Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Zweiter Teil: HEILE DEIN HANDELN: Lehr- und Übungsbuch "P 2000" in 52 Wochenlektionen: Werde Herr*in im Haus deiner Seele
Zweiter Teil: HEILE DEIN HANDELN: Lehr- und Übungsbuch "P 2000" in 52 Wochenlektionen: Werde Herr*in im Haus deiner Seele
Zweiter Teil: HEILE DEIN HANDELN: Lehr- und Übungsbuch "P 2000" in 52 Wochenlektionen: Werde Herr*in im Haus deiner Seele
eBook331 Seiten3 Stunden

Zweiter Teil: HEILE DEIN HANDELN: Lehr- und Übungsbuch "P 2000" in 52 Wochenlektionen: Werde Herr*in im Haus deiner Seele

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Im zweiten Teil des "Lehr- und Übungsbuchs 'P 2000'* in 52 Wochenlektionen" lernen wir, wie und warum wir den "wilden Menschen in uns", unseren 'Körpermenschen' lieben können, unsere Sexualität heilen und befreien und fließen und strömen lernen können
Das funktioniert nur, wenn wir ohne Widerstände sind gegen das, was wir außerhalb und innerhalb von uns vorfinden. Die Dinge annehmen wie sie sind heißt nicht, sie nicht zu verbessern, im Gegenteil: Je mehr wir annehmen, desto weniger Energie verbrauchen wir für den Kampf gegen etwas und haben sie zur Verfügung für den Kampf für etwas.
Widerstand ist nur die andere Seite von Gier. Sich dem Leben hingeben bedeutet, mit Schmerz gehen zu können, aber auch Liebe zu leben. Haben wir die Wahl zwischen seelisch tot, steril, unlebendig und unkreativ sein und seelisch lebendig, fruchtbar und hilfreich sein? Wir können lernen, uns hinzugeben und gleichzeitig geschützt zu sein.
In dem lernen wir, dass wir unablässig im Dienen sind und uns aufopfern, für unsere körperlichen und seelischen Bedürfnisse wie auch für alle, die wir kennen und lieben wie auch für die, die wir nicht kennen und doch lieben können…
Hilfreich dabei ist natürlich, durch Meditation und Gebet sich mit den Seinskräften verbinden zu können, die man auch Gott nennt, und sich ihrer Unterstützung zu versichern.
* "Pioniere in Psychologie, Philosophie, Persönlichkeitsbildung und Pädagogik"

"Weniger tun und mehr erreichen -
nichts tun und alles erreichen"
Das Gesetzt meditativen Lebens
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum14. März 2023
ISBN9783347902701
Zweiter Teil: HEILE DEIN HANDELN: Lehr- und Übungsbuch "P 2000" in 52 Wochenlektionen: Werde Herr*in im Haus deiner Seele
Autor

Martin Spiegel

1952 geboren, mit 17 aus der katholischen Kirche ausgetreten, mit 20 Marxist-Leninist, mit 23 Yoga, mit 25 Meditation, mit 33 Begründung meiner philosophischen, psychologischen und spirituellen Arbeit. Studium der Germanistik, Philosophie und Sinologie. 5 eigene Kinder, 2 adoptiert.

Ähnlich wie Zweiter Teil

Ähnliche E-Books

Persönliche & Praktische Leitfäden für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Zweiter Teil

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Zweiter Teil - Martin Spiegel

    MODUL II.

    Heilung des Handelns

    25. Den wilden Menschen in uns lieben lernen

    1.

    Verehrte Teilnehmerin, verehrter Teilnehmer, Emotionalkraft plus Lebenskraft ² : fühlen können, erleben können, souverän im 'Haus der Seele' sein können und von der Seele aus den Körper als Instrument nutzen können ohne Blockierungen und Behinderungen – das ist die Krö- nung dieser Selbstheilung und Selbstbefreiung, um die es in P 2000 geht.

    Emotionalkraft – so sollten wir spüren lernen – ist eine reale Materie in unserem Brustraum, ein 'materieller' Energiestrom, ein energetischer 'Materie'-Fluss, ich nenne es Emotional-, Fühl- oder Seelenkraftfluidum.

    Wenn dieser 'unsichtbare Materiestrom' unseren Brustraum ganz ausfüllt, fühlen wir emotionale Sattheit, Zufriedenheit, Gesättigtheit, Befriedigung, Beruhigung, Friede, Freude, Liebe, Dankbarkeit, Sehnsucht etc. in einem jeden gegenwärtigen Moment des Hier und Jetzt.

    Aber diese Kraft in unserem Brustraum drängt nach außen, zum Handeln, wie wir das im letzten Schulungsabschnitt empfinden konnten. Die Kraft, die sie zum Handeln verwendet, ist eine andere: die Lebenskraft in und aus unserem 'Becken-Bewusstseinszentrum'.

    Verehrte Teilnehmerin, verehrter Teilnehmer, du kannst den Unterschied spüren zwischen 'bloßer oder reiner Körperkraft': einen Stein hochheben können, eine schwere Arbeit verrichten, und der LEBENSKRAFT, die unsere Seelenkräfte dynamisiert, die uns 'leidenschaftlich' macht, seelisch beweglich, eben 'lebendig'. Wir kennen 'lebendige' Menschen und 'unlebendige', starre, steife, blockierte Menschen…

    Dieses Zusammenspiel nun von der 'geheilten und befreiten EMOTIONALKRAFT' in unserem 'Herzen' und der 'geheilten und befreiten LEBENSKRAFT' in unserem Becken oder BAUCH ist seit vielen Jahrzehnten Gegenstand der avancierten Forschung der 'humanistischen Psychologie'.

     Lebenskraft ohne 'Herz' – das fürchten wir.

     'Herz' ohne Lebenskraft wird gern gesehen, weil die Lebenskraft allemal als bedrohlich, aufdringlich, gefährlich, unbeherrscht-unkontrolliert erlebt wird:

    Unablässig wird das kleine Kind ermahnt - wurden wir als kleines Kind ermahnt: Nicht so laut! Nicht so wild! Nicht so 'unbeherrscht', 'unkontrolliert'! Nicht so 'plump und ungeschickt', 'Elefant im Porzellanladen'! Etc.

    Stets geht es darum, unsere Lebenskraft zu zügeln, beherrschen zu lernen, lenken und kontrollieren, kanalisieren zu lernen.

    Es ist sicher das Verdienst des Freud-Epigonen Wilhelm Reich und seiner zahlreichen Ausbreiter und Nach-Forscher, herausgefunden und herausgearbeitet zu haben, theoretisch und praktisch: dass, wie sehr und vielleicht auch warum unsere LEBENS-KRAFT gleichfalls eine reale Materie ist, wie oben vom Emotional-, Fühl- oder Seelenkraftfluidum gesagt, allerdings ausgehend vom Beckenraum - ein 'materieller' Energiestrom, ein energetischer 'Materie'-Fluss, ich nenne ihn Lebenskraftfluidum.

    Stelle dir vor, verehrte Teilnehmerin, verehrter Teilnehmer, diese großen Erlebens- und Empfindensräume im 'Haus der Seele', Gefühls- oder Seelenräume, die wir im ersten Modul unseres Lehrgangs aufgerufen, aufgesucht, zu durchschreiten und erobern versucht haben³, in ihrer ganzen emotionalen Fülle nunmehr mit dieser energetischen Lebendigkeit zu verbinden, die sich aus der freien Verfügung über unser Lebenskraftfluidum ergibt – was könnte da wohl das Ergebnis sein, wie könnte es sich anfühlen?

    Und wie könnte es uns helfen bei unserem SEIN, in unserem Leben, bei der Verwirklichung unserer Absichten und Bestrebungen, Bemühungen und Tendenzen?

    1. Tiefen, wahren, rechtschaffenen, heilenden und seelenfüllenden SCHMERZ (Raum des Leidens Nr. 1, Schulungsabschnitt 3) empfinden über die Verzweiflung des Seins auf dem Boden unserer Seele, im Ozean unserer Seele, eingetaucht in innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    2. Unseren inneren ANGST-Raum (Raum des Leidens Nr. 2, Schulungsabschnitt 4), die real vorhandene Unsicherheit, Zweifel, Bangigkeit, Ängstlichkeit usw., die sich in jeder Anspannung ausdrückt, stets zu spüren als eine unserer emotionalen Realitäten / Tiefen, eingetaucht in innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    3. Verehrte Teilnehmerin, verehrter Teilnehmer, dieser Gefühls- oder Seelenraum des ENTSETZENS und der FASSUNGSLOSIGKEIT (Raum des Leidens Nr. 3, Schulungsabschnitt 5), der sich so tief in unser Seelen-Sein eingefressen hat als eine stets vorhandene Erfahrungs- und EmpfindungsSchicht, die sich in jedem innerlichen und äußerlichen, bewussten oder unbewussten alltäglichen, stets wiederkehrenden und unvermeidlichen Zusammenzucken, Erschrecken ausdrückt, eingetaucht in innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    4. Die 'wilde WUT' in uns, das vielleicht vergessene innere oder äußere Zähneknirschen in frühester Kindheit, Aggressivität, ZORN, EMPÖRUNG, HASS bezogen auf alles, was sich uns entgegenstellt(e) (Raum des Leidens Nr. 4, Schulungsabschnitt 6), eingetaucht in innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    5. Das Meer der VERZWEIFLUNG (Raum des Leidens Nr. 5, Schulungsabschnitt 7), das wir vielleicht schon oft spüren konnten von frühester Kindheit an, vielleicht vergessen, das uns ängstigt mit der Gefahr von Handlungsunfähigkeit, wo wir nicht wissen, woher / wohin, eingetaucht in innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    6. Der Ozean der TRAURIGKEIT (Raum des Leidens Nr. 6, Schulungsabschnitt 8), den die Menschen nicht zulassen wollen, weil sie Angst haben, überschwemmt zu werden und zu ertrinken, der vielleicht oft auch nur ein schräger, elegischer, melancholischer 'kranker Seelen- oder Gefühlsfilm' ist, durch ungute Gedanken und Gefühle ernährt, unerlöst, ungeheilt, unbefreit, eingetaucht in innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    7. Unser KUMMER, unser GRAM, unsere BITTERKEIT, ABSCHEU, ÜBERDRUSS, EKEL (Raum des Leidens Nr. 7, Schulungsabschnitt 9), den wir oft nicht spüren wollen, weil es uns Angst macht und sich aporistisch (nach Auswegslosigkeit) anfühlt, eingetaucht in innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    8. Der Raum der Erfüllung 1 (Schulungsabschnitt 10): SEELENFÜLLE – GLÜCKLICHKEIT ('ERFÜLLUNG'), eingetaucht in innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    9. Der Raum der Erfüllung 2 (Schulungsabschnitt 11): ERSCHÜTTERUNG – BERÜHRTSEIN – BEWEGTSEIN - ZUSAMMENBRUCH, eingetaucht in innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    10. Der Raum der Erfüllung 3 (Schulungsabschnitt 12): EMPATHIE – LIEBE ('ALL-LIEBE') – MITLEID - ERBARMEN, eingetaucht in innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    11. Der Raum der Erfüllung 4 (Schulungsabschnitt 12): Emotionale Sattheit – Beruhigung – Befriedung - Freude, eingetaucht in innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    12. Der Raum der Erfüllung 5 (Schulungsabschnitt 13): DANKBARKEIT – AUSGREIFEN - BETEN, eingetauchtin innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    13. Der Raum der Erfüllung 6 (Schulungsabschnitt 15): SELIGKEIT – ANGEKOMMENSEIN – VERBINDUNG ('EINSSEIN'), eingetaucht in innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    14. Der Raum der Erfüllung 7 (Schulungsabschnitt 16): ANNEHMEN – WEISHEIT ('ALL-WEISHEIT') – LIEBE IN FREIHEIT, eingetauchtin innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    15. Der Raum der Erfüllung 8 (Schulungsabschnitt 17): JUBEL – TRIUMPH ('ALL-MACHT'), eingetauchtin innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    16. Der Raum der Erfüllung 9 (Schulungsabschnitt 18): OPFER – SICH-VERSCHENKEN, eingetaucht in innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    17. Der Raum des Strebens 1 (Schulungsabschnitt 19): WUNSCH, eingetaucht in innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    18. Der Raum des Strebens 2 (Schulungsabschnitt 20): SEHNSUCHT, eingetaucht in innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    19. Der Raum des Strebens 3 (Schulungsabschnitt 21): WILLE, eingetaucht in innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    20. Der Raum des Strebens 4 (Schulungsabschnitt 22): BEGEHREN, eingetaucht in innere Lebendigkeit, Leidenschaft, Kraftfülle im Becken?

    Was ist das Geheimnis unserer Angst davor, all dieses eventuell zu fühlen und zu erleben, warum zucken wir vielleicht zusammen bei all diesen Beschreibungen? Es ist oft gesagt worden: Es ist die Angst vor unserer eigenen Kraft, vor unserem eigenen Titanentum.

    ➢ Weil es verboten ist, weil es schlecht ist, weil es sich nicht geziemt / gehört?

    ➢ Weil man uns darum beneiden würde?

    ➢ Weil ich dann andere dominieren würde – über sie hinausragen?

    ➢ Weil es zu oft missbraucht wurde?

    ➢ Weil wir damit andere (und damit uns selbst?) verletzt haben?

    Wem nützt es, wenn wir innerlich zusammengekauert sind, eingeschüchtert, verängstigt, zurückgezogen, zurückgenommen?

    Verehrte Teilnehmerin, verehrter Teilnehmer, einer der wichtigsten Sätze in P 2000 lautet: Zulassen heißt nicht rauslassen wir können das ganze Universum des Fühlen- und Empfindenkönnens in uns erleben, ohne dass es auch nur in irgendeiner Weise in unserem Körper: 'Mimik, Gestikulation, Motorik, Ausdrucksbewegung' etc. sichtbar, hörbar, wahrnehmbar wird;

    und ohne uns dabei auch nur im geringsten 'selbst zu unterdrücken', anzuspannen, im Zaum zu halten oder zusammenzureißen, festzuhalten…

    Warum?

    Weil beim Erwachsenen, anders als beim Kind, die 'Seele' sich zunehmend vom Körper emanzipieren und ein Eigenleben zu führen beginnen kann.

    Nehmen wir das Beispiel von dem 'Psychologen', der einen Klienten, der sich aggressiv fühlt, mit einem Knüppel auf Kissen eindreschen lässt, damit er seine Aggressivität 'abreagieren' könne, nach dem Motto: das Kissen darf er totschlagen, dem tut's nicht weh…

    In Wirklichkeit ist das nicht: 'Arbeiten an der Aggressivität' – es wird lediglich die 'Energie' abgeleitet, aber nicht seelisch bearbeitet!

    Und stelle dir nun für einen Moment dich selbst vor in einem Moment der Aggressivität, der Wut, des Zorns, der Empörung. Stelle dir vor, dass du das alles zulassen darfst, sich in dir entfalten lassen darfst, nach Belieben, nach 'Herzenslust'.

    Stelle dir für einen Moment vor, 'die ganze Menschheit umbringen' zu dürfen - zur Strafe dafür, was sie dir angetan hat, oder einfach nur so (der 'Amokläufer' zeigt uns, dass dieser Seelenraum in jedem Menschen wohnt).

    Du wirst voller Überraschung erleben, wenn du dich darauf ganz einlässt, wenn du dieses alles so zulässt, wie beschrieben (mit Garantie): dadurch, dass alles in dir sein darf, gesellen sich zu diesen 'Zuständen' gleichsam automatisch andere Empfindungen und Gefühle hinzu.

    Gefühle können und wollen nicht allein sein. Durch P 2000 erfahren wir, dass Gefühle sich selber am besten helfen können, wenn man sie sich ganz sich selbst überlässt, wenn man gelernt hat, Gefühle miteinander kommunizieren und sich aneinander 'abarbeiten' zu lassen

    'Gefühle zu Gefühlen fühlen' – zum Beispiel in diesem Fall zum Seelen- oder Gefühlsraum 4: WILDE WUT, AGGRESSIVITÄT, ZORN, EMPÖRUNG, HASS – führt allemal zu einer Veränderung meiner emotionalen Zustände und Situationen, zuletzt immer wieder zum Höheren, Positiven hin – warum?

    Ich drücke es so aus: wenn die 'Gefühls-Räume' im 'Haus meiner Seele' gesichtet, durchlichtet, aufgeräumt, geordnet, 'sortiert' sind, wenn die Wände zwischen ihnen durchsichtig und durchlässig geworden sind, dann habe ich immer und zu allen Zeiten Zugang zu meinem gesamten Innenleben und muss mich vor nichts mehr fürchten.

    Dadurch, dass ich zum Beispiel meinen Zorn mit meinem Verstehen, meiner Liebe und meinem Mitgefühl umhüllen kann, helfe ich mir und meinem Zorn gleichzeitig. Das ist: 'Arbeiten an seiner eigenen Aggressivität'…

    Die Kernfrage ist doch immer wieder: bin ich ein 'guter' oder ein 'schlechter' Mensch, gibt es etwas in mir, das ich nicht zeigen darf, das ich verberge, wofür ich mich schämen muss?

    Zulassen heißt nicht rauslassen bedeutet, dass ich zu jeder Zeit ohne Selbst-Unterdrückung selber entscheide, was von dem, was innerlich in mir ohne Selbst-Unterdrückung geschieht, ich nach außen gebe.

    Und wenn ich mich entscheide, in meinem ZORN oder in meiner BÖSIGKEIT zu verletzen, anzugreifen, mit Worten oder Taten?

    Wenn ich ein Kind oder einen Erwachsenen anschreie in Zorn oder Empörung, wenn ich 'handgreiflich' werde (wie 'heilig' soll ich denn noch sein?)?

    Wenn mich jemand angreift und ich schlage zurück, mit Worten oder Taten – welche Gefühle könnten da in mir auftauchen?

    Wenn sich zum Beispiel herausstellt, dass ich ungerecht war, weil ich etwas übersehen, nicht richtig wahrgenommen habe?

    Hier greift ein weiteres 'Axiom' von P 2000:

    "Wir können nicht nicht Fehler machen. Aber es gibt nichts, was man nicht wiedergutmachen kann – und alles ist in dem Moment bereits gut gemacht, in dem ich meinen WUNSCH, meine SEHNSUCHT, meinen WILLEN, mein BEGEHREN spüre, es wiedergutzumachen, und es gegenüber allem und jedem zum Ausdruck bringe"…⁴

    Wenn wir vor diesem Hintergrund uns dem 'Wilden Menschen' in uns zuwenden, so ergibt sich ein theoretisches und ein praktisches Problem:

    1. Ist 'wilder Mensch in uns' bloß eine Metapher, ein Bild für verborgene 'Persönlichkeits(an)teile' oder 'Teilpersönlichkeiten', oder verbirgt sich dahinter etwas ganz Reales im Sinne von Wesenhaftes? Geht es hier bloß um unser 'limbisches System', unser Saurier-, Drachen- oder Steinzeithirn, den 'Atavismus', den wir genetisch aus unserem Säugetiersein zurückbehalten haben im Laufe der 'kulturellen Evolution' - oder haben wir einen Gesprächspartner vor uns, den 'Geist des Körpers', mit dem wir verhandeln können?

    2. Was überleitet zur zweiten Frage: was passiert, was ist möglich, wie kann es mir helfen, wenn ich den 'wilden Menschen in mir' lieben lerne?

    Verehrte Teilnehmerin, verehrter Teilnehmer, Körperfeindlichkeit, wie man modern sagt, der Hass auf den Körper ist ein uraltes menschliches Phänomen, unabhängig von religiösen oder philosophischen Glaubenssätzen.

    ➢ Wie oft fühlt 'meine Seele' sich von ihrem Körper behindert, weil er nicht kann, was sie von ihm will?

    ➢ Angewidert, wenn er nicht so aussieht, wie sie es sich wünscht?

    ➢ Blockiert und ausgebremst, wenn er durch seine tausendfältigen Bedürfnisse nach Erhaltung, Regeneration, Pflege, Ernährung, Sexualität usw. Zeit, Kraft, Aufwand erfordert und die 'Seele' bei ihren Aktivitäten, Zielen, Absichten, Tätigkeiten etc. abhält und aufhält?

    Beim Kind spüren wir, dass der Körper immer auch das Tier ist, das gierig ist, selbstbezogen, selbstsüchtig-egoistisch, natürlich, selbstverständlich und automatisch kratzt, beißt, schlägt, stiehlt, benutzt, ausnutzt, missbraucht, ganz kalt und gnadenlos sein kann, dass es die fühlende Seele im Erwachsenen entsetzt.

    'Den wilden Menschen in sich lieben lernen'?

    Wenn unser 'wilder Mensch' tatsächlich unser Körperwesen, das Reittier unserer 'Seele' ist, dann ist aber doch die Frage, wie sein Nutzen optimal gefördert werden kann.

    Wir kennen auch die Bewunderung von Kraft und Schönheit bei wilden Tieren. Wenn wir dann hören: Keine Angst vor deiner eigenen Kraft, deinem eigenen Titanentum, dann könnten wir sagen:

    Schön und gut, aber bevor ich ein Tier bin, oder bevor ich andere verletze, oder bevor ich andere dominiere, bin ich lieber ein 'Weichei', ein 'Softie', 'achtsam und behutsam' – nichts mit Lebenskraft und Leidenschaft, Lebendigkeit und Ungestüm…

    Dann bin ich lieber schwach als stark. Stärke verpflichtet – ist es nicht so? Wenn ich stark bin, hängen sich alle an mich – meine Kinder, Freunde, Bekannte, die Menschen, und wollen von meiner Kraft. Wenn ich schwach bin, bin ich irgendwie geschützt vor Forderungen – ich kann sowieso nichts leisten.

    Verehrte Teilnehmerin, verehrter Teilnehmer, es ist eine Sache, den wilden Menschen in uns zu lieben, ihm zu danken, ihn zu achten, ihn zu bewundern, ihn anzunehmen – und eine andere, sich mit dem wilden Menschen in uns zu vereinigen.⁵

    Sich mit dem eigenen wilden Menschen vereinigen

    Ohne sich mit dem wilden Menschen in sich zu vereinigen, können wir nicht teilhaben an seiner Lebenskraft und unsere hohe Emotionalkraft und Seelenschwingung durch das Wirkfluidum des Lebens in einem starken, effektiven Handlungsleben fundamentieren.

    Das bedeutet: ich kann zwar sagen, 'ich bin nicht mein Körper' / 'ich bin nicht der wilde Mensch in mir', ich kann mich vornehm distanzieren und den wilden Menschen in mir 'von oben herab' behandeln – aber dann werde ich ewig in Spaltung und Spannung leben, und das kostet Kraft: und erzeugt seelische, energetische und körperliche Krankheiten…

    Der Mensch, das können wir gut spüren, ist gleichzeitig eine Vielheit und eine Einheit.

    In einem ihrer Lieder beklagt sich Tina Turner darüber, dass der Mann nur das 'Physische, Biologische' will, während es ihr doch ums 'Herz' geht.

    In Wirklichkeit ist Sexualität, wie wir im nächsten Schulungsabschnitt sehen werden, wenn sie umfassend gefühlt und gelebt wird, ein Herzensöffner, ein 'Weichmacher', ein Kreator von Emotionalität, Schmerz, Angst, Verzweiflung, Traurigkeit, Erfüllung, Erschütterung, Liebe, Befriedung, Dankbarkeit, Anbetung, Seligkeit, Jubel, Triumph, Opfer, Sich-Verschenken, Sehnsucht, Verlangen, Begehren…

    Menschen, die ihre Sexualität natürlicher und fließender leben, das ist bekannt ('wissenschaftlich untersucht'), sind großzügiger, mehr teilhabend / empathisch, nicht so eng, dogmatisch, verkrampft, angespannt, unfühlend und mitleidlos wie die bekannten männlichen und weiblichen Koryphäen der Selbstunterdrückung und 'Enthaltsamkeit'.

    Stelle dir für einen Moment vor, verehrte Teilnehmerin, verehrter Teilnehmer, du bist der wilde Mensch in dir, mit all seiner sogenannten Tierhaftigkeit, Impulsivität, Unkontrollierbarkeit, Spontaneität, Rohheit, Ungehemmtheit, Leidenschaftlichkeit, Lebendigkeit, Kraft.

    Dieser wilde Mensch, der durch unsere Augen schaut voller Begehren, wenn wir durch die Welt gehen.

    Dieser wilde Mensch, mehr oder weniger gut gezähmt und dressiert in uns, der darunter leidet, unterdrückt, kujoniert, blockiert zu sein durch unsere 'seelischen Prozesse'.

    Versuche für einen Moment, dich in die Situation des wilden Menschen in dir hineinzuversetzen, sein Klagen, seine Verzweiflung, seine Unglücklichkeit, sein Dulden, Aushalten, Bravsein, sein Sich-Unterwerfen, weil alles Aufbegehren-Wollen schon früh im Leben 'frustriert' wird. Welches Gefühl steigt da in dir auf?

    Den wilden Menschen in uns lieben lernen?

    Kann / will ich das wollen?

    Niemand kann dir das vorschreiben, verehrte Teilnehmerin, verehrter Teilnehmer.

    Aber du hast das Angebot, es damit zu versuchen und zu sehen, was es mit dir macht.

    Noch Fragen?

    2.

    D er Wilde Mensch in mir – was kommen da für Gefühle hoch?

    ➢ Ablehnung / Empörung / Hass / Aggressivität?

    ➢ Furcht / Angst / Beklommenheit / Unsicherheit?

    ➢ Lachen / Freude / Wildheit / Ausgelassenheit?

    ➢ Gelassenheit?

    ➢ Neugier?

    ➢ Aufgeregtheit?

    ➢ Traurigkeit / Sehnsucht?

    ➢ Ingrimm / Zorn?

    ➢ Seelenfülle / Tiefe?

    ➢ Mitleid / Liebe?

    Wenn ich es mir aussuchen könnte – würde ich jetzt und hier lieber GELASSENHEIT oder AUSGELASSENHEIT spüren? Oder beides zugleich? Was kommen da für Gefühle hoch? Wie geht es mir damit? Und jetzt?

    Was könnte im Moment meine größte Sehnsucht sein, mein größter Wunsch?

    Kann ich das stärker oder schwächer spüren?

    Welches Gefühl steigt da auf?

    Fühle ich dieses Gefühl eher stärker oder schwächer?

    Die Vorstellung: Ja, da ist ein Wilder Mensch in mir, ich bin dieser Wilde Mensch, und ich kann Liebe spüren, Mitleid, Scham über meine Ignoranz und Vernachlässigung gegenüber dem Wilden Menschen in mir -

    der mir von Kindesbeinen an auf eine so geduldige, duldende, dienende Weise zur Seite steht, mich trägt, alles mitmacht, all meine Eskapaden und Kapriolen, und stets das Gefühl haben muss, nie auf seine Kosten zu kommen, gedrückt, eingeengt, eingezwängt, gemaßregelt, verachtet, bekämpft: macht das etwas mit mir, macht das etwas mit dem Wilden Menschen in mir selber?

    Vielleicht kann ich mir das alles überhaupt nicht vorstellen; vielleicht glaube ich das nicht, vielleicht spüre ich keine Wildheit, kein born to be wild (Rocksongtitel von STEPPENWOLF), habe diese Rockmusik immer gehasst oder gefürchtet oder nicht gemocht?

    Zu hart, zu schnell, zu schrill, zu angreifend, 'nervtötend'?

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1