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Liebe ... und was noch?
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eBook438 Seiten6 Stunden

Liebe ... und was noch?

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Über dieses E-Book

Reimund und Lisa leben mit ihren zwei Kindern auf einer Wolke des Glücks, bis sie eines Tages Personen begegnen, auf deren Bekanntschaft sie liebend gern verzichtet hätten.
Eine Geschichte gepaart mit Witz, Leidenschaft und Spannung, die deutlich macht, wie schnell doch Liebe und Hass sich einander ersetzen können.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum21. Juli 2015
ISBN9783732352647
Liebe ... und was noch?

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    Buchvorschau

    Liebe ... und was noch? - K. B. Schmittdhausen

    Lisa, Reimund und ihre Zwillinge

    Reimund geht gemächlichen Schrittes auf das Zimmer in der Kita zu, in dem seine Zwillinge Mark und Laura von morgens sieben Uhr dreißig bis zwölf Uhr mittags betreut werden. Seine Zwillinge sahen ihn sofort, als er um elf Uhr dreißig die Tür zu ihrer Gruppe öffnete.

    »Hallo Frau Kistea«, begrüßte Reimund zuerst Marianne, die Betreuerin der Gruppe II, wie sie intern genannt wird, bevor er sich seinen Kindern zuwandte.

    »Hallo Herr Kirten, Sie sind heute ja schon sehr früh hier«.

    »Das stimmt, ich hatte noch etwas in der Stadt zu erledigen und war wider Erwarten schnell fertig. Ich wollte mich aber nicht zwanghaft bis zwölf Uhr in der Stadt aufhalten.«

    »Das sehe ich ein und die Kinder freuen sich bestimmt.«

    »Hallo Papa, da bist du ja«, rief jetzt Laura, während sie auf Reimund zulief und ihn umarmte.

    »Hallo Laura, habt ihr etwa schon auf mich gewartet? Ich bin doch eigentlich ziemlich früh hier.«

    »Ja Papa, heute war es nicht so schön. Der Fabian hat mich dauernd geärgert.«

    »Oh, das wundert mich aber! Warum hat der Fabian dich denn geärgert?«

    »Der wollte mir nicht die >Baby Born Puppe< geben.«

    »Nein, das gibt es doch nicht! Was will denn der Junge mit der Puppe? Kann der Fabian nicht mit Autos spielen?«

    In diesem Moment kam Mark zu seinem Papa gelaufen. »Hallo Papa, fahren wir jetzt nach Hause?«

    »Ja Mark, das machen wir«, erwiderte Reimund, umarmte zur Begrüßung auch seinen Sohn und wandte sich dann aber noch einmal seiner Tochter zu.

    »Laura mein Schätzchen, nicht traurig sein! Morgen kannst du bestimmt wieder mit der Puppe spielen. Vielleicht sollte ich einmal Marianne fragen, warum ihr in dieser Gruppe nur eine Puppe habt?«

    Die Unterhaltung zwischen Laura und ihrem Vater muss Marianne mitbekommen haben, denn sie reagierte auf Reimunds Äußerung. Na gut, das war jetzt auch nicht unmöglich, da sie nur drei Meter von den beiden entfernt stand.

    »Herr Kirten, selbstverständlich haben wir mehrere Puppen, aber leider nur eine >Baby Born<. Fabian spielt normalerweise nicht mit Puppen, er wollte Laura bestimmt nur ärgern. Ich hatte den Streit jedoch nicht mitbekommen und Laura hat mir auch nichts gesagt. Morgen kann sie wieder mit der Puppe spielen.«

    »Na, dann ist ja alles geklärt. Bist du nun zufrieden Laura?«

    »Ja Papa. Fahren wir jetzt nach Hause?«

    »Ja, das machen wir, dann kommt!«

    »Tschüss«, rief Reimund noch Marianne zu und nahm seine beiden Kinder an die Hand.

    »Tschüss Herr Kirten, tschüss Kinder, bis morgen«, verabschiedete sich auch Marianne, bevor Reimund mit den Kindern aus dem Zimmer gegangen war.

    »Tschüss Marianne«, riefen beide Kinder, während sie schon den Flur entlang liefen, nachdem Reimund sie mal kurzzeitig losgelassen hatte.

    »Bleibt bitte an der Eingangstür stehen!« Reimund wollte nicht, dass sie allein zur Straße laufen. An der Eingangstür, hier warteten tatsächlich seine beiden Wirbelwinde, nahm er sie wieder an die Hand und ging mit ihnen zu seinem Auto.

    Zwanzig Minuten später standen sie vor ihrem Haus in Haltern.

    »Papa, können wir noch vor dem Essen im Sandkasten spielen?«

    »Ja Mark, aber nur eine viertel Stunde, schließlich essen wir gleich zu Mittag. Die Mama kommt heute etwas früher.«

    »Spielst du noch mit uns im Sandkasten Papa?«

    »Heute Nachmittag Laura, jetzt muss ich erst den Tisch decken und das Essen vorbereiten, die Mama kommt doch gleich. Ihr müsst noch ein bisschen allein spielen.«

    »Ja gut«, klang es doch etwas gequält aus Lauras Mund.

    Es dauerte keine viertel Stunde und dann stand plötzlich Lisa im Wohnzimmer. Reimund war so intensiv beschäftigt, dass er sie nicht sofort bemerkte.

    »Hallo mein Süßer«, begrüßte Lisa Reimund und umarmte ihn.

    »Hallo mein Schatz, du konntest ja doch eher Feierabend machen. Das ist aber schön.«

    »Ja, darüber freue ich mich auch. Allerdings nicht nur deshalb, weil ich jetzt wieder bei euch bin. Ich habe heute Nacht, die durch unser Schmusen so schon ziemlich kurz war, auch sehr schlecht geschlafen. Ich möchte mich gleich nach dem Essen mit den Kindern hinlegen und eine Stunde schlafen, natürlich in meinem Bett.«

    »Mach das. Wir können auch sofort essen, ich habe schon alles vorbereitet.«

    »Das ist schön, danke. Wo sind denn die Kinder?«

    »Die spielen im Sandkasten.«

    »Hallo meine Süßen«, begrüßte Lisa ihre Zwillinge, nachdem sie an dem Sandkasten angelangt war. »Kommt jetzt bitte herein, wir wollen essen.«

    »Ja Mama, ich habe einen Bärenhunger.«

    »Natürlich Mark, das hast du bestimmt. Manchmal glaube ich auch, du bist ein Bär, was du so alles verputzt.« Daraufhin musste Lisa laut lachen und schaute ihren Sohn liebevoll an.

    Aber Mark reagierte auf Lisas lustigen Einwand schon nicht mehr, weil er mit Laura sofort ein Wettrennen veranstaltete, wer als Erster am Tisch sitzt. Das machten sie bei nahezu jeder Gelegenheit.

    »Ich habe gewonnen«, ruft Laura sofort, nachdem sie wider Erwarten als Erste am Tisch saß. Mark war noch dabei, seinen Stuhl in die richtige Position zu bringen.

    »Stopp Kinder, bitte erst einmal die Hände waschen!«

    Kurze Zeit später saßen alle zusammen am Mittagstisch. Nach dem Essen wurden die Kinder zum Mittagsschlaf ins Bett gebracht. Sehr zum Leidwesen der Kinder, aber Lisa bestand darauf.

    Reimund setzte eine Kanne Kaffee auf und legte sich danach entspannt auf der Terrasse in einen Liegestuhl. Er wollte in der Zeit, während die anderen schliefen, aber nicht arbeiten, sondern lieber noch etwas über seinen momentanen Zustand nachdenken. Das machte er hin und wieder.

    Er war mit sich und der Welt zufrieden und lebte in einer Oase des Glückes, wie Lisa sich oft auszudrücken pflegte. Er liebte Lisa und die Kinder wahnsinnig, was er immer wieder betonte. Er war natürlich auch froh, dass die Liebe nicht einseitig war, sondern von Lisa erwidert wurde.

    Lisa und Reimund hatten sich vor fünf Jahren kennengelernt, es war sofort die große Liebe. Lisa tauchte plötzlich während einer Lesung auf, die er in einer Buchhandlung in Essen hielt. Sie machte dermaßen Lärm, bis sie aus seiner Sicht endlich auf einem der wenigen freien Stühle saß, sodass er die Lesung kurz unterbrechen musste.

    Nach der Lesung kam sie zu Reimund und entschuldigte sich für die Unterbrechung. Reimund nahm ihre Entschuldigung sofort an und so sind sie ins Gespräch gekommen.

    Lisa war damals noch bei einer großen Firma im sozialen Bereich tätig und Reimund arbeitete schon längere Zeit als Schriftsteller.

    Er musste aber zugeben, dass Lisa ihm auch ohne die von ihr verursachte Unruhe aufgefallen wäre. Sie hatte eine tolle Figur, dazu ein wunderhübsches Gesicht mit großen, dunklen Augen. Ihre wunderschönen langen, schwarzen Haare rundeten ihr – für ihn traumhaftes – Erscheinungsbild ab. Er hätte auch ohne ihre Aktion nicht an ihr vorbeischauen können, sie entsprach genau seinen Vorstellungen.

    Während des Gespräches lud er sie für den nächsten Tag auf einen Kaffee ein und sie folgte der Einladung. Es blieb jedoch nicht dabei und so waren sie drei Wochen später ein Paar. Ein halbes Jahr später wurde Lisa schwanger und weitere neun Monate später, welch ein Zufall, kam der Nachwuchs.

    Der Nachwuchs kam dann gleich doppelt, ein Mädchen und ein Junge. Die Namen für die beiden, Mark und Laura, suchte Lisa aus, aber auch Reimund gefielen sie. In der Zwischenzeit hatte Reimund ein Haus in Haltern gekauft und später haben sie noch im kleinen Kreis geheiratet. Da sie wussten, dass sie Zwillinge bekommen würden, konnten sie das Haus dementsprechend auswählen und passend für einen Vierpersonenhaushalt einrichten. Sie fühlten sich alle wohl in dem Haus und das trug bestimmt zusätzlich zu seinem Wohlbefinden bei.

    Nachdem Reimund langsam seinen Kaffee ausgetrunken hatte, schlief er irgendwann ein. Er wurde erst wach, als die Kinder mit lautem »Hallo« auf die Terrasse gestürmt kamen, kurz hinter ihnen war auch Lisa. Die Kinder liefen sofort weiter zum Sandkasten, der nur drei Meter unterhalb der Terrasse angelegt war. Lisa folgte ihnen aber nicht direkt, sie ging stattdessen erst einmal zu Reimund.

    »Ach nee, der Herr war auch müde«, und dann beugte sie sich zu Reimund hinunter und küsste ihn.

    »Doch, ein klein wenig.«

    »Ich muss ja hier nicht nur meine Arbeit am Computer bewerkstelligen. Nein, ich muss auch sonst alles machen.«

    »Wie bitte? Spinnst du jetzt vollkommen? Du machst doch außer Schreiben nichts anderes.«

    »Schatz, jetzt pass doch mal auf! Ich ernähre uns doch de facto alle mit meinem Schreiben, das ja nicht so unwichtig sein dürfte. Was würde wohl Mark sagen, wenn es nichts mehr zu Essen geben würde?«

    »Papa, wieso gibt es nichts mehr zu essen? Das geht aber nicht, dann verhungere ich doch.«

    »Mark, mein Schätzchen, deshalb arbeite ich ja, damit du nicht verhungerst. Aber ich muss hier noch etwas mit deiner Mama klären, spiel noch eine Weile mit Laura im Sandkasten.«

    »Aber nicht so lange, ihr müsst auch in den Sandkasten kommen.«

    »Ja Mark, wir sind gleich da, dein Papa wird sich jetzt etwas beeilen oder nicht Reimund?«

    »Ja, ich beeile mich, aber ich bin noch nicht ganz fertig. Ich habe noch nicht ansatzweise aufgezählt, was ich hier alles zu tun habe. Also, weiterhin muss ich oft die Kinder aus der Kita abholen, dazu noch ein paar Stunden arbeiten, zudem koche ich das Essen, muss den Müll rausbringen, spiele mit den Kindern, darf den Rasen mähen, dich verwöhnen und was sonst noch alles. Du gehst doch nur ein bisschen dich selbst verwirklichen, wie du immer sagst, sozusagen zum Spaß ein bisschen arbeiten. Das heißt, du verdienst kein Geld und lungerst ansonsten den ganzen Tag nur herum.«

    »Sag mal, drehst du jetzt völlig durch? Ist dir der Schlaf nicht bekommen oder hast du das alles, was du jetzt von dir gibst, nur geträumt? Ich fasse es nicht, also gleich werde ich aber richtig sauer!«

    Jetzt stand Reimund mit ernstem Gesicht auf und schaute Lisa zunächst vorwurfsvoll an. Aber dann konnte er sich nicht mehr halten vor Lachen.

    »Liebling, komm in meine Arme, ich wollte dich doch nur ein bisschen ärgern, manchmal muss ich das einfach.«

    »Ach, du Blödmann!«, und dann legte Lisa ihre Arme um Reimund und nun küssten sie sich ausgiebig und wollten gar nicht mehr aufhören.

    Jetzt wurden aber die Kinder unruhig.

    »Mama und Papa, wann kommt ihr denn in den Sandkasten? Dauert das jetzt wieder eine Stunde?«

    »Mark, wir kommen sofort, spiel ruhig noch ein bisschen mit Laura.« Auf die Bemerkung >wieder eine Stunde< wollte Lisa bewusst nicht eingehen.

    »Schatz, eine Stunde wäre doch jetzt hervorragend.«

    »Nein Süßer, da kann ich dir ausnahmsweise nicht zustimmen. In einer viertel Stunde kommen meine Eltern und wir haben den Kaffeetisch noch nicht vorbereitet.«

    »Na gut, dann gehe ich jetzt Kaffee kochen und decke den Tisch, spiel du ruhig in der Zeit mit den Kindern.«

    »Schatz, ich will mal hoffen, das machst du nicht deswegen, damit du hinterher wieder behaupten kannst, dass du hier alle Arbeiten übernimmst?«

    »Keine Angst Liebling, etwas lass ich für dich noch übrig«, und dann ging Reimund feixend in die Küche.

    Lisa sagte nichts mehr, lächelte ihm aber noch hinterher und begab sich zu den Kindern in den Sandkasten. Hier wurde sie schon sehnsüchtig erwartet. Während Lisa mit den Kleinen im Sandkasten spielte, Reimund hantierte zu dieser Zeit noch in der Küche, riskierte sie hin und wieder einen Blick zum Gartentor. Dort müssten jeden Moment ihre Eltern hereinkommen, denn sie sind schon spät dran.

    Plötzlich kamen auch Lisas Eltern, Hubert und Sonja, unbemerkt durch das Gartentor. Auf dem Weg zur Terrasse winkten sie schon von Weitem den Kindern zu.

    Die Kinder hatten sie sofort gesehen und liefen mit lautem Geschrei auf die Großeltern zu.

    »Hallo Oma, hallo Opa«, kam es da fast wie aus einem Munde.

    »Hallo meine beiden Lieblinge«, begrüßte zuerst Oma die Zwillinge und herzte sie inständig, direkt danach aber auch Opa. Auch Lisa, die lächelnd auf ihre Eltern zugegangen war, wurde von beiden umarmt.

    »Schön, dass ihr noch Zeit gefunden habt vorbeizukommen. Ich hatte schon befürchtet, das wird heute nichts mehr.«

    »Doch, allerdings nur zum Kaffeetrinken. Wir konnten den Termin mit meiner Freundin leider nicht mehr verschieben. Aber vielleicht kommt ihr am nächsten Wochenende zu uns? Das wäre sehr schön, dann haben wir auch wieder mehr Zeit. Ihr könntet doch schon bei uns Mittagessen oder was meint ihr?«

    Sonja sprach damit außer Lisa natürlich auch Reimund an, der inzwischen auf die Terrasse gekommen war und erst einmal Lisas Eltern begrüßte.

    »Einverstanden, das können wir machen«, antwortete Reimund sofort, bevor Lisa reagieren konnte.

    »Natürlich nur, wenn meine Frau Zeit hat«, und dann nahm Reimund seine Frau schon mal vorsorglich in den Arm.

    »Aber eigentlich hat Lisa immer Zeit, sie hat ja nichts zu tun.«

    »Hey, hörst du jetzt auf!« Etwas ärgerlich schaute Lisa nun zu Reimund.

    »Reimund hat heute seinen Ärgertag, da müsst ihr euch nichts bei denken.« Während sie das zu ihren Eltern sagte, konnte sie aber schon wieder lächeln.

    »Der Papa ist ein Ärgerbolzen«, gab da auch Mark aus dem Sandkasten noch einen Kommentar.

    »Ach, euer Papa ist ein Ärgerbolzen?«, mischte sich da Hubert vergnüglich in die Diskussion ein, »das hätte ich aber nicht gedacht.«

    »Jetzt kommt, setzen wir uns«, forderte Lisa alle auf, sich zu dem vorbereiteten Kaffeetisch zu begeben.

    »Den hat heute ausnahmsweise einmal Reimund gedeckt«, ergänzte sie noch und sah dabei ihren Mann belustigend an.

    »Du«, musste da Reimund noch lächelnd seine Frau tadeln, denn er wusste ja, was sie damit aussagen wollte. Er sagte aber nichts mehr dazu und dann setzten sich alle an den Tisch. Außer Mark, der schaltete am schnellsten und saß natürlich schon längst auf seinem Platz.

    »Mark, mein Kleiner, geh bitte erst einmal deine Hände waschen! Laura, du bitte auch. Ihr habt gerade noch im Sandkasten gespielt.«

    Ein paar Minuten später saßen alle am Tisch und aßen den herrlich schmeckenden Kuchen. Natürlich hatte den wieder die Oma gebacken. Sie unterhielten sich angeregt und so ging die Zeit sehr schnell vorbei.

    Nicht nur Lisa und ihre Eltern, auch Reimund und Lisas Eltern hatten ein herzliches Verhältnis zueinander und so herrschte eine angenehme Atmosphäre bei den Gesprächen.

    Die Kinder waren allerdings nach einer viertel Stunde wieder in ihren Sandkasten gegangen, am Tisch wurde es ihnen doch zu langweilig.

    Lisas Eltern hatten heute nur eine Stunde Zeit. Die war auch sehr schnell vorbei und so drängte Sonja dann Hubert, dass sie jetzt fahren müssten. Sie gingen zwar nicht gerne, denn es gefiel ihnen bei Lisa und Reimund ausgesprochen gut, aber Sonja war nun mal mit ihrer Freundin verabredet.

    Sonja und Hubert hatten sich gerade verabschiedet, da meldeten die Zwillinge wieder ihre Ansprüche an.

    »Papa, Mama, kommt ihr denn jetzt zu uns in den Sandkasten?«

    »Ja ihr Süßen, das machen wir jetzt. Der Ärgerbolzen und ich kommen jetzt zu euch in den Sandkasten.«

    Reimund lächelte Lisa aber nur an, umarmte sie kurz, gab ihr noch einen Kuss und dann gingen sie zu den Kindern in den Sandkasten. Dort spielten sie zusammen bis achtzehn Uhr. Während Reimund danach das Abendessen zubereitete, ging Lisa mit den Kindern ins Bad.

    Nach dem Abendessen, es war mittlerweile neunzehn Uhr, wurde Lisa auf einmal unruhig.

    »Kommt Kinder, ab ins Bad! Ihr müsst gleich schlafen.«

    »Aber Mama, gibt es keine Geschichten mehr?«

    »Natürlich Mark, jeder darf sich noch eine Geschichte aussuchen. Eine Geschichte liest der Papa und eine lese ich vor, aber nach dem Zähneputzen.«

    »Na gut. Komm Laura, wer als Erster im Bad ist.«

    Lisa fing sofort mit dem Vorlesen an, als die beiden endlich in ihren Betten lagen. Sie las zunächst die Geschichte vor, die Laura ausgesucht hatte und danach musste noch Reimund die Geschichte vorlesen, die wiederum Mark hören wollte. Nachdem Reimund fünf Minuten vorgelesen hatte, waren die beiden Kleinen schon eingeschlafen.

    »Liebling, hast du noch Lust auf der Terrasse ein Glas Wein mit mir zu trinken?«

    »Ja mein Schatz, das können wir machen. Es ist noch früh am Abend und dazu haben wir herrliches Wetter. Lass es uns ruhig auf der Terrasse an der frischen Luft genießen.«

    Keine zehn Minuten später saßen beide auf der Terrasse und tranken genüsslich ihren Wein.

    »Mein süßer Schatz«, unterbrach Lisa nach einer Weile ihr Schmusen, »weißt du eigentlich, was wir nächste Woche Dienstag für einen Tag haben?«

    »Ja mein Liebling, Dienstag, wenn ich mich nicht irre«, und dabei versuchte nun Reimund besonders lässig auszusehen, was er aber nicht ganz schaffte.

    »Pass jetzt aber auf was du sagst! Ärgere mich nicht!«

    »Natürlich weiß ich, was wir nächste Woche Dienstag für einen Tag haben«, versuchte er Lisa gleich wieder milde zu stimmen.

    »Dienstag vor fünf Jahren haben wir uns das erste Mal gesehen, bei einer Lesung in Essen.«

    »Da hast du noch einmal Glück gehabt. Du hast in diesem Augenblick den Abend gerettet.«

    »Wieso denn, das verstehe ich aber nicht? Das muss mir doch erst nächste Woche Dienstag einfallen, vorher ist es doch nicht so wichtig.«

    »Aber mal etwas anderes, so im Rückblick auf die fünf Jahre. Was meinst du denn Liebling, hast du es bisher schon einmal bereut, dass du dich mit mir eingelassen hast?«

    »Nein mein Schatz, das war bisher einfach traumhaft, von den wenigen kleinen Streitigkeiten mal abgesehen. Ich bin immer noch glücklich mit dir und natürlich mit unseren Kindern. Und was ist mit dir, bist du auch glücklich?«

    »Das bin ich und ich hoffe, dass sich das so schnell nicht ändert.«

    »Was soll das denn heißen, >nicht so schnell

    »Natürlich will ich das. Komm Schatz, ich möchte dich ganz nah bei mir haben, küss mich!«

    »Aber Schatz, wir befinden uns im Freien.«

    »Ich weiß, aber auf die Terrasse kann auf keinen Fall jemand schauen und selbst in unserem Garten könnte uns hier aufgrund der hohen Sträucher und Bäume ringsherum niemand sehen.«

    Reimund wartete nicht auf einen weiteren Einwand von Lisa und fing an sie zu küssen und zu streicheln. Am Anfang sträubte sie sich doch noch ein wenig, aber je intensiver seine Streicheleinheiten wurden und je zärtlicher er währenddessen war, umso weniger konnte sie sich dem entgegenstellen. Irgendwann erwiderte sie seine Streicheleinheiten und wurde immer zärtlicher. Später liebten sie sich auf der Terrasse und lagen danach noch eine ganze Weile zusammen in einem Liegestuhl.

    »Schatz, in meinen Armen zergehst du wie Butter und kannst nur noch genießen oder?«

    »Ja Liebling, genau so ist es. Obwohl ich langsam wieder unruhig werde.«

    »Gut mein Schatz, ich glaube zu wissen, was du mir sagen willst. Wir ziehen uns jetzt wieder an und trinken noch gemütlich unseren Wein aus.«

    »Ja mein Schatz, das ist eine gute Idee.«

    Sie lagen noch bis weit nach Mitternacht zusammen und genossen ihre Gemeinsamkeit und den Wein und schliefen anschließend auf der Terrasse eng aneinandergekuschelt ein.

    Die Intrige

    Seit einiger Zeit arbeitet in der Kita eine neue Betreuerin. Reimund schätzte ihr Alter auf ungefähr vierzig Jahre. Sie ist sehr hübsch und hat auch eine ausgesprochen schöne und frauliche Figur, was Reimund schon auffiel. Nicht, dass Reimund sie in näheren Augenschein genommen oder gar besonderes Interesse an ihr gezeigt hätte, aber er konnte sie gar nicht übersehen, weil sie ihm ständig über den Weg lief.

    Am Anfang fiel Reimund das nicht besonders auf. Nein, erst viel später wurde es ihm im Nachhinein bewusst. Das konnte in der Vielzahl, in der die Begegnungen stattfanden, nicht immer zufällig gewesen sein.

    Während sie zuerst nur hin und wieder gezielt in der Gruppe auftauchte, in der sich auch die Zwillinge aufhielten, sei es, um eine Betreuerin der Gruppe etwas zu fragen, so änderte sich das aber nach zwei Wochen grundlegend. Plötzlich war sie auch in der Gruppe beschäftigt, in der die Zwillinge Mark und Laura integriert waren, und hatte nun die Möglichkeit, einen intensiveren Kontakt zu Reimund aufzubauen.

    Sie machte das sehr geschickt und hatte immer wieder etwas Positives über Mark und Laura zu berichten. Sie fand auch sehr schnell heraus, dass Reimund dafür doch sehr empfänglich ist.

    Eines Mittags kommt Reimund zur Kita, er wollte seine Zwillinge abholen, da kommt ihm plötzlich diese besagte Betreuerin – mittlerweile weiß er auch, dass sie Gudrun heißt – entgegen und empfängt ihn schon an der Eingangstür, indem sie ihn sofort umarmt. Und zwar dermaßen plötzlich, sodass er die Umarmung weder an irgendwelchen Reaktionen noch an ihren Äußerungen hätte vorhersehen können. Völlig überrascht, aber auch erschrocken, starrte Reimund Gudrun an.

    »Hallo Herr Kirten, ich bin so froh, dass Sie jetzt kommen. Laura ist ganz aufgelöst und hat auch eine halbe Stunde geweint. Ich habe versucht sie zu beruhigen, aber ich habe es nicht geschafft.«

    Nachdem Reimund sich wieder gefasst hatte, obwohl er bis jetzt noch nicht verstand, warum Gudrun ihm da so um den Hals gefallen war, konnte er völlig ruhig reagieren.

    Er stellte aber fest, dass sie schon sehr attraktiv war. Gleichzeitig war es für ihn aber sehr befremdend. Er war sich nicht schlüssig, was der Grund für diese herzliche, vielleicht sogar ängstliche, aber auf jeden Fall für seinen Geschmack doch etwas zu intime Umarmung gewesen sein könnte. Er wollte sich mit diesem Vorgang aber nicht länger beschäftigen und sprach auch Gudrun nicht mehr darauf an.

    »Ja, dann lassen Sie uns doch mal zu den Kindern gehen. Was war denn vorgefallen, dass Laura so lange geweint hat. Normalerweise ist sie nicht so empfindlich, sie kann schon einiges vertragen.«

    »Ja, gehen wir, die Kinder können uns das bestimmt erklären. Übrigens, sagen Sie doch Gudrun zu mir, alle Eltern nennen uns beim Vornamen.«

    »Ja gerne Gudrun, ich heiße übrigens Reimund.«

    Obwohl Reimund sich nicht wirklich sicher war, ob das so stimmte, ihm war dieses auf jeden Fall noch nicht aufgefallen, war er dann doch mit dem Duzen einverstanden, wobei er aber anfangs noch unsicher wirkte.

    Als sie in das Zimmer kamen, in dem sich die Gruppe mit den Zwillingen aufhielt, fiel Reimund aber nichts Besonderes auf. Seine Zwillinge spielten eifrig und Laura machte auf ihn auch nicht den Eindruck, dass sie geweint hat.

    Als Laura Reimund kommen sah, kam sie sofort auf ihn zugelaufen und umarmte ihn.

    »Papa, guck mal, ich habe etwas Schönes gemacht!«, und zeigte dann ihrem Vater, was sie mit Bauklötzen gebaut hatte.

    »Toll mein Schatz, das ist ein schönes Haus. Sag mal, hast du vorhin geweint?«

    »Ja, der Mark hatte mein Haus kaputtgemacht, da habe ich geweint.«

    »Aber das geht ja gar nicht, da muss ich mal mit deinem Bruder ein ernsthaftes Wort reden.« Reimund streichelte Laura zärtlich über ihr Haar und musste aber doch lächeln.

    »Ja, haue ihm mal feste auf den Popo!«

    »Aber Schätzchen, wir hauen doch nicht. Wir reden mal mit ihm.«

    Jetzt bemerkte auch Mark, dass sein Papa schon da war. Mark spielte bisher intensiv mit einem anderen Jungen in seinem Alter, sodass er seinen Vater nicht sofort bemerkt hatte. Genauer gesagt, sie spielten mit kleinen Autos. Aber was heißt hier spielen? Genau genommen versuchten sie nur, sich gegenseitig ihre Spielzeugautos zu demolieren. Anders konnte man sich da auch nicht ausdrücken, denn das war zweifelsohne die Folge ihrer Aktion.

    Mark war schon manchmal einer von der etwas gröberen Sorte. Da kam Reimund kurz der Gedanke, dass er das doch nur von der Mama haben kann. Gut, dass er es nicht ausgesprochen hatte und noch besser war, dass Lisa seine Gedanken nicht erfahren wird.

    Während er mit den Kindern zum Auto ging, nachdem sie sich noch von Gudrun und einer weiteren Betreuerin, die ebenfalls in dem Zimmer verweilte, verabschiedet hatten, musste er doch noch einmal kurz über das Verhalten von Gudrun nachdenken. Na ja, vielleicht hatte sie etwas übertrieben, was Laura betraf.

    Zudem beschäftigte ihn noch kurzzeitig Gudruns Umarmung. Was diese aber tatsächlich zu bedeuten hatte, das sollte Reimund zu seinem Leidwesen erst viel später erfahren.

    Zu Hause angekommen liefen die Kinder sofort zu ihrer Mama, nachdem Reimund sie von ihren Kindersitzen losgeschnallt hatte. Lisa stand schon vor der Haustür und wartete.

    »Mama, wir haben heute im Kindergarten schön gespielt.«

    »Das freut mich aber Laura, dass es euch da mittlerweile so gut gefällt.«

    »Nur der Mark war böse, der hat mein Haus kaputtgemacht.«

    »Wirklich? Das finde ich aber gar nicht nett. Hat er sich denn schon bei dir entschuldigt?«

    »Nein Mama, das hat er nicht. Papa hat auch gesagt, das geht aber gar nicht.«

    »Du blöde Petze du.«

    »Na, Mark, jetzt musst du dich schon zweimal entschuldigen. Laura ist doch nicht blöd und außerdem sagt man so etwas nicht.« Nun zeigte sich Lisa schon etwas energischer.

    »Nein, aber sie petzt und das ist blöd«, wollte Mark aber nicht klein beigeben.

    »Nee, dann werde ich grantig, wie du immer sagst.«

    »Das stimmt, das ist nicht schön, aber du darfst auch nicht ihr Haus kaputtmachen. Du möchtest doch auch nicht, dass man dir das zerstört, was du selbst gebaut hast.«

    Jetzt musste sich Reimund in das Gespräch einbringen.

    »Ach so Mark, dann wirst du grantig! Darauf möchte ich jetzt aber gar nicht eingehen, entschuldige dich bei Laura und dann ist wieder alles gut.«

    »Nee, das mach ich nur, wenn Laura sich auch entschuldigt.«

    »Gut, ich entschuldige mich für das Petzen, jetzt bist du aber dran.«

    »Nee, ich will nicht«, blieb Mark jetzt störrisch.

    Nun glaubte Reimund aber, die Diskussion zum Abschluss bringen zu müssen.

    »So, jetzt ist aber Feierabend! Wenn du dich nicht entschuldigst, bekommst du gleich keinen Nachtisch.«

    »Schatz, was redest du da?«

    »Aber Liebling, willst du denn diese Diskussion bis heute Nachmittag führen. Jetzt muss Schluss sein.« Dann wandte sich Reimund wieder an Mark.

    »Ein letztes Mal stelle ich dir die Frage. Entschuldigst du dich oder möchtest du heute keinen Nachtisch?«

    »Das ist gemein, ich habe solch einen großen Hunger auf Eis. Na gut Laura, ich entschuldige mich. Jetzt will ich aber den Nachtisch Mama.«

    »Natürlich mein Süßer, du hast dich doch entschuldigt.« Nun gingen alle ins Haus und setzten sich nach dem Händewaschen an den gedeckten Mittagstisch.

    Nach dem Mittagessen brachte Lisa die Zwillinge ins Bett und dann hatten die Eltern ein paar Minuten Zeit für sich. Reimund setzte sich auch sofort auf die Couch und wartete augenscheinlich auf Lisa.

    »Schatz, ich sehe deinen erwartungsvollen Blick, aber schmusen können wir noch heute Abend. Ich bin von dem anstrengenden Morgen total geschafft. Dazu habe ich heute Nacht auch nicht gut geschlafen. Du bist mir doch nicht böse, wenn ich jetzt ein bisschen schlafen möchte.«

    »Nein, ich habe kein Problem damit, dass meine drei Kinder jetzt ihren Mittagsschlaf halten müssen«, äußerte sich Reimund lächelnd und nahm noch einmal Lisa in den Arm und küsste sie ausgiebig. Das konnte er jetzt auch, da sich Lisa doch noch zu ihm auf die Couch gesetzt hatte. Dann wollte sie aber ihren Mittagsschlaf halten.

    »Gut mein Schatz, ich werde jetzt im Garten an meinem Laptop arbeiten.«

    »Schatz, das brauchtest du jetzt nicht extra betonen, ich weiß doch, wie viel du für Gartenarbeit übrig hast«, musste Lisa noch lachend erwähnen. Reimund schaute kurz betont grimmig zu Lisa herüber, aber es war nicht böse gemeint, sondern scherzhaft.

    Aber ein kurzes »Du« musste er doch noch loswerden.

    Es machte ihm aber nichts aus, wenn Lisa denkt und es auch immer wieder sagt, dass er außer seinem Schreiben doch nur die Kinder und sie im Kopf hat. Alles andere würde ihn nicht interessieren, schon gar nicht Garten- oder Hausarbeit. Das musste er zugeben, es stimmte tatsächlich. Außerdem liebte er Lisa dermaßen, dass sie alles zu ihm sagen könnte.

    Während es sich Lisa nun tatsächlich auf der Couch gemütlich machte – ins Bett legen wollte sie sich nicht, da hatte sie doch Angst, dass sie dann zu lange und zu tief schläft – ging Reimund derweil mit seinem Laptop in den Garten.

    Obwohl sich Reimund gerade noch über den Mittagsschlaf seiner Frau belustigt geäußert hatte, schaffte er es nicht einmal eine halbe Stunde zu arbeiten. Er legte schon vorher seinen Laptop aus der Hand und war kurze Zeit später eingeschlafen.

    Reimund bekam auch nicht mit, dass nach einer Stunde die Kinder wach wurden und Lisa auf dem Sofa geweckt hatten. Kurze Zeit später kamen alle drei in den Garten. Plötzlich wurde er von lautem Geschrei geweckt.

    »Papa, aufwachen, wir sind da«, rief Mark direkt neben ihm und schüttelte ihn am Arm.

    Wie von der Tarantel gestochen fuhr Reimund hoch. »Mensch, hast du mich erschreckt, ich war gerade in einem Tiefschlaf.«

    »Ach nee, der Herr ist überhaupt nicht müde. Kannst du mir einmal sagen, warum du jetzt geschlafen hast?« Mit einem ironischen Unterton in der Stimme lächelte Lisa Reimund an.

    »Ja weißt du, das Arbeiten an dem Computer ist einfach so stark ermüdend, da konnte ich nicht anders. Ich wäre aber schon längst wieder wach, wenn ich nicht so einen schönen Traum gehabt hätte.«

    »Ach, und wovon hast du geträumt? Ich hoffe doch wohl von mir oder?«

    »Tut mir leid Schatz, ich habe von einer sehr hübschen Frau geträumt, die mich sagenhaft verwöhnt hat.«

    »Warte mal, ich verwöhne dich gleich!«

    »Ach ehrlich? Darauf freue ich mich schon.«

    »Das glaube ich nicht. Es ist nämlich anders, als du denkst. Gleich setzt es was.«

    »Mama, was setzt es denn beim Papa?«, wollte da Laura wissen.

    Während Reimund jetzt lachen musste, versuchte Lisa aus dieser Zwickmühle wieder halbwegs herauszukommen.

    »Ganz viele Küsse für deinen Papa mein Schatz, wie auch für dich und Mark.«

    »Ganz viele Küsse brauche ich aber nicht, nur ganz wenige«, musste da Mark noch einflechten, sodass Reimund noch einmal herzhaft lachen musste.

    »Ist in Ordnung mein Schatz, bei dir begrenze ich mich dann. Du bekommst nur so viele Küsse, wie du möchtest.«

    Nun wollte sie das Thema aber doch beenden und die Kinder auf eine andere Schiene lenken.

    »Ihr Süßen, was wollt ihr denn jetzt spielen?«

    »Fußball, ich will Fußball spielen.«

    »Nein, Fußball ist blöd, ich möchte lieber im Sandkasten spielen.«

    »Gut«, lenkte nun Lisa ein, »dann spielt Papa mit Mark Fußball und ich spiele mit Laura im Sandkasten. Seid ihr damit einverstanden?«

    Da es keinen Widerspruch gab, ging Lisa mit Laura zum Sandkasten. Reimund eilte indessen zu dem Geräteschuppen, hier waren außer Gartenutensilien auch Spielzeuge für den Garten untergebracht, und holte einen schönen Lederball heraus.

    Damit sie Fußball spielen können, hatte Reimund extra ein Tor im Garten aufgestellt.

    »Willst du ins Tor gehen Mark?«

    »Du gehst ins Tor und ich schieße.«

    »Ach so, und wen spielst du heute?«

    »Ich spiele den Ribery. Ja genau, der ist doch der Beste. Hast du doch gesagt.«

    »Schatz, das stimmt zwar, aber den kannst du nicht spielen, der ist viel zu schnell. Du könntest den Gerd Müller spielen, der hatte ungefähr deine Figur und daher war er auch nicht der Schnellste.«

    »Hörst du jetzt auf den Kleinen zu ärgern, lass das!«, erzürnte sich da Lisa.

    »Ist ja schon gut«, gab Reimund reumütig klein bei.

    »Papa, wo spielt denn der Müller?«

    »Schätzchen, der hat vor fünfundzwanzig Jahren zum letzten Mal gespielt und ist jetzt sechzig Jahre alt.«

    »Bist du blöd Papa? Dann ist der jetzt doch schon alt.«

    »Ja Mark, so alt wie der Opa, aber Gerd Müller war der beste Stürmer der Welt, das wäre doch auch nicht schlecht oder?«

    »Ehrlich? Gut, dann bin ich der Müller. Aber jetzt lass uns anfangen.«

    »Liebling, warum musst du immer den Jungen ärgern?«, beschwerte sich da aber noch einmal Lisa.

    »Aber Schatz, meinst du nicht, dass wir langsam darauf achten müssen, dass Mark nicht so viel zunimmt? Das

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