Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

PIK KÖNIG: Kriminalroman
PIK KÖNIG: Kriminalroman
PIK KÖNIG: Kriminalroman
eBook137 Seiten1 Stunde

PIK KÖNIG: Kriminalroman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Linda und Alex machen sich auf zur nächsten Bridgereise: In der ewigen Stadt Rom erwartet sie der noble Bridgeclub Cesare Borgia. Im eleganten Palazzo nahe der Spanischen Treppe werden die Nerven der Spieler nicht nur durch die Bridgeturniere strapaziert - auch ein dubioses Krankenhaus, die Mafia und ein mysteriöser Mordfall sorgen für haarsträubende Spannung. Pik König ist gleichzeitig auch ein Reiseführer, der die Leserschaft zu den beeindruckenden Kunstdenkmälern des berühmten Barockkünstlers Gian Lorenzo Bernini führt.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum13. März 2019
ISBN9783746937410
PIK KÖNIG: Kriminalroman

Ähnlich wie PIK KÖNIG

Ähnliche E-Books

Thriller für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für PIK KÖNIG

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    PIK KÖNIG - Elsbeth Wiederkehr

    I.

    Nauheimer Bridgereisen

    Exklusive Bridgereise nach Rom

    Ewige Stadt am Tiber mit berühmten Kunstdenkmälern aus Antike, Renaissance und Barock. Aufenthalt im Herzen von Rom im eleganten Hotel Imperial unterhalb der Spanischen Treppe mit Roof Garden und Aussicht auf die Dächer der Stadt. Turniere im legendären römischen Bridgeclub Cesare Borgia. Opernaufführung in den Caracalla-Thermen.

    „Alex, da fahren wir hin." Linda legte das Bridge Magazin des Deutschen Bridgeverbands vor Alex auf den Tisch und schaute ihn erwartungsvoll an.

    Alex runzelte die Stirn und studierte aufmerksam die Anzeige der Nauheimer Bridgereisen. Er hatte vor einigen Jahren mit Bridge begonnen, auf Drängen von Linda, seiner langjährigen Kollegin aus Studienzeiten. Seit sie geschieden war, schleppte sie ihn immer wieder einmal auf eine Bridgereise. Das letzte Mal verbrachten sie aufregende Tage in einer einsamen Gegend im Hunsrück in Deutschland¹. Es war kalter November und in dem skurrilen Haus, wo sie damals logierten, wurde eine Bridgespielerin vergiftet. Und dies blieb nicht der einzige Mord. Auch der Hoteldirektor eines renommierten Hotels in der Nähe verstarb auf unerklärliche Weise. Alex war daher skeptisch, ausserdem fasste er nur ungern schnelle Entscheidungen.

    „Im Juli nach Rom? Ist das nicht zu heiss?", fragte er und strich sich mit der Hand behutsam über seine Glatze.

    „Im Winter gibt es keine Opern in den Caracalla-Thermen. Das muss traumhaft sein! Und man spielt in einem römischen Bridgeclub, das ist doch einmalig." Ungeduldig wippte Linda mit ihrem linken Fuss.

    „Nun ja, das klingt ganz gut. Das Hotel befindet sich bei der Spanischen Treppe. Ist das nicht der Ort, wo sich jener mysteriöse Palazzo Zucchari befindet mit dem furchterregenden Eingangsportal, welches der Baumeister des Gasthauses im Hunsrück kopiert hat?"

    „Die Fratze mit dem riesigen Maul, die jeden Eintretenden verschlingt! Genau, aber diesmal in Rom im Sommer, nicht im nasskalten November in Deutschland, wie letztes Mal. Ausserdem wohnen wir in einem Luxushotel und nicht wieder in einer Imitation jenes Palastes."

    Eingangstür Palazzo Zucchari in Rom

    „Hoffentlich diesmal ohne Morde und Überschwemmung!" In Alex’ Erinnerung tauchte der ebenerdige Bridgeraum auf, welchen ein gigantisches Unwetter in einer einzigen Nacht in einen See verwandelt hatte, wo Bridgekarten und Stühle vor sich hin dümpelten.

    „Wenn du nicht wieder in fremden Kellern herumschnüffelst, wird gar nichts geschehen! Und von Eskapaden mit einsamen Frauen solltest du diesmal auch absehen!, scherzte Linda. „Bist du eigentlich noch mit deiner Freundin zusammen?

    Alex zuckte mit den Schultern, was ja oder nein bedeuten konnte.

    „Ich könnte in Rom mein Italienisch auffrischen, fuhr Linda fort. „Vor zwei Jahren besuchte ich einen Italienischkurs in Perugia, aber seither habe ich nicht mehr viel gemacht.

    Alex nickte. Sein Italienisch war ganz passabel. Sein Familienunternehmen, die Silver Group, welche in der Werkzeugbranche tätig war und auf jedem Kontinent mehrere Tochtergesellschaften unterhielt, hatte auch eine Zweigniederlassung in Italien. Daher musste er auch dort mit den verschiedenen Managern verhandeln und Sprachen waren für ihn ein Muss. Auch seine Söhne sprachen mehrere Fremdsprachen und er war stolz darauf.

    „Wie es wohl Manfred Pohl geht, dem Freund von Radka, welche damals auf unserer Bridgereise im Hunsrück ermordet worden ist?", fragte Linda nachdenklich.

    „Ich habe ab und zu Mailkontakt mit Manfred. Er ist einsam ohne Radka, aber er schlägt sich durch und spielt noch immer im Center Bridgeclub in Frankfurt. Er war auch wiedermal auf einer Bridgereise, aber natürlich allein. "

    „Wir könnten ihn fragen, ob er auch mitkommt nach Rom. Vielleicht würde er sich freuen?"

    Alex überlegte. „Das ist keine schlechte Idee, ich werde ihn gelegentlich anrufen."

    „Mach das, aber warte nicht zu lange damit."

    ¹ Elsbeth Wiederkehr, Bridgereise, Kriminalroman, tredition 2017.

    II.

    Fünf Wochen später flogen Linda und Alex von München und Manfred von Frankfurt nach Rom. Ihre Flugzeuge landeten fast gleichzeitig am Flughafen Fiumi-cino und so fuhren sie gemeinsam in einem Taxi in die Stadt hinein. Sie hatten sich seit der letzten Bridgereise nicht mehr gesehen und Manfred war vom Wiedersehen begeistert. Er erkundigte sich bei Linda, wie es in der Kunstgalerie lief, in welcher sie wieder arbeitete, seit die Kinder erwachsen geworden waren. Linda war Kunsthistorikerin und Manfred hatte vor seiner Pensionierung in einer Kunstversicherung gearbeitet, daher hatten die beiden viele gemeinsame Themen.

    Das Hotel Imperial empfing die drei Bridgespieler mitten in der Altstadt in der Nähe der berühmten Via Condotti und der Spanischen Treppe. Eine elegante Eingangshalle mit riesigen Wandspiegeln und Ölbildern unterstrich die vornehme Atmosphäre des Hotels. Weisse Orchideen verströmten einen betörenden Duft in der klimatisierten Lobby. Alex nannte an der Rezeption ihre Namen und nahm die drei Zimmerschlüssel in Empfang. Livrierte Pagen halfen ihnen mit dem Gepäck und begleiteten sie zu ihren Räumen. Auch die Zimmer waren luxuriös eingerichtet mit Himmelbett, kleinem Schreibtisch und Marmorbad.

    Am Nachmittag hiess die Nauheimer Bridgeschule ihre Gäste mit einem Aperitif im sogenannten Roof Garden willkommen. Der Dachgarten mit Restaurant und Bar bot einen traumhaften Rundblick über die Dächer der ewigen Stadt. Friedrich, der Bridgelehrer und Reiseleiter, ein hochgewachsener, schwarzhaariger Deutscher mit italienischen Wurzeln, begrüsste die Teilnehmer der Bridgereise. Seine blauen Augen verschwanden beinahe hinter den dicken Brillengläsern und seine Hosen reichten an den langen Beinen nur bis zu den Knöcheln. Trotz seiner markigen Stimme hatte er etwas von einem unbeholfenen Schuljungen an sich und mit seiner schlaksigen Art eroberte er sogleich die Herzen von den älteren Bridgedamen. Es war eine kleine Gruppe von neun Personen, alle aus Deutschland und alle liebten das sonnige Italien. Auf einem Tisch standen Gläser mit Weisswein und Orangensaft. Friedrich stellte sich den Gästen vor, er hatte ursprünglich Mathematik studiert, arbeitete aber seit etlichen Jahren als Bridgelehrer für die Nauheimer Bridgeschule und er freute sich über die Bridgereise nach Rom, welche nun bereits zum dritten Mal stattfand. Seine Grosseltern mütterlicherseits stammten aus Palermo und waren lange vor seiner Geburt auf der Suche nach Arbeit nach Deutschland ausgewandert. Auch die Gäste nannten ihre Namen und sagten ein paar Worte über sich. Neben Linda, Alex und Manfred nahmen drei deutsche Ehepaare teil, zwei Ehepaare waren befreundet und kamen aus Hannover, das dritte Ehepaar wohnte in Köln.

    Die Aussicht vom Dachgarten war phantastisch. Auf der einen Seite erkannte man in der Ferne den Petersdom, dessen Kuppel majestätisch über dem Gewirr von roten Ziegeldächern schwebte. Auf der anderen Seite reckte sich wie ein überdimensionaler Marmoraltar das Nationalmonument für Viktor Emanuel in die Höhe, der nicht nur die österreichische Streitmacht in der Lombardei besiegte, sondern auch zusammen mit Garibaldi die päpstliche Armee bezwungen und 1861 das Königreich Italien gegründet hat. Die kolossale, 50 Tonnen schwere Reiterstatue des Königs konnte man zwar nicht erkennen, dafür die beiden bronzenen Quadrigen mit den geflügelten Siegesgöttinnen, welche zuoberst auf dem bombastischen Gebilde thronen.

    Quadrigen auf dem Denkmal für König Viktor Emanuel II.

    Etwas verspätet erschien Adelina in einem figurbetonten, orangeroten Sommerkleid, schwarzen Sandaletten und einem schwarzen Strohhut, geschmückt mit einer künstlichen Anemone. Sie kümmerte sich im Bridgeclub Cesare Borgia um die gesellschaftlichen Anlässe und tat

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1