Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Schütze Ernst Walter Dorschan erlebt und überlebt den 1. Weltkrieg 1914–1918 in Belgien und Frankreich, eine vollständig erhaltene Sammlung von Briefen, Feldpost und Berichte über den Ersten Weltkrieg: Schützen-(Füsilier-)Regiment "Prinz Georg" (Königlich Sächsisches) Nr. 108 in La Ville-aux-Bois, Siegfriedstellung, Chemin des Dames, Sommeschlacht, Dinant 1914, "Höhe 108" Berry-aux-Bac, Champagne
Schütze Ernst Walter Dorschan erlebt und überlebt den 1. Weltkrieg 1914–1918 in Belgien und Frankreich, eine vollständig erhaltene Sammlung von Briefen, Feldpost und Berichte über den Ersten Weltkrieg: Schützen-(Füsilier-)Regiment "Prinz Georg" (Königlich Sächsisches) Nr. 108 in La Ville-aux-Bois, Siegfriedstellung, Chemin des Dames, Sommeschlacht, Dinant 1914, "Höhe 108" Berry-aux-Bac, Champagne
Schütze Ernst Walter Dorschan erlebt und überlebt den 1. Weltkrieg 1914–1918 in Belgien und Frankreich, eine vollständig erhaltene Sammlung von Briefen, Feldpost und Berichte über den Ersten Weltkrieg: Schützen-(Füsilier-)Regiment "Prinz Georg" (Königlich Sächsisches) Nr. 108 in La Ville-aux-Bois, Siegfriedstellung, Chemin des Dames, Sommeschlacht, Dinant 1914, "Höhe 108" Berry-aux-Bac, Champagne
eBook408 Seiten2 Stunden

Schütze Ernst Walter Dorschan erlebt und überlebt den 1. Weltkrieg 1914–1918 in Belgien und Frankreich, eine vollständig erhaltene Sammlung von Briefen, Feldpost und Berichte über den Ersten Weltkrieg: Schützen-(Füsilier-)Regiment "Prinz Georg" (Königlich Sächsisches) Nr. 108 in La Ville-aux-Bois, Siegfriedstellung, Chemin des Dames, Sommeschlacht, Dinant 1914, "Höhe 108" Berry-aux-Bac, Champagne

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Eine ganze Altersgruppe junger Männer wurde 1914 mit Beginn des ersten Weltkrieges und seines weiteren Verlaufes ihrer Jugend beraubt. Der deutsche Offiziersstab plante an der Westfront einen schnellen und verlustarmen Krieg der bereits zu Weihnachten 1914 mit der Einnahme von Paris besiegelt sein sollte. Aus einem anfänglich raschen Vormarsch entstand ein langer, furchtbarer und opferreicher Stellungskrieg. Dieses Buch berichtet über den Soldaten Ernst Walter Dorschan aus Kittlitz im Königreich Sachsen. Seinen 20. Geburtstag erlebte er am 30. November 1914 im Schützengraben an vorderster Front. Glück, Mut und Tatkraft halfen ihm, den Krieg zu überleben und wieder in die Heimat zurückzukehren. Im endlosen Stellungskrieg um Reims, bei Ypern, an der berüchtigten "Höhe 108" bei Berry-au-Bac, und in zahllosen Gefechten musste Walter Dorschan miterleben, wie alle seiner Freunde fielen. Er selbst wurde mehrfach schwer verwundet und verschüttet. Die Erzählungen, persönlichen Aufzeichnungen sowie über zweihundert geschriebene Feldpostkarten und neunzehn Frontbriefe des Schützen ermöglichen es, dass Widerfahrene im Ersten Weltkrieg zum Gedenken der Opfer aller Gefallenen und als Mahnung für spätere Generationen zu bewahren.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum14. Juni 2022
ISBN9783347476929
Schütze Ernst Walter Dorschan erlebt und überlebt den 1. Weltkrieg 1914–1918 in Belgien und Frankreich, eine vollständig erhaltene Sammlung von Briefen, Feldpost und Berichte über den Ersten Weltkrieg: Schützen-(Füsilier-)Regiment "Prinz Georg" (Königlich Sächsisches) Nr. 108 in La Ville-aux-Bois, Siegfriedstellung, Chemin des Dames, Sommeschlacht, Dinant 1914, "Höhe 108" Berry-aux-Bac, Champagne
Autor

Rainer Werner

Rainer Werner wurde am 28. Juni 1963 in Dresden geboren und ist der vierte Enkel von Ernst Walter Dorschan. Eine äußerst enge Familienbindung vom Kindesalter bis zum Tod des Großvaters im Jahr 1991 ermöglichte es, dass der ehemalige Schützensoldat über die bittersten und grausamsten Erlebnisse aus dem Ersten Weltkrieg berichtete.

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Schütze Ernst Walter Dorschan erlebt und überlebt den 1. Weltkrieg 1914–1918 in Belgien und Frankreich, eine vollständig erhaltene Sammlung von Briefen, Feldpost und Berichte über den Ersten Weltkrieg

Ähnliche E-Books

Kriege & Militär für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Schütze Ernst Walter Dorschan erlebt und überlebt den 1. Weltkrieg 1914–1918 in Belgien und Frankreich, eine vollständig erhaltene Sammlung von Briefen, Feldpost und Berichte über den Ersten Weltkrieg

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Schütze Ernst Walter Dorschan erlebt und überlebt den 1. Weltkrieg 1914–1918 in Belgien und Frankreich, eine vollständig erhaltene Sammlung von Briefen, Feldpost und Berichte über den Ersten Weltkrieg - Rainer Werner

    Abkürzungsverzeichnis

    1914 Ausbruch des Ersten Weltkrieges

    Abermals traf die Habsburger Monarchie mit Kaiser Franz Joseph am 28. Juni 1914 das Schicksal schwer. Der Thronfolger Franz Ferdinand fiel in Sarajewo einem Attentat zum Opfer und die Nachricht ließ Europas Monarchen in allen Königshäusern aufhorchen. Blieb doch dem greisen Kaiser von Österreich und Ungarn nichts erspart. Im jugendlichen Alter von nur 18 Jahren hatte er vielmehr ein instabiles, schwaches Herrschaftsgebiet übernehmen müssen. Anspruch auf den Thron hatte damals sein Vater Franz Karl von Österreich, der aber auf die Nachfolge verzichtete. Das Erbe, was Franz Joseph 1848 antrat, erforderte seine ganze Kraft, denn er musste in der Donaumonarchie die Unruhen auf dem Balkan neuerlich befrieden. Seinen einzigen Sohn Rudolf, den Kronprinzen von Österreich und Ungarn, raffte ein verhängnisvoller Tod in der Nacht vom 29. auf den 30. Januar 1889 dahin. Schmerzhaft erlebte Kaiser Franz Joseph auch 1898 den Meuchelmord an seiner Gemahlin Elisabeth Amalie Eugenie, der Herzogin von Bayern. Die Kaiserin, welche in ihrer Familie nur Sisi genannt wurde, erstach ein italienischer Wanderarbeiter am Genfer See. Diese Trauer konnte der Herrscher von Österreich lange Zeit nicht überwinden. Und dann im Alter von über achtzig Jahren musste Franz Joseph miterleben, wie der Erbe seines Thrones einem Attentat zum Opfer fiel. Der Erzherzog Franz Ferdinand hatte an einem großen Gebirgsmanöver teilgenommen, welches jährlich im Juni in Bosnien stattfand. Zum Abschluss der Übungen sollte in Sarajevo mit einem feierlichen Empfang das Manöver beendet werden. In Begleitung seiner Gemahlin traf der Erzherzog aus dem Kurort Ilidža mit dem Auto in Sarajevo ein. Im Gefolge mehrerer offener Automobile begab sich der Konvoi in Richtung Rathaus. Auf der zum Rathaus führenden Straße hatte sich eine große Anzahl Schaulustiger eingefunden, die das Herzogspaar begrüßten. Hier warf der erste Attentäter eine Bombe gegen den Wagen des Thronfolgers, diese detonierte aber hinter dem Auto. Der Attentäter Čabrinović, ein Topograph aus Herzegowina, wurde von Polizisten in Gewahrsam genommen und später verurteilt. Franz Ferdinand mit Gemahlin blieb unverletzt und setzte die Fahrt zum Rathaus fort. Nach Besichtigung des Rathauses wollte der Thronfolger den beim Attentat verwundeten Oberstleutnant Merizzi im Lazarett besuchen. An der Ecke Franz-Josef-Straße am Hauptplatz von Sarajevo erfolgte der zweite Anschlag aus der Zuschauermenge heraus. Als der Konvoi dort zum Stehen kam, sprang ein junger Mann hervor und feuerte mit einer Pistole auf das Herzogspaar. Die erste Kugel traf die Herzogin in den Unterleib, ein zweiter Schuss Franz Ferdinand in die Halsschlagader. Das Thronfolgerpaar wurde zum Hospital gefahren, wobei der Tod bereits eingetreten war. Für die Monarchie und die österreichische Armee war der Tod von Franz Ferdinand ein großer Verlust. Er wurde als ältester Sohn des Erzherzogs Karl Ludwig, eines Bruders des Kaisers Franz Joseph, am 18. Dezember 1863 geboren. Durch den Tod des Kronprinzen Rudolf im Jagdschloss Mayerling wurde er, kaum 26 Jahre alt, der nächste Thronanwärter. Nun musste im Juni 1914 der künftige Staatsmann durch einen heimtückischen Mord in der Öffentlichkeit fallen. Der eine der beiden Mörder, Gavrilo Princip, war erst neunzehn Jahre alt. Er gab bei dem Verhör an, sich schon lange mit der Absicht getragen zu haben, irgendeine Person aus nationalistischen Motiven umzubringen. Er habe erst einen Augenblick gezögert, da sich auch die Herzogin im Auto befand. Dann aber habe er rasch gefeuert. Princip leugnete, irgendwelche Mitwisser zu haben. Der zweite Attentäter, ein einundzwanzigjähriger Topograph, zeigte beim Verhör ein sehr respektloses Wesen. Auch er erklärte, keine Komplizen zu haben. Gabrinovic war nach seiner Tat in den Fluss gesprungen, jedoch von nachspringenden Wachleuten und mehreren Personen aus dem Publikum aufgehalten und verhaftet worden. Wenige Schritte vom Schauplatz der zweiten Tat entfernt wurde eine unwirksam gebliebene Bombe gefunden. Die war höchstwahrscheinlich von einem dritten Verschwörer weggeworfen worden, nachdem dieser gesehen hatte, dass der Anschlag gelungen war. Princip erklärte, er habe längere Zeit in Belgrad studiert. Gabrinovic behauptete, die Bombe von einem Anarchisten in Belgrad erhalten zu haben, dessen Namen er nicht kenne. Bezeichnend ist, dass das Attentat am Vortag des serbischen Nationalfestes Vidovdan, dem Erinnerungstag der Schlacht auf dem Amselfelde, verübt wurde. Eine sofort eingeleitete Untersuchung ergab, dass die Fäden der Verschwörung bis nach Belgrad führten, wo ein Komplott zur Ermordung des Thronfolgers bestand. Mit Hochdruck wurden in Belgrad Untersuchungen eingeleitet, die zur Verhaftung zahlreicher serbischer Verschwörer unter Anklage des Hochverrats führten. Auf Österreich-Ungarn und der ganzen politischen Welt lastete im Sommer 1914 eine große Anspannung und ein innerer Druck. Die Donaumonarchie bestand aus zahlreichen verschiedenen Volksgruppen, welche immer wieder nach Eigenständigkeit und Selbstverwaltung strebten. Für die Habsburger war es sehr schwer, den vielen Unruhen und dem Aufbegehren der Völker im eigenen Reich gerecht zu werden. Alle Welt blickte auf Kaiser Franz Joseph und stellte sich die Frage, was von ihm aus geschehen würde. Beängstigend war die Ruhe und Stille der Österreicher nach der Ermordung des Thronfolgers. Es war jedoch die Ruhe vor dem Sturm, der wohl aufzog. Diplomaten und Gesandte vieler europäischer Länder, Anhänger sowie auch Rivalen der Habsburger, versuchten auf friedlichem Weg eine Lösung zu finden. Zum Leid aller Beteiligten wurde der Besuch des russischen Gesandten in Serbien, Nikolaus Graf Hartwig, beim österreichischen Gesandten in Belgrad, als dieser während des Gespräches einen Herzschlag erlitt und schon nach wenigen Minuten starb. Man beschuldigte nun den österreichischen Gesandten in Belgrad, er habe Graf Hartwig vergiftet. In der Presse hetzte man gegen die Donaumonarchie, man rief zum Aufruhr gegen die Gesandtschaft und Untertanen aus Österreich auf. Für die Österreicher wurde die Lage in Serbien damit noch angespannter, zumal Russland mehrere Volksgruppen auf dem Balkan in ihrem Streben nach Unabhängigkeit unterstützte. Die Bündnisse zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts ließen erahnen, welche Auswirkungen eine Konfrontation Österreichs mit Serbien nach sich ziehen würde. In der Zeit, in der sich viele Königshäuser, Herrscher und Regierungen in den Ferien befanden, errangen die Kriegstreiber immer mehr die Oberhand. Franz Joseph I. bat schon kurz nach dem Tod des Thronfolgers bei seinem Bündnispartner Deutschland um Beistand. Wilhelm II., der deutsche Kaiser und König von Preußen, sagte Österreich jegliche Unterstützung zu, ohne zu ahnen, welches Ausmaß dies noch haben würde. Zum Erstaunen aller Europäer siegte nicht die Vernunft und Diplomatie, sondern das Verlangen der Befürworter nach einer militärischen Auseinandersetzung. Viel zu spät erkannten die Königshäuser den Ernst der Lage. Nur hektisch und ungeschickt waren die Versuche, das Unheil noch abzuwenden. Ein Telegramm von Wilhelm II. an den russischen Zaren mit der Bitte um Friedensverhandlungen und Abwendung des Krieges erreichte keine Wirkung mehr. In den darauffolgenden Tagen erfolgte die Mobilmachung in Österreich-Ungarn sowie Serbien. Die Befürworter des militärischen Vorgehens drängten in Wien zur Eile, wobei Minister Berchtold einen Angriff der Serben an der Donau ins Spiel brachte. Franz Joseph I. unterzeichnete daraufhin die ihm vorgelegte Kriegserklärung. Damit hatten auch die laufenden Vermittlungsversuche von Frankreich und Großbritannien keine Aussicht mehr auf Erfolg. Der serbische Überfall an der Donau erwies sich schon am nächsten Tag als Falschmeldung. Der österreichische Kaiser erkannte, welches Ausmaß die Kriegserklärung für Europa bedeutete. Alle Staatsmänner und Politiker vermochten es im Sommer 1914 nicht, nach dem tödlichen Attentat auf den Thronfolger Erzherzog Ferdinand und seine Frau, eine Eskalation und Verschärfung der Lage abzuwenden. Ermordet wurde der österreichische Monarch in Sarajevo auf serbischem Gebiet, wo das Osmanische Reich seit längerer Zeit immer weiter zerfiel. Interessenskonflikte auf dem Balkan ließen verschiedenste Bündnispartner entstehen. Einige Großmächte Europas verfolgten hier ihre eigenen Ziele. Dadurch waren die Kräfte, welche nach einer politischen und friedlichen Lösung suchten, zu gering und sehr schwach. Das Vorgehen Österreich-Ungarns nötigte zahlreiche Nationen, die eingegangenen Bündnisse einzuhalten. Mit der Kriegserklärung an Serbien kam es zu den illusorischsten Kriegserklärungen untereinander. So kam am 31. Juli 1914 die Nachricht des deutschen Kaisers auch beim Schützen-(Füsilier-)Regiment „Prinz Georg (Königlich Sächsisches) Nr. 108 in Dresden an, das deutsche Heer und die kaiserliche Marine seien nach Maßgabe des Mobilmachungsplans kriegsbereit aufzustellen. Der zuständige Regimentskommandeur vom 108. Schützenregiment, Graf Woldemar Vitzthum von Eckstädt, erteilte den Befehl, alles Erdenkliche zu tun, um das Regiment kampfbereit zu machen. Es war absehbar, dass die Schützen so schnell wie möglich in voller Stärke und unter Bewaffnung sein sollten, auch wenn noch nicht klar war, welche Aufgaben sie zu erfüllen hatten. Soldaten, die sich im Urlaub befanden, wurden berufen, schnellstmöglich in die Kaserne zurückzukommen. Proviant, Pferde, handwerkliches Personal und alles Notwendige für die Versorgungstrosse galt es in kurzer Zeit herbeizuschaffen. Die Züge und Verkehrswege waren im August 1914 übervoll mit Reisenden. Es hatten sich Soldaten und deren Offiziere in allen Kasernen einzufinden, auch die Reserveoffiziere mussten zu ihren befohlenen Standorten. Hinzu kam, dass sich sehr viele Kriegsfreiwillige mit dem Anliegen vor Kasernentoren meldeten, um in den Kriegsdienst aufgenommen zu werden. Zu diesem Zeitpunkt mussten die Freiwilligen noch zurückgewiesen werden, wohl noch nicht wissend, dass der Krieg mehrere Jahre dauern und eine hohe Opferzahl fordern würde. Walter Dorschan wurde im August 1914 zur Rekrutenausbildung in das Schützenregiment „Prinz Georg (Königlich Sächsisches) Nr. 108 eingezogen. Für Ernst Walter begann eine dreimonatige Ausbildung. In der nur kurzen Zeit erlernten die Rekruten alles Notwendige, um den Alltag und die Strukturen in der Armee kennenzulernen. Mit der Einkleidung begann es. Zu einer Felduniform und dem Gefechts-sowie Marschgepäck gehörten auch der schmucke feldgrüne Rock und der Tschako mit dem Rosshaarschweif. Gelegenheit zum Tragen der Paradeuniform gab es nur selten, dies war eher zu besonderen Anlässen möglich oder in Friedenszeiten. Nach der Mobilmachung hatten die Soldaten eher ihre Felduniform an, in den Schützengräben dann auch wochenlang, ohne diese wechseln zu können. Nach kurzer Zeit war das 108. Schützenregiment ausgestattet mit Verpflegung, Marschgepäck und Munition. Die Begleittrosse standen vollgepackt mit Proviant und allem Reservematerial verfügbar bereit. Am Tag des 8. August 1914 standen alle Kompanien und Mannschaften in Feldausrüstung, mit Gepäck und kompletter Bewaffnung auf dem Alauenplatz in Dresden zum Abmarsch bereit. Diente der Platz in den langen Friedensjahren als Ausbildungsplatz für die Schützen und als Ort für prächtige, königliche Paraden, so schauten die Zuschauer jetzt eher nachdenklich. Dieses Mal verabschiedete der Regimentskommandeur, Oberst Graf Vitzthum von Eckstädt, sein Regiment mit den Soldaten in einen gefährlichen Krieg. Es war noch nicht bekannt gegeben, wo sich das Regiment einzufinden hatte und welchem Armeekorps es unterstellt werden sollte. Genaueres hierzu sollte den Offizieren erst nach Abmarsch der Schützen aus ihrer Garnisonsstadt in Dresden mitgeteilt werden. So zogen die Einheiten unter Anteilnahme ihrer Angehörigen und vieler Dresdner Schaulustiger bis zum Zugbahnhof der Stadt. Verabschiedet wurden die Regimenter hier von Seiner Majestät, dem König, und seiner Familie. Es folgte eine mehrtägige Fahrt mit dem Zug und noch niemand wusste genau, wohin es ging. Bei einem ersten Stopp vor Leipzig wurde den Soldaten bewusst, dass es in Richtung Westen nach Frankreich gehen sollte. Das 108. Schützenregiment würde während des Ersten Weltkrieges die gesamte Zeit an der Westfront eingesetzt sein. Mit der Eisenbahn, in ganz Europa bereits zu einem großen und dichten Verkehrsnetz ausgebaut, ging es weiter westwärts, bis in die Nähe des Elsass im Nordosten von Frankreich. Leere Transportzüge kamen den Soldaten entgegen, die wohl wussten, dass eine große Armee aufgestellt wurde. Noch sehr oft würde sich in den Kriegsjahren die Eisenbahn als schnelles und leistungsstarkes Transportmittel erweisen, um ganze Bataillone und Soldaten in kürzester Zeit von einem Frontabschnitt zu einem anderen befördern zu können. Das 108. Schützenregiment wurde, im Verband der 3. Armee, dem Armee-Oberkommando Nr. 3 im 12. Armeekorps unterstellt. An die 3. Armee des deutschen Kaiserreichs erging der Befehl, im zügigen Tempo und in sehr kurzer Zeit re Positionen im Aufmarschgebiet einzunehmen. Das Dresdner Regiment wurde Teil des deutschen Westheeres und sollte sich im Raum Malmedy in Belgien versammeln. Die oberste Heeresführung in Berlin setzte auf den Schlieffenplan mit einem Vormarsch durch das neutrale Belgien und einer Umklammerung der französischen Armee. Die Regimentskommandeure hatten zu dieser Zeit noch keine Information, wo es genau hinging und erhielten lediglich ihre Tagesbefehle. Bisher waren die Soldaten, ihre Ausrüstung und ihre Begleittrosse mit dem Zug gefahren. Von jetzt an ging es für alle zu Fuß im hohen Marschtempo weiter. Das 108. Schützenregiment gelangte schnell bis an das Maasgebiet, obwohl es in diesen Tagen sehr heiß und schwül gewesen war. Die Soldaten hatten die ganze Zeit über ihr schweres Feldgepäck, Munition und Waffen zu tragen. Trotz der großen Hitze und zügigem Marschtempo gab es keine Ausfälle im Regiment. Revolutionierte die Eisenbahn um die Jahrhundertwende die Wirtschaft und führte zum schnellen Warenaustausch und Personenverkehr in ganz Europa, so nutzten augenblicklich die Kriegsparteien das Transportmittel für ihre Zwecke. An wichtigen Bahnhöfen, Brücken und Kreuzungspunkten der Bahn wurden Armeeposten aufgestellt, um die Anlagen und Schienenstrecken zu schützen.

    1914 – Übersicht mitgemachter Gefechte

    Der Erste Weltkrieg stellte hohe körperliche Anforderungen an jeden Soldaten. Sehr anstrengend war im Stellungskrieg der Frontausbau, um die eigenen Linien zu halten und einen uneinnehmbaren Wall herzurichten. Fortlaufend wurden die Befestigungen durch die französische Artillerie beschossen. Oft gab es Wochen, in denen es Tag und Nacht keine Ruhe gab und der feindliche Beschuss unentwegt anhielt. Wie froh war dann jeder Soldat, wenn es einmal für kurze Zeit in das zehn Kilometer hinter der Front liegende Dorf Berrieux ging! Ein Marsch zu den Quartieren mit vollem Gepäck, dem Gewehr und 120 Patronen, allem Geschirr und Spaten, war kein Zuckerschlecken. Im dem kleinen Ort Varianz spielte an den Nachmittagen die Regimentskapelle zur Freude der Soldaten.

    Schützen-Kaserne im Jahr 1914 am Alaunplatz in Dresden,

    Andenkenkarte von Ernst Walter Dorschan

    07. Oktober 1914 Karte von Walter nach Hause, von der Ausbildung

    „Liebe Eltern & Geschwister, anbei eine Ansicht unserer Stube. Einen gestrigen Brief werdet Ihr wohl erhalten haben. Bitte sendet mir sofort etwas von dem, was ich Euch geschrieben habe. Werde wohl erst Mitte nächster Woche auf Urlaub kommen können. Herzliche Grüße an alle, Walter."

    Andenkenkarte von Walter, Karte vom Soldatenheim Ernst Walter Dorschan nach der

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1