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Weihnachten mit Zipfelmützen: Eine wunderfröhliche Weihnachtserzählung für die Jugend von 4 bis 100 Jahren
Weihnachten mit Zipfelmützen: Eine wunderfröhliche Weihnachtserzählung für die Jugend von 4 bis 100 Jahren
Weihnachten mit Zipfelmützen: Eine wunderfröhliche Weihnachtserzählung für die Jugend von 4 bis 100 Jahren
eBook318 Seiten3 Stunden

Weihnachten mit Zipfelmützen: Eine wunderfröhliche Weihnachtserzählung für die Jugend von 4 bis 100 Jahren

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Über dieses E-Book

Ein herrliches Weihnachtswunderabenteuer aus dem tief verschneiten schwedischen Småland! Als wäre die Weihnachtszeit nicht schon aufregend genug, stellt Klein-Sontje den Kullehult-Hof gehörig auf den Kopf. Alles beginnt mit der geheimnisvollen Mörkröda-Nele, die gerne auf Küchenschränken sitzt und munter aus dem Troll-Nähkästchen plaudert. Damit setzt sie Sontje den rechten Floh ins Ohr. Für Sontje gibt es nur noch eines: Trolle und Zipfelmützen! Allerdings geht dabei nichts ohne den prachtvoll kugelrunden Schneemann Magnus und Weihnachtsnisse Tomte. Überall, wo der vorwitzige Wichtel auftaucht, sind Spaß und Schabernack nicht weit. Es tut so gut, trollverrückte Dinge zu tun. Echt "jättekul", wie der Schwede gerne sagt. Winterliche Weihnachtsfreude pur! Schöner kann Weihnachten nicht sein!
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum11. Okt. 2021
ISBN9783347352025
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    Buchvorschau

    Weihnachten mit Zipfelmützen - Frank Kantereit

    Erstes Kapitel

    Winter ist nun einmal Winter,

    daran gibt es nichts zu rütteln;

    die Welt schaut aus wie in Zucker getaucht;

    juppheidi, juppheida, geht es los,

    und ab durch die frische Luft!

    Es ist einfach unglaublich! Sind Sommer und Herbst wirklich

    schon vorbei? So mir nichts, dir nichts, ehe man es sich versieht? Man mag es kaum glauben. Die Zeit vergeht doch wahrlich rasend schnell, oftmals schneller, als es einem lieb ist.

    Plötzlich ist der Winter da. Oh, wie bitterkalt fühlt es sich an, steckt man nur schon allein die Nase aus dem Haus. Ein eisiger Wind weht übers Land – so eisig, dass es einen von den Haarspitzen bis zu den Fußzehen kräftig durchschüttelt. Brr, wie ungemütlich!

    Aber du kannst es nicht ändern. Es ist, wie es ist. Winter ist nun einmal Winter, daran gibt es nichts zu rütteln!

    Die Tage sind kurz. Die meiste Zeit ist es so finster, dass man kaum zu glauben wagt, die Sonne könne je wieder scheinen. Die endlosen Nächte sind dunkel und trist. Da kann man nur allzu gut verstehen, dass viele Menschen bei dieser ewigen Dunkelheit ganz schwermütig werden.

    Aber es gibt auch wundervolle Wintertage, an denen schon im Frühdunst die Sonnenstrahlen funkeln. Alles ist mit feinem Schnee bedeckt, leuchtend weiß und glitzernd. Die Welt schaut aus wie in Zucker getaucht.

    Was für ein Vergnügen! Die Schneeflocken wirbeln in Scharen munter tanzend durch die Lüfte. Unablässig rieselt der Schnee vom Himmel herab. Wäre da nur nicht immerzu diese schrecklich lausige Kälte! Der frostige Nordwind und der noch frostigere Ostwind blasen mit vollen Wangen stürmisch lustvoll beflissen um die Wette.

    Die Menschen hoch oben, im Norden der Welt, im schwedischen Småland, sind es gewohnt. Es ist, wie es ist. Winter ist nun einmal Winter, daran gibt es nichts zu rütteln! Und auf den muss man sich sehr gut rechtzeitig vorbereiten. Alle haben sie schon im Herbst dafür gesorgt, dass Keller und Speisekammern bis oben hin mit den wichtigsten Vorräten prall gefüllt sind.

    Denn besonders für all die Menschen, die auf einsam gelegenen Bauernhöfen leben, ist es in diesen Tagen nicht gerade leicht, wenn sie ihre Einkäufe oder sonstigen Besorgungen in den Dörfern und Städten zu erledigen haben. Der Schnee liegt so hoch, dass es mühsam ist, ohne Schlitten voranzukommen. Aber damit wissen alle dort oben in Småland umzugehen.

    Es werden die Pferde vor den Korbschlitten gespannt, und juppheidi, juppheida, geht es los! Man ist dick eingemummelt, in warme Decken gehüllt und fühlt sich trotz der unsagbaren Kälte pudelwohl. Klingelingelingl Das Schellengeläut am Schlitten tönt wunderhell! Ab durch die frische Luft. Ganz Småland ist ein unermesslich herrliches Winterwunderland, wie du es dir schöner und verträumter kaum denken kannst.

    Oft sind die Schneewehen allerdings so hoch, dass man kaum mehr einen Pfad oder eine Straße erkennen kann. Da darf man sich getrost auf seine Pferdchen verlassen. Sie kennen ihren Weg auch bei tiefstem Schnee und bringen alles und jeden wohlbehalten ans Ziel.

    Manches Mal hingegen kommst du aber auch nirgendwohin, weil alles so meterhoch eingeschneit ist, dass du weder vor noch zurückkannst. Dies alles ist jedoch halb so schlimm. Wozu sich aufregen? Man nimmts gelassen und in aller Seelenruhe hin. Es ist, wie es ist. Winter ist nun einmal Winter, daran gibt es nichts zu rütteln!

    Die Menschen verbringen diese Tage in ihren gemütlichen Wohnstuben, wo das Feuer im Kamin so richtig herrlich prasselt, dass einem vor lauter Heimeligkeit das Herz aufgeht.

    Das ist auch auf Kullehult nicht anders. Das schöne schwedische Wort Kulle bedeutet Hügel. Und so ist es nicht verwunderlich, dass der große Bauernhof Kullehult auf einem sanften Hügel liegt. Von dort aus genießt man einen wunderherrlichen, weit gestreckten Ausblick über das scheinbar schier unendliche Land bis hin zu dem kleinen Städtchen Broddebo.

    Gerade im Winter verspürt man auf Kullehult oft die Einsamkeit besonders stark, denn rundherum wohnen keine anderen Menschen, weder nah noch fern. Aber das kann weder Bauer Knut Eriksson, dem der Bauernhof gehört, noch all die anderen Bewohner dort schrecken. Sie fürchten sich nicht vor dem Alleinsein, denn es ist schön auf Kullehult zu wohnen.

    Zweites Kapitel

    Man spürt die Lieblichkeit des Frühlings;

    alles riecht und schmeckt nach Sommer;

    der Herbstwind lädt zum Tanz;

    heißa, der Winter ist da,

    und wem es langweilig wird,

    ist selbst schuld!

    Oh, wie ist es traumverzaubernd auf Kullehult!

    Wenn der lange Winter erst einmal vorbei, der Schnee geschmolzen ist, und die Sonne scheint, spürt man alle Lieblichkeit des Frühlings. Die Tage werden länger, das Licht kehrt mit aller Macht zurück.

    Allerorten erlebst du ein wunderbares, überschäumendes Erwachen! Im Obstgarten schmücken sich Äpfel-, Kirsch- und Pflaumenbäume mit zarten, weißen, rosa schimmernden Blüten. Es ist eine Pracht, dass man trunken vor lauter Friedenfrühlingslust wird.

    Goldregen und Flieder blühen in vollendeter Schönheit, die Wiesen sind voll der gelb leuchtenden Schlüssel- und Sumpfdotterblumen. Was für eine erfrischende Wonne!

    Hinter Kullehult findet sich ein verwunschenes Wäldchen mit knorpeligen Kiefern und schlanken Tannen. Welch herrlicher Anblick ist es, wenn dort im Frühling der Waldboden mit Bärlauch und unzähligen Anemonen übersäht ist. In den Baumwipfeln gibt ein munterer Specht, irgendwo hoch oben im Geäst verborgen, frohsinnige Signale auf seiner kleinen Holztrommel. Der Ruf des Kuckucks schallt durch Hain und Flur.

    Alles Leben zeigt sich nach monatelangem Winterschlaf mit überbordender Freude! Von Eis befreit, schlängelt sich der kleine Bach wieder ungehemmt plätschernd durch die Wiesen rund um Kullehult. Mensch und Tier sind von einer kraftvollen Fröhlichkeit, als könnten sie Bäume herausreißen.

    Allerorten Frühlingssonne, Frühlingswind und Frühlingsdüfte! Endlich fühlst und erlebst du ihn überall: Den so lang ersehnten Frühling!

    Mit dem großen Mittsommemachtsfest begrüßen alle den Sommer. Die Nächte sind unglaublich hell und haben ihren besonderen Reiz. Leuchtende Glühwürmchen tanzen ihren lustigen Reigen. Ein seltsamer, geheimnisvoller Zauber liegt über Kullehult.

    Himmelhochjauchzend erfreut man sich an rotleuchtendem Klatschmohn und strahlendblauen Kornblumen. Wiesen, Felder, und auch das verwunschene Wäldchen betören mit ihrem kraftvollen Duft.

    Überall blühen die Rosen. Ihre Blütenpracht ist so überwältigend, dass du mit all der Sommerlustigkeit immerzu spürst, wie schön doch das Leben ist.

    Schmetterlinge flattern federleicht durch die Lüfte. Die Grillen zirpen und sirren mit dem jubilierenden Gesang der Nachtigallen um die Wette. In dem kleinen See auf Sjölund, der gleich hinter dem verwunschenen Wäldchen liegt, quaken die Frösche ihre sehr eigenen Abendserenaden.

    Und dann erst all die köstlichen Walderdbeeren, die fantastischen Himbeeren und die vollmundigen Blaubeeren! Alles riecht und schmeckt nach Sommer!

    Oh ja, es ist schön, auf Kullehult zu wohnen!

    Die Herzen lachen im Herbst, wenn die Winde wehen! Brinja, Malte, und die kleine Sontje, die Kinder von Kullehult, rennen auf die Felder und lassen munter ihre Drachen steigen. Aus den reifen Hagebutten bereiten Mama Janne, Oma Hildur und Magd Asta köstlichen Tee und verführerisch gut schmeckende Marmelade.

    Der Herbstwind lädt all die gelben und roten Blätter ein zu ihrem letzten Tanz. Polka, Galopp, Walzer … der Wind pfeift, was das Zeug hält.

    Die Herbstzeitlosen, die Wiesenastern entzücken mit ihrer Farbenpracht. Für Oma Hildur sind Astern schöner als alle anderen Blumen. Sie kann sich nicht sattsehen an all den rosa, blau, lila, rot und weiß leuchtenden Blüten.

    Die Luft ist frisch und feucht. Aber da ist immer noch eine milde Brise, die sanft um das Gesicht streichelt und dich wohlig umhüllt. Die letzten warmen Sonnentage sind so atemberaubend schön, dass sich ein jeder wünscht, sie mögen niemals enden. Klein-Sontje findet das auch und möchte am allerliebsten den ganzen Tag spazieren gehen.

    Dann werden die Tage immer kürzer und kälter. Tau und leichter Nebel umhüllen Wald und Wiesen rund um Kullehult. Und dann geschieht es über Nacht. Die ersten Schneeflocken kommen so leise, dass man sie gar nicht hört. Sie tanzen in der Luft herum vor lauter Vergnügen.

    Heißa, der Winter ist da! Der lange, stille, weiße Winter!

    Aber ganz so still ist ein Winter auf Kullehult nun auch wieder nicht. Brinja, Malte und Sontje vergnügen sich lautstark mit Schneeballschlachten, Schneemannbauen und Schlittenfahren.

    Der See von Sjölund, hinter dem verwunschenen Wäldchen, friert so dick zu, dass Brinja und Malte die Schlittschuhe hervorholen können. Ui, ist das ein Spaß, über das spiegelblanke Eis zu flitzen! Brinja tanzt in ihren Schlittschuhen wie eine Prinzessin. Sie kann sogar schon eine Pirouette drehen, dass man nur so staunen kann. Malte gibt mächtig an. „Ich bin schnell wie ein geölter Blitz!" ruft er und saust wie im Flug über den zugefrorenen See von Sjölund.

    Sontje ist noch zu klein für Schlittschuhe. Aber sie möchte es unbedingt den Großen gleichtun. Also schlittert Sontje tapfer ohne Schlittschuhe über die glatte Eisdecke. Dabei fliegt sie zwar alle naselang hin, lässt sich aber ihren schmerzhaften Popo nicht anmerken und schlittert tapfer weiter. Bis zum nächsten Plumps! Das wiederholt Sontje ungefähr sechs Mal, bis sie schließlich merkt, dass ihr Po kalt und nass wird. Dann hat Sontje keine Lust mehr, über die glatte Eisdecke zu schlittern und rennt nach Hause.

    Alle Zaunpfähle rund um Kullehult tragen fein pulvrige Schneemützen. Die in Raureif erstarrten Bäume sind allesamt in weiße Schneemäntel gehüllt, die mit tausend und abertausend blitzenden, silbernen Lichtfünkchen besetzt sind.

    Blumen finden sich keine mehr. Oder doch? Der Winter zaubert kristallene Eisblumen an die Fenster. Alles blinkt, glitzert und funkelt, wenn die Sonne die Eisblumenpracht mit ihren Strahlen umschmeichelt.

    Schaust du von dem sanften Hügel, auf dem Kullehult liegt, über das weite Land, kommst du aus glücksstrahlendem Staunen nicht mehr heraus. Der Schnee glänzt, flimmert und leuchtet, dass du dich wie in einem Märchenland fühlst. Es ist, als sei der ganze Himmelsglanz mit all seinen Sternen auf Kullehult niedergefallen.

    Ist die Wintersonnenwende erst einmal vorüber, freuen sich alle unbändig auf das herrlich aufregendste Fest im Jahr: Weihnachten!

    Du siehst, ganz gleich zu welcher Jahreszeit: Es ist immer etwas Wunderbares los auf Kullehult! Wem es hier langweilig wird, ist selbst schuld.

    Drittes Kapitel

    Ein flinkes Wiesel flitzt ungesehen umher;

    der eine oder andere wird fuchsteufelswild;

    manchmal ist es besser,

    über alle Berge zu sein;

    in der Küche werden

    jättekule Piretten getanzt;

    oh ja, es ist schön, auf Kullehult zu wohnen!

    Oh ja, es ist schön auf Kullehult zu wohnen!

    Das findet auch Kullehult-Bauer Knut Eriksson, der auf dem Hof geboren ist und mit seiner Familie seit vielen langen Jahren dort lebt.

    Knut hat nahezu allezeit jede Menge zu tun mit all der harten Arbeit auf den Feldern, aber auch in den Ställen. Das macht er nicht allein, denn das ist unmöglich zu schaffen. Knut hat einen getreuen, fleißigen Knecht, den Fiete, der ihm emsig tagein, tagaus, zur Seite geht. Fiete ist ein kraftvoller Bursche, der sich nicht drückt und beherzt mit anpackt, wo immer es nötig ist.

    Und es ist nötig! Zumal wenn die Erntezeit kommt. Jede tüchtige Hand wird gebraucht. Alle Bauern der umliegenden Höfe helfen sich gegenseitig, die reiche Frucht der Felder einzufahren.

    In der Erntezeit hat auch Mama Janne reichlich zu tun, viel mehr, als sie ohnehin sonst zu tun hat. Jannes Tag ist lang.

    Früh am Morgen, wenn der Hahn kräht, müssen die Kühe gemolken werden, bei den Ochsen ist auszumisten, Hühner und Schweine wollen gefüttert sein. Da ist es mit der Ruhe auf Kullehult vorbei. Es wird lauthals gemuht, gegrunzt, gekräht, gegackert und was sonst noch! Mama Janne ist`s gewohnt. „Der ganz normale Kullehult-Wahnsinn", hört man sie hin und wieder lachend sagen.

    Aber Mama Janne ist nicht nur in den Ställen zu finden. Sie wacht zudem über die zahlreichen Obstbäume und den üppigen Gemüsegarten. Doch auch Jannes Arbeit ist unmöglich allein zu schaffen. Sie bekommt tatkräftige Hilfe von Oma Hildur und der nimmermüden Magd Asta.

    Während der Erntezeit findest du die drei rüstigen Damen öfter als sonst in der Küche. Sie kochen aber dort nicht nur das deftige Abendessen für die zahlreichen Erntehelfer. Um die späte Mittagsstunde wollen auch alle Köstlichkeiten für die betriebsamen Arbeiter auf den Feldern vorbereitet sein. „Mir soll niemand vom Fleisch fallen. Es braucht was Ordentliches auf die Rippen!" erklärt Mama Janne mit einer Entschiedenheit, die keinen Widerspruch duldet. Sie krempelt sich tatendurstig die Ärmel ihrer Bluse hoch, schnürt sich die Kochschürze um die Hüften und wirbelt in der Küche herum.

    Sind die Körbe voller Leckereien gepackt, kalter Kaffee und Tee als Erfrischung in Kannen abgefüllt, machen sich Brinja, Malte und Sontje auf den Weg, um all die schmackhaften Leckerbissen auf die Felder zu bringen. Als Belohnung dürfen sie am frühen Abend mit großem Juche hoch oben auf dem Heuwagen nach Hause fahren.

    Sie haben allesamt immer etwas zu tun auf Kullehult. Keiner fühlt sich überflüssig. Man beschäftigt sich umtriebig und ununterbrochen mit alledem, was es auf einem großen Hof zu tun gibt. Es ist eine eigene Welt, in der ein jeder seinen Platz hat.

    Brinja und Malte mischen das Leben auf Kullehult gehörig auf. Sie sind schon so groß, dass sie bereits in die kleine Schule von Broddebo gehen. Nicht selten treiben beide übermütigen Schabernack und Unsinn. Mit ihren einfallsreichen Streichen sorgen sie immer wieder aufs Neue äußerst lebhaft für den nötigen Schwung.

    Brinja und Malte sind übrigens fest davon überzeugt, dass die nimmermüde Asta und der kraftvolle Fiete ineinander verliebt sind und ganz sicher eines schönen Tages heiraten werden. Bei jeder Gelegenheit witzeln Brinja und Malte darüber und machen sich lustig.

    Asta und Fiete mögen diese Späße aber gar nicht. Sie hören sich das alles eine geraume Weile mit einer Himmelgemütsruhe an, bis sie dann irgendwann fuchsteufelswild werden. Ihre Wangen glühen feuerrot. Zornentbrannt stürmen die nimmermüde Asta und der kraftvolle Fiete auf die kichernden Plagegeister los. Aber da sind Brinja und Malte schon längst über alle Berge davongerannt.

    Sontje, die kleine Schwester von Brinja und Malte, steht gerade zufällig in der Gegend herum und findet auch, dass die Asta und der Fiete doch wirklich ein schönes Paar sind und sicher recht bald sehr hübsche Babys bekommen. Das reicht Asta und Fiete aber nun wirklich. Sie schnappen sich Sontje und kitzeln sie so wild, dass Sontje einen Höllenlärm veranstaltet, den man bis hin nach Broddebo hören kann.

    Du solltest Sontje einmal erleben! Sie ist so ein richtiger Wildfang und hat nur eines in ihrem munteren Köpfchen: Allezeit für fröhliche Unruhe zu sorgen. Natürlich meint es Sontje nie wirklich böse, aber es gibt da so ein klitzekleines Teufelchen in ihr, das es mühelos schafft, andere so manches Mal bis zur Weißglut zu treiben.

    Sontje ist noch so klein, dass sie überall und nirgends wie ein flinkes Wiesel ungesehen umherflitzen kann. Mag sie auch noch so klein, oder sagen wir besser, noch nicht so ganz groß sein, dafür aber ist sie so ungemein pfiffig, dass es einem jeden auf Kullehult den Atem verschlägt. Mama Janne stöhnt so manches Mal: „Als unsere Sontje geboren wurde, muss ein gewaltiger Blitz eingeschlagen haben!"

    Im Unfug machen ist Sontje wohl in der ganzen Umgebung unübertrefflich. Selbst in dem Städtchen Broddebo soll es Menschen geben, die von Sontjes verrückten Späßen gehört haben. „So ein Quatsch! Ich mache keinen Unfug. Das denken immer nur die anderen, und die haben keine Ahnung. Punkt und aus!" erklärt Sontje und schaut so liebreizend drein, als wäre sie der unschuldigste Engel auf Erden.

    Da ist die nimmermüde Magd Asta allerdings gänzlich anderer Meinung. Normalerweise ist sie lammfromm und hat eine Engelsgeduld. Es dauert sehr lange, bis die gute Asta vor Wut rot anläuft und aus der Haut fährt. Aber irgendwie hat Sontje ein Händchen dafür, wie man Asta mit herrlichstem Unfug auf die Palme bringen kann.

    Du sollst wissen: Die nimmermüde Magd Asta singt für ihr Leben gern. Dabei trifft sie zwar nicht immer unbedingt alle Töne, und so manches Mal klingt es auch eher wie das Heulen eines jungen Seehundes. Aber Asta ist der vergnügteste Mensch der Welt, wenn sie nur singen kann. Das tut sie, wann immer es möglich ist. Und bei all der Haus- und Küchenarbeit gibt es eigentlich immer die Möglichkeit zu singen.

    Gerade, wenn Asta so richtig vergnügt und fröhlich vor sich hin trällert, geschieht es! Sontje hat wieder einmal Unfug im Sinn. Und was man nicht alles für herrlichen Unfug treiben kann! Eins, zwei, drei, ehe Asta es sich versieht, tapst Sontje mit schmutzigen Matschstiefeln über den frisch gescheuerten Küchenboden.

    „Willst du mal sehen, wie toll ich über den Sjölund-See schlittern kann? Du sollst mal erleben, wenn ich erst einmal eigene Schlittschuhe bekomme! Dann leg ich richtig los!" jauchzt Sontje.

    Asta fällt beinahe die Kinnlade runter. Sontje denkt nämlich im Traum nicht daran, so lange zu warten, bis sie eigene Schlittschuhe bekommt. Sie will jetzt sofort loslegen. Was eignet sich besser dafür, als über den frisch gewienerten Küchenboden von Kullehult zu schlittern. „Schau mal, was für tolle Piretten ich tanze!" Sie dreht sich wie ein Brummkreisel.

    Oh ja, solche Pirouetten wie die von Sontje sieht man höchst selten. Anmutig und zauberhaft! Schmierstreifen hier, Lehmklümpchen da, zudem alles herrlich vollgeschmiert mit Schneematsch. Sontje findet es superlustig jättekul¹, zu zeigen, was sie alles für Kunststücke

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