Gesänge und Inschriften
Von Walt Whitman und Gustav Landauer
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Über dieses E-Book
Walt Whitman
Walt Whitman (1819-1892) was an American writer famously known for his poetry collection, Leaves of Grass. In addition to his poetry, Whitman was also a prominent essayist, journalist, and humanist with works centering mainly around the topics of transcendentalism and realism. Born in New York in 1819, Whitman worked at a printing press where he then transitioned to a full-time journalist. During his time in journalism, Whitman developed many important beliefs, many of them formed after having witnessed the auctioning of enslaved individuals. Over the course of his career, Whitman remained very politically aware, disavowing the bloody nature of the Civil War and dedicating resources to help the wounded in various hospitals in New York City. Whitman spent his declining years working on revisions for Leaves of Grass, which was largely thereafter referred to as his “Deathbed Edition.”
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Buchvorschau
Gesänge und Inschriften - Walt Whitman
Walt Whitman
Gesänge und Inschriften
Sharp Ink Publishing
2023
Contact: info@sharpinkbooks.com
ISBN 978-80-282-7724-6
Inhaltsverzeichnis
WALT WHITMAN
DAS SELBST SING ICH
ALS ICH SCHWEIGEND BRÜTETE
IN ENGEN SCHIFFEN ZUR SEE
AN FREMDE LANDE
AN EINEN HISTORIKER
DEN STAATEN
AN EINE SÄNGERIN
SCHLIESST EURE TÜREN NICHT
KÜNFTIGE DICHTER
AN DICH
AUSGEHEND VON PAUMANOK
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
DER GRUNDSTEIN ALLER METAPHYSIK
ICH SAH IN LOUISIANA EINE EICHE WACHSEN –
SALUT AU MONDE!
LIED DER LANDSTRASSE
1.
2.
3.
ICH SITZE UND SCHAUE
ALS ICH LAG, MEINEN KOPF IN DEINEM SCHOSS, CAMERADO
LEB WOHL, SOLDAT –
WENDE DICH, FREIHEIT –
HEIMKEHR DER HELDEN
DER MYSTISCHE TROMPETER
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
WANDL ICH DURCH DIE BREIT MAJESTÄTISCHEN TAGE
HELLE MITTERNACHT
JAHRE DES MODERNEN
STAUB TOTER SOLDATEN
DANK IN HOHEM ALTER
WALT WHITMAN
Inhaltsverzeichnis
Die Gestalt des Dichters Walt Whitman und alles was er geschrieben hat mutet an, als ob Amerika, die Vereinigten Staaten, auf die Goetheworte: »Amerika, du hast es besser, Als unser alter Kontinent, der alte; Hast keine verfallenen Schlösser, Und keine Basalte!« ein lautes: Ja, ja, ja, so ist es! hätten über die See herüberrufen wollen. Hat doch Whitman selbst oft genug von sämtlichen Dichtern der Veruneinigten Staaten Europas, übrigens in Worten größten Respektes, gesagt, daß sie der Vergangenheit und dem Zeitalter des Feudalismus angehören, mit Ausnahme des einen Goethe, der seine besondere Stellung dadurch hat, daß er ein König ohne Land, ein Dichter ohne Nation ist. Amerika ist für Walt Whitman das Reich der Zukunft, der noch nicht fertigen, sondern erst zusammenwachsenden, anschießenden Volksgemeinschaft.
Es wäre nüchterne Kleinlichkeit, vielleicht auch so etwas wie politische Eifersucht, wollte man dem Dichter einwenden, solcher Standpunkt zeuge doch von gefährlichem, übertriebenem Hochmut. Denn um Whitmans Selbstgefühl, das er von sich und seinem Volke hat, zu verstehen, muß man die Art Politik beiseite lassen; die wohnt etliche Stockwerke tiefer als solche Kulturbetrachtung aus der Höhe der wollenden Dichterphantasie. Whitman hat – wiewohl er es nicht gerade so ausdrückt – von seinem Volke das Gefühl, daß es ein neuer Beginn ist, frische, aus Völkermischung entstandene Barbaren, die einen Abschnitt in die Geschichte bringen. Man denke daran, wie die Germanen, schon zu den Zeiten des Arminius, der sogar seinen Namen von der römischen gens Arminia genommen hat – wie hieß er in Wahrheit? Gewiß nicht Hermann, aber vielleicht Sigfrid? –, wie diese Germanen vielfach vertraut waren mit der großen griechisch-römischen Kultur, und wie sie doch, zumal als der neue Mythos, das Christentum, über sie gekommen war, mit einer ganz neuen, primitiver scheinenden Kultur anheben mußten. So sind für Whitman, der in sich selbst die große, wilde, durch keinerlei Konvention gebrochene Natur fühlt, die Amerikaner ein eben erst werdendes neues Volk, Barbaren und Beginnende: und den neuen, großen