Die Kunst des Films: Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind
Von Dermot Power
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Über dieses E-Book
Willkommen in der Welt talentierter Zauberkünstler! Unter der Leitung von Oscar-Gewinner und Produktionsdesigner Stuart Craig haben sie für das sehnsüchtig erwartete neue Abenteuer aus J.K. Rowlings Welt unvergessliche Charaktere, magische Schauplätze und phantastische Tierwesen erschaffen.
Die Kunst des Films: Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind wurde von Dermot Power, dem Konzeptkünstler des Films, ausgearbeitet und offiziell lizensiert von Warner Bros. Consumer Products. Es ist eine Reise in die magische Welt der Designentwicklung: von den ersten Zusammenkünften der Künstler, Designer und Filmemacher bis hin zur finalen Filmproduktion in den Leavesden Studios. So zauberhaft wie das, was Newt Scamander erlebt!
Mit Hunderten von Produktionsabbildungen, Konzeptskizzen, Szenebüchern, Kopien, Entwürfen und digitalen Gemälden von Kulissensets bietet dieser Band eine einzigartige visuelle Einführung in die Welt von Stuart Craig und zahlreichen weiteren Künstlern. Die Kunst des Films: Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind ist ein optischer Genuss und ein kreatives Feuerwerk für jeden Fan der Harry Potter-Filme.
Dermot Power
Dermot Power begann seine Karriere als Comiczeichner für 2000AD, eine berühmte englische Comicserie. Inzwischen arbeitet er als Konzeptkünstler für Filme wie Star Wars, Harry Potter und Alice im Wunderland. Sein jüngstes Projekt ist Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind. Er lebt mit seiner Familie in London.
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Buchvorschau
Die Kunst des Films - Dermot Power
EINFÜHRUNG
Zum ersten Mal kam ich mit der Zauberwelt von Harry Potter in Kontakt, als mein zwölfjähriger Sohn die Bücher las – er war verrückt danach und war nicht mehr ansprechbar, bis er den jeweiligen Band zu Ende gelesen hatte. Freunde von mir, die die Bücher ihren jüngeren Kindern vorlasen, erzählten mir, dass es toller Lesestoff sei und sie die Bücher einfach weiterlasen, wenn die Kinder schon längst schliefen.
Schließlich las auch ich die Bücher selbst. Obwohl es Fantasy Bücher waren, war J. K. Rowlings Welt eine ganz besondere – vertraut, real und zeitgenössisch zugleich, aber auch voller Magie, Wunder und Geschichte. Diese Welt zu erschaffen ist deswegen so faszinierend, weil hier das Außergewöhnliche dem Normalen gegenübergestellt wird. Diese beiden Aspekte wurden die leitende Design-Philosophie, sowohl bei den frühen Harry Potter-Filmen als auch bei Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind.
Unser Chef-Szenenbilder Stuart Craig, einer der ganz Großen im Bereich Potter-Kunst, erinnerte uns immer wieder daran: Lasst die Kulissen real wirken – die Magie ist außergewöhnlicher und glaubhafter, wenn sie von einer Welt eingerahmt wird, die Gewicht, Struktur und Geschichte hat. Hogwarts ist zwar ein ungewöhnlicher Ort, doch trotz all seiner Merkwürdigkeit ist die Architektur glaubhaft.
Dieses Motto übertrug ich von da an auch auf andere Filme. Ich ertappte mich dabei, dass ich Stuart zitierte, über seinen Ansatz sprach, den er für alle acht Potter Filme entwickelt hatte. Was ich von ihm gelernt hatte, war etwas ganz Grundlegendes.
Entsprechend erfreut war ich, als Stuart mich zehn Jahre später anrief und mich fragte, ob ich Teil des neuesten Zauber-Abenteuers von J. K. Rowling sein wollte, mit David Yates als Regisseur und David Heyman als Produzent. Yates und Heyman teilten Stuarts Auffassung, dass die Kulisse für den Film grundsätzlich in der Realität verankert sein sollte, auch wenn sie später phantastischer wurde. Sie sprachen von der „Design-Erzählung"*. J. K. Rowlings sinnträchtige Weise des Erzählens erleichtert unsere Aufgabe sehr.
* Was genau das ist, ist in einem Satz schwer zu erklären. Doch es ist eine wichtige Grundlage für alle Entwürfe. Es geht darum, die Geschichte eines Entwurfs zu finden. Ein einfaches Beispiel: Das Bild eines Baumes, der von einer Windböe zerzaust wird. Was tut ein Baum? Er versucht, das Sonnenlicht einzufangen. Wie macht er das? Er wächst in Richtung Himmel. Was hält ihn zurück? Erdanziehungskraft, Wind und der Boden. Stehen die Aspekte dieser Geschichte fest, ist es leichter, das Wesentliche beim Entwurf herauszuarbeiten.
2005 besuchte ich einen Workshop, den Stuart in Berlin leitete. Es ging um die neue digitale Welt des Designs und wie sich die Art Departments darauf vorbereiten können. In den Jahren seit diesem Workshop hat sich die Digitalisierung unglaublich weiterentwickelt. Sie kommt bei der Post-Production zum Tragen – beim 3-D-Design, bei der Formgebung, der photographischen Zusammensetzung und bei der Animation. Sie steht den Illustratoren zur Verfügung, und das Pre-Production Team arbeitet damit. Unser Art Department bei Phantastische Tierwesen hat traditionelle und digitale Methoden genutzt: Zeichentisch und Stifte für die Generation der Illustratoren, die sehr gute und langjährige Erfahrungen damit gemacht haben, und neuere, Technik-affine, meist jüngere Künstler, die vor den Computerbildschirmen sitzen. Die Regeln eines guten Designs sind immer gleich, egal ob der Entwurf mit Stiften oder am Computer hergestellt wird, und Stuart ist in beiden Gruppen zu Hause.
Inzwischen ist die Anzahl der Filme, in denen Illustratoren benötigt werden, enorm gestiegen, zumal viele Studios immer mehr auf kostenintensive Filme mit aufwändigen visuellen Effekten setzen. Es gibt inzwischen auch sehr viel mehr Künstler. So bestand ein Art Department früher aus zwei oder drei Mitgliedern, während jetzt meist sechs oder sieben beschäftig beschäftigt. Auch in der Kostüm-Abteilung werden Illustratoren benötigt, ebenso in der Requisite und bei den Puppenbauern. Der größte Zulieferer von Konzeptskizzen wurde die Abteilung für visuelle Effekte (VFX), die sich aufteilte, in unterschiedliche Teams verästelte und für verschiedene große VFX-Häuser der Welt arbeitet. VFX-Künstler sind inzwischen für die Phase der Pre-Production eines Films wichtig. Bei Phantastische Tierwesen waren wir gemeinsam in den Leavesden Studios und entwickelten die Illustrationen gemeinsam, angeleitet von Stuart, den Davids** und J. K. Rowling selbst.
** Wir nannten David Yates und David Heyman „die Davids. „Glaubst du, das kriegen wir bei den Davids durch?
, war eine der am häufigsten gestellten Fragen, wenn es um die Entwürfe ging.
Wir Kreativen waren in der glücklichen Lage, in den Leavesden Studios von Stuart angeleitet zu werden. London war nah, aber nicht so nah, dass es uns abgelenkt hätte. Im Grunde arbeiteten wir in unserem privaten Hogwarts. Wir hatten Raum und Zeit die Designer zu sein, die J. K. Rowlings Zauberwelt brauchte und verdiente.
Dieses Buch zeigt all diese wunderbare Kreativität. Vor zehn Jahren hatten wir Hunderte von Bildern, aus denen wir auswählen konnten, jetzt haben wir Tausende. Der Auswahlprozess war für mich eine phantastische Gelegenheit, mit den Künstlern zusammenzuarbeiten und mich mit ihnen über die Ideen auszutauschen, die ihren Bildern zugrunde liegen.
Ich habe versucht, dieses Buch wie eine Galerie für ihre Kunst in Kapiteln zusammenzustellen, damit jedes wichtige Element in dem Zusammenhang gesehen werden kann, in dem es im Film erscheint. Innerhalb jedes Kapitels habe ich alles so dargestellt dass der kreative Prozess der Entstehung sichtbar wird: Von den ersten Skizzen und Entwürfen, die entstanden sind, während wir noch nach dem besten Weg suchten, um J. K. Rowlings Vorstellungen auf die Leinwand zu bringen. Bis zu den selbstbewussten Illustrationen, die wir herstellten, wenn wir wussten, dass wir ganz nah dran waren, das perfekte Aussehen für ein Tierwesen oder einen Ort gefunden zu haben. Es war ein langwieriger und schwieriger Prozess – manche Tierwesen sind einfach, wie durch Zauberei vor unseren Augen erschienen, während sich bei anderen herausstellte, dass sie sehr schwer zu fassen waren – und dennoch eine faszinierende und lohnende Reise.
Wir beginnen in New York City (Seite 12), den spektakulären Blicken auf die Stadt, sowohl auf No-Maj-Locations als auch auf magische Schauplätze, und bei ihrer außergewöhnlichen Neu-Erschaffung, wie sie in den zwanziger Jahren war. Vom Pier am Hafen, wo sich das Zollgebäude befindet, über die Bank und den Prunk des Shaw Towers, bis zu den schmuddeligen Straßen, wo normale Menschen wie Jacob in ärmlichen Häuserblöcken wohnen. All das und mehr wurde von den talentierten Künstlern Peter Popken, Tom Wingrove und Hayley Easton-Street gezeichnet.
Sie setzten auch, zusammen mit einem größeren Team, Stuart Craigs Vision vom prächtigen Hauptquartier des MACUSA im Woolworth Building um