Nordpolen: 56 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade
Von Carsten Heinke
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Buchvorschau
Nordpolen - Carsten Heinke
Carsten Heinke
NORDPOLEN
IMPRESSUM
Nordpolen
56 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade
Carsten Heinke
© 2022 360° medien
Nachtigallenweg 1 I 40822 Mettmann
360grad-medien.de
Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung sowie Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Der Inhalt des Werkes wurde sorgfältig recherchiert, ist jedoch teilweise der Subjektivität unterworfen und bleibt ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität.
Redaktion und Lektorat: 360° medien
Satz und Layout: Marc Alberti
Gedruckt und gebunden:
LD Medienhaus GmbH & Co. KG I Feldbachacker 16 I 44149 Dortmund
www.ld-medienhaus.de
Bildnachweis: siehe Seite 296
ISBN: 978-3-96855-196-8
Hergestellt in Deutschland
360grad-medien.de
Carsten Heinke
NORDPOLEN
VORWORT
Stellen Sie sich vor, Sie fahren übers Land – vorbei an Wäldern, Wiesen, Feldern. Hier und da ein Haus mit Störchen drauf. Dazwischen immer wieder mal ein Fluss, ein Blick aufs Meer mit Leuchttürmen und Schiffen, vor allem aber jede Menge Seen. Und dann, wie aus dem Nichts, steht da vor Ihnen plötzlich eine Kirche oder Burg aus rotem Backstein, im besten Falle auch ein Elch. Denn ja: Sie sind im Norden Polens!
Etwa ein Viertel der gesamten Landesfläche nehmen die vier nördlichsten der 16 Woiwodschaften ein. Ihre Namen wie auch Grenzen orientieren sich an den historischen Kulturlandschaften: Westpommern, Pommern, Ermland-Masuren und Podlachien. Wer auf Meer fixiert ist, würde das Quartett in dieser Reihenfolge vielleicht so erklären: viel Ostsee, viel Ostsee, wenig Ostsee, keine Ostsee. Historisch betrachtet, wäre dieser letzte, auf Podlachien bezogene Kommentar jedoch nicht ganz korrekt. Zwar hat die Region im äußersten Nordosten tatsächlich keinen Anschluss an das Mare Baltikum. Doch in der Vergangenheit hinterließ das junge Meer auch hier prägnante Spuren.
Neben eiszeitlichen Seen ist das vor allem die Moränenhügelkette des Baltischen Landrückens, der sich südlich der Ostsee wie ein Wall von Jütland bis nach Estland zieht und somit ebenso durch den kompletten Norden Polens. Die Ostsee also ist der rote Faden, der diesen vielfältigen Landstrich überspannt. Und doch dreht sich hier vieles auch um Wälder, Seen und Flüsse, mittelalterliche wie moderne Städte, viel Kultur und spannende Geschichte.
Lohnenswerte Reiseziele bieten sich in großer Zahl. Die passenden davon zu finden, soll dieses Buch behilflich sein. Anhand von 56 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade stelle ich darin Nordpolen vor. In manchen geht es nur um einen Ort, um eine Sehenswürdigkeit, in anderen um eine Wanderung zu Lande oder Wasser. In der Mehrzahl allerdings sind kleinere Regionen Inhalt dieser kurzen Reisestücke. Wie Teile eines Puzzles fügt sie das Buch zusammen.
Vermutlich für die meisten, die es nutzen, ist der Norden Polens Neuland. Deshalb stellte sich die Frage, welche Ziele hier nun keinen Platz verdienen. Ausgemustert wurden schließlich nur sehr wenige: wohlbekannte, gut besuchte Attraktionen wie etwa in der Gdańsker Altstadt oder Gegenden und Orte, die der Massenandrang schon erreicht hat, darunter Ostseebäder und die großen Seen in Masuren. Nichtsdestotrotz wurden die meisten davon mindestens erwähnt. Im Fall Danzigs gibt es an Stelle eines Tipps zum „Königsweg" (die touristische Hauptroute durch das historische Zentrum) Empfehlungen fürs alte Werftgelände. Von Besucherströmen noch verschont, wächst dort neue Stadtkultur mit jeder Menge Zukunftspotenzial.
Mit wie vielen einheimischen Urlaubern und anderen Touristen man seine Reiseabenteuer teilt, hängt selbstverständlich von der Jahreszeit ab. Von Ende Juni bis Ende August sind in ganz Polen Ferien. Dann verlagert sich das Leben an das Meer, die Seen, konzentriert sich allerdings am liebsten dort, wo Gastronomie und Freizeitspaß geboten werden. Wer flexibel ist, kommt am besten vorher oder nachher. Prinzipiell ist Polen aber immer eine Reise wert – der Norden so wie das gesamte Land.
Carsten Heinke
INHALTSVERZEICHNIS
WILLKOMMEN IN NORDPOLEN!
TOP TEN DER SEHENSWÜRDIGKEITEN
KURIOSES & BESONDERHEITEN
WESTPOMMERN I
1. Krummer Wald: wo die Bäume einen Haken haben
2. Neumark: von Zehden bis Bad Schönfließ
3. Neumark: von Soldin bis Berlinchen
4. Stargard: Neubauten und Gotiktürme
5. Stettin am Wasser: Oder oder Haff
6. Swinemünde: liegt nicht nur auf Usedom
7. Insel Wollin: durch den Nationalpark
8. Insel Wollin: bei Wikingern und Slawen
WESTPOMMERN II
9. Cammin in Pommern bis Rewahl: vom Bodden an die Steilküste
10. Kolberg: auf Salz gebaut
11. Köslin: von der Stadt zur Küste
12. Rügenwalde: Teewurst und Piraten
13. Pommersche Schweiz und Nationalpark Drage: Wander- und Paddelparadiese
14. Neustettin und Umgebung: beim Weißen Gott mit weißer Dame
POMMERN I
15. Stolp und Stolpmünde: City und Kurort
16. Slowinz. Nationalpark: kleines, feines Sandgebirge
17. Halbinsel Hela: Let's go to Hel!
18. Gdingen: maritim und modernistisch
19. Kurort Zoppot: am Anfang war nur Meer und Sand
20. Danzig: neues Leben auf der alten Werft
21. Kaschubei: Schönberger-Hügel-Route
22. Kaschubei: Kaschubische Route
POMMERN II
23. Tucheler Heide: Von Müskendorf durch dichte Wälder
24. Kociewie: ländlich, deftig, bunt
25. Kociewie: auf der Ferse
26. Kociewie: Schöneck und Dirschau
27. Marienburg: das Herz des Klosterstaates
28. Frische Nehrung: grüner Landstrich zwischen Ostsee und Frischem Haff
ERMLAND-MASUREN I
29. Elbing bis Tolkemit: Strandurlaub im Dorf des Kaisers
30. Frauenburg: wo Kopernikus forschte
31. Oberlandkanal: über alle Berge mit dem Schiff
32. Mohrungen und Umland: Waldbad in der Wiesenwanne
33. Osterode: Ritterkult und Silberschätze
34. Deutsch Eylau: Filmruinen, Badesee
35. Allenstein: Kopernikus’ Wirkungsstätte und Zentrum ländlicher Idylle
36. Heilsberg: von der Residenz der Fürstbischöfe zu Meister Adebar
37. Allensteiner Seenplatte: von Ortelsburg nach Bischofsburg
ERMLAND-MASUREN II
38. Krutinna: durch Masuren paddeln
39. Masuren: stille Plätzchen
40. Nikolaiken: Adler, Elche, wilde Pferde
41. Sensburg: Cowboy-Songs und Wintersport
42. Lötzen und Rhein: Schlösser und Häfen
43. Rößel und Heiligelinde: Wallfahrt unter wundersamen Bäumen
44. Rastenburg: mit Pferd und Kutsche
45. Rastenburg bis Angerburg: Naturidyll und Zeugen düsterer Geschichte
46. Goldap an der Goldap am Goldaper See: Kur- und Skiregion im „hohen Norden"
PODLACHIEN
47. Suwalken: im Land der alten Sudauer
48. Puńsk und Seine: bei Polens Litauern
49. Augustów: paddeln wie der Papst
50. Bober: Hüttenurlaub auf dem Fluss
51. Tykocin: Was vom Schtetl übrigblieb
52. Narew-Nationalpark: auf dem Holzweg über Fluss und Sümpfe wandern
53. Białystok: Stadt der vielen Sprachen
54. Supraśl und Grabarka: Zwiebeltürme und bunte Fensterläden
55. Bohoniki und Krusziniany: polnische Moscheen und Mizare
56. Belowescher Heide: im Wald der wilden Riesenrinder
REGISTER ORTSNAMEN
BILDNACHWEIS
Während der Recherche zu diesem Buch änderten Lokale und Besucherattraktionen aufgrund der Corona-Pandemie immer wieder ihre Arbeitsweise. Darum wurde bei den Service-Informationen auf die Angabe von Öffnungszeiten verzichtet. Allen Nordpolen-Reisenden sei empfohlen, sich aktuell vor Ort bzw. auf den aufgeführten Internetseiten zu informieren.
Frische Nehrung
WILLKOMMEN IN NORDPOLEN!
Ostsee bei Stolpmünde
Ein ganzer Reigen malerischer Szenerien aus natürlichen wie auch Kulturlandschaften und jeder Menge sehenswerter Zeugen der Geschichte versammelt sich im Norden Polens. Eingeteilt ist die Region in vier Bezirke (ihre polnische Bezeichnung „Woiwodschaft entspricht etwa dem deutschen „Herzogtum
). Drei von ihnen grenzen an die Ostsee. Während sich der Meereszugang von Ermland-Masuren auf das südwestliche Ufer des Frischen Haffs beschränkt, erstrecken sich die Küsten von Westpommern und Pommern über hunderte von Kilometern von der deutsch-polnischen Grenze bis zur Weichselmündung. Ihre maritime Lage trägt die historische Landschaft Pommern (die sich heute teils auch in der Nachbarwoiwodschaft Kujawien wiederfindet) im Namen. Denn das altslawische „po more, das darin steckt, heißt nichts anderes als „am Meer
.
Für dieses Buch startet die Reise durch Nordpolen in Westpommern. Dessen wirtschaftliches und Verwaltungszentrum ist seit Jahrhunderten Stettin. Besuchern öffnet sich die moderne, aufstrebende Hafenstadt unweit Berlins als Tor zur Ostsee und als Tor zur Westpommerschen Seenplatte – je nach Perspektive. Mit ihren eleganten Promenaden flankiert sie wirkungsvoll die Oder, die hier, umspielt von Stadt- und Flusslandschaften, ins Stettiner Haff mündet. Ganz in der Nähe liegen neben vielen kleinen die großen Inseln Uznam (Usedom), Karsibór (Kaseburg), Wolin (Wollin) und wunderbare Strände, teils in prominenten Ostseebädern wie Świnoujście (Swinemünde), Międzyzdroje (Misdroy) oder Kołobrzeg (Kolberg), teils in weniger bekannten Urlaubsorten oder irgendwo dazwischen.
Je weiter man sich von der Küste in das Landesinnere bewegt, umso mehr Natur- und kulturelle Schätze gibt es zwischen Seen und Wäldern zu entdecken. Das gilt ebenso für Pommern mit dessen wunderschönen Ostseestränden, Dünen, Dörfern, Schlössern, der gigantischen Marienburg und dem zauberhaften waldig-hügeligen Seenland. Seine Hauptstadt Gdańsk (Danzig) hat sich mit Gdynia (Gdingen) und Sopot (Zoppot) zu Polens viertgrößter Metropolregion Trójmiasto (Dreistadt) vereint. Mit 1,2 Millionen Einwohnern zählt sie zu den meistbesuchten Orten landesweit. Spannend sind Pommerns ethnokulturelle Regionen Kociewie mit Städten wie Tczew (Dirschau), Starogard Gdański (Preußisch Stargard), Pelplin (Pelplin) und Gniew (Mewe) sowie die Kaschubei, deren Erkennungszeichen bunte Fischerkähne und „karierte Häuser" sind.
Burg Schönberg
Nariensee bei Mohrungen
Durch wenig Meer, doch dafür jede Menge Seen und großartiger Paddelflüsse zeichnet sich Ermland-Masuren aus. Sein Zentrum Olsztyn (Allenstein), für eine Großstadt sehr gemütlich, bietet sich als idealer Ausgangspunkt für Touren durch die stillen Weiten der Umgebung an. Geprägt wird sie von unzähligen mittelalterlichen Backsteinbauten – ob Dorfkirchlein, ob Ordensburg, ob Schloss des ermländischen Fürstbistums.
Einige von den markanten Herrschersitzen sind eng mit Nikolaus Kopernikus verbunden. Er wirkte hier in hohen Ämtern des Feudalstaats sowie als Arzt und Astronom. Im Unterschied zu den begehrten großen Seen Masurens bieten viele kleine – auch in Ermland – attraktive Möglichkeiten, sich fernab vom Trubel zu erholen, sehr naturnah und aktiv. Still genießen kann man auch das Oberland. Die historische Region liegt zwischen Elbląg (Elbing) und Pojezierze Iławskie (Eylauer Seenplatte), unterer Wisła (Weichsel) und Pasłęka (Passarge). Bis auf den nach ihm benannten künstlichen Kanal mit seinen Schiffsrollbergen ist sie touristisch weitestgehend unerschlossen.
Mit noch mehr Einsamkeit und Ruhe punktet Podlachien. Dass in dieser menschenleeren Woiwodschaft ganz im Nordosten gleich vier der 23 Nationalparks Polens liegen, spricht für ihren Reichtum an Natur. Nirgendwo sonst im Lande findet man so viele dichte, teils tatsächlich unberührte Wälder, klare Seen und Flüsse, weites Grasland, ausgedehnte Moore. Der Wigry-Nationalpark ist nach dem tiefsten See im Land benannt, der Nationalpark Narew nach dem Fluss, der hier ein regelrechtes Labyrinth aus ungezähmten Wasserläufen schuf und damit sehr spezielle Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten.
Ähnliches trifft auf den Biebrza-Nationalpark (Bober-Nationalpark) zu. Dieser Park ist dem gleichnamigen Fluss gewidmet, der jedes Frühjahr über seine Ufer treten darf, um so viel Land zu überschwemmen, dass man – warm angezogen – selbst durch Wald und Wiesen paddeln kann. Einen Teil Podlachiens auf der Biebrza zu erkunden, ist natürlich gleichfalls bei normalem Pegelstand im Sommer möglich – zum Beispiel mit dem Hausboot, das auf Polnisch „tratwa (Floß) heißt. Einige der kostbarsten Schätze hütet der podlachische Nationalpark „Białowieża
in der Belowescher Heide, einem der letzten Tieflandurwälder des Kontinents. Er versammelt Polens meiste greise Eichen und Europas umfangreichste Herden wilder Rinder.
Interessant macht die Region im Vierländereck von Polen, Russland, Litauen und Belarus auch ihr multiethnischer Charakter. Hier pflegen Slawen, Balten und Tataren ihre Traditionen, praktizieren Katholiken, Orthodoxe, Juden und Muslime ihren Glauben. Stattliche Kirchen wie in Białystok, Suwałki oder Supraśl zählen zu den Ausnahmen, zur Regel eher Gotteshäuser von bescheideneren Maßen. Doch wie auch viele Bauernhöfe sind es gerade jene kleinen, liebenswerten Holzgebäude, die dem grünen Land mit ihren bunten Farben ein sehr fröhliches, fast märchenhaftes Antlitz geben. Und dazwischen sagen sich – statt Fuchs und Hase – Wolf und Wisent Gute Nacht.
Kloster Wigry
Top 10
DER SEHENSWÜRDIGKEITEN IN NORDPOLEN
1Mühlenbake Swinemünde: Die schlanke weiße Turmwindmühle mit den zierlichen Flügelrädern auf der Westmole in Świnoujście (Swinemünde) ist einer der schönsten Ostseeleuchttürme und die wohl meistfotografierte Sehenswürdigkeit an der Küste Polens. Platziert am Ende eines Wellenbrechers zwischen Meer und Swinemündung, ragt sie, so scheint es aus der Ferne, direkt aus dem Wasser. Da zum Vergleichen nichts daneben steht, hält man das kleine Bauwerk aus dem Jahre 1874 für weit höher als zehn Meter. Mehr dazu im Tipp 6 auf Seite 50 .
2Altstadt von Stettin: Was wären die modernen Oderpromenaden von Szczecin (Stettin) ohne Blick auf dessen Altstadt? Zu den weithin sichtbaren Wahrzeichen zählen die Jakobskathedrale, das Schloss der Herzöge von Pommern sowie das Ensemble der Wały Chrobrego (Hakenterrasse) mit dem Nationalmuseum in der Mitte, flankiert von der Seefahrtsakademie und dem Verwaltungsgebäude der Woiwodschaft Westpommern. Um den Heumarkt gruppieren sich das gotisch-barocke Alte Rathaus und historische Bürgerhäuser (Bild links). Von der mittelalterlichen Stadtmauer ist der Siebenmäntelturm erhalten, von der barocken Festung das Brama Portowa (Berliner oder Hafentor) sowie das Brama Królewska (Königstor). Mehr dazu im Tipp 5 auf Seite 46.
3Dünen von Leba: Ein Muss für jeden polnischen Ostseeurlauber ist eine Wanderung auf die je nach Jahreszeit und Wetterlage bis zu 42 Meter hohe Wydma Łącka (Lontzkedüne, auch Łącka Góra – Lontzkeberg) unweit des Ferienortes Łeba (Leba). Dieser höchste Wandersandberg Polens ist Teil des Slowinzischen Nationalparks. Zu dem gehören neben weiteren beeindruckenden Dünen auch ein Abschnitt der Ostsee inklusive breitem Strand, Küstenwald sowie der Lebasee gleich an der Küste. Mehr dazu im Tipp 16 auf Seite 98.
4Kurviertel von Zoppot: Die Kurstadt nahe Danzig gilt als die schickste und mondänste an der Ostseeküste Polens. Wirklich hier gewesen sind aber nur die, die einmal auf der 511,5 Meter langen Mole auf- und abgelaufen sind. Was man von deren Ende sieht, ist der Paradeblick von Sopot (Zoppot): das historische Kurviertel mit seinen Luxushotels, die Seebrücke selbst, umrahmt von Segelhafen, Meer und Strand. Mehr dazu im Tipp 19 auf Seite 110.
5Altstadt von Danzig: Die schönsten Stadtpaläste und Patrizierhäuser der alten Hansestadt gruppieren sich um den Königsweg, einst Prozessionsstrecke der polnischen Monarchen. Er führt vom Hohen Tor über Langgasse und Langen Markt mit Rechtstädtischem Rathaus und Neptunbrunnen bis zum Grünen Tor. Dahinter, zwischen Motława (Mottlau) und Wyspa Spichrzów (Speicherinsel), verläuft die Uferstraße Długie Pobrzeże (Lange Brücke), beherrscht vom Wahrzeichen von Gdańsk (Danzig), dem imposanten Brama Żuraw (Krantor, siehe unten, ganz rechts im Bild) von 1444, dessen Doppelhebewerk per Treträdern und zehn Zentimeter dickem Hanfseil bis zu vier Tonnen schwere Lasten maximal 27 Meter heben konnte. Durch das Brama Mariacka (Frauentor, 15. Jahrhundert) gleich nebenan gelangt man in die Frauengasse (ul. Mariacka) mit ihren prachtvollen hohen, schmalen Bürgerhäusern. Deren Markenzeichen sind ihre sogenannten Beischläge – erhöhte Hauseingänge mit kleinen Treppen, Geländern und Terrassen. Die enge Straße voller Bernsteinschmuckgeschäfte, Pubs, Cafés und Restaurants endet an der gewaltigen gotischen Marienbasilika (1346 bis 1506). Sie ist
