Der Arschloch Pokal: bronze
Von Maja Meybaum
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Über dieses E-Book
Auch wenn das Bügeleisen eine Fliege macht, an Weihnachten das Katzenstreu rieselt und die Hütte samt Baum derart brennen, dass die Augäpfel der Nachbarin um Haaresbreite in die Müslischale fallen ... - Katie hält durch, ganz tapfer und ganz nach dem Motto: "Was Du heute verschieben kannst, machst Du morgen auch nicht!"
"Scheiß drauf, auf 'Krone richten'. Wenn das Teil in einen Haufen gefallen ist, setze ich mir das nicht mehr auf den Kopf.", schimpft das kleine Teufelchen auf Katies linker Schulter. Seine Augen blitzen wie kleine schwarze Kohlestückchen, dabei hält es stolz den Arschlochpokal in die Höhe.
Dank des kleinen Teufelchens und Kater Feli wird Katie schnell klar: Lieber Freed vor dem Computer als die Katz' auf dem Dach - und was der Unterschied zwischen Freed und einem echten 'FREED' ist ... Und das beide auf ihre ganz besondere Art und Weise miteinander verbunden sind ...
Schließlich würde Katie ohne Freed, Daisy und Donald nur aus Comics kennen. Und sie hätte keinen mega Nebenjob in Giovannis Pizzeria, mit dem sie jetzt die Raten ihrer kleinen Eigentumswohnung sorgenfrei bezahlen kann.
Auch wäre Katie niemals in ein Flugzeug eingestiegen - 'Never - ever'. Dort wird ihr schnell klar: Über den Wolken hört sich Harfe nicht scheiße an, dass es überhaupt nicht schlimmt ist, dass ihre Krone in einen Haufen gefallen ist - (passiert halt mal ...) und das sie aus jeder noch so gecrashten Situation wieder herauskommt:
Push the button .. - Nicht hinter jeder Tür steht ein Arschloch ...
Maja Meybaum
Meine lieben Freunde, zum Schreiben brauche ich meine absolute Ruhe, weil ich immer und überall viele Ideen im Kopf habe, aus denen ich dann lesenswerte Bücher für Euch schreibe. Deswegen werde ich hier nichts über mich verraten, denn es fliegen schon wieder die nächsten Ideen in meine Gedanken, die nur darauf warten, Bücher für Euch zum lesen und lachen zu werden.
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Buchvorschau
Der Arschloch Pokal - Maja Meybaum
Bonus-Gedicht 1:
Ernsthaft
Manchmal ist die Lage so ernst,
dass sie schon wieder lustig ist …
Wenn man an diesem Punkt angekommen ist,
sollte man nicht nur anfangen
weiter zu gehen,
man sollte anfangen zu lachen …
Maja Meybaum
Warum Katzen die besseren Mitbewohner sind
Es soll sie geben, die Single-Frau in glücklicher Version.
Single-Frau – selbst und bewusst.
Auch wenn es ihr – Katie, Mitte dreißig, schlank, dunkle halblange Haare kaum jemand glauben möchte. Sie genießt das Leben – so ganz ohne Stress. Ohne das ständige Wegräumen von in der ganzen Wohnung verteilten Socken, dass ständige Zudrehen von offenen Zahnpasta Tuben, und das heraus Prickeln von Margarine aus dem Marmeladenglas. – Ja, das war sehr lecker …
Immerhin ist da noch Kater Felix, der bereitwillig mit ihr eine Wohnung teilt. - Ihr wisst schon, Katzen und ihr Personal …
Felix ist ein klasse Mitbewohner. Felix frisst ihr Nutellaglas nicht leer und stellt es verschlossen wieder in den Schrank. Felix schnarcht nicht; Felix trinkt nicht und Felix kotzt ihr nicht das Auto voll. Jedenfalls bis jetzt. Felix ist ein großer rot-weiß-caramel getigerter Main-Coon-Kater und Felix ist sehr hübsch. Das sagt Katie ihm auch immer wieder. Was zur Folge hat, dass Felix mittlerweile ein Selbstbewusstsein in der Größe unseres gesamten Planeten vorweisen kann und heimlich von einer Karriere als „Germanys next cat model" träumt. - Und von Rosalie, das ist die weiße Ragdoll Katzendame von Katies Nachbarin, einer alten Dame, schräg gegenüber.
Da dieses Stadtviertel sehr befahren ist, ist auch Rosalie eine Wohnungskatze. Sie sitzt gerne auf dem, mit einem Katzennetz gesicherten Balkon - so wie Felix. Beide schauen dann aus der 4. Etage über die Dächer der großen Stadt. Sie werfen sich dabei – inmitten von für Katzen ungiftigen Pflanzen sitzend - verliebte Blicke und Katzenherzchen zu. Das Mauzen von Felix ist jedenfalls groß, wenn er Rosalie vom Wohnzimmerfenster aus auf dem Balkon sitzen sieht. Er hört erst auf, wenn auch er raus auf seinen Balkon kann. Hin und wieder stimmen dann beide abwechselnd in ein lautes Mauzen ein.
Katie wünschte, bei ihr in der Liebe, wäre es so einfach wie bei Felix und Rosalie. Aber das ist es nicht.
Das Einzige, was es wirklich gibt, ist das Pferd
All' das, was Katie auf der Suche nach dem Traumprinzen erleben durfte, ist derart spektakulär. Und so kam es, dass sich das jeweilige Fotoalbum nach dem Schluss war, immer einer Namensänderung unterziehen musste: Das jeweils arme Fotoalbum, was Katie einst liebevoll mit gemeinsamen Fotos ihres jeweiligen Ex-Freundes füllte und beschriftete, war von nun an ein Arschlochalbum.
Bevor jetzt jemand auf die Idee kommt, in eine falsche Richtung zu denken sei erwähnt: Natürlich hatte Katie ihre 3 Ex-Freunde nicht gleichzeitig. Wobei es in diesen Fällen zeitlich sicherlich effizienter gewesen wäre …
Aber: - Katie ist kein Arschloch.
Bei jeder Aufräume- und Aussortieraktion reinigt man auch seine Seele. Was hier in der hintersten Ecke, in einer Aufbewahrungsbox unter Katies Bett schlummerte, gehörte eigentlich schon lange entsorgt. Und zwar festlich!
Katie saß auf dem Boden und kramte einiges an Deko- und Bastelsachen hervor. Felix, der durch das Geraschel neugierig geworden war, setzte sich neben sie. Er schaute interessiert auf die Weidenkugeln, die gerade zum Vorschein kamen. Felix überlegte nicht lange und beschloss, die Gunst der Stunde zu nutzen, um für die nächste Fußballmeisterschaft zu trainieren. Was kam denn da noch zum Vorschein? ‚Oh je …!‘, dachte Katie, als sie es aus der Aufbewahrungsbox nahm.
Und da lag es nun vor ihr: Das Fotoalbum, in dem der 3. Platz der Reinfall-Liga noch einmal abschließend zu seiner Ehre kommt, bevor es zum Osterfeuer geht!
Schließlich ist nicht nur eine gute Portion Hirn im Leben entscheidend, um einen vor der ein oder anderen Katastrophe zu bewahren. Wichtig ist auch eine gute Portion Humor, nach der ein oder anderen unvermeidbaren und überstandenen Katastrophe.
Der Arschloch Pokal - die Arschloch-Top 3 -
Die Arschlöcher, die zwar in der Arschloch-Top 10 sind, es aber nicht unter die ersten Top 3 Arschlöcher geschafft haben, werden sich hier auch auf der ein oder der anderen Seite wiederfinden.
Das Gleiche gilt auch für die Arschlöcher, die eigentlich gar keine richtigen Arschlöcher sind. Sondern die, die von der 'Arschloch-Top-Liga' dazu gezwungen wurden, in kurzweiligen, aber nicht langweiligen Episoden ein kleines oder sogar ein großes Arschloch zu sein. Dazu sei gesagt: Manchmal geht es einfach nicht anders und man kann nicht anders.
Sie sind von allen Arschlöchern die harmlosen ihrer Spezies. Sie kommen in keine 'Arschloch-Top-Whatever', denn sie geben immer nur ein sehr kurzes Intermezzo, und sind dann wieder richtig klasse Typen ihrer Art.
Diese Arschlöcher nennt man dann „Angepasste-Reaktive-Arschlöcher".
Und nun zu:
Der Arschloch Pokal Platz 3
– Bronze – geht an: Freed
Als Katie Freed (ausgesprochen: Freeeeed) im November auf dem Weihnachtsmarkt in einer weiter entfernten Großstadt kennenlernte, war das einzig Merkwürdige an Freed die Schreibweise seines Namens - und dessen Aussprache. Freed ist etwas ganz Besonderes, dachte Freeds Mutter – deswegen auch Freed mit doppeltem E und diesem auch in der Aussprache sehr lang gezogenem E. Das, dass schon ein Alarmzeichen war, sollte sich erst später herausstellen. Aber Katie glaubte an das Gute im Menschen – jedenfalls noch zu diesem Zeitpunkt …
Auf Felix ist Verlass
Die Schmetterlinge in Katies Bauch waren groß und die Brille vor ihren Augen dunkelrosa. So vergingen die ersten 2 Jahre mit Freed wie im Flug. Da Freed wie schon erwähnt, in einer weiter entfernten Großstadt wohnte, sah man sich nur am Wochenende.
Katie konnte es kaum abwarten, nach der Arbeit im Büro direkt zu Freed zu fahren. Die Reisetasche hatte sie schon am Donnerstagabend gepackt und in dem Kofferraum ihres kleinen Corsas verstaut. Wenn Freed am Wochenende zu ihr kam, kaufte sie bereits am Donnerstag für das gemeinsame Kochen am Samstag ein. Freitagabend gingen sie immer Essen. Wenn sie bei Freed waren, dann gingen sie zu einem sehr leckeren italienischen Restaurant in der Nähe einer wunderschönen Promenade. Wenn sie bei Katie waren, gingen sie in die leckere Sushibar am Rhein.
Katie lebte ebenfalls in einer etwas größeren Stadt. Der Wohnungsmarkt war nicht gerade gut. Eine Wohnung in der Lage und Größe, für diesen Preis, würde Katie nie wieder bekommen. Das wusste sie sofort, als sie das Angebot für Ihre kleine Eigentumswohnung las. Freed wollte vorerst nicht aus seiner Stadt wegziehen. Er wollte das seiner Mutter schonend beibringen …
Und so kam es dann: 2 Jahre später war Katie mit Freed zusammengezogen – erst einmal auf Probe. Auf Probe hieß, sie zog mit Felix und ihren alltäglichen Sachen zu Freed. Katie hatte eine neue Arbeit in der neuen Stadt schnell gefunden. Ihre Wohnung in ihrer Heimatstadt behielt sie vorerst noch weiter, sicherheitshalber … Das sollte eine ihrer besten Entscheidungen gewesen sein …
Freeds Wohnung war klein und fein. Von der Diele aus konnte man geradeaus direkt durch in die große Wohnküche gehen. Von dort aus gelangte man auf den Balkon. Links von der Diele war das Bad. Es war mit einer Badewanne ausgestattet und einem darüber liegenden Dachfenster. So konnte man bei einem Bad wunderbar mit einem Blick auf den Sternenhimmel entspannen. Vorausgesetzt, man badete spät abends und der Himmel war sternenklar. Und vorausgesetzt zum Zweiten: Felix stampfte nicht mit seinen Tatzen auf Katies Nerven herum. An die neue Wohnung musste er sich noch gewöhnen. Nicht selten verfiel er in ein lautes Miauen, was gefühlte 3 Stunden dauerte. Er protestierte laut und tat seinen Unmut kund darüber, dass er nicht auf seinen Balkon in Katies Eigentumswohnung sitzen konnte - gegenüber von Rosalie.
Das kleine Wohnzimmer befand sich von der Diele aus schräg rechts. Es war vollgestopft mit Freeds Computerspielen und Freeds Computerecke, die einen großen Teil der Raumfläche einnahmen. Selbst Felix hatte erkannt, dass es für ihn besser ist, diese Ecke zu meiden, wenn er am Wochenende wieder Hähnchenfilet fressen wollte. Denn am Wochenende oder an Feiertagen gab es immer etwas Leckeres für ihn außer der Reihe.
Ganz rechts von der Diele aus ging man in das kleine, aber gemütlich eingerichtete Schlafzimmer, wo Felix seinen Lieblingsplatz hatte: Mitten im kuscheligen Bett.
Nachdem Katie nun bei Freed wohnte, veränderte sich eigentlich nicht viel: Während Katie mit Felix jeden Abend alleine auf der Couch verbrachte, saß Freed bis spät in die Nacht vor seinem Computer bzw. seinem Computerspiel.
Die große Ausnahme war Katies Geburtstag. Freed hatte ihr eine Dampfbügelstation geschenkt: „Damit Du nun vernünftig meine Hemden für das Büro bügeln kannst.", sagte Freed so ganz uneigennützig und voller Stolz über die neue Errungenschaft. Nun war er sehr bemüht, ihr die Handhabung zu erklären, die er selber nicht verstand. Katie hatte ein Feeling wie auf einer dieser Homepartys nur mit dem Unterschied, dass man an diesen freiwillig teilnahm und auch Spaß an den Produkten hatte. Hier aber war Katie irgendwie hineingeraten. - So ganz ungewollt.
Der Einzige, der sich amüsierte war Felix. Er hatte das Kabel entdeckt, das von der Dampfbügelstation zur Steckdose führte und stupste es mit seiner Vorderpfote immer wieder - (noch!) - vorsichtig an. Er senkte leicht das Köpfchen nach links und beobachtete interessiert die leichten Schwingungen, die durch seine Stupser entstanden. Dabei runzelte er seine rote Katzennase ein wenig, sodass sich seine Schnurrhaare nach vorne zusammenzogen. Durch sein großes Interesse spitzte er die Ohren mit den mittig darauf platzierten Pinseln, wie das bei Main-Coon-Katzen üblich ist, nahezu kerzengerade in die Luft. Dieses in Kombination machte Felix in solchen Momenten wirklich zu „The cat oft the year. Diesen „Cat of the year Look
hatte er immer, wenn er besonders Gefallen an etwas fand. Ob Katie bemerkte, dass Felix ihr Geburtstagsgeschenk für sich entdeckt hatte oder nicht, wird für immer ihr Geheimnis bleiben…
Katie jedenfalls schaute mit unterdrücktem Entsetzen in Richtung Freed, der sich mit unbeholfenen großen Bewegungen und seinem weißen Hemd förmlich abrackerte. Für Katie war Bügeln genau so schlimm wie Pocken und die Buttercremetorte von Freeds Mutter. Katie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als es plötzlich laut schepperte. Freed sprang ruckartig zur Seite und ließ dabei das Bügeleisen fallen. Das landete - nur einen Bruchteil von einer Sekunde nach der Dampfbügelstation - mit einem dumpfen und lauten Knall auf dem Fliesenboden. Der Einzige, der sofort reagierte und blitzschnell den Tatort verließ, war Felix …
Freed brauchte etwas Zeit, um sich von dem Schreck zu erholen. Er wechselte schlagartig die Gesichtsfarbe in Weiß, um genauer zu sein, in Kreidebleich. Dabei öffnete er seinen Mund so, als wolle er etwas sagen - aber Freed blieb stumm.
Katie hatte große Mühe, ihre Freude zu unterdrücken. Felix hatte soeben nicht nur ihren Geburtstag gerettet, nein, er hatte ihr auch ein sehr schönes Geburtstagsgeschenk gemacht.
So ganz spontan. Da soll mal einer sagen, Katzen können kein Multitasking…
Freed bekam langsam seine Gesichtsfarbe wieder und die ersten kargen Wortsilben stotterten aus ihm heraus: „Ww-w ww-w … wwwwas … www-ar D-AAS … dd-enn jj-etzt? … ?!".
Freed, der seine Berufung unter tragischen Umständen verlor, die er gerade erst fand, stürzte sich auf die Dampfbügelstation und das Bügeleisen, um zu sehen, ob noch alles in Ordnung war.
‚Ja Freed, mir geht es gut. Mir ist nichts passiert, lieb, dass Du nachfragst.‘, dachte Katie und das kleine Teufelchen auf ihrer linken Schulter flüsterte ihr ins Ohr: „Trete ihn in den Hintern … - Sofort!"
Freed riss Katie mit einem fürchterlichen Fluchen aus ihren Gedanken. Katie wusste bisher nicht, dass Freed zu solchen Ausdrücken fähig war und so ein Vokabular überhaupt kannte. Der sonst so ruhige Freed verlor völlig die Fassung.
Er kniete vor der noch immer am Boden liegenden Dampfbügelstation samt Bügeleisen und stellte fest, dass diese nun kaputt sei.
Felix hatte sich seine Extraportion Hähnchenfilet redlich verdient.
‚Yeah‘, dachte Katie, ‚auf Felix ist Verlass.‘
Weihnachten mit Freed
oder
Alles für die Katz‘
Wer jetzt denkt, das war schon das Highlight, der hat Weihnachten mit Freed nicht erlebt. Die Zeit verging wie im Flug. Weihnachten stand fast vor der Tür und Katie bald vor Freeds Mutter und ihrer heiß geliebten Buttercremetorte.
Dachte Katie - aber daraus wurde nichts: Freeds Mutter war auf der Warteliste für einen dringend nötigen, etwas längeren Kuraufenthalt. Sie wurde ausgerechnet noch vor Weihnachten „eingeladen" an das andere Ende von Deutschland zu reisen. Worum es genau ging erzählte Freed ihr nicht und Katie fragte nach dem dritten Mal auch nicht weiter nach.
Es war wie jedes Jahr, der gleiche Stress um Vorbereitungen und Geschenke. Ein am Heiligen Abend vormittags noch schnelles Huschen durch die Geschäfte um die letzten im Trubel vergessenen Dinge zu besorgen.
Der Abend nahte, und Katie war in der Küche und bereitete das Abendessen zu. Felix saß auf der Fensterbank und beobachtete interessiert das Geschehen auf dem Küchentisch. Freed saß vor seinem Computer und war, was auch sonst, mit seinem neuen Computerspiel beschäftigt. Es gab Würstchen mit Kartoffelsalat und für Felix gab es Hühnchenbrust.
Felix hatte den Platz vor seinen Napf neben dem Esstisch eingenommen, an dem Katie nun auch saß, und stürzte sich auf seine Hühnchenbrust, als wolle er in das Guinness Buch der Rekorde für die Kategorie: „Ruck-zuck-Fressen".
Freed dachte wohl irgendwie ähnlich. Er schaufelte sich seinen Teller voll mit Kartoffelsalat, grapschte sich dreiviertel der Würstchen und quetschte diese noch irgendwie mit darauf. Dann nahm er gleich das ganze Glas Senf und verschwand mit allem wieder vor seinem Computer und seinem neuen Computerspiel - was er sich selbst zu Weihnachten geschenkt hatte. „Na das ist ja eine schöne Bescherung.", dachte Katie. - Aber die sollte erst noch kommen…
Katie machte inzwischen den Abwasch in der Küche, als sie Freed rufen hörte, sie solle nicht raus kommen, er möchte eine Überraschung vorbereiten. Es rumpelte und Humpelte und Katie hörte Freed angestrengt schnaufen.
Felix stürmte wie ein Blitz mit weit aufgerissenen Augen und einem aufgeplusterten Puschelschweif in die Küche und verkroch sich in seinem Körbchen.
Oh je, dachte Katie: 'Was um Himmelswillen macht er da …?', als sie Freed keuchen und einen dumpfen Knall hörte.
Nun gut, Freed war wirklich nicht der Größte – um fair zu sein: Freed war eher der zierliche, schmächtige Typ.
Aber DAS, das hörte sich wirklich nicht gut an.
Als Katie so in ihren Gedanken von Erstaunen und immer größer werdender Neugier hin- und hergerissen war, hörte sie Freed erneut keuchen und es begann wieder zu rumpeln und zu Humpeln. Freed schnaufte erneut und es gab wieder einen lauten dumpfen Knall.
Dann kam eine etwas längere Pause die Freed mit einem lauten: „Schaaaaatz, Du kannst jetzt 'rein kommen" unterbrach. Felix saß völlig verstört durch das ganze Gepolter in seinem Körbchen und schaute Katie mit seinen großen, bernsteinfarbenen Katzenaugen an. Katie schob ihn sanft zur Seite und holte ihr Geschenk für Freed unter dem Kissen in Felix’s Körbchen hervor: Eine in Geschenkpapier liebevoll verpackte Armbanduhr. Sie ging Richtung Weihnachtsbaum. Felix tapste langsam mit einem gewissen Sicherheitsabstand hinter ihr her. Er traute der Ruhe nach dem Sturm offensichtlich noch nicht so ganz.
Als Katie in das Wohnzimmer kam, sah sie zuerst einen noch etwas arg mitgenommenen Freed vor dem Weihnachtsbaum stehen. Der daraufhin auf sie zu fliegende Gedanke der Sorge schaffte es nicht ganz bis zu ihr, als etwas, was unter dem Weihnachtsbaum stand ihren Blick mit magischen Kräften auf sich lenkte.
Was war DAS unter dem Weihnachtsbaum?!
Da standen zwei riesige insgesamt 40 kg schwere Säcke:
KATZENSTREU!!!
„What the fuck!" dachte Katie.
Felix war der Erste, der sich wieder gefangen hatte. Er stand inzwischen vor den beiden XXL Säcken und beschnupperte sie neugierig.
Katie wusste noch nicht so recht wie ihr geschah. Sie rang im Wechsel nach Fassung und Worten und schaffte es schließlich zu einem: „Das ist ja unglaublich, dass Du auch an Felix gedacht hast, Schatz."
Während dessen dachte sich Felix wohl: „Weniger Reden, mehr Handeln…, und fing an mit seiner Tatze den ersten Sack Katzenstreu genauer zu untersuchen. Sicherlich stellte nicht nur er sich die Fragen: „Wie lange würde er wohl mit 40 kg Katzenstreu auskommen?
Und: „Wo ist die Hähnchenbrust versteckt?" …
Jetzt schaute auch Freed verdutzt drein. „An Felix? erwiderte Freed erstaunt. „Das ist Dein Weihnachtsgeschenk Schatz.
„Okay…" dachte Katie. In dem Moment hörte sie ein leichtes Schaben und kurz darauf ein leises Geräusch, was sie zuerst nicht einordnen konnte. Sie schaute nach unten und sah Felix. Er hatte mit seinen Krallen einen Sack Katzenstreu relativ mittig aufgeschnitten. Das in dem Sack befindliche Katzenstreu suchte sich jetzt den Weg nach draußen…
Weihnachten fiel buchstäblich ins Wasser. Nicht nur bezogen, auf die kleinen Regentropfen, die auf der Fensterscheibe ihre Ankunft mit einem leisen Ton ankündigten und für Katie kaum hörbar eine Melodie formten:
'Leise rieselt das Katzenstreu'.
Freeds Mutter
Ja, Freed hatte sich seinen 3. Platz in Katies Arschloch-Top-Ten hart erkämpft. Als Katie Freed kennenlernte, war Freed 30 Jahre und gerade in seine erste eigene Wohnung gezogen. Natürlich hatte Freeds Mutter auch einen Schlüssel zu Freeds Wohnung. Das alles erfuhr Katie, als es eigentlich schon zu spät war:
Es war das erste gemeinsame Valentins-Wochenende, denn der Valentinstag fiel in diesem Jahr auf einen Samstag. Katie war mit einer kleinen gepackten Reisetasche zu Freed gefahren. Der Freitagabend verlief harmonisch, sie gingen in „ihr" kleines italienisches Restaurant in der Nähe der Promenade. Sie genossen das wunderbare italienische Essen und das traumhafte Ambiente in diesem Lokal. Und so kam es, dass sie dort bis weit nach