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Phänomen im Menschen: Wer wir sind und was wir können. An welchen Stellschrauben müssen wir drehen, um das menschliche Potenzial auszuschöpfen. Lernen sie ihren Körper besser kennen.
Phänomen im Menschen: Wer wir sind und was wir können. An welchen Stellschrauben müssen wir drehen, um das menschliche Potenzial auszuschöpfen. Lernen sie ihren Körper besser kennen.
Phänomen im Menschen: Wer wir sind und was wir können. An welchen Stellschrauben müssen wir drehen, um das menschliche Potenzial auszuschöpfen. Lernen sie ihren Körper besser kennen.
eBook236 Seiten2 Stunden

Phänomen im Menschen: Wer wir sind und was wir können. An welchen Stellschrauben müssen wir drehen, um das menschliche Potenzial auszuschöpfen. Lernen sie ihren Körper besser kennen.

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Über dieses E-Book

Selbsterkenntnis, Erfahrungen, neue Ideen und Einstellungen. Das und vieles mehr wird sich einstellen, wenn die Phänomene des menschlichen Körpers auch genutzt werden. Doch wir sind nicht nur Mensch, wir sind auch Synergist mit der Umwelt und dem Universum, indem wir leben. Viele bemerkenswerte Abläufe passieren ohne, dass wir es wissen oder mitbekommen. Wäre es nicht schön, zumindest einen kleinen Teil davon zu kennen und zu nutzen?
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum9. Nov. 2022
ISBN9783347601048
Phänomen im Menschen: Wer wir sind und was wir können. An welchen Stellschrauben müssen wir drehen, um das menschliche Potenzial auszuschöpfen. Lernen sie ihren Körper besser kennen.

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    Buchvorschau

    Phänomen im Menschen - Fabian Wenzel

    1 Geist und Seele

    Wir Endlichen mit dem unendlichen Geist sind nur zu Leiden und

    Freuden geboren,

    und beinahe könnte man sagen,

    die Ausgezeichnetsten erhalten durch Leiden Freude.

    Ludwig van Beethoven

    Beginnen würde ich gerne mit einer Frage, deren Beantwortung bereits über Jahrzehnte hinweg viele Menschen bewegt und zum Nachdenken bringt: Haben wir Menschen einen freien Willen? Rudolf Steiner schreibt in seinem Buch „Die Philosophie der Freiheit folgendes: „Reichlich sind unsere Gaben, die uns zugeteilt, aber noch reichlicher ist unser Begehren. Das Streben des Menschen ist ein ohnmächtiges Ringen nach der Versöhnung dieser Gegensätze, die er bald Geist und Materie, bald Subjekt und Objekt, bald Denken und Erscheinung nennt. Die Erforschung unseres Wesens muss uns die Lösung des Rätsels bringen. Wir müssen an einen Punkt kommen, wo wir sagen können: Hier sind wir nicht mehr bloß ICH, hier liegt etwas, was mehr als ICH ist.² Aus meiner Perspektive heraus beschreibt Rudolf Steiner die Entfremdung des Menschen mit unserer Welt und der Natur. Wir leben auf der Welt, aber nicht mit ihr zusammen. Nach meinem Empfinden sollten wir Menschen wieder erlernen nicht gegen die Welt anzukämpfen und unseren Trieben folgen, sondern die Einzigartigkeit unserer Umgebung uns zunutze machen und aus ihr lernen. Er zitiert in seinem Buch Johann Wolfgang von Goethe, der sagt: „Wir leben mitten in der Natur und sind ihr fremde. Sie spricht unaufhörlich mit uns und verrät uns ihr Geheimnis nicht.³ Ulrich Warnke sagt diesbezüglich: „Wenn die Individuen versuchen ihre Persönlichkeit zum Mittelpunkt zu machen, stagniert das wahre Leben und verkommt zum Automatismus. Das Gegenmittel ist nicht die Unterdrückung der Individualität, sondern die Erkenntnis, dass Loslassen und Neuknüpfung notwendig und die natürlichen Bedingungen sind und das Individualität nicht ICHheit ist.

    Was sind wir nun? Geist oder Materie? Wo liegen die Unterschiede und wo die Zusammenhänge zwischen Geist, Seele und der Natur? Leben wir alleine im Universum oder mit ihm zusammen? Durch Erkenntnisse der Quantenphysik könnten wir durch die Molekulare Zusammensetzung nicht nur im Universum leben, sondern eher das Universum sein. Auf Basis der Energiekraft und der Schöpfung aus dem Schamanismus ist zumindest zwischen Geist und Seele eine Hierarchie erkennbar. Sie sind im Universum verankert. Die erste Stufe bildet hier das Körperliche, symbolisiert durch eine Schlange. Über den Körper wacht der Jaguar, der den Geist symbolisiert. Unsere Physis auf der ersten Ebene wird demzufolge durch die Gefühle und Emotionen des Geistes gelenkt. Der Geist wird durch den Kolibri, der die Seele darstellt, kontrolliert. Hier besteht ein Fokus auf Bilder und Visionen, die vom Adler, der als letzte Stufe den heiligen Geist symbolisiert, genährt werden. Einzig und allein dies ist pure Energie. Der Energiekörper im Chakra-System spiegelt den Geist als spirituelle Bestimmung und in Gaben wider, während die Seele das durch Erfahrungen gewachsene Selbst ist. Die Chakren stehen dauerhaft in gegenseitiger Wechselwirkung mit den endokrinen Drüsen und beeinflussen darüber hinaus emotionale, mentale, physische und spirituelle Botschaften.⁵ Der Geist fungiert als Ursystem, dem alles unterliegt. Die Seele und die Organe werden vom Geist durchdrungen, aber dieser kann wiederum durch die Seele begrenzt werden. Der Geist, der Glaube, die Gefühle und das Bewusstsein bedingen die Psyche, der wir letztlich alle unterliegen. Gesteuert durch den Geist visiert das Bewusstsein Ziele an und richtet den Fokus darauf. Die Wahrnehmung des Geistes nehmen wir über unser Denken wahr.⁶ Viele unerklärliche Handlungen und Gewohnheiten, die wir im Laufe der Jahrzehnte ausführen, lassen sich mit der Urangst erklären, uns nicht verbunden zu fühlen. Während der Zeit als Embryo sind wir fest mit der Nabelschnur verbunden und wiegen uns in Sicherheit. Dies ändert sich schlagartig mit der Geburt und immer, wenn das Gehirn keine Verbundenheit spürt, reagiert es wie in einer Überlebenssituation. Dies ist der Grund, weshalb wir uns nach Liebe, nach Zuneigung, Aufmerksamkeit, Verbindungen, Komplimenten, warmen Worten und Zweisamkeit sehnen. Um nicht immer wieder auf diese evolutionär gesehen erste Stufe zu fallen, entwickeln wir die Angst, nicht allein zu sein, nicht zu genügen und keine Kontrolle zu besitzen. Um all dies nicht zu spüren, entwickeln wir (An-)Gewohnheiten, um Ängste zu reduzieren. Wir tun alles, um nicht allein zu sein und wir verstellen unsere Persönlichkeit, um akzeptiert zu werden. Wir können jedoch lernen, uns diesen Ängsten zu stellen, ohne um unser Leben zu fürchten. Das entsprechende Training für das Hirn nennt sich Resilienz. Entscheidend ist dabei die richtige Dosis und das Setzen kleinerer Ziele, damit die Hirnbereiche nicht überreizt werden und genau die Bereiche aktiviert werden, die unser Überleben sichern sollen. Entspannung bietet die Möglichkeit, die Erregung aufzulösen. Ohne bewusstes Training gestaltet sich das schwierig, da wir nicht darauf konditioniert sind, bei Angst an Entspannung zu denken. Helfen Sie Ihrem Gehirn dabei, positive nützliche Vernetzungen herzustellen und häufiger die Frequenz der Zellen in Ruhe zu halten.⁷

    Genau hier liegt allerdings die Herausforderung. Dauerhaftes Analysieren und Stress, in unserer modernen Welt allgegenwärtig, behindern dieses Vorhaben regelmäßig. Man will etwas verändern oder sich Ängsten stellen, aber irgendwie verfällt man in Passivität und Lethargie. Durch zwei Hemisphären in unserem Großhirn sehen und denken wir immer dual, beispielsweise in gut oder böse sowie positiv oder negativ.⁸ André Blank definiert in seinem Buch „INYOLOGIE genau diesen Dualismus als zentrales Problem. „Der Dualismus ist immer exklusiv, egozentrisch und schließt durch sein Entweder-oder-Prinzip immer die Hälfte aus. Seine Waffen sind zerstörerisch, analytisch, grausam, während der dynamische Monismus aufbauend, synthetisch, einigend ist wie das Leben selbst.⁹ Immer, wenn der Geist in einen analytischen Zustand verfällt, nimmt die Empfänglichkeit für Suggestibilität und Veränderung ab. Bei Stress oder einer Erhöhung der Stresshormone wird der analytische Geist dynamischer. Im Kontext des Überlebenswillens ist die Analytik aber sinnvoll. Sie schützt uns vor unbedachten Äußerungen und Handlungen. Durch Wertung und Beurteilung schützen wir uns selbst und sichern unser Überleben. Stress führt hingegen zu einer Überstimulation und unser Ego sorgt dafür, dass wir uns selbst priorisieren. Aus diesem Grund konzentrieren wir uns unterbewusst meist auf das uns Bekannte und meiden Unbekanntes. Um zum Beispiel den Placeboeffekt eigenständig anzuwenden, muss der analytische Geist unterdrückt werden. Ein Weg dahin können beispielsweise körperliche oder geistliche Erschöpfung, Hypnose, Meditation, extremer Hunger, Traumata oder emotionale Schocks sein.¹⁰ Aus diesem Grund klagen Menschen mit Depressionen oder ähnlichen Neurokrankheiten vermehrt darüber, keinen klaren Gedanken fassen zu können. Da aber niemand freiwillig Traumata oder emotionale Schocks erfahren will, nur um die Analytik zu umgehen, sind die anderen genannten Methoden empfehlenswert.

    Das Leben ist kurz,

    brich die Regeln, vergib schnell,

    küsse langsam, liebe wahrhaftig, lache unkontrolliert

    und bereue nichts,

    was dir ein Lächeln geschenkt hat.

    Mark Twain

    1.1 Aufbau des Gehirns

    Leben ist das, was passiert,

    während du fleißig dabei bist, andere Pläne zu schmieden.

    John Lennon

    Das menschliche Gehirn ist das stoffwechselaktivste Organ unseres Körpers und hat einen zehnmal höheren Nährstoffbedarf als alle anderen Organe. Stress sowie intensive geistige oder körperliche Beanspruchung erhöhen den Nährstoffbedarf nochmals. Die empfohlenen Mengen dieser Nährstoffe entsprechen jedoch nicht unseren realen Bedürfnissen, da wir immer öfter und immer stärker stressigen Situationen oder körperlichen Anstrengungen ausgesetzt sind. Gerade bedingt essenzielle Nährstoffe wie Vitamin D oder Tyrosin nehmen an Wichtigkeit und somit Aufnahmemenge zu. Tyrosin wird in Stressigen Momenten vermehrt für die Schilddrüsenhormone, natürliche Schmerzmittel im Körper und Neurotransmitter benötigt. Somit empfiehlt sich eine höhere Aufnahme von Mikronährstoffen als weitreichend empfohlen, denn schlechte Ernährung ist neben mangelnder Bewegung der Hauptrisikofaktor für Demenz.¹¹

    Der erhöhte Bedarf des Gehirns an essenziellen Nährstoffen und Energie ist mit seiner Komplexität und der ausgeprägten Notwendigkeit des Organs für die Funktionen unseres Körpers zu begründen. Zwölf Nervenpaare haben ihren Ursprung in unserem Hirn. Sie steuern die Sinnesorgane, Muskeln, Drüsen und innere Organe. Außerdem verbraucht das Hirn 20 bis 25 Prozent der Sauerstoffmenge, die wir aufnehmen. Wir können unser Gehirn in seinen Strukturen verändern und durch bewusste Konzentration unserer Aufmerksamkeit den Energie- und Informationsfluss leiten. Wir können es stimulieren, um Glück, Liebe und Weisheit zu nutzen. Die Art, wie wir kommunizieren, kann den Schaltkreis im Hirn verändern und unsere sozialen Verbindungen und die neuronalen Verbindungen prägen. Neuronen können dauerhafte Schaltkreise bilden. Im Zusammenhang mit unserem Gehirn werden häufig die Begriffe Geist und Gedächtnis erwähnt. Beide können haptisch nicht erfasst werden.¹² Das Gedächtnis basiert auf einem komplexen Prozess bzw. einem Zusammenspiel von verschiedenen Systemen. Hier ist das sensorische Gedächtnis zu nennen, welches sich in Kurz- und Langzeitgedächtnis einstufen lässt und für unsere Sinneseindrücke verantwortlich ist.¹³ Die Informationssignale, die durch unsere Neuronen fließen, kann man grob als Geist definieren. Hier gibt es keine Grenzen; Empfindungen wechseln zu Gedanken, Gefühlen und Handlungen. Der Körper, das Gehirn und der Geist sind immer um ein gesundes Gleichgewicht bemüht, das jedoch immer wieder durch veränderte Bedingungen behindert wird. Für das Gleichgewicht registrieren Sensoren den aktuellen Zustand und senden Signale an die Regulatoren, um in einem solchen Fall für eine optimale Wiederherstellung zu sorgen.

    Im Gehirn gibt es ca. 1,1 Billiarden Zellen und 100 Milliarden Neuronen, wovon die meisten schon vor der Geburt vorhanden sind, die nochmal 5.000 Synapsen von anderen Neuronen empfangen. Durch verschiedene Neurotransmitter erhalten die Neuronen nun pro Sekunde etwa fünf bis fünfzig Signale für einen chemischen oder elektrischen Impuls, also den Informationsaustausch. Man kann somit sagen, dass der Geist unser Gehirn formt. Wenn unsere Zellen neuronal Signale senden, verdrahten sie sich und schaffen neue neuronale Strukturen.¹⁴ Neuronen bestehen unter anderem aus dem sogenannten Soma, einem Zellkörper mit Zellkern. Daraus entspringen Zweige, sogenannte Dendriten. Sie können sich auch selbst verzweigen und nehmen dann wiederum die chemischen Signale von anderen Neuronen bzw. ihren Dendriten auf und transportieren sie zum Zellkörper. Ein anderer Fortsatz vom Zellkörper, das Axon, nimmt die Impulse auf und leitet sie weiter. Jede Zelle hat zwar mehrere Dendriten, aber nur ein Axon. Eine bestimmte Isolationsschicht der Axone, die Gliazellen, sorgen für eine schnellere Weiterleitung von elektrischen Signalen. Sie sind auch Bestandteil der Blut-Hirn-Schranke und ein entsprechender Verlust bzw. Schaden zeigt sich in Form von chronischen neurologischen Erkrankungen. Zwischen den Dendriten befinden sich kleine Spalten, die sogenannten Synapsen, die für die Weiterleitung von Reizen verantwortlich sind. Dort findet mithilfe der Enzyme unter dem Einsatz von Mineralien der Austausch von Molekülen statt. Die elektrischen Synapsen sind unter anderem für blitzschnelle Reaktionen, also Reflexhandlungen, verantwortlich und regulieren die Ausschüttung der Hormone Adrenalin und Cortisol.¹⁵ Eine Vielzahl von Synapsen spricht zwar für ein ausgeprägtes Lernpotenzial, aber ein Gehirn mit vielen möglichen neuronalen Leitungsbahnen ist desorganisiert und reagiert folglich langsamer. Deswegen werden Synapsen in weniger genutzten Nervenbahnen beseitigt. Bewusste neuronale Erlebnisse entstehen durch vorübergehende Verbindungen der Synapsen. Spricht man im Zusammenhang mit dem Gehirn von der grauen Substanz, dann ist damit der überwiegende Anteil von Dendriten, Zellkörpern und Axonen gemeint.

    Dahingehend meint die weiße Substanz weniger die Zellkörper, sondern vielmehr die informationsbearbeitenden Axone.¹⁶

    Die Beschreibung der wichtigsten Systeme des Gehirns ist notwendig für ein umfängliches Verständnis des Aufbaus und der Auswirkungen auf die einzelnen Bereiche der Hormonregulation, der Denkprozesse, Bewegungsausführungen und sonstige Regulatorische Prozesse. Unser Hirn umfasst unter anderem den Hirnstamm, der Serotonin, Noradrenalin und Dopamin an den Rest des Gehirns sendet.¹⁷ Bestehend aus vorprogrammierten Regulatoren ist er das obere Ende des Rückenmarks und reguliert unsere Lebensfunktionen wie die Atmung, die Stoffwechselaktivität und unsere Bewegungen. Das limbische System umgibt den Hirnstamm und ist für verbessertes Lernen und unser Gedächtnis notwendig. Oberhalb des Hirnstammes und an der Unterseite des limbischen Rings liegt in unmittelbarer Nähe dazu unsere Amygdala, der Mandelkern, der unsere emotionalen Speicher beherbergt. In jeder Hirnhälfte befindet sich ein Mandelkern.¹⁸ Da Hirnstamm und limbisches System eng zusammenarbeiten, ist das limbische System ebenfalls an unseren vegetativen Funktionen (Atmung, Schlaf und Motivation) beteiligt. Es bewertet Informationen, sodass diese verarbeitet, koordiniert und mittels emotionaler Reaktionen zum Ausdruck gebracht werden. Dafür sorgen die Neurotransmitter. Außerdem entscheidet das System, ob Erinnerungen ins Langzeitgedächtnis übertragen werden.¹⁹ Diese emotionale Seite des Gehirns besteht aus einer anderen Zellanordnung und auch die biochemischen Funktionen unterscheiden sich vom Neokortex. Außerdem arbeitet dieser Teil oftmals in Eigenregie. Selbst unsere Sprache und Wahrnehmung können nur begrenzt darauf Einfluss nehmen. Wie bereits angedeutet kontrolliert die emotionale Hirnseite auch das psychische Wohl und die autonome Körperphysiologie. Eine Störung des emotionalen Hirnteils ruft sogleich Probleme im Gefühlsleben hervor. Um dem entgegenzuwirken, regulieren Selbstheilungsmechanismen häufig unkontrollierte emotionale Ausbrüche. Jeder Einzelne strebt nach Liebe, Schönheit und Gerechtigkeit und will sich gleichzeitig möglichst weit von den entsprechenden Gegenpolen entfernen. Leider bringen uns ausgelebte Gefühle nicht zwingend zu einem besseren und glücklicheren Leben. Auch sie müssen immer wieder rational analysiert und den aktuell vorherrschenden Situationen angepasst werden.²⁰

    Das Kleinhirn reguliert Bewegungen, während das Zwischenhirn sensorische Informationen leitet und Urtriebe wie Hunger und Emotionen reguliert. Das Zwischenhirn besteht unter anderem aus dem Thalamus und dem Hypothalamus. Einen großen Teil nimmt der Kortex ein. Der vordere bzw. präfrontale Kortex (PFC) ist für das Erkennen von Emotionen verantwortlich und er kann unseren Charakter verändern, wenn er verletzt wird. Er ist auch dafür zuständig, dass wir uns Ziele setzen, er koordiniert Aufgaben verschiedener Hirnteile und macht den Hauptanteil des Kurzzeitgedächtnisses aus. Der anteriore cinguläre Kortex (ACC) festigt unsere Aufmerksamkeit und ist beispielsweise aktiv, wenn wir meditieren. Ferner gibt es die Insula, die unseren inneren Zustand wahrnimmt, und die Insellappen, welche die Sinneseindrücke verarbeiten. Wenn man also vom Kortex an sich spricht, sind der PFC, der ACC und die Insula gemeint. Zu den Aufgaben zählen noch das abstrakte Denken, die Selbstbeobachtung sowie sensorische und motorische Streifen, die Bewegungen kontrollieren und immer wieder Rückschlüsse zum zentralen Nervensystem aussenden. Somit generieren wir immer selbst ein Feedback zu den alltäglichen Bewegungen. Die Parietallappen sind für die Wahrnehmung und die Integration von Informationen zuständig, der Temporallappen für die Sprache und das Gedächtnis, die Okzipitallappen für das Sehen und letztlich der Frontallappen für das Denken und Argumentieren.²¹ Diese vier Hauptteile sind Abschnitte des Großhirns.²² Diese verschiedenen Lappen haben sich im Laufe der Jahre aus den verfeinerten Sinneszellen herausgebildet. Aus der Gesichtswahrnehmung hat sich der visuelle Lappen und aus den Geruchszellen der olfaktorische Lappen oder Kortex entwickelt. Im olfaktorischen Lappen bilden sich neben dem Geruch auch die Zentren der Emotionen heraus. Unsere evolutionäre Gefühlswurzel kommt demnach aus dem Geruchssinn. In der komplexen Ausgestaltung des Gehirns entwickelte sich aus dem zweischichtigen alten Kortex ein vielschichtiger Neokortex, der das aktive Denken ermöglicht. Zudem werden hier über die Sinne Informationen zusammengetragen, Ideen entwickelt, Kunst und Symbole wahrgenommen sowie bewertet und letztlich Imaginationen ermöglicht. Sowohl der Mandelkern als auch der Hippocampus, einer der Hauptschalter des limbischen Systems, sind Teil des ganz alten Riechhirns, aus dem evolutionär gesehen erst der alte Kortex und anschließend der Neokortex hervorgegangen sind. Auch heute sind mit diesen Strukturen noch das Lernen und Erinnern verknüpft.²³ Im Gegensatz zum Kortex sind die Nervenzellen im Bereich des limbischen Systems anatomisch betrachtet miteinander verschmolzen. Das macht die Informationsverarbeitung einfacher und schneller. Viele unterschiedliche körperliche Systeme spielen dem Kortex Informationen zu und er agiert als ein wichtiger Kommandeur bezüglich der Kontrolle über physiologische Funktionen.²⁴

    Daneben haben wir zwei Hemisphären im Gehirn. Für den Informationsaustausch zwischen den beiden dienen die sogenannten Balken. Die Hypophyse bildet Endorphine und löst Stresshormone aus, während die Basalganglien, die wir uns als

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