Der Einklang von Körper und Geist, das Geborgensein in der Heimat: Aspekte des Heimatgefühls
Von Adalbert Rabich
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Über dieses E-Book
Der Autor zeigt auf, wie es um die Welt der Gefühle steht, und beleuchtet insbesondere das Heimatgefühl und dessen Funktionsabhängigkeiten vom allgemeinen Stand kultureller Entwicklung und persönlicher Einflüsse. Die Sehnsucht nach etwas - eben wie z.B. nach der Heimat - ist geradezu typisch für die Menschen, wenn auch verschieden je nach Ursprung des Innenlebens, der Herkunft oder dem jeweiligen Charakter, was zu Kulturdissonanzen führen kann, die friedlich auszugleichen wären. Die historische Realität offenbart jedoch hier oft ein Unvermögen der Beteiligten, dessen Ursachen zu ermitteln wären.
Das Heimatgefühl ist in fast jedem Individuum tief verwurzelt und dokumentiert so die Unterschiede in der Landschaft, in den Gewohnheiten usw. In verschiedenen Gegenden entstehen jetzt noch Heimatvereine, werden Tage der Heimat inszeniert, werden Volksfeste arrangiert. Sogar die Politik widmet sich deren Zielsetzungen, ja artet sogar in Ab- und Aufwertungen der einzelnen aus, zum Schaden von Solidarität und Friedlichkeit. Das, was einst Einbürgerung und Gleichstellung waren, ist derzeit durch "Fremde", Migranten usw. gestört und deshalb wäre alles zu fördern, was ein nachbarschaftliches Verhältnis bessert. Das kann sogar zu gegenseitiger Anerkennung kultureller Werte und von Heimatgefühlen verhelfen; der eine hat eine Heimat, der andere hat sie vielleicht verloren. Und der Verlust von Heimat ist schmerzlich. So lässt sich die Zukunft von Heimat und Heimatgefühl konkretisieren, wobei Nachdenken sehr wichtig ist.
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Rezensionen für Der Einklang von Körper und Geist, das Geborgensein in der Heimat
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Buchvorschau
Der Einklang von Körper und Geist, das Geborgensein in der Heimat - Adalbert Rabich
Abstract
Der Mensch ist seit jeher während seines Lebens vielfältigen Gefahren ausgesetzt und sucht davor Schutz, wozu er die im Laufe der Zeit gesammelten Erfahrungen nutzt, die in seinem Gedächtnis gespeichert sind. Hierzu gehören von klein auf die Erlebnisse aus den und die infolge der Auseinandersetzungen mit der Umwelt entstandenen. Die Herausforderungen sind zu bewältigen, aber nicht immer gelingt das. So wechseln die Gefahren und die Erfahrungen, wobei man sich gern auf seine Geschichte, die Erinnerungen bezieht und vor allem auf das, was in der Zeit des Erwachsenwerdens geschah, was einem Ruhepol mit Stabilität und Vertrauen² in dem oft von Spannung geladenen Jetzt gleichkommt. In Krisen besinnt sich der Mensch der Möglichkeiten des Geborgenseins, darunter der der Heimat.
Das Verlangen nach Schutz ist eines der Motive, was einen Menschen im Innern bewegt, weshalb zunächst die Gefühle als handlungsbestimmende Motive betrachtet werden. Dabei ist bei zahlreichen Menschen dieser Erde das Verlangen nach Wohlbefinden wichtig, wenn Existenzangst im Dasein nicht mehr überwiegt. Das Sicherheitsgefühl kann Voraussetzung sein, wie sie vielleicht ein Staat bieten kann. Die Sehnsucht kann im Heimatgefühl befriedigt werden, aber es ist unbekannt, wie hoch der Anteile in der Menschheit dieses besitzen, auch wenn der Heimatverlust als Gegenstück erwähnt werden muss, der nicht selten zwangsweise herbeigeführt worden ist. Dann kann eine Sprach- oder Kulturbarriere eine Hürde sein, sich am neuen Ort heimisch zu fühlen.
Heimat und Heimatgefühle sind nicht eindeutig bestimmt, im Gegenteil, ihre Unbestimmtheit ist Anlass, darüber nachzudenken und es – je nach Autor – zu interpretieren. Da die Heimat faktisch einen definierten subjektiven Geschichtsort darstellt, kann sie in Anbetracht der Zeit des Dritten Reiches als national vorbelastet angesehen werden, als Gefühlshebel gegen das Internationale oder die Fremdstaatlichkeit, weshalb sie nach Ansicht einiger zu verdammen sei. Dies aber würde dem Heimatbewusstsein nicht gerecht, wie speziell ausgeführt wird. Auch heute noch hat Heimat im Sinne von Volksliedern usw. in der Kultur seine Berechtigung, ja diese ist von Bedeutung, wenn die Heimat in Bedrängnis ist.
Das Heimatgefühl kann zwar als Problem der Politik angenommen werden, weil es die Globalisierung und Nomadisierung unseres Zeitalters stört, aber der Verstand und die Vernunft sprechen gegen die Anti-Propaganda, denn das Staatengefüge unserer Welt weist auch Heimatfeinde auf, wie fanatische Anhänger von gewissen dogmatischen Lehren, wie auch aus der Weltgeschichte abgelesen werden kann. Warum sollte Tradition plötzlich etwas überholtes sein beim Fortschreiten unserer Entwicklung? Hier kann man in unserem Land die Heterogenität der Auffassungen über Heimat, der Anerkennung von Heimatmuseen, ja der Familie als Ort die Stätte von ursprünglicher Heimat erkennen.
Die Heimat als Begriff passe nach Meinung nicht in unsere moderne Gesellschaft, sie sei durch übergeordnete Leitworte der Menschheit zu ersetzen wie Menschenrechte und Würde. Aber ein Recht auf Heimat ist auch ein Menschenrecht und Heimat ein hohes Gut. Der Heimatlose denkt manchmal anders, ja sogar flüchtig und versucht, andersdenkende zu beeinflussen, bisher mit beschränktem Erfolg. Generell sollten wir Bewährtes nicht als nachrangig abwerten, weil es doch eigentlich Basis unseres kulturellen Daseins ist.
² Urvertrauen, https://de.wikipedia.org/wiki/Urvertrauen
Heimat als Ganzheit
Der Mensch ist ein lebendes und gestaltendes Wesen und als solches eine Ganzheit. Er nimmt Heimat nicht in seinen einzelnen Aspekten, sondern als Ganzes und bewusst wahr. Schon Platon sagte: Die Behandlung eines Teils sollte nie versucht werden ohne die Behandlung des Ganzen. Es sollten keine Bemühungen unternommen werden, den Körper ohne die Seele zu kurieren. Lass Dich von niemanden überreden, den Kopf zu heilen, bevor er Dir nicht die Seele zu heilen gegeben hat. Denn das ist heutzutage in der Behandlung des menschlichen Körpers der große Fehler, dass Ärzte als erstes die Seele vom Körper trennen."³ Allerdings hatte der Philosoph noch die Vorstellung, dass Gefühle ein Bestandteil davon seien.⁴ Heute wird die Auffassung vertreten, dass der Mensch eine Einheit von Seele und Körper sei und für einige erst in religiöser Weise mit dem von Gott geschaffenem Geist zur Ganzheit komme.⁵
Vom 17. bis 20. Jahrhundert behandelte man medizinisch Körper und Seele getrennt, dann forschte man in der Psychosomatik weiter. Die wechselseitige Beeinflussung gehört heute zum Alltagswissen. Vielen ist die Wirkung von Depressionen auf den Körper klar oder das Zusammenspiel von Stress mit Rückenschmerzen. Die Gefühle und Gedanken, die im Kopf entstehen, sind abhängig vom Körper.⁶ Eine unbefriedigte Sehnsucht nach der Heimat kann zu Melancholie führen.⁷ Heimweh ist keine Krankheit, jedoch können Begleiterscheinungen schließlich zu einer zu behandelnden Depression ausarten. Das Fehlen des Vertrauten ist meist nur vorübergehend wie bei Kindern, die verschickt worden sind, bei Bewohnern in einem Pflegeheim. Lebten die Heimbewohner früher in einem bekannten sozialen Umfeld, so ist im Heim alles und jeder fremd, man wird beobachtet.⁸
Es ist nicht die große Welt, die man als Heimat empfinden und in Erinnerung behält, sondern der Ausschnitt eines begrenzten geographischen Raumes, den man ganz genau wiedererkennt. Heimat ist dann das Ganze, was man subjektiv erfasst hat, dessen man bewusst geworden ist.⁹ Es ist das Bild eines Beziehungsfeldes mit vielen Einzelheiten, die womöglich in Gestalt und Bedeutung und Gedanken, die man sich über diese Gedanken gemacht hat.¹⁰ Ist es ein begrenzter, ein romantisch idealisierter Teil der Lebensgeschichte eines Individuums? Entsteht so ein Mythos dieser Welt, dem einst im Glauben das Großartigste und Geheimnisvollste zugeschrieben wurde und das verkommt in Kriege, Terrorakten, schlimmsten Errungenschaften unserer menschlichen Technik? Heimat kann der Ausgangspunkt von Lebensphilosophie werden, wenn man es denn will.¹¹
³ Platon, Der Staat, 380 v. Zeitrechnung https://de.wikipedia.org/wiki/Politeia https://de.wikipedia.org/wiki/Platon
⁴ https://www.deutschlandfunk.de/antike-vorstellungen-von-koerper-und-seele-wie-ein.1148.de.html?dram: article_id=353981 In der Antike war Seele in den Körperteilen https://www.seele-und-gesundheit.de/psycho/gefuehle.html seelische Gefühle sind unmittelbare Wahrnehmungen
⁵ https://de.wikipedia.org/wiki/Geist https://www.born-und-partner.de/ganzheit.html
⁶ https://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/03/koerper-psyche-gefuehle-gesundheit
⁷ https://de.wikipedia.org/wiki/Heimweh https://www.udo-leuschner.de/sehn-sucht/sehn-sucht/s02heimweh.htm
⁸ https://alzheimer.ch/de/alltag/lebensraum/magazin-detail/480/die-sehnsucht-nach-dem-vertrauten/
⁹ https://www.jstor.org/stable/40876149?seq=1 Wilhelm Brepohl 1952
¹⁰ https://markeninstitut.wordpress.com/2008/03/22/die-gemein
¹¹ https://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-13536543.html Johannes Saltzwedel,37, 1999
Der Einklang von Körper und Geist¹²,
das Geborgensein in der Heimat.
Prolog.
Der Titel eines neuen Buches von einem bekannten Journalisten mit dem Titel „Identifiziert Euch!" sollte zum Nachdenken auffordern, insbesondere seine Ansicht, wie der Deutsche ist und sein sollte, nämlich zunächst Mensch und dann erst einer mit Nationalität, einer, der sich zu politisch propagierten Werten nicht nur bekennt, sondern sie als bestimmendes Merkmal seiner Identität mit dem Volk „lebt", wozu man ein neues Heimatgefühl brauche. Ist dieser kosmopolitische Journalist berufen, hier der Bevölkerung zu sagen, dass sie den gängigen Heimatbegriff als altertümlich ablegen soll und wie sie die humane demokratische Gesellschaft zu sehen habe. Gerade wenn Argumente wie von einem gewieften Journalisten sehr geschliffen daherkommen, sollte die Wachsamkeit des Lesers umso mehr gefordert sein!¹³
Der Schreiber, der erst zum Deutschen wurde¹⁴, findet eine besondere Schwachstelle im Staats-System, nämlich, dass Rechte Demagogen einen immer größeren Raum einnehmen und deshalb kommt bei ihm mehrfach die AfD als auszumerzendes Element vor.¹⁵ Sein Appell resultiert somit in der Forderung, jenseits von Ethnien Verantwortung zu übernehmen. Jeder ist Teil einer Gemeinschaft, die er berücksichtigen muss.¹⁶ Damit eine Gemeinschaft funktioniert, müssen sich ihre Mitglieder zu Normen, zu Werten bekennen, die es einzuhalten gilt. Das sei dann ein neues Heimatgefühl. Das aber ist gerade das Problem: ist es ein Gefühl oder ein persönliches Bekenntnis¹⁷? Was hat das zu bedeuten? Schon das (religiöse) Glaubensbekenntnis in Deutschland offenbart das Verhältnis von nominellen und tatsächlichen: Christen, die in Bälde unter 50 % Anteil ausmachen werden, die wenigen % Muslime werden steigen.¹⁸ Für die Heimatliebe gibt es keine Statistik, aber es dürfte nur ein geringer Teil der Bevölkerung sein, die Heimat aktiv aus sich heraus ausüben, denn an Kultur im engeren Sinne sind nur wenige interessiert.¹⁹ Einen Tag der Heimat²⁰ feiern die Vertriebenen in Deutschland mit 2,4 Millionen aus Rußland, 1,5 Mill. aus Polen, 0,4 Mill. aus Rumänien usw. In Deutschland kennt man nicht einmal die Zahl der in Heimatvereinen o.ä. zusammengefassten. Dagegen die