, oder telefonieren mit dem Schnurlostelefon oder dem Handy mit Freunden. Wenn wir ins Bett gehen, liegt dann das Handy als Wecker auf dem Nachtschrank und wird gleichzeitig mit dem Ladegerät aufgeladen. Und in der Nacht sorgt der WLAN-Router für starke Strahlung in jedem Winkel unserer 4 Wände.
Bei so einer Konstellation ist es nur eine Frage der Zeit, bis das körpereigene Immunsystem kollabiert und es zu ersten körperlichen Symptomen kommt. Das, was hier beschrieben ist, ist nichts anderes als purer Stress. Elektrostress. Doch diesem Stress können wir uns zumindest teilweise entziehen, wenn wir verstehen, wer die Hauptverursacher sind. Diese entlarven wir mit Messgeräten für die entsprechenden Bereiche.
Unterschiede
Wenn wir über Elektrosmog sprechen, unterscheiden wir in der Baubiologie erstmal grundsätzlich zwischen der Niederfrequenz und der Hochfrequenz. Die Niederfrequenz bezeichnet den Frequenzbereich von 0 bis 30.000 Hz (30 kHz, oder auch 0,03 MHz). Das sind Frequenzen, die wir z.B. in unseren Stromleitungen, Fernsehern, Radios, Trafos und Netzteilen finden. Hier unterscheiden wir noch weiter zwischen den elektrischen und den magnetischen Feldern, sowie zwischen Gleich- (0 Hz) und Wechselfeldern (1 bis 30.000 Hz).
Die Abkürzung Hz steht für Hertz, also die Frequenz der Schwingung, wobei 1 Hz für eine Schwingung in einer Sekunde steht. Bei 1 kHz sind es dann 1.000 Schwingungen pro Sekunde und bei 1 MHz eine Million Schwingungen pro Sekunde.
Was alle niederfrequenten Felder gemeinsam haben, ist die Eigenschaft, dass sie ihren Ursprungsort nicht verlassen können. Das heißt, dass wenn wir z.B. eine Stromleitung haben, die ein Feld verursacht, können wir uns von dieser Leitung entfernen. Je weiter wir uns von der Leitung, bzw. der Feldquelle entfernen, umso schwächer wird das Feld, in dem wir uns befinden. Es kann uns nicht verfolgen, da es an seinen Ursprungsort, die Stromleitung, gebunden ist.
Das ist bei der Hochfrequenz anders. Hier kann das Signal seinen Ursprungsort sehr wohl verlassen und sich zum Teil viele Kilometer ausbreiten. Daher sprechen wir hier auch von Strahlung. Das ist alles ab einer Frequenz von 30.000 Hz an aufwärts. Hier werden dann auch die elektrische und die magnetische Feldkomponente als gesamtes betrachtet. Daher hören wir auch oft die Bezeichnung der „elektromagnetischen Strahlung".
Da sich die hochfrequente, elektromagnetische Strahlung so ähnlich wie das Licht verhält, sind die Zusammenhänge von Feldquelle, der Ausbreitung und der Stahlungsstärke am Ort der Messung auch etwas einfacher zu verstehen, als die zum Teil sehr komplexen Zusammenhänge in der Niederfrequenz. Daher möchte ich auch mit der Hochfrequenz beginnen.
Die Hochfrequenz
Wie schon gesagt, gibt es hier nur eine Komponente, die es zu messen gilt. Die elektromagnetische Strahlung. Ihre Stärke wird in V/m (Volt pro Meter) oder W/m2 (Watt pro Quadratmeter) gemessen. Beide Einheiten kann man gegeneinander umrechnen. Wir in der Baubiologie benutzen das W/m2, bzw. den millionsten Teil eines Watts, das Mikrowatt pro Quadratmeter (μW/m2).
In der Hochfrequenz gibt es verschiedene Sendefrequenzen. Wir kennen das vom Radio, wo man die Frequenz ändert, um einen anderen Sender zu hören. So sendet das DECT Schnurlostelefon z.B. bei 1.900 MHz, der WLAN Router bei 2.400 oder 5.800 MHz. Die Handynetze funken auf unterschiedlichen Frequenzen zwischen 700 und 2.600 MHz. Die neuen 5G Netze sollen bei 3.500 MHz senden usw. Jedes Gerät und jeder Dienst hat seine spezielle, ihm zugewiesene Sendefrequenz. Diese Frequenzen zumindest im Groben zu kennen, ist recht wichtig, wenn es darum geht, ein Messgerät zu kaufen. Denn das soll ja möglichst alle relevanten Sender messen können.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal hochfrequenter Aussendungen ist die Signalform. Wir sprechen dabei auch von der „Modulation". Es gibt analoge und digitale Sender.
Bei dem analogen Funk, wie den Radiosendern, die wir zwischen 88 und 108 MHz empfangen (nicht Digitalradio, DAB!), dem normalen CB- oder Amateurfunk haben wir eine kontinuierliche Welle. Sie ist gleichförmig, analog, ungepulst, so dass wir von Amplituden- oder Frequenzmodulation sprechen. Hier kann nur eine Nachricht, ein Musikstück zurzeit, pro Sendefrequenz übertragen werden. Diese Art von Strahlung zeigt normalerweise nur schwache biologische Effekte bei Mensch und Tier. Es sei denn, sie erreicht eine so extreme Stärke, wie sie kein normaler Radiosender oder Funker mal eben so erzeugen kann.
Bei dem digitalen Funk wird nicht mehr kontinuierlich gesendet, sondern gepulst. Der Sender wird also immer nur für eine ganz kurze Zeit eingeschaltet und dann wieder ausgeschaltet, so dass wir von Pulsmodulation sprechen. Die Information, wie die Nachricht oder das Musikstück, wird hier in kleine Datenpakete verpackt