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Tretrollersport: Einsatz Fahrtechnik Material Wettkampf
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Tretrollersport: Einsatz Fahrtechnik Material Wettkampf
eBook355 Seiten2 Stunden

Tretrollersport: Einsatz Fahrtechnik Material Wettkampf

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Über dieses E-Book

Warum Tretroller fahren? Der Tretroller ist technisch wesentlich einfacher gebaut als ein Fahrrad. Er braucht keine Kurbeln, Ritzel, Schaltung oder Kette. Das macht ihn leichter, billiger und sauberer. Mit dem Tretroller fährt man im Schnitt "nur" etwa 3/4 des Tempos eines vergleichbaren Fahrrades, aber man ist erheblich schneller als als Läufer. Für den Sport ist die absolute Geschwindigkeit nicht das entscheidende Kriterium, denn der Weg ist das Ziel. Der Bewegungsablauf macht den Tretroller zum perfekten Sportgerät. Rollern trainiert viel mehr Muskelbereiche als das statischere Radfahren. Auch der Oberkörper wird intensiv beansprucht. Der Rücken wird gestärkt, man hat seltener Nackenprobleme als auf dem Rad und Sitzbeschwerden sowieso nicht.

Sie vermuten, man kann auf dem Tretroller keine langen Strecken fahren? Irrtum! Durch den regelmäßigen Fußwechsel ca. alle 5 - 20 Tritte entlasten Sie die Beine ständig, wodurch überraschenderweise kein Verlangen mehr nach Sitz oder Sattel aufkommt. Co-Autor Joachim Sternal berichtet im Buch über Rennteilnahmen, wie auch über die Teilnahme am schweren Radmarathon AlbExtrem (190 km mit 2800 Höhenmetern). Tretroller-Marathonrennen (42 km) werden z.B. auf Welt- oder Europameisterschaften mit Schnitt von bis zu 31,5 km/h und Höchstgeschwindigkeiten in der Ebene von bis zu 40 km/h gefahren. Auch Paris-Brest-Paris wurde schon mit Tretroller bewältigt (1200 km mit ca. 10000 Höhenmetern in 84:36 h von Alpo Kuusisto). Der Tretrollersport in Deutschland wächst, insbesondere seit Gründung des Deutschen Tretroller Verbandes (DTRV), der mit der Stadt St. Wendel 2012 die Weltmeisterschaft ausrichten wird.

Nicht nur als Sportgerät macht der Tretroller eine gute Figur. Er dient noch vielen anderen Aufgaben, wie sie das Fahrrad allein nicht erfüllen kann: Die einfache Mitnahme im Auto ist schnell und sauber, er passt allen Familien-Mitgliedern ohne Anpassung, er ermöglicht gemeinsames Training unterschiedlich leistungsstarker Sportler und er taugt zum Hundesport als gezogenes Fahrzeug viel besser als ein Fahrrad. Aber das wichtigste: Tretrollerfahren macht enormen Spaß! Es gibt bei der Bewegungsform des Tretrollerns mehr Varianten als beim Laufen oder Radfahren. Die Technik "Hohes Bein" ist beispielsweise ein Tritt für hohes Tempo in der Ebene.

Unser Buch vermittelt die ganze Faszination am Tretrollerfahren - nicht nur als Sport, sondern auch als Freizeitspaß für Touren, Kurzstrecken oder Reisen.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum27. Juni 2012
ISBN9783847286431
Tretrollersport: Einsatz Fahrtechnik Material Wettkampf

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    Buchvorschau

    Tretrollersport - Jens Seemann, Joachim Sternal

    1 Vorwort

    Oder: Die Faszination des Tretrollers

    Manche Spiele haben Erwachsene bei den Kindern abgeschaut und daraus eine Sportart gemacht. BMX (BicycleMotoCross) ist heute olympisch. Aus Rollschuhlaufen wurde Inlineskaten. Und mit dem Tretroller werden heute Wettkämpfe gefahren.

    Immer mehr Erwachsene erkennen im Tretroller ein echtes Sportgerät für Freizeit und Wettkampf. Während auch Mini-Klapproller aus praktischen Gründen gelegentlich von Erwachsenen genutzt werden, zielt der Großradroller dagegen auf den Touren- und Sportbereich ab. Er besitzt stabile, leichtrollende Fahreigenschaften und ermöglicht damit sportliche Fahrweisen und lange Strecken. Puristen lieben am Tretroller auch die begeisternde Einfachheit, noch eine Stufe weiter als ein Singlespeed-Fahrrad.

    In Holland, Italien und Tschechien organisiert man vorwiegend eigene Tretroller-Rennen. In Deutschland werden Tretroller viel bei größeren Lauf- und Skatemarathons zugelassen, was durch viele Zuschauer einen besonderen Reiz hat. In der internationalen Tretroller-Rennszene gibt es verschiedene Titel zu gewinnen. Attraktiv sind nicht nur Welt- und Europameisterschaften, sondern vor allem auch die Rennserien wie der EuroCup und der Deutsche Tretroller Cup.

    Dass Tretrollerfahren häufig unterschätzt wird, dürfte daran liegen, dass viele Menschen nie einen Tretroller mit großen Laufrädern und guten Bremsen gesehen haben und den Fußwechsel, der längere Strecken erst ermöglicht, aus Kinderzeiten gar nicht kennen.

    Der Einsatzbereich eines Tretrollers ist vielfältig. Er ist ein hervorragendes Sportgerät, bietet Nutzen für mittlere und kurze Strecken oder als Alltagsfahrzeug für Besorgungen, aber auch für längere Touren oder gar Reisen. Durch die einfache Bauweise ohne Kette und Pedale kann der Tretroller sogar manchmal ein Faltrad ersetzen und er lässt sich im Alltag mit dem niedrigen Gewicht leicht an einer Hand tragen, am Bahnhof, oder zu Hause auf der Treppe.

    Viele Vorteile bietet der Tretroller auch beim Zug durch Hunde.

    Tretroller fahren liegt zwischen Laufen und Rad fahren. Dieser Mittelweg stellt für viele eine ideale Sportart dar. Man hat einen größeren Aktionsradius als beim Laufen und damit mehr Möglichkeiten bei der Streckenwahl. Zudem bietet der Tretroller zusätzlichen Spaß durch fahrtechnische Variationen. Gegenüber dem Radfahren ist man bei gleicher Leistung des Fahrers etwas langsamer, dafür sind Radwege auch für schnelles Training noch ideal und man darf auch in Fußgängerzonen und auf Gehwegen fahren.

    Obwohl Rollern vom Bewegungsablauf sogar etwas näher am Laufen liegt, werden im Laufe des Buches mehr Vergleiche mit dem Fahrrad gemacht, da sich vielen Menschen dieser Vergleich spontan als erstes aufdrängt und auch aufgrund der verwendeten Teile naheliegt. Dabei haben beide Sport- bzw. Bewegungsarten Ihren Reiz und ergänzen sich sehr gut.

    Sie sehen: Der Tretroller ist ein universelles Gerät mit enormem Spaßpotential! Er ist ideal für Freizeit und Fitness, aber auch als ernsthaftes Wettkampfsportgerät bestens geeignet.

    Kai Immonen im Kriterium der WM 2008

    2 Geschichte des Tretrollers

    Wir haben die Erinnerungen zur Geschichte des Tretrollers aus verschiedenen nationalen Quellen zusammengetragen. Weitere Historie zu den Rekorden ist im Kapitel 12.9 zu finden.

    2.1 Tretrollersport – Die Anfänge

    Von Lars Kessler

    Allgemein gilt, der Tretroller ist technisch betrachtet ein sehr einfach konstruiertes Fortbewegungsmittel ohne jegliche Mechanik zur Kraftübertragung als Antrieb. Ein Tretroller lässt sich problemlos aus Schrottteilen zusammenbauen und war somit gerade in den bitterarmen Nachkriegsjahren in Gesamteuropa ein verbreitetes Verkehrs- oder Fortbewegungsmittel, auch für Erwachsene. Unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern erinnern sich.

    Heute besitzt fast jedes Kind als „Lernspielzeug" einen Tretroller oder ein Laufrad. Erwiesenermaßen eignen sich Tretroller hervorragend zum Aufbau und Training des Gleichgewichtssinns und des Koordinationsvermögens. Für die Kleinsten sind sie oftmals das erste und aus eigener Kraft angetriebene Fortbewegungsmittel.

    Stellt sich die Frage, warum tauschen Kinder den Tretroller irgendwann gegen ein Fahrrad ein und der gute alte Roller gerät in Vergessenheit?

    Warum kann der Tretroller nicht als eigenständiges Fortbewegungsmittel betrachtet werden, wenn mit ihm sogar spannende Sportwettkämpfe ausgetragen werden können? – Und das von Athleten jeden Alters!

    Vier europäische Länder (Finnland, Tschechien, Italien und die Niederlande) verfügten bis 1996 über eine eigenständige Tretrollerszene, die groß genug war, sie als „Szene" zu bezeichnen.

    In Finnland entwickelte sich der Tretrollersport aus der sehr viel älteren Tradition des Tretschlittenfahrens. Den Tretschlitten gibt es in Finnland und Skandinavien wahrscheinlich schon seit der Erfindung der Kufen. Auf Eis und Schnee wurden bereits sehr früh Wettkämpfe ausgetragen. – Das populäre „Kickbike" wurde von seinem Schöpfer, Hannu Vierikko, ursprünglich zu dem Zweck entwickelt, um im schnee- und eisfreien Sommer ein Trainingsgerät für den Sport während der Sommermonate zu haben.

    Tschechien und die Niederlande verfügen je über eine ausgeprägte Szene mit zahlreichen Clubs und Vereinen, die über das gesamte Land verteilt sind. Die Niederlande sind dabei wohl das am besten erschlossenste Land; seit 1987 existiert die Niederländische Tretrollervereinigung (NAF). In beiden Ländern gibt es eigenständige Rennserien bzw. Ligawettbewerbe und nationale Meisterschaften; zusätzlich noch zahlreiche Touren und sonstige Aktivitäten rund ums Tretrollerfahren.

    In Italien entwickelte sich vor mehr als 20 Jahren rund um die Stadt Ivrea im Aosta-Tal eine kleine, aber feine Tretrollerszene. Eine lokale Rennserie gibt es auch hier.

    Im Jahr 1996 kam es zu ersten lockeren „Besuchen" der Tretrollerländer untereinander; Vertreter aus Finnland waren zu Gast in den Niederlanden. Man vereinbarte weitere zukünftige Treffen und dachte laut über internationale Wettkämpfe nach. Die Tschechen wurden mit ins Boot geholt.

    Ausgerechnet in Deutschland fand 1997 in Wolfsburg das erste internationale Tretrollerrennen statt. Bis heute gilt diese Veranstaltung mit als die größte und beeindruckendste Tretrollerveranstaltung, die es je gab! Organisiert wurde das Rennen vom heutigen Extremsportler und Aidsaktivisten Joachim Franz und seinem Team. Ein Jahr zuvor überquerte Joachim Franz mit einem Tretroller den Ural. – Es folgten weitere internationale Wettkämpfe in Finnland, den Niederlanden und Tschechien. Auch in Deutschland wurden noch einige Rennen durchgeführt, z.B. in Leipzig und Dinkelscherben. Es waren die Vorläufer einer europäischen Rennserie zu erkennen.

    Bei einem Wettkampf und Treffen in Tschechien einigte man sich 1998 auf die Bezeichnung „IKSA – International Kicksled and Scooter Association" (www.iksaworld.com) als Name für die weltweite Dachorganisation des Tretrollersports und verabredete eine feste jährliche europäische Wettkampfserie, den EuroCup. Es folgten Europameisterschaften und seit 2004 auch Weltmeisterschaften im jährlichen Wechsel.

    EuroCups wurden bislang in folgenden Ländern ausgetragen: Tschechien, Italien, Finnland, Slowakei, Dänemark, Belgien, Frankreich, Wales, Niederlande, Schweiz und Deutschland. – Kontakte pflegt die IKSA in die gesamte Welt, jeder Kontinent ist vertreten.

    Bis heute zählt der Tretrollersport allerdings nicht zu den international anerkannten Sportarten, die IKSA ist somit auch nicht im großen Kreis der Sportverbände und –vereine zu finden.

    Aus diesem Grund ist es umso bemerkenswerter, dass die Organisation des europaweiten Sports komplett in der Hand der Athleten liegt. Die Sportler haben sich selbst ihre weltweite Plattform geschaffen, um ihren Sport auszuüben, zu verbreiten und um jede Menge Spaß zu haben!

    2.2 Zur internationalen Historie

    Frei nach Thijza Brouwer (NL)

    Wir begannen 1997 gemeinsam internationale Rennen zu besuchen und zu koordinieren. Gleich in der ersten Saison besuchten wir die Kicksled (=Tretschlitten)-Weltmeisterschaft in Finnland, danach die Rennveranstaltung in Wolfsburg (Deutschland), ein tschechisches Rennen, ein finnisches Rennen u.v.m.. Ein Grund dafür war auch das Internet, das etwa 1995/1996 Einzug in immer mehr Haushalte in Europa hielt und so natürlich auch bei Tretrollerfahrern.

    Autoped.nl (die niederländische Homepage der Tretrollerfahrer) war anfangs nur in Englisch, später auch noch Niederländisch und Deutsch, denn mehr Länder kannten wir noch nicht, wo aktive Rollerfahrer waren. Dann hatte ich 1996 Kontakt mit Esa in Finnland, er hatte noch mehr Beziehungen und sprach noch mehr Sprachen. So kamen wir in Kontakt mit den Tschechen, daher waren zu Beginn diese vier Länder integriert: Finnland, Deutschland, Tschechien und die Niederlande.

    Ich denke, die erste Weltrangliste gab es etwa 2001, doch wir haben die Wertung nicht bei Null begonnen, sondern haben die Punkte der internationalen Rennen der letzten Jahre genommen. Verschiedene Leute haben die Weltrangliste schon geführt, erst einige Jungs aus Finnland, später Tschechen, dann Lars Kessler und derzeit macht Jasper Stringa die Punkteberechnung (Stand Dez. 2011).

    Es sollte nicht vergessen werden, dass mehrere nationale Tretrollerszenen wesentlich älter sind als die internationale. Tschechien hatte schon in den Siebzigerjahren nationale Rennen. Und das Rotterdam-Den Hout-Rennen, das in der ersten Zeit die nationale Meisterschaft darstellte, ist bereits 42 Jahre alt. Tretrollerfahren ist nicht neu.

    Als ich noch ein Kind war (etwa 8 oder 9 Jahre alt), waren Leistungsniveau und Trainingsstand der Fahrer vielleicht sogar noch etwas höher als heute, vor allem wenn man die Trainingsmethoden und die Anzahl der Aktiven damals mit berücksichtigt. Die Fahrer waren geradezu fanatisch und bestens vorbereitet, manche Teams brachten zu großen Veranstaltungen sogar ihre eigenen Physiotherapeuten mit!

    Aber dafür wurde weniger Wert auf Organisation gelegt und so war der Tretrollersport in den Niederlanden eine Zeit lang sogar rückläufig.

    Wir brauchen gute Sportlerinnen und Sportler und eine gute Orga!

    Tretroller-Rennen ca. im Jahr 2000 (Foto: Thijza Brouwer)

    2.3 Tretrollersport in Deutschland

    Von Lars Kessler

    Obwohl in Deutschland 1997 die erste internationale Veranstaltung stattfand und es noch einige weitere Wettkämpfe mit internationaler Beteiligung gab, wurde es um den Tretrollersport in Deutschland wieder sehr ruhig.

    Erst 2003 organisierte eine Handvoll Tretrollerfahrer den nächsten großen Wettkampf in Deutschland. Im Wendelinuspark ging der erste EuroCup in Sankt Wendel über die Bühne. Diese Veranstaltung sollte sich zu einem Dauerbrenner entwickeln, der 2009 bereits zum sechsten Mal stattfand. Im Jahr 2007 erhielt sie sogar den Ritterschlag zur Europameisterschaft. In Sankt Wendel wurden auch oftmals die Deutschen Tretrollermeister ermittelt.

    Bei den ersten Veranstaltungen war die Anzahl der deutschen Teilnehmer noch sehr gering. Oftmals gingen mehr Niederländer, mehr Tschechen oder mehr Italiener an den Start als Deutsche. Der EuroCup in Sankt Wendel war sowieso lange Zeit der einzige Wettkampf, der jährlich in Deutschland stattfand. Andere Veranstaltungen gab es nicht. Um überhaupt an Wettkämpfen teilzunehmen, war man gezwungen, im Ausland an den Start zu gehen.

    Mittlerweile hat sich aber auch in Deutschland eine Szene entwickelt, der sich immer mehr neue Teilnehmer anschließen. So ist es auch kein Wunder, dass die Tretrollerszene bei zahlreichen sportlichen Großveranstaltungen gern gesehener Gast ist.

    Der Status einer nicht offiziell anerkannten Sportart und die fehlende Zugehörigkeit zu einem Sportverband erschwerten lange Zeit die Organisation und Durchführung eigener Sportveranstaltungen enorm. Zum Glück erkennen immer mehr Organisatoren anderer Sportarten das große Potential, welches in diesem „kleinen Sport" steckt, und tragen im Rahmen ihrer Veranstaltung Tretrollerwettkämpfe aus. Meistens handelt es sich dabei um große Lauf-, Inline- oder Handbike-Events.

    Seit 2008 findet nun auch in Deutschland eine jährliche Wettkampfserie statt, wobei die Austragungsorte über das ganze Land verteilt sind. (siehe Kapitel 12.5: DTC)

    Wie sich der Tretrollersport in Deutschland in der Zukunft entwickeln wird, ist derzeit noch vollständig offen und liegt hauptsächlich in der Hand der Sportler und Athleten selbst. Es gibt Stimmen, die gerne ein offizielles Verbands- und Vereinswesen schaffen möchten, um damit den Tretrollersport salonfähig zu machen. Andere sind wiederum sehr froh darüber, dass sich der Tretrollersport derzeit in seiner puren Frische und Einfachheit präsentiert, eben ohne die oftmals hemmende Vereinsmeierei.

    Wie es auch wird, es bleibt spannend…!

    Erstes oder zweites Tretrollerrennen in Wolfsburg 1995 oder 1996 (Foto: Thijza Brouwer)

    2.4 Erste Modelle

    Frei nach Wolfgang Seibel

    1996/1997 kam erstmalig die Firma Rollerbyke aus den USA mit einem eigenständigen neuen Design und neuester Technik an Großradrollern und verschiedenen Modellen heraus, auch der Rollerprospekt dazu war sehr aufwändig gemacht. Vorher gab es schon die Firma Blauwerk (Historie siehe www.blauwerk.de ). Allerdings waren die Blauwerk-Roller bis dato in Deutschland nicht erhältlich.

    Rollerbyke versuchte mit den Großradrollern auf den Markt zu kommen, was vermutlich aus zweierlei Gründen nicht gelang:

    1. Durch die zum gleichen Zeitpunkt aufkommende und boomende Inliner-Welle war das Kundenpotential merklich abgeschöpft.

    2. Die Zeit war für Großradroller noch nicht reif. Viele potentielle Kunden sahen den Roller nicht als eigenständige Sportgeräte an, sondern als Rückschritt zum Fahrrad.

    Die Roller standen in den Läden wie Blei und waren schwer verkäuflich, Rollerbyke ging Konkurs und die Roller verschwanden. Gleichwohl dürften dies die wirklich ersten modernen Großradroller in Deutschland gewesen sein.

    Wie weit Rollerbyke der Zeit voraus war, lässt sich auch daran ermessen, dass Rollerbyke bereits zu dieser Zeit einen Downhillroller aus Aluminium auf den Markt brachte mit Hinterrad- und Vorderradfederung, sowie mit hydraulischen Scheibenbremsen, schon 1997.

    Rollerbyke Classic

    2.5 Historie in Italien

    Federico Torti/ITA 2010 per Email auf Englisch interviewt.

    1) Wie begann Tretrollerfahren in Italien? Gab es dabei Schlüssel-Veranstaltungen oder –Personen?

    In Italien begann Tretrollersport nach dem zweiten Weltkrieg in Mailand, aber Rennen gab es nur für Kinder. 1971 wurde das erste Erwachsenen-Tretrollerrennen in Cervinia im Aosta Tal organisiert und war ein 24 Stunden-Staffelrennen. Der Tretrollersport wurde dann mit einer Reihe von 24 Stunden- und anderen Staffel-Rennen mit neuen Rennregeln fortgesetzt. Während der 80er Jahre wurden einige Staffelrennen in verschiedenen

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