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Kurzgeschichten schreiben
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Über dieses E-Book

Die Kurzgeschichte erlebt zurzeit im deutschsprachigen Raum eine Renaissance, vor allem in unzähligen Schreibseminaren und Literaturwerkstätten. Im Internet und durch Book on Demand ergeben sich neue Möglichkeiten der Publikation, gerade für die kurze Form.
Der Autor hat sowohl eigene Erzählungen geschrieben und veröffentlicht wie auch in seinen Seminaren und Lehrgängen Hunderten von Teilnehmern die "Kunst der Kurzgeschichte" vermittelt. Im vorliegenden Buch werden Schritt für Schritt modellartig die wesentlichen Elemente entwickelt und geübt, die eine gute Story ausmachen. Interessante Seitenblicke auf das selbsttherapeutische Potential und die Kulturgeschichte des Erzählens ergänzen die praktischen Übungen und Tipps, in Fortführung und Ergänzung des Bandes "Kreatives Schreiben" vom selben Autor.
SpracheDeutsch
HerausgeberAllitera Verlag
Erscheinungsdatum14. Sept. 2012
ISBN9783869064406
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    Buchvorschau

    Kurzgeschichten schreiben - Jürgen VomScheidt

    1. Renaissance der Kurzgeschichte?

    Wer literarisches Talent hatte, zwei Termine einhielt und noch dazu eine Portion Glück sein/ihr eigen nannte, konnte Anfang der 90-er Jahre mit zwei Erzählungen auf maximal 17 Schreibmaschinenseiten 45.000 Mark ge winnen. Jedenfalls war das 1990 und 1991 der Fall. Die Füllhalter-Firma Montblanc hatte da be reits zum zweiten Mal einen »Literatur preis für kurze Geschichten« ausge schrieben; dem Sieger winkten zwanzig Tausen der, wenn das Thema »Profit« (1990) beziehungsweise »Die Umarmung« (1991) li terarisch ansprechend bewältigt wurde. Eine Handvoll weiterer preiswürdiger Stories wurde in einem Taschenbuch zusammen mit der Sieger-Geschichte veröffentlicht und ebenfalls recht anständig honoriert.

    Der von der Frauenzeitschrift Brigitte spendierte andere Preis, benannt nach der romantischen Dichterin Bettine von Arnim, war noch freigiebiger: Die erste Dotierung betrug stolze 25.000 Mark, 15.000 und 10.000 gab es für den zweiten und dritten Platz. Einsendeschluß war jeweils der 31. Dezember ⁴.

    Daß solche Wettbewerbe die Talente an ziehen, konnte man bereits bei Mont blanc sehen, wo dem Aufruf zum Thema »Profit« fast 2.000 Autoren folgten, bei der zweiten Ausschreibung »Die Umarmung« waren es bereits 3.000! Die horrende Anzahl von Manuskripten und die mäßige Qualität der allermeisten dieser Einsendungen bewog dann Montblanc, die Bedingungen für die Teilnahme ab dem Termin 1993 (»Der Gipfel«) drastisch zu ändern: Der Herausgeber Joseph von Westfalen lud nun persönlich eine beschränkte Anzahl bereits etablierter Autoren zum Wettbewerb ein; diese durften ihrerseits noch je einen weiteren unbekannten Teilnehmer einladen. Und inzwischen (2002) gibt es diesen Wettbwerb gar nicht mehr.

    Es ließ sich jedenfalls im vergangenen Jahrzehnt eine enorme Renaissance für das Schreiben von Kurzgeschichten beobachten. Damit meine ich nicht zuletzt jene Stories, die in den inzwischen buchstäblich unzähligen Literatur-Seminaren und Schreib-Werkstätten der Creative Writing-Bewegung entstehen. Hier bildet sich eine literarische Szene heraus, die außerhalb des offiziellen Literaturbetriebs wächst und gedeiht.

    Diese neue Szene könnte dem traditionellen Literaturbetrieb in Zukunft in einer ganz bestimmten Hinsicht sogar ernsthafte Konkurrenz machen: nicht so sehr in punkto literarischer Qualität, sondern in Hinsicht auf die emotionale Befriedigung, die es macht, eine Geschichte in vertrautem Kreis zu schaffen, sie dort vorzulesen, sofort ein Feedback zu bekommen, angeregt zu werden für Verbesserungen und zu neuen Geschichten. Das hat die traditionelle literarische Szene in keiner Weise zu bieten!

    Läßt sich das Unlehrbare lehren?

    Dieses Buch will Anleitung sein, wie man selbst Kurzgeschichten schreiben kann. Aber läßt sich denn das eigentlich lernen – schon gar aus einem Buch? Meine Antwort ist natürlich ein klares »Ja«. Sonst hätte ich diese Zeilen gar nicht erst geschrieben. Meine Überzeugung stammt aus der praktischen Erfahrung mit vielen Schreib-Seminaren, speziell auch zur Form der Kurzgeschichte.

    Aber ich will die Frage von einer noch ganz anderen Seite her beantworten. Niemand käme wahrscheinlich auf die Idee zu fragen, ob man lernen kann, Klavier oder Gitarre zu spielen oder bei einem Streichquartett von Mozart die Geige zu führen. Dafür gibt es Lehrer, Schulen und Konservatorien, wo man das entsprechende Handwerk erlernt. Oder man spielt in einer Rock-Band, in einer Jazz-Combo mit, sobald man sein Instrument einigermaßen beherrscht. Wer sich an Hausmusik ⁵ beteiligt, dem unterstellt man wohl nicht, daß das Ziel dieser Betätigung ist, demnächst öffentlich aufzutreten oder ein Konzert auf CD zu brennen. Ähnliches gilt für das Malen, das Tanzen, das

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