Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Kohlenstaub und Blütenduft: Geschichte einer Bergarbeiterfamilie im 20. Jahrhundert
Kohlenstaub und Blütenduft: Geschichte einer Bergarbeiterfamilie im 20. Jahrhundert
Kohlenstaub und Blütenduft: Geschichte einer Bergarbeiterfamilie im 20. Jahrhundert
eBook373 Seiten5 Stunden

Kohlenstaub und Blütenduft: Geschichte einer Bergarbeiterfamilie im 20. Jahrhundert

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Träum nicht Johanna, so ermahnt Eva ihre kleine Tochter ständig. Doch Johanna ist ein fantasievolles, verträumtes Kind, das für viele Überraschungen und Aufregung sorgt.
Sie wächst auf im Ruhrgebiet, als auf den Blütenblätter noch Kohestaub lag. Und Blüten gab es viele in der Gärtnerei ihrer Großfamile. Drei Generationen unter einem Dach vereinen in sich die Geschichten des 20.Jahrhunderts. Da ist die Oma, deren Hungererfahrungen im ersten Weltkrieg sie zu einer unermüdlichen Köchin machte, der Opa der im Gefängnis war, und die Urgroßmutter, von der es hieß, dass sie eine Hexe gewesen sei. Der Urgroßvater, der desertierte, das schönste Mädchen aus Sachsen heiratete und ihr jedes Jahr ein Kind machte... Es gibt Geschichten von den Kriegen und der Not, die diese mit sich brachten, von der Solidarität der Bergleute und von der Liebe, der Johanna ihre Existenz verdankt.
Johanna wird älter und muss lernen, mit alle diesen Geschichten zu leben, denn sie sind ein Teil von ihr.
Wir erleben sie im Kindergarten, in der Schule und als jüngstes Mitglied der Großfamilie. Wir erleben, wie sie von den unterschiedlichen Personen beeinflusst wird und welche Stärken sie dadurch entwickelt.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum10. Mai 2022
ISBN9783347637146
Kohlenstaub und Blütenduft: Geschichte einer Bergarbeiterfamilie im 20. Jahrhundert
Autor

Annette Süß

seit 2017 freiberufliche Tätigkeit als Malerin und Autorin 1991-2017 Leiterin der Weiterbildungseinrichtung „Austausch & Begegnung“ des Gesamtschulverbandes NRW. • Referentin für den Bereich Kunst • Fortbildung für KunstlehrerInnen und MuseumspädagogInnen • diverse Publikationen zum Thema Malerei 1989 – 1991 hauptberufliche Tätigkeit als Referentin in der Erwachsenenbildung für den Gesamtschuleverband NRW 1987-1989 freiberufliche Tätigkeit als Malerin 1984 – 1987 „Die Lehrjahre“, enge Zusammenarbeit mit ,dem Künstler Hans Karl Steffen erste Ausstellung 1986. 1983 Begegnung mit dem Künstler Hans Karl Steffen und erste gemeinsame Kunstaktion. seit 1981 wohnhaft in Dortmund 1978 – 1982 Studium an der FH Dortmund 1960 geboren und aufgewachsen in Wanne-Eickel

Ähnlich wie Kohlenstaub und Blütenduft

Ähnliche E-Books

Allgemeine Belletristik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Kohlenstaub und Blütenduft

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Kohlenstaub und Blütenduft - Annette Süß

    Ein Frühlingstag im Winter

    1960

    Der Mond schien hell durch die entlaubten Kronen der Linden, in deren Schatten sich das kleine schwarz-weiße Fachwerkhaus duckte. Er trug einen Strahlenkranz aus Kälte. Noch hielt der Frost die Nächte fest in seinem Griff. Ende Februar 1960 gab es nur wenige Straßenlaternen, die der Helle des Mondes ihren Zauber hätten nehmen können. Es war nicht irgendein Mond, es war der viel besungene Mond von Wanne-Eickel. Jetzt in den frühen Morgenstunden war er seiner orangenen Färbung beraubt. Er stand hoch, strahlend weiß, jenseits der Dunstglocke, die die Stadt zu jeder Zeit bedeckte.

    Als Eva erwachte, war es noch dunkel vor dem Fenster, doch das schon bald einsetzende zaghafte Gezwitscher der Vögel verhieß den frühen Morgen eines Frühlingstages. Dieses Jahr kommt der Frühling zeitig, dachte Eva. Gestern hatte sie die ersten blühenden Krokusse gesehen, leuchtend gelb neben den schon langen blühenden, weißen Schneeglöckchen. Schläfrig streckte sie sich unter dem warmen Federbett aus, noch war es nicht Zeit, um aufzustehen.

    Ein heftiger Schmerz durchfuhr ihren Leib. Erschrocken fuhr sie wieder hoch. Das also hatte sie geweckt, heute wollte das Kind kommen – an diesem verfrühten Frühlingstag im Winter. Langsam klang der Schmerz wieder ab. Wehen, ja, das kannte sie, und mit der Erinnerung an die letzte, so furchtbare Geburt breitete sich die Angst in all ihren Gliedern aus. Sie hatte das Kind, das jetzt geboren werden wollte, mit Sehnsucht erwartet. Dennoch war die Angst vor der Geburt während der gesamten Schwangerschaft ihre ständige Begleiterin. Nun ergriff sie diese mit ihrer ganzen Macht. Sie begann zu zittern, und es bedurfte ihrer gesamten Willenskraft, um nicht in Tränen auszubrechen.

    Nach der nächsten heftigen Wehe weckte sie Friede, die neben ihr im Ehebett schlief.

    „Friede, wach auf. Bitte Friede, das Kind will kommen. Du musst der Mutter Bescheid sagen, damit sie die Hebamme ruft."

    Friede war schon seit einer Woche bei Eva und Ernst zu Gast, um Eva nicht in den Nächten allein zu lassen. Denn zu dieser frühen Morgenstunde war Ernst in der Brotfabrik. Er würde erst gegen Mittag wieder zurück sein. Doch das Kind konnte zu jeder Stunde kommen.

    Ernst und Friede kannten sich schon seit ihrer frühesten Kindheit, aber sie mochten sich nicht. Obwohl nur fünf Jahre älter als er, war sie seine Tante. Als Kinder waren sie Konkurrenten um die Zuneigung von Selma gewesen, Friede, Selmas letztgeborenes von dreizehn Kindern und Ernst, das erste Enkelkind. Das machte ihre Beziehung nicht einfach. Ernst duldete Friede in seinem Haus wegen der Zuneigung, die seine Frau mit ihr verband. Doch wenn er zornig auf sie war, nannte er sie krumme Hexe.

    Ja, krumm war sie auch trotz ihrer erst 34 Jahre, und schon damals konnte sie nur mit Hilfe eines Stockes sehr langsam gehen. Sie war in ihrer Jugend nach einem Fahrradunfall schwer an Rheuma erkrankt. Wenn sie mitbekam, dass er sie krumme Hexe schimpfte, sagte sie zu ihm:

    „Halt die Klappe, oller Ülm, ich bin deine Tante!"

    Doch diese kalte Nacht Ende Februar sollte ihre Beziehung von Grund auf verändern. Denn das, was sie in den kommenden Stunden gemeinsam erleben und durchleiden würden, brachte sie auf ungeahnte Art einander näher.

    „Ist es jetzt also so weit, Eva?"

    Eva hatte das Nachtlicht an ihrem Bett eingeschaltet und sah Friede mit ihren großen grünen, nun vor Schmerz und Angst weit aufgerissenen Augen an. Sie jammerte kläglich, und ein paar Tränen liefen ihr über ihr sommersprossiges Gesicht. Merkwürdig, wie bleich Evas Haut unter den Sommersprossen werden kann, dachte Friede. Dann rief sie sich zur Ordnung. Jetzt war nicht die Zeit, in der sie ihre Gedanken spazieren gehen lassen konnte.

    Mühsam erhob sie sich aus dem Bett und griff nach ihrem Stock. Noch niemals war sie bei einer Geburt dabei gewesen, aber sie wusste, dass es immer eine ganze Weile dauerte, bis nach den ersten Wehen das Kind tatsächlich kam. Es würde auch dauern, bis sie sich angekleidet hatte. Noch auf der Bettkante sitzend angelte sie mit dem Gehstock nach ihren langen Strümpfen. Die Strümpfe anzuziehen, würde am längsten dauern. Von einer neuerlichen Wehe erfasst, stöhnte Eva auf. Das hörte sich schon recht jämmerlich an. Friede ließ die Strümpfe fallen und zog sich eilig das Kleid über den Kopf. Würde sie halt ohne Strümpfe hinausgehen, der warme Mantel über dem Kleid musste genügen.

    „Ich laufe hinüber zu Ursel. Sie wird der Hebamme Bescheid sagen. Ich kann dich doch alleine lassen, Eva?"

    Eva nickte nur. Sie schien weit fort zu sein in einer Welt des Schmerzes und der Angst.

    Also machte sich Friede auf den Weg zum Elternhaus von Eva. Sie musste nur ein kleines Stück die Straße hinunter. Vorsichtig ging sie die zwei Stufen, die aus dem Haus führten, hinab. Das Mondlicht war so hell, dass die Äste der großen Linden dunkle Schatten auf das Ziegelpflaster warfen. Doch Friede hatte keinen Blick dafür. Für ihre Gangart erstaunlich schnell erreichte sie das kleine Tor, durch das sie hinaus auf die Straße gelangte.

    Für ihre Möglichkeiten bewältigte sie die kurze Strecke zum hinteren Tor der Gärtnerei sehr schnell. Doch wieder verfluchte sie leise ihre Krankheit, die ihr diese mühselige, langsame Gangart aufzwang. Kaum hatte sie das Grundstück betreten, schlug der Hund an. Das Gebell wurde immer lauter und aggressiver, je näher sie dem Zwinger der Hündin kam.

    „Ach, gib doch Ruhe, Carla. Ich bin es doch nur. Du weckst ja die ganze Nachbarschaft auf."

    Aber das Tier beruhigte sich nicht. Wütend sprang die Hündin gegen die Gitterstäbe ihres Zwingers. Na gut, dann wachen halt alle auf, dachte Friede. Sollen sie ja auch, jetzt will das Kind kommen, das ist sowieso nicht die Zeit für einen friedlichen Schlaf. Vom Gebell des Hundes begleitet, näherte sie sich dem Hintereingang des Wohnhauses. Die Hintertür des Hauses war vorsorglich unverschlossen geblieben, so konnte Friede direkt hinein, um Ursel, die werdende Oma, aus dem Bett zu holen. Sie tastete nach dem Schalter, der sich irgendwo über dem Arbeitstisch befinden musste. Es gelang ihr nicht sofort, doch dann erstrahlte der Arbeitsraum im hellen Licht. Auch im Laden hatte sie das Licht versehentlich eingeschaltet. Na, die Leute werden sich wundern. Wer kauft schon so früh am Morgen Blumen? Egal, den Blumen wird es nicht schaden und wenn schon, jetzt braucht Eva Hilfe. Mühsam bewältigte sie die drei Treppenstufen, die vom Arbeitsraum in die Wohnküche führten. Hier fand sie den Lichtschalter sofort. Am liebsten hätte sie sich erschöpft von diesem anstrengenden Gang auf den nächsten Stuhl gesetzt. Doch tapfer durchquerte sie die große Küche und die Diele und gelangte so ins Schlafzimmer von Ursula und ihrem Mann Theo.

    „Ursel, wach auf. Die Hebamme muss gerufen werden. Das Kind will kommen."

    Ursel hatte noch tief und fest geschlafen. Anscheinend hatte sie das laute Gebell nicht wecken können, das doch auch hier im Schlafzimmer gut zu hören war. Mit zerzaustem, wirrem Haar mühte sie sich verschlafen in ihrem langen weißen Nachthemd aus dem Bett.

    „Meine Güte, Friede, hast du mich erschreckt. Es ist doch noch mitten in der Nacht. Was ist denn nur los?"

    „Na ja, es ist kurz nach sechs, aber Eva hat schon seit bald einer Stunde Wehen. Jemand muss die Hebamme holen."

    Ursel lief hinüber in das Zimmer ihres 15-jährigen Sohnes Toni und schüttelte ihn heftig an den Schultern. Auch er erschrak sich sehr. Aber als er hörte, dass seine große Schwester in den Wehen lag, sprang er rasch aus dem Bett.

    Wie stolz war er gewesen, als vor fünf Jahren seine Schwester den kleinen Dirk zur Welt gebracht hatte. Wie stolz war er, dass er, obwohl selbst erst zehn Jahre alt, nun der Onkel dieses süßen, rothaarigen Babys war. Und dann war alles ganz schrecklich geworden, und sie hatten den kleinen Dirk schon acht Monate später beerdigen müssen. Wie furchtbar war die Erinnerung an diesen Tag mit dem kleinen, weißen Sarg. Ernst hatte über den Tod seines Sohnes so sehr geweint, dass auch Toni seine männliche Tapferkeit verlor und seine Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Eva stand am Grab wie eine Steinstatur. Ihr Gesicht aschgrau. Sie hatte keine Tränen mehr. Kalt und erstarrt wirkte sie auf Toni. Und so erstarrt in ihrem Schmerz sollte sie für lange Zeit bleiben.

    „Nie wieder, hatte Vater damals gesagt, „nie wieder wird eines meiner Enkelkinder im Krankenhaus zur Welt kommen. Dieser verfluchte Arzt ist schuld an diesem ganzen Elend. Hätte der nicht so einen Mist gebaut, würde mein Enkelsohn noch leben. Und meine Tochter hätte er bald auch noch umgebracht. Ab jetzt holt Frau Windbusch die Kinder in dieser Familie, so wie sie das schon immer getan hat.

    Niemand widersprach ihm. Denn er hatte ja recht. Noch immer waren die Kinder von Frau Windbusch gesund in diese Welt geholt worden. In Windeseile zog sich Toni an. Hastete auf Socken in den Arbeitsraum, griff sich seine Jacke und sprang in seine Schuhe. Als er losstürmen wollte, erreichte Theo ihn.

    „Nun mal langsam, ich muss doch erst noch das vordere Tor aufschließen."

    Toni ließ seinen Vater vorbei. An dem schnellen Gang des Vaters sah er, dass der ansonsten immer ruhige Theo jetzt keineswegs ruhig war. Bestimmt dachte auch er an das Unglück, das der Geburt von Dirk gefolgt war. Er hastete die Straße herunter und hörte, wie sein Vater die Hündin zur Ordnung rief. Das klang keineswegs ruhig, nein, auch der Vater hatte Angst, denn warum sollte er sonst seine geliebte Carla derart anbrüllen. Diese pechschwarze, große Schäferhündin war doch sein ganzer Stolz und wurde immer liebevoll von ihm gehätschelt. Schnell erstarb das wütende Gebell und in der plötzlichen Stille fiel Toni erst auf, wie verlassen die Straßen waren. Hier auf der großen Straße wurden die graubraunen Fassaden der Häuser von dem fahlen Licht der Straßenlaternen beschienen. Mit ihren lang gestreckten „Tränen" aus Aschestaub, sahen sie gespenstisch aus. Aber all das sah er nicht. Er rannte, und schon bald stand er vor dem Haus von Frau Windbusch. In ihrer Küche brannte das Deckenlicht. Als er bei ihr anschellte, öffnete sie das Küchenfenster.

    „Ach Toni, du bist es. Ist es bei Eva jetzt soweit?"

    Er war so außer Atem, dass er nur nicken konnte.

    „Kein Problem. Ich muss eh in die Gartenstraße zu Frau Schuster. Ihr Mann war gerade hier, auch bei ihr haben die Wehen eingesetzt. Vorher schaue ich rasch bei Eva vorbei. Geh du mal nach Hause und beruhige dich. Das kriegen wir schon hin."

    Noch bevor Toni wieder am Blumenhaus ankam, sauste Frau Windbusch auf ihrem Fahrrad an ihm vorbei. Sie war eine großgewachsene Frau in ihren frühen Fünfzigern und dafür bekannt, dass sie energisch und sicher bei jeder Geburt den werdenden Müttern beistand. Sie holte die Kinder zur Welt, und wenn es nötig war, machte sie auch Engel. Die Frauen hatten großes Vertrauen zu ihr, auch Eva war beruhigt, dass es diesmal Frau Windbusch sein würde, die ihr beistand.

    Unter ihrem warmen, langen Mantel blitzte ihre weiße Schürze hervor, und auf dem Gepäckträger ihres schwarzen, schweren Fahrrades hatte sie ihre Tasche mit den Dingen, die für eine Geburt gebraucht wurden.

    Mit roten Wangen und leicht zerzaustem Haarknoten kam sie in das Schlafzimmer des kleinen Fachwerkhäuschens und untersuchte Eva. Beruhigend sprach sie auf Eva ein.

    „Es wird noch eine Weile dauern bei dir. Jetzt gehe ich erst mal rüber zu Frau Schuster. Sie liegt auch in den Wehen. Das wird aber schnell gehen. Die anderen neun kamen auch sehr rasch und ohne Komplikationen. Mach dir keine Sorgen, Eva, ich bin bald zurück. Wenn es doch schneller gehen sollte bei dir, dann schick die Friede vorbei."

    Es ging nicht schneller. Um die Mittagszeit kam Ernst von der Arbeit. Nun erst war es an der Zeit, dass auch die Hebamme zurückkam, denn die Wehen waren jetzt heftig und es konnte nicht mehr lange dauern. Doch die Hebamme kam nicht wieder.

    Eva schrie und wand sich vor Schmerzen. Ständig wechselte ihre Gesichtsfarbe von leuchtend rot zu einer weißen Blässe, die erschreckend war, die Tränen rannen ihr über das verschwitzte Gesicht. Selber bleich vor Angst saß Ernst auf der Bettkante und versuchte ihre Hand zu halten. Aber sie ließ es nicht zu, sondern schrie immerzu nach der Hebamme. Ernst hatte große Angst, sie zu verlieren, denn bei der letzten Geburt wäre seine Frau fast verblutet. Niemals würde er die Nacht vergessen, als er an ihrem Bett saß und sie anflehte, ihn nicht zu verlassen. Die Ärzte konnten ihr nicht mehr helfen, sie hofften auf ein Wunder. Das Wunder geschah, und Eva überlebte. Für diese Rettung dankte Ernst seinem Schöpfer auf den Knien. Niemandem hatte er davon erzählt, denn sein Unglaube war legendär. Doch in den Stunden der höchsten Not, begann auch er zu beten, auch wenn er nicht wusste zu welchem Gott. Aber der kleine Dirk, sein Söhnchen, sollte die Verletzungen, die ihm bei seiner Geburt zugefügt worden waren, nicht überleben. Monatelang hatten sie um das Leben des Kindes gekämpft, aber es war vergeblich. Jahre voller Trauer und Angst sollten folgen, bis sie sich wieder trauten, nochmals ein Kind zu zeugen. Jetzt sollte dieses zweite Kind geboren werden, und er saß dort, unfähig zu helfen und gelähmt von seiner eigenen Angst.

    „Reiß dich mal zusammen, Ernst. Deine Eva wird nicht sterben. Sie bekommt nur ein Kind, das jetzt herauswill. Geh endlich los und schau, wo die Hebamme abgeblieben ist".

    Friede war ebenfalls sehr aufgeregt, und Ernst beeilte sich zur Hebamme zu kommen. Sie hatte ja recht, die krumme Hexe, und zum ersten Mal war er wirklich dankbar, dass es sie gab und dass sie ihn aus seiner Lähmung herausgeholt hatte.

    Es war nur ein ganz kurzer Weg die Straße herunter zum Nachbarhaus. Aber Ernst kam er endlos vor. Als er auf den Klingelknopf drückte, hörte er die Gebärende schreien. Ein Schauer durchfuhr ihn, und seine Angst nahm ihm den Atem. Der älteste der neun Schuster Kinder und der werdende Vater öffneten. Bleich und ängstlich schauten sie Ernst an und sagten, dass es der Mutter nicht gut gehe und die Hebamme nicht weggehen könne.

    Ernst kam rasch und verstört zurück – ohne die Hebamme. Die zehnte Geburt der Nachbarin verlief also nicht gut, doch was sollten sie nur tun, wenn die Hebamme nicht bald kam.

    Die weinenden Kinder, der leichenblasse Vater und die Schreie der Frau dort waren nicht dazu angetan gewesen, ihn zu beruhigen. Eine halbe Stunde später lief er wieder zum Nachbarhaus. Dieses Mal öffnete ihm Frau Windbusch. Energisch schickte die Hebamme ihn wieder weg, auch sie schien am Rande ihrer Kräfte zu sein. Ein Arzt war gerufen worden, doch der ließ auf sich warten.

    Nun war auch Friede ratlos und ängstlich. Was sollten sie tun, das Baby wollte auf die Welt, und irgendetwas hielt es fest.

    Mittlerweile hatte Eva wieder zu weinen begonnen. Sie wurde von der Furcht geschüttelt, dass auch dieses Kind nicht gesund zur Welt kommen würde. Schluchzen und Wehenschreie wechselten sich ab. Friede und Ernst standen hilflos dabei. Ihre Ohnmacht ließ sie verstummen, und mit jeder Minute wuchs ihre Verzweiflung.

    Erst eine gute Stunde später kam die Hebamme zu ihnen. Blutverschmiert war ihre Schürze, ihre Haare wirr und sie sichtlich sehr erschöpft. Die Nachbarin war verblutet, das Kind konnte gerettet werden. Jetzt hatten sie einen verwitweten Nachbarn mit zehn Kindern. Die Nachricht war nicht dazu angetan, Ernst und Friede zu beruhigen.

    Als die Hebamme ins Schlafzimmer kam, rief Eva energisch:

    „Ich muss geschnitten werden, sonst kommt das Kind wieder nicht ohne Verletzungen raus."

    Die Hebamme hatte keine saubere Schere mehr. Aber es eilte sehr, das wusste sie auch. Friede behielt die Nerven und holte die Schneiderschere aus Evas Nähkorb. Die Hebamme griff zu, und Ernst hielt Eva fest.

    Ein beherzter Schnitt, und das Kind kam schnell und unbeschadet zur Welt. Während die Hebamme Eva weiter versorgte und die Schnittwunde zunähte, hielt Ernst weiter seine schreiende Frau fest.

    Friede wusch das Neugeborene in der kleinen Emaillewanne auf dem Kohleofen im Wohnzimmer. Verwundert schaute sie dieses rosige, noch mit Blut verschmierte Baby an. Nach der Aufregung der vergangenen Stunden konnte sie es kaum fassen, dass diesem Kind kein Schaden zugefügt worden war. Erst jetzt merkte sie, wie hungrig und durstig sie war. Sie waren doch alle schon seit Stunden auf den Beinen und hatten weder getrunken noch gegessen. Es erschien ihr so, als wäre die Zeit einfach stehen geblieben. War sie nicht eben noch durch die mondbeschienene Nacht gelaufen, und jetzt stand eine strahlende Sonne an einem ungewöhnlich blauen Himmel. Diese vielen Stunden der Angst und am Ende das Wunder des neuen Lebens würde sie niemals vergessen, da war sie ganz sicher.

    „Hör mal, du kleines Wunder von Leben. Ich bin nur deine Tante, aber ich werde dich beschützen und behüten, als wärest du mein eigenes Kind. Das verspreche ich dir."

    Das Baby schaute sie mit großen Augen an, als hätte es diese ersten Worte, die an es gerichtet wurden, verstanden. Verblüfft erwiderte Friede diesen Blick. Jetzt spinnst du völlig, dachte sie, und beeilte sich, die Kleine zu wickeln und anzuziehen. Es war gar nicht so einfach, wie sie gedacht hatte, die großen Stofftücher um den kleinen Po zu legen. Frau Windbusch kam und ging ihr zur Hand. Trotz der furchtbaren Stunden, die hinter ihr lagen, lächelte sie das Neugeborene an, versorgte den Bauchnabel und zeigte Friede, wie das Windeltuch gelegt werden musste. Zum Schluss wickelte sie das Baby in eine kleine Baumwolldecke und legte es Friede in den Arm. In der einen Hand ihr Stock und auf dem anderen Arm das Baby, so schritt Friede stolz wie eine Königin ins Schlafzimmer zurück. Eva sollte doch sehen, was für ein wunderbares Baby sie nun hatte. Doch als sie den Raum betrat, hörte sie, wie Eva sagte:

    „Es ist nur ein Mädchen, es tut mir leid, Ernst."

    Verärgert runzelte Friede die Stirn, wie konnte sie so etwas Grunddummes sagen! Doch Ernst gab seiner Frau die richtige Antwort.

    „Mädchen oder Junge, das ist doch egal. Hauptsache, es ist gesund und du auch."

    „Ich habe mir immer sieben Jungen gewünscht. Doch nun ist es halt nur ein Mädchen geworden. Aber versprich mir trotzdem, dass ich nie wieder schwanger werde. Noch eine Geburt überlebe ich nicht."

    Nach diesem neuerlichen Geburtsdrama gab Ernst ihr gerne das Versprechen, und er hielt sich auch daran. So kam es, dass das Mädchen ein Einzelkind blieb.

    Als Friede Eva das Baby reichen wollte, schüttelte sie den Kopf und wendete sich ab. Mit dem Baby auf dem Arm ging Friede vorsichtig die drei Treppenstufen zur Küche hinauf und legte das Kind in den Weidenkorb, der als Wiege diente. Seufzend setzte sie sich auf einen der Küchenstühle neben die Wiege.

    Ernst war am Morgen um 3.00 Uhr zur Arbeit gegangen, nun war es fünf Uhr am Nachmittag, er war sehr müde. Dennoch zog er los, um seinen Schwiegereltern und den Nachbarn die glückliche Geburt seiner Tochter zu verkünden. Am frühen Abend kam er zurück, von den vielen Glückwünschen und den dazu gehörigen Schnäpsen sichtlich noch mehr angeschlagen.

    Eva, von der Geburt erschöpft, brauchte ebenfalls dringend Schlaf. Auch Ernst hielt es nicht mehr auf den Beinen. Er hatte Toni zur Brotfabrik geschickt, um dort mitzuteilen, dass seine Tochter geboren worden war, und er am nächsten Tag nicht zur Arbeit kommen würde. Er legte sich zu Eva ins Bett und schlief auf der Stelle ein.

    Friede übernahm es, über das Kind zu wachen. Die Küche war sehr klein. Friede rückte sich einen Stuhl so zurecht, dass sie direkt neben dem Körbchen saß. Sie, die niemals eigene Kinder würde haben können, wachte über dieses Neugeborene mit der Hingabe einer Mutter.

    Das Baby schlief, irgendwann in der Nacht schlief auch Friede auf ihrem Stuhl ein. Sie erwachte am frühen Morgen um kurz vor vier von dem leisen Wimmern des Babys. Es hatte offensichtlich Hunger oder Durst. Friede mühte sich hinüber ins Schlafzimmer, weckte Eva und sagte ihr, sie müsse jetzt das Baby stillen.

    Evas große, grüne Augen füllten sich mit Tränen. Hilflos sah sie in das liebe Gesicht von Friede, deren dunkelbraune Augen sie ratlos anschauten. Sie hatten gemeinsam dieses Drama der Geburt überstanden, und jetzt, wo doch alles vorüber war, brach Eva in bitterliches Weinen aus und schüttelte den Kopf. Nein, Eva konnte und wollte nicht stillen. Sie wollte das Kind, das sie in großer Not geboren hatte, auch nicht sehen. Sie wollte nur noch schlafen und alle Not und Angst vergessen.

    „Ernst, komm wach auf, das Kind braucht etwas zu trinken."

    Erschrocken und vor Müdigkeit taumelnd stand er auf, um gleich danach zu fragen, warum denn Eva nicht einfach stillen würde, er könnte das ja schließlich nicht.

    Friede hatte intuitiv erfasst, was mit Eva los war. Sie wusste, dass Eva nicht würde stillen können, nicht jetzt und vielleicht auch niemals. Ohne weitere Erklärungen wies sie ihn an, sich anzuziehen und den Apotheker aus dem Bett zu klingeln.

    „Sag ihm, es ist ein Notfall. Wir brauchen ein Babyfläschchen und Babynahrung, das Kind ist neugeboren, und die Mutter hat keine Milch. Nun lauf schon – oder willst du, dass deine Tochter gleich am Tag nach ihrer Geburt verdurstet."

    Die Vorstellung, auch sein zweites Kind zu verlieren, war zu furchtbar. Wie sehr hatte er doch unter dem Tod seines kleinen Jungen gelitten. Schnell war er angezogen und lief los.

    In dieser Nacht war es bewölkt. Die Gartenstraße lag in totaler Finsternis. Aber Ernst merkte nichts davon. So schnell er konnte, lief er zur Apotheke und drückte die Notfallklingel. Als daraufhin nichts geschah, klingelte er an der über dem Geschäft liegenden Wohnung des Apothekers. Die Erleichterung und die damit einhergehende große Freude über sein Töchterchen waren verflogen. Jetzt kam es darauf an, dass er bekommen würde, was sein Kind brauchte. Mühsam unterdrückte er die Tränen, denn was sollte er tun, wenn der Apotheker nicht öffnen würde?

    Endlich reagierte der Apotheker auf sein Dauerklingeln. Im Bademantel, mit breitgetretenen Pantoffeln an den Füßen und zerzaustem Haar öffnete er die Tür zum Verkaufsraum.

    „Mann, Ernst, wo brennt es denn?"

    „Unser Kind ist da, und Eva kann es nicht stillen."

    „Na, dafür gibt es ja heute Babynahrung, dann brauchst du ja auch ein Fläschchen. Was ist es denn geworden?"

    „Ein Mädchen", stieß Ernst atemlos hervor.

    „Glückwunsch. Warte hier, ich hole die Sachen", der Apotheker merkte sehr wohl, wie aufgeregt der junge Vater war.

    So schnell verhungert auch kein Neugeborenes, beruhige dich mal.

    Aber Ernst beruhigte sich nicht, rasch packte er die Babynahrung und das Fläschchen ein.

    „Glückwunsch auch an den alten Theo. Jetzt hat er ja schon drei Enkeltöchter. Na, das mit dem Stammhalter, das klappt auch noch."

    Das hörte Ernst schon gar nicht mehr, er rannte über die Straße, angetrieben von der Angst, das Baby könnte bereits verdurstet sein. Der Apotheker schrieb auf, was er Ernst gegeben hatte. Der verängstigte Vater hatte vergessen zu bezahlen. Aber Theo kam ja regelmäßig vorbei, der würde die Rechnung schon begleichen, da war er ganz sicher.

    Friede hatte dafür gesorgt, dass der Kohleherd in der Küche nicht ausging. Der Wasserkessel summte schon, als Ernst mit dem Fläschchen kam. Ernst war Bäcker, mit pulvrigen Zutaten kannte er sich aus, und gemeinsam gelang es ihnen, die erste Fläschchennahrung zuzubereiten.

    Friede setzte sich und nahm das Baby auf dem Arm. Sie war es, von der es die erste Nahrung erhielt. Es trank gierig, und Ernst schaute erleichtert und gerührt zu. Draußen war es noch vollkommen dunkel, und diese beiden Menschen saßen gemeinsam in der kleinen Küche und beobachteten, wie das Baby willig sein erstes Milchfläschchen trank. Es war ein eigentümlich intimer Moment für beide. Sie, die sich schon ein Leben lang kannten, aber nie wirklich mochten. Doch diese frühen Morgenstunden führten dazu, dass sie sich soweit miteinander aussöhnten, dass eine zaghafte Zuneigung zwischen ihnen möglich wurde.

    Auf jeden Fall hatte Ernst in der Folge nichts dagegen, dass Friede nach der Geburt noch für ein paar Wochen bei ihnen blieb. Eva brauchte diese Zeit, um ihre Angst um das Kind und vor dem Kind zu überwinden. In dieser Zeit konnte sie das Baby weder stillen noch berühren. Ernst fand das alles sehr schwer verständlich, aber Friede begriff, in welcher Not Eva war.

    Das merkwürdige Kind

    1960 bis 1962

    So, nun war ich also in der Welt. Und dem Drama meiner Geburt hatte ich zu verdanken, dass ich den schönen Namen Johanna erhielt. Mein Vater wollte eine Heidi haben. Aber mal ehrlich, Heidi aus Wanne-Eickel – das geht doch nicht. Nach der ganzen Aufregung der vergangenen Tage und seiner Erleichterung, als klar war, dass Kind und Mutter wohlauf waren, erfüllte er meiner Mutter ihren Wunsch und ließ mich auf dem Namen Johanna ins Familienbuch eintragen. Johanna Sommer – dass ist doch wirklich ein schöner Name. Damit ließ es sich doch gut leben, auch wenn es noch ein paar Jahre dauern sollte, bis ich aktiv mein Leben gestalten konnte.

    Drei Monate nach meiner Geburt ging Eva wieder zur Arbeit ins Blumenhaus. Es war mittlerweile Juni geworden, und in den Treibhäusern und auf dem Freiland gab es viel für sie zu tun. Die hundert Dahlienknollen mussten ausgepflanzt werden und die Frühbeete, in denen noch die abgeernteten Zwiebeln der Tulpen und Narzissen standen, mussten mit den Stecklingen der Sommerblumen besetzt werden.

    Mama liebte ihren Beruf. Sie war Gärtnerin geworden, weil ihr Vater nach dem Krieg das Blumenhaus aufgebaut hatte. Theo war Bergmann, aber sein Traumberuf war immer der eines Gärtners geblieben. Als sich die Gelegenheit ergab, seinen Traum zu verwirklichen, gründete er das Blumenhaus. Seine älteste Tochter schickte er zur Gartenbauschule und die Zweitgeborene Ulla machte eine Ausbildung zur Floristin. Der so viel jüngere Sohn Toni sollte ebenfalls Gärtner werden und so, wie Theo nun mal die Welt sah, irgendwann den Betrieb übernehmen.

    Das Blumenhaus, das als kleiner Familienbetrieb begonnen hatte, war zu einem ansehnlichen Geschäft mit vielen Mitarbeiterinnen gewachsen. Eva war die Chefin in den Gewächshäusern, dem Freiland und für die Arbeit auf dem nahegelegenen Friedhof zuständig. Ulla führte das Blumengeschäft.

    „So, mein kleiner Schatz, heute ist ein großer Tag für uns. Ab heute wird Mama wieder zur Arbeit gehen, und du kommst in Omas Küche."

    Eva hob mich aus dem Weidenkorb und wickelte mich fest in eine warme Decke. Ich lächelte ihr zu und bekam von meiner bezauberten Mutter einen zärtlichen Kuss auf die rosige Wange.

    „Weißt du, mein kleiner Schatz, deine Mutter ist eine Gärtnerin, und ich kann meine Pflanzen nicht länger alleine lassen. In Omas Küche sind ja auch schon die Zwillinge, Simone und Silke, dort wird es dir gefallen. Und ihre Mama Ulla ist auch ganz lieb. Ulla ist nämlich meine Schwester."

    Was rede ich da nur, dachte Eva, als sie die kurze Strecke die Straße lang zum Blumenhaus fuhr. Ulla arbeitet ja auch längst wieder, und ihre Zwillinge entwickeln sich doch gut. Ich würde einfach nicht froh, wenn ich nur Mutter sein dürfte. All das Gerede um Einzelkinder und arbeitende Mütter soll uns doch nur ein schlechtes Gewissen machen. Ernst’ Oma mit ihren dreizehn Kindern musste doch auch arbeiten, sonst wären die Kinder doch gar nicht satt geworden. Und jetzt heißt es auf einmal, wir seien Rabenmütter, wenn wir arbeiten wollen. Wir sollen zuhause bleiben und uns an der Hausarbeit und unseren Kindern erfreuen. Will ich aber nicht, ich liebe meinen Beruf. Und außerdem werde ich im Blumenhaus gebraucht.

    Die Straße war nicht asphaltiert, und der Kinderwagen rumpelte über den staubigen und steinigen Untergrund. Mir schien das nichts auszumachen, und als wir unter den großen Birken langfuhren, die das Grundstück des Blumenhauses zur Straße begrenzten, riss ich die Augen weit auf und schaute staunend in die großen, zartgrünen Kronen der Bäume.

    „Ja, diese Bäume sind schön. Finde ich auch, mein Kleines. Die hat mein Opa als ganz junger Mann gepflanzt. Wenn du groß bist, wirst du darunter spielen können, das habe ich auch schon als Kind getan."

    Wir überquerten den Hof und betraten den Arbeitsraum. Der Geruch von den vielen Blüten und Vasen mit Blumenwasser umfing mich. Das sollte der Geruch werden, der für mich auf immer mit dem Begriff Zuhause verbunden sein würde.

    Doch jetzt erst einmal wurde ich

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1