Windvane Report: Eine Zeitreise
Von Peter Foerthmann und Erik Kinting
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Buchvorschau
Windvane Report - Peter Foerthmann
PROLOG
SEGELN UND LEBEN IN BALANCE
Selbststeuern unter Segeln ist ein Doppeltitel, der als Buch variantenreich beschreibt, wie man sich am Ruder des eigenen Schiffes überflüssig machen kann. Als Lebensmotto hat er mich in seinen Bann gezogen, mir Freude und Freunde gebracht und gezeigt, wie man mit einfachen Regeln sein Leben verbringen kann: in Balance!
Schon der Gedanke ans Segeln lässt bei mir Müdigkeit aufkommen: mein Schiff mit Windpilot in Balance, Skipper eingeschlafen – tausendmal passiert, immer gut gegangen –, manchmal hat Paolo Conte dazu gesungen … Es ist einfach so wundervoll erhaben, sein Schiff als Skipper zu erfühlen, dass solche Gedanken allzu schnell von Müdigkeit eingeholt werden, hinterhältig eingelullt, weil Meeresrauschen geheimnisvoll mit der Schwerkraft von Augendeckeln in Verbindung zu stehen scheint. Eine Falle, der man nur durch eine ausgeklügelte Erfindung entrinnen kann: einem geräuschlosen Steuersklaven, der den Skipper nicht beim Schlafen stört und das Schiff, im Rhythmus von Wind und Wellen steuernd, rauschend Meilen machen lässt.
Es war purer Eigennutz, diese Heckverzierungen derart weiterzuentwickeln, dass ich mittlerweile davon mein Leben bestreiten kann. Streiten auch! Denn in einem Umfeld, das weltweit übersichtlich ist, ist Auffallen einfach: Es genügt, eine Meinung zu vertreten. – Immer wieder und mit Vehemenz. Das ist meine Lebensendlosschleife – eine Zeitreise, die bald ein halbes Jahrhundert dauert und noch nicht zu Ende ist.
50 JAHRE STEUERFREIHEIT
UNTER SEGELN
Windsteuersysteme erhalten ihr Steuersignal vom scheinbaren Windeinfallswinkel. Das ist vorteilhaft, da es den Vortrieb einer Segeljacht garantiert. Sind die Segel eingestellt, die Windfahne zum Wind ausgerichtet, wird das Schiff diesen Winkel weitersteuern, solange der Chef an Bord seine Pflichten in Bezug auf Segeltrimm erledigt. Für eine Törnplanung ist die Windrichtung stets der wichtigste Faktor, denn solange der Wind von achtern bläst, kann auf kürzestem Weg gesegelt werden. Kommt der Wind allerdings von vorn, kann es länger dauern, weil der Kompasskurs dann wenig nützt.
Das Buch Selbststeuern unter Segeln differenziert zwölf Systemarten von Windsteuersystemen, von denen sich heute drei am Markt durchgesetzt haben:
Eine Untersuchung in Bezug auf die wirksame Länge der Krafthebel ermöglicht Rückschlüsse auf die möglichen Steuerkräfte, die zeitgleich Aufschluss geben über die Einsetzbarkeit in Bezug auf Schiffsgrößen.
DIE SYSTEMTYPEN
VON HEUTE
Hilfsrudersystem Hydrovane an einer Ovni 435
Hilfsrudersysteme
Ein Hilfsruder ist ein zusätzliches Steuerruder, das ohne Verbindung zum Hauptruder eigenständig Steuerfunktionen übernimmt. Eine sinnvolle Proportion von Hauptruder- zu Hilfsruderfläche sollte das Verhältnis 1:3 nicht übersteigen, weil die sonst erzielbaren Steuerkräfte schlechter würden. Das Hauptruder wird festgesetzt und als Trimmklappe zur Feineinstellung der Anlage verwendet.
Die Steuerkraft dieser Systeme ist begrenzt, da sie ohne Servounterstützung arbeiten, sodass sie als vollwertige Windsteueranlage (WSA) nur bis zu einer bestimmten Schiffsgröße eingesetzt werden können. Die Montage erfolgt vorzugsweise mittig, da bei Seitenmontage der Wirkungsgrad beeinträchtigt wird, weil ein Ruder in der Luft naturgemäß keine Wirkung erzielen kann. Für den Wirkungsgrad ist zudem wichtig, dass bei zu geringer Distanz zum Hauptruder turbulentes Kielwasser guter Performance entgegenwirkt.
Hilfsrudersysteme können als Notruder verwendet werden, wobei zu bedenken ist, dass bei vollständigem Verlust des Hauptruders infolge dann fehlender Lateralfläche das Schiff mit der geringen Fläche eines Hilfsruders nur eingeschränkt zu steuern ist.
Pendelrudersysteme
Ein Pendelruder erzeugt durch seitliches Ausscheren Servokräfte, die über Leinen auf das Hauptruder übertragen werden. Die Kraftmenge wird bestimmt durch die Länge des Pendelarmes von der Pendelachse bis zum unteren Ende des Ruderblattes (Servokraft-Hebelarmlänge HL), meist 150–200 cm. Die Einsetzbarkeit ist nahezu unbegrenzt in Bezug auf die mögliche maximale Schiffsgröße, da mit längerem Schaft – also größerem Krafthebelarm – auch enorm große Hauptruder zu bewegen sind. Einzig wichtig: Eine Übertragung ist nur auf mechanische Steuersysteme (Rad oder Pinne) machbar, bei Radsteuersystemen sollte deren Umdrehungsanzahl zwischen den Anschlägen die Kennzahl 2,5–3 nicht übersteigen. Bei ersatzweiser Übertragung auf eine Notpinne ist zu bedenken, dass diese solide und in erreichbarer Nähe des Rudergängers liegen sollte.
Pendelrudersystem an der SV Thuriya beim Start zum Golden Globe Race
Merke: In Notsituationen sollte eine Windsteueranlage (WSA) sofort deaktiviert werden können, um von Hand steuern zu können.
Die Alltagstauglichkeit eines Pendelrudersystems ist gegeben, wenn das Pendelruder leicht zu schwenken ist (Lift-up). Nur einfachstes Handling gewährleistet, dass ein System auch für Kurzzeitbetrieb verwendet werden kann – und sei es, um einen Blick auf die Karte zu werfen. Die Handlingnachteile traditioneller Pendelrudersysteme waren sicherlich – neben ihrer Optik – der Hauptgrund, für ihre einst geringe Verbreitung. Vor Jahrzehnten galten mechanische WSA als typisches Merkmal einer weit gereisten Jacht, es soll allerdings hier und da auch Eigner gegeben haben, die eine WSA zur Imagepflege verwendeten, wenn ihre Schiffe jahrelang ungeduldig ihre Festmacher durchgescheuert hatten, derweil ihr Eigner wenig Hunger nach der grausamen See verspürte.
Hafenmanöver unter Maschine sind nur möglich, wenn ein Pendelruder aus dem Wasser gebracht wird, da ein Manöver ansonsten abrupt endet, wenn das Pendelruder (das nicht festgesetzt werden kann), von achtern angeströmt, mit Wucht gegen eventuell vorhandene seitliche Anschläge krachen würde. Diesen Fehler macht ein Segler nur einmal.
Es ist ein Merkmal moderner Systeme, dass ihr Pendelruder samt Pendelarm zur Seite in Lift-up-Parkposition geschwenkt werden kann. Bei traditionellen Systemen muss dafür zunächst eine Rastung oder ein Scharnier gelöst werden. Die Kraftübertragung von Pendelrudersystemen ist gleichermaßen für Pinnen- und Radsteuerung möglich, solange diese mechanisch ausgeführt ist.
Das hervorstechende Merkmal aller Pendelrudersysteme ist ihre enorme Servokraft, stark genug, selbst große Schiffe von 60 f und 30 t zu steuern, solange gute Übertragungsverhältnisse gegeben sind. Je nach Wahl des Systems steuern sie bereits bei geringster Geschwindigkeit selbst bei leichtesten Winden. Gegenüber Hilfsrudersystemen erzeugt die Pendelruderanlage ein Vielfaches an Kraft.
In Norwegen sind Colin-Archer-Replika bekannt, die bei 60–70 t Schiffsgewicht dennoch traditionell über Pinne gesteuert werden und mit Pendelrudersystemen ausgerüstet sind. Je nach Pendelruderschaftlänge (Krafthebelarmlänge HL) und Schiffsgeschwindigkeit ist so ein System durchaus in der Lage, Zugkräfte von bis zu 200 kg zu erzeugen. Die tatsächlichen Kräfte zum Verdrehen eines Hauptruders hingegen werden in aller Regel niemals so hoch werden, da der verantwortliche Rudergänger zuvor die Segelfläche reduzieren wird, um den Luvdruck zu verringern.
Leinenübertragung
Merke: Die zum Steuern notwendige Kraft im Arm des Rudergängers – oder seiner Frau! – wird bei >5–8 kg Zugkraft als luvgierig befunden. Ein erfahrener Skipper weiß, dass es dann Zeit zum Reffen oder Segelwechseln ist.
Die Leinenübertragung sollte sorgfältig arrangiert werden, denn Fehler verringern die Steuerleistung, da die konstruktiv bedingte maximale Leinenzuglänge nahezu sämtlicher Pendelrudersysteme 25 cm beträgt.
Pendelruderrudersysteme können nicht als Notruder verwendet werden.
Doppelrudersysteme
Doppelrudersystem Pacific Plus an der SV Adios Labor in Las Palmas
Die Kombination eines kraftvollen Pendelrudersystems mit einem hauptruderunabhängigen Hilfsruder vereint die Vorteile beider Systemarten und bringt die besten Steuerergebnisse überhaupt. Das Hauptruder wird zum Feintrimm verwendet und festgesetzt, sodass die Doppelruderanlage lediglich die Kurskorrekturen vornehmen muss, unbelastet von jeglichem Luvdruck. Doppelrudersysteme können wirkungsvoll arbeiten, solange die Größe des Hilfsruderblattes proportional zur Größe des Hauptruderblattes innerhalb der Verhältniszahl von ca. 1:3 liegt. Die Montage sollte ausschließlich mittig erfolgen, da bei Seitenmontage der Wirkungsgrad des Servosystems unterschiedlich wird, weil ein Ruder in der Luft – auf dem hohen Bug – naturgemäß nur geringere Wirkung erzielen kann. Ebenfalls wichtig und kritisch ist eine zu geringe Distanz zum Hauptruder, weil in einer turbulenten Zone hinter dem Hauptruder ein Hilfsruder naturgemäß weniger gut steuern kann.
Doppelrudersysteme können als Notruder verwendet werden.
SV Jonathan a Koopmans 44 in Antartica
Die Bootstypen
Die Wahl eines Schiffes ist für Segler oft genug eine Glaubensfrage. Sie wird beeinflusst von subjektiven Empfindungen und Gefühlen, die recht häufig mit praktischen Überlegungen wenig übereinstimmen. Denkfehler an dieser Stelle offenbaren sich oft erst später oder unter besonderen Umständen, z. B. bei Schwerwetter.
Die Vorstellung der wichtigen Bootstypen erfolgt unter besonderer Berücksichtigung der Merkmale der Eignung für ein Windsteuersystem.
Langkieler
Schiffe mit langem Kiel besitzen eine gute Kursstabilität, enorme Seetüchtigkeit und konstruktiv bedingt ein stabiles Rückgrat. Das Ruder ist achtern am Kiel angehängt. Die S-Spant-Bauweise in Verbindung mit V-förmigem Spantverlauf im gesamten Vorschiffbereich garantiert überaus weiches Einsetzen in die See und damit ein bequemes, ruhiges Schiff. Die kühnen Rettungsfahrten des legendären Norwegers Colin Archer, der mit seinem unmotorisierten Spitzgatt-Kutter selbst bei orkanartigen Windstärken im Nordatlantik in Seenot geratenen Fischern zu Hilfe gekommen ist, leben heute noch fort in den Köpfen der rund um den Globus treuen Fan-Gemeinde. Unzählige Schiffsneubauten sind durch diesen Mann befruchtet und stehen synonym für nahezu uneingeschränkte Seetüchtigkeit. Das Zeichen CA ist Seglern aller Nationalitäten ein fester Begriff.
SV Lucipara a Buchanan 47
Auch Bernard Moitessier hat sich für diesen Konstruktionstyp entschieden. Mit seiner Joshua machte er jene legendäre Regatta rund um die Welt, La Longue Route (LLR), bei der er den Sieg verschenkte, um geradewegs Kurs auf die Südsee zu nehmen. Dieser Schiffstyp wird heute unter der Bezeichnung Joshua fast unverändert gebaut.
In Bezug auf unser Thema bedeutet ein Langkieler: Das Schiff segelt mit guter Kursstetigkeit