Kann man das wegmachen
Von Ute Fischer und Bernhard Siegmund
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Über dieses E-Book
Unsere Protagonistin, nennen wir sie Karin, litt seit zehn Jahren unter diesem Wulst. Unten Konfektionsgröße 38, oben 42 bis 44. Seitdem in der Damenkonfektion Blazer und Hosen sowie Röcke in unterschiedlichen Konfektionsgrößen angeboten werden, lässt sich dieses Problem freilich managen. Auch wenn die Ärmel dann zu lang und die Schultern zu breit wirken. Und es ist lästig, fast diskriminierend, wenn man ständig versucht, diese Wurst im Sitzen durch verschränkte Arme zu verstecken. Doch man spürt sie. Immer. Im Sitzen und im Gehen. Auch in einem Korsett. Und beim Sex wird sie schon mal mit der Brust verwechselt. Peinlich für beide.
Kann man das wegmachen? Man kann. Dieses Buch beschreibt den Weg unserer Protagonistin vom ersten Entschluss zum Arztgespräch bis zu den einzelnen OP-Schritten. Gleich vorweg: Fettabsaugung machen viele ohne Übernachtung. Wo die Wurst zu dick ist, braucht es eine anschließende Bauchdeckenstraffung. Beide Eingriffe haben nicht weh getan. Mehrere Wochen musste ein Mieder getragen werden. Aber das Glück, nur eine Woche nach der OP wieder in einen Blazer zu passen, den Karin bereits für die Enkelin eingemottet hatte, war wohl unbeschreiblich. Wir danken Karin, dass sie sich in diesen Phasen nackt fotografieren ließ. Diese Fotos sollen Mut machen. Ja, man kann das wegmachen. Und es bleibt weg.
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Buchvorschau
Kann man das wegmachen - Ute Fischer
Inhaltsverzeichnis
Kann man das wegmachen?
Osteoporose
Mein privater Kampf gegen Osteoporose
Alle Menschen werden im Alter kleiner
Andere haben das auch
Können Sie das wegmachen?
Welche Erfahrungen gibt es?
Ist das Kassenleistung?
Vorgespräch mit dem Narkosearzt
Tag 1
Die Liposuktion
Es geht los
Nun werde ich aufgepumpt
Mit Musik geht alles besser?
Das große Absaugen
In meinem Zimmer
Frontal – fast ganz normal
Tag 2. Die Bauchplastik
Ein Bild von einem Frauenbauch
Vier Stunden
Demut
Und bei mir?
Es ist wie es ist
Selbstheilung?
Tag 3
Nach Hause
Tag 4
Eigenfett im Gesicht
Tag 5
Tag 6
Tag 7
Tag 8
Tag 10
Tag 12 bis 14
Tag 15
Tag 16
Was sind Faszien?
Tag 17
Tag 19
Tag 20
Tag 21
Tag 22
Tag 23
Das Loch-Missverständnis
Ein unerwarteter Erfahrungsaustausch
Tag 24
Niesen
Tag 25
Heilprobleme
Tag 26
Tag 27
Tag 28
Tag 31 (2.3.)
Tag 34
Der Chirurg, der ein Attest schreiben wollte
Antwort vom OSD
Bisphosphonate
Denosumab
Bazedoxifen oder Raloxifen
Teriparatid
Beispiel die Firma Amgen Deutschland im Jahr 2020
Tag 35 + 37
Tag 38 bis 45
Tag 47
Tag 54
11. Woche nach OP
Ich liebe meinen Bauch
12. Woche
13. Woche
Das Mieder?
14. Woche
Schlechtes Beispiel
Strategie
18. Woche, etwa fünf Monate nach der OP
Kann man das wegmachen?
Februar 2022
Jahre lang schon ärgere ich mich mit der Fettwulst herum, die sich in Folge der Oberkörper-Schrumpfung zwischen Brust und Taille gelegt hat. Die Ursache ist die Osteoporose meiner Mutter, die bei mir diagnostisch nie befunden wurde, sondern nur eine Osteopenie, so nennt man die Vorstufe zur Osteoporose, zu der es allerdings nicht automatisch kommen muss.
Trotzdem: Seit meinem 30. Lebensjahr ist über verschiedene Ausweispapiere belegt, dass mein Oberkörper schrumpft. Fast jedes Mal gab es in den kommunalen Stellen für Reisepass und Co. eine Person, die mich fast triumphierend darauf aufmerksam machte, dass ich meine Körpergröße aus dem abgelaufenen Pass nicht einfach in den neuen übertragen könne, sondern gefälligst etwas realistischer mit meiner Körpergröße umzugehen habe. Das typische Tannenbäumchen-Muster auf meinem Rücken registriere ich schon seit Jahrzehnten. Tatsächlich bin ich im Laufe der Jahre um zehn Zentimeter geschrumpft. By the way: Ich bin 74 Jahre alt.
Osteoporose
Meine Mutti bekam ab circa 70 Jahren einen Rundrücken, den man auch Witwenbuckel nennt. Schon mit etwa 50 Jahren ließ ich (Privatpatientin) deshalb die erste Knochendichtemessung vornehmen und erhielt die Diagnose, dass ich steil auf eine Osteoporose losmarschieren würde. Zur Therapie erhielt ich ein Medikament, das ich einmal pro Woche einzunehmen habe, und zwar morgens und gleichzeitig eine Stunde vor dem Frühstück. In dieser Stunde aber durfte ich mich weder nochmals hinlegen, nicht einmal setzen. Das Bauchgrimmen war zu ertragen, aber nicht das Gefühl, ich würde mir damit nichts Gutes tun. Nach Beendigung der Packung schob ich nichts nach.
Ich suchte nach Alternativen. Das Wirksamste ohne Nebenwirkungen waren sogenannte isometrischen Übungen, also Bewegungen mit kleinen Kraftanstrengungen wie Fingerkuppen aneinander stupsen, hopsen, Krafttrainingsübungen mit dem Terra-Band und einem Stock. Als ideal wurde empfohlen, sich täglich auf einen Vibrator sprich Rüttelplatte zu stellen. Ich hatte gleichzeitig auch darüber gelesen, dass man Kranken, die lange liegen mussten, mit einem täglichen zehnminütigen Rüttelprogramm (auch im Liegen) den Knochendichte- und Muskelabbau aufhalten könne.
Mein privater Kampf gegen Osteoporose
Für mich summierten sich folgende Gegenmaßnahmen: Joggen und Rüttelplatte. Die Rüttelplatte gab es für 400 Euro bei ALDI. Das mit dem Joggen fing ich alleine an. Die erste Runde um unser Wohnviertel dauerten 30 Minuten. Nach einem Monat waren es nur noch 15 Minuten. Nach einem halben Jahr war ich in fünf Minuten wieder da. Also ein zu kleines Trainingsfeld. Ich ging zum Lauftreff in die nächste Stadt. Da gab es drei Mal die Woche Laufgruppen für alle Konditionen: leichtes Walking für Beginner, fünf Kilometer Joggen mit Gehpausen, sechs Kilometer mit Gehpausen, sieben Kilometer mit Gehpausen. Der Schritt zur ersten Runde ohne Gehpause war für mich eine spannende Entscheidung. Im Laufe von zwei Jahren steigerte ich mich bis zehn Kilometer in der Stunde. Ich hielt mich für unbesiegbar. Auch wenn privat etwas schnell zu erledigen war, machte ich mich wohlgesonnen auf die Strecke. Der aus der Jugend noch sitzende Reithosenspeck verschwand, ohne dass ich nachgemessen hätte. Irgendwann war er einfach weg. Und ich trug Hosen der Kategorie Slim.
Alle Menschen werden im Alter kleiner
Nichts desto trotz wurde ich immer kleiner. Die Messmarken notierten wir an einem Türrahmen zu unserem Wintergarten. Da befinden sich noch immer drei verschiedene Zahlenkolumnen: die niedrigste (unter 1,50) von Mutti, die höchste von meinem Mann und die Mittelste von mir. Unser gemeinsames Schrumpfen nahmen wir eher lächelnd zur Kenntnis. Diejenige, die diesen Vorgang mit den Jahren am stärksten hinzunehmen hatte, bin ich. Alles, was sich in der Länge des Oberkörpers verringerte, sammelte sich als Fettring unter meinem Busen an. Abnehmen brachte gar nichts; denn es war ja das Gewebe des Oberkörpers, das sich nach unten senkte. Selbst nach zwei Wochen Fasten magerte ich am Bauch und im Gesicht ab. Am Fettanteil in der Region zwischen Busen und Taille änderte sich fast nichts. Die Gewebefalte blieb. Manchmal an heißen Tagen war diese Falte feucht und ich puderte sie, um nicht wund zu werden.
2021 stagnierten die zehn Zentimeter, die ich kürzer geworden war, wie gesagt nur am Oberkörper. Ich merkte es vor allem daran, dass mir alle meine Hosen in der Länge passten, die Oberteile aber teilweise zu lang erschienen. Alles kein Problem bis dahin. Jedoch benötigte ich bei den Oberteilen immer mehr Platz für meinen Umfang durch jene Gewebewulst. Tapfer kaufte in einen Anzug: Hose Größe 38, Jacke Größe 42. Aber selbst