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Zwei spannende Sommerkrimis Juli 2022
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eBook258 Seiten3 Stunden

Zwei spannende Sommerkrimis Juli 2022

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Romane von Alfred Bekker:



Kubinke und der Fall am Nordseestrand

Kubinke und die Selbstmörder





Eine Reihe von erzwungenen Selbstmorden unter Mitgliedern von kriminellen Banden lässt den Verdacht aufkommen, dass jemand aufräumen will. Die Art des Vorgehens ist die des Masterminds.
Doch wer ist dieser Mastermind? Niemand scheint ihn zu kennen.
Die beiden Kriminalinspektoren Harry Kubinke und Rudi Meier machen sich auf die Suche nach dem unbekannten Killer …


Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum15. Juli 2022
ISBN9783753204390
Zwei spannende Sommerkrimis Juli 2022
Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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    Buchvorschau

    Zwei spannende Sommerkrimis Juli 2022 - Alfred Bekker

    Zwei spannende Sommerkrimis Juli 2022

    von Alfred Bekker

    Dieser Band enthält folgende Romane von Alfred Bekker:

    Kubinke und der Fall am Nordseestrand

    Kubinke und die Selbstmörder

    Eine Reihe von erzwungenen Selbstmorden unter Mitgliedern von kriminellen Banden lässt den Verdacht aufkommen, dass jemand aufräumen will. Die Art des Vorgehens ist die des Masterminds.

    Doch wer ist dieser Mastermind? Niemand scheint ihn zu kennen.

    Die beiden Kriminalinspektoren Harry Kubinke und Rudi Meier machen sich auf die Suche nach dem unbekannten Killer …

    Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

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    Alles rund um Belletristik!

    ​Kubinke und der Fall am Nordseestrand: Kriminalroman

    von Alfred Bekker

    Ein Harry Kubinke Krimi

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 116 Taschenbuchseiten.

    Die Yacht, mit einer angeblich großen Menge verschollenen Kokains an Bord, explodiert mitten auf der Nordsee. Das Kokain, verpackt in luftdichte Säckchen, wird auf die Küste zugetrieben. Zufällig findet ein Hund eines dieser Päckchen und bringt es seinem Herrchen, der den tödlichen Fehler macht, sich damit öffentlich zu präsentieren.

    Nun ist es die Aufgabe der beiden Kriminalinspektoren Kubinke und Meier, nicht nur den oder die Mörder dieses Mannes zu finden…

    ***

    Copyright

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    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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    Alles rund um Belletristik!

    1

    Auf der Nordsee vor der Küste der Insel Sylt …

    Die Sonne spiegelte sich im Wasser.

    Ein steter Wind blies.

    Und er trieb die Yacht voran.

    Die Segel beulten aus.

    Die Yacht kämpfte sich voran und durchnitt das schäumende Meer.

    En Wolken standen am Himmel.

    Es war ein schöner Tag, mit idealen Segelbedingungen.

    Das Meer konnte so friedlich sein.

    Aber manchmal konnte sich um Handumdrehen alles ändern.

    Dann wurde aus der Idylle etwas anderes.

    Etwas, das man nicht einfach als Hölle bezeichnen kann, sondern eher als ein Spiel von ungeheuer starken Gewalten, denen der Mensch noch immer nichts gleichwertiges entgegenzusetzen hat.

    Das Meer, der Ozean…. Für den Menschen ist das nur ein guter, solange das Wetter gut ist.

    Und das ist bekanntermaßen launisch.

    Allerdings gibt es noch ein paar andere Gefahren, die man weniger auf dem Schirm hat.

    Die größte Gefahr für eine Segelyacht sind die riesigen Containerschiffe, die stur wie ein Roboter ihren Kurs fahren.

    Riesige Blechwale, die alles unterpflügen, was ihnen in die Quere kommt.

    Und an Bord des Containerschiffs merkt vielleicht sogar niemand, was passiert ist.

    Rein statistisch ist dieses Risiko nicht zu unterschätzen.

    Und dann gibt es da noch eine andere Gefahr für Segelyachten auf der Nordsee, die statistisch vielleicht nicht ganz so relevant ist wie Containerschiffe, Monsterwellen oder ein plötzlicher Sturm.

    Angenommen, man hat Sprengstoff an Bord.

    Und weiter angenommen, man weiß gar nichts davon.

    Aber alles der Reihe nach…

    „Hey, entspann dich!", sagte Georg Raimund.

    Er blinzelte gegen die Sonne.

    Er stand am Steuerrad der Yacht.

    Der Wind blähte die Segel.

    Und Georg Raimund hatte gute Laune.

    Sehr gute Laune.

    Der grauhaarige, drahtig wirkende Mann grinste die junge Frau an, die sich gegen die nautischen Armaturen lehnte. Der Wind hatte ihr blondes Haar zerzaust. Sie sah traumhaft aus. Der Wind drückte nämlich ihre Kleidung an den Körper und ließ sie eng anliegen, dass ihre sexy Kurven gut zur Geltung kamen. „Ich bring den Deal auf Sylt über die Bühne und dann tun wir beide gar nichts mehr."

    „Ach, Georg…"

    „Jedenfalls nichts, was uns keinen Spaß macht, Katrina."

    „Ja, wirklich…"

    „Du sagst immer so sachen!"

    „Ich meine es auch so!"

    „Ich weiß nicht…"

    „Du kannst Gift drauf nehmen!"

    „Was du immer redest…"

    „Aber Gift nimmst du ja eigentlich schon regelmäßig!"

    „Quatsch!"

    „Wieso? Kokain ist auch sowas wie Gift."

    „Willst etwa gerade du jetzt den Moralapostel tun?"

    „Nein."

    „Na, also!"

    Katrina wirkte fast schlaftrunken.

    Sie hatte eine Sanduhrfigur und tolle Brüste.

    Georg Raimund stellte sich vor, wie sie ohne Kleidung aussah - auch wenn die eigentlich nicht viel verbarg.

    Sie versuchte, ihre Haare aus dem Gesicht zu bekommen und machte ein paar wischende Bewegungen.

    Aber das war vergeblich.

    Der Wind hatte so seine eigenen Pläne mit ihrem Haar.

    Der Wind, der Wind, die himmlische Macht, die man niemals unterschätzen durfte, wie jeder gute Segler wusste…

    Im übrigen galt das auch für ein paar andere Dinge.

    Was den Wind anging, war Georg Raimund vorsichtig.

    Schließlich war er ein erfahrener Skipper.

    Was andere Dinge betraf, war er schon deutlich leichtsinniger und sorgloser.

    Sowas konnte sich rächen.

    Aber in diesem Moment verschwendete Georg Raimund daran keinen einzigen Gedanken. Zu sehr lenkte ihn die allgegenwärtige Schönheit, die ihn umgab. Die schöne Frau, das schöne Wetter, die schöne Yacht, die schönen Aussichten, was das Geschäftliche betraf…

    Zu viel Schönheit machte sorglos.

    So ist das manchmal.

    Nur ein kleines Wölkchen war da an diesem wunderschönen HImmel, der den kommenden Sturm nicht ahnen ließ. Diese wunderschöne Frau hatte ein bisschen schlechte Laune. Aber das würde er wieder hinkriegen. Wer schöne Titten hat, darf auch ein bisschen nörgelig sein, dachte Georg Raimund.

    „Ich dachte, wir machen nur Urlaub, Georg!"

    „Ja, machen wir ja auch."

    „Aber…"

    „In Zukunft machen wir immer Urlaub!"

    „Leere Versprechungen…"

    „Nein!"

    „Doch", widersprach sie.

    „Nein, genauso wird es sein. Genau so, wie ich sage."

    „Ach!"

    Sie rieb sich die Nase. Sie war rot und wirkte entzündet.

    Das war ihr Schönheitsfehler.

    Die rote Nase.

    Die war eigentlich fast immer entzündet.

    Und das hatte seinen Grund.

    „Für die Menge an Koks, die du dir geschnupft hast, ist deine Laune immer noch reichlich schlecht", meinte Raimund.

    Im nächsten Moment gab es einen Knall.

    Der vordere Teil der Yacht explodierte. Eine Sekunde später hatte die Yacht keinen Bug mehr. Wasser strömte ein, und ein Ruck ging durch das Boot. Es senkte sich schnell abwärts. Aber die Fahrt in die Tiefe hatte noch gar nicht begonnen, als eine weitere Explosion das Heck zerriss.

    Katrina wurde wie eine Puppe durch die Luft geschleudert. Ihr Körper prallte gegen die Reling. Ihr Schrei erstarb, als der Aufprall auf der Reling ihr das Rückgrat brach.

    Georg Raimund klammerte sich an das Steuerrad. Dann schlug das Wasser über ihm zusammen.

    Er strampelte, versuchte zu schwimmen. Irgendetwas schlug gegen seinen Kopf. Einige Augenblicke war er benommen. Er ruderte mit den Armen. Dass er auf der Gesamtschule mal eine Schwimmmeisterschaft gewonnen hatte, war Jahrzehnte her. Aber er war immer noch ein guter Schwimmer, der es auch mit viel jüngeren aufnehmen konnte. Allerdings dämmerte ihm, dass ihm dies wohl kaum etwas nützen würde. Nicht so weit draußen in der Nordsee.

    Mindestens 50 Kilometer lagen zwischen der letzten Position der Yacht und der Küste. So weit konnte niemand schwimmen. Nicht einmal jemand wie Georg Raimund.

    Er hatte mal gehört, dass die Wikinger meistens nicht schwimmen konnten und dass sie es auch gar nicht anstrebten, es zu lernen.

    Wenn man als Seefahrer schwimmen konnte, bedeutete das nämlich nur, dass sich die Todesqualen verlängerten, wenn man gekentert war.

    Langsam begann begann Georg Raimund zu dämmern, wie Recht die alten Seefahrer damit gehabt hatten…

    Ihn schauderte.

    Die Todesangst erfasste ihn. Panik machte sich breit. Er erreichte die Oberfläche. Von der Yacht war kaum noch etwas zu sehen. Einige Trümmerteile, die schnell sanken. Und ein paar Päckchen, die ebenfalls noch an der Oberfläche hielten. Eines war so nahe, dass ihm die Aufschrift geradezu ins Auge viel: MKM SICILIANA stand dort in verschnörkelten und zu einem kunstvollen Emblem miteinander verschmolzenen Buchstaben.

    Verdammt!, ging es ihm durch den Kopf. So nah am Ziel - und jetzt das Ende!

    Er wusste, dass er seinen Tod nur hinauszögern, aber nicht mehr verhindern konnte.

    Das Spiel ist aus, dachte er. Für immer.

    Alles hatte sich im Handumdrehen verändert.

    Ein Bltt hatte sich gewendet.

    Urplötzlich.

    Wieder einmal.

    2

    Am Strand von Büsum…

    Dietrich Bäumer nahm das Stück Treibholz und warf es so weit er konnte.

    „Na los! Hol es zurück!", rief er.

    Der etwas zottelige Terrier ließ sich das nicht zweimal sagen. Er rannte hinter dem Holzstück her. Sein Bellen mischte sich mit dem Rauschen der Brandung. Dietrich Bäumer ging barfuß. Er hatte seine Hosen bis zu den Knien hochgekrempelt. Wenn eine Welle besonders stark war, umspülte sie die Füße des siebzigjährigen, etwas übergewichtigen Mannes.

    Diesen Urlaub, dachte er, habe ich mir wirklich verdient.

    Und das seit langer Zeit!

    Er atmete tief durch.

    Der Wind blies ziemlich kräftig vom Meer her. Das rauschen des Meeres mischte sich mit den Schreien der Möwen, die hoch oben am Himmel kreisten. Scheißt mich bloß nicht voll!, dachte er.

    Der Hund kehrte zurück.

    Aber er hatte nicht das Stück Treibholz im Maul, sondern etwas anderes.

    „Na, was hast du denn da?"

    Der Hund wedelte mit dem Schwanz und ließ sich das Päckchen ohne Widerstand aus dem Maul nehmen. Das aufgedruckte Emblem fiel ihm auf.

    MKM SICILIANA.

    Dietrich Bäumer öffnete es.

    „Oh, mein Gott", flüsterte er, nachdem er begriffen hatte, was der Inhalt war. Bäumers Gesicht verlor fast vollkommen die Farbe.

    Er sagte zu dem Hund: Na, da hast du aber was Schönes angeschleppt!

    Wuff!, kam es zurück.

    Fast wie eine bestätigende Antwort.

    Und zu allem Überfluss ließ dann auch noch eine Möwen was fallen.

    Aber zumindest diese Bombe verfehlte Dieter Bäumer deutlich.

    3

    Observationen können ziemlich langweilig sein.

    Ob Privatermittler oder Polizeikräfte - was die Langeweile betrifft, triift sie dasselbe Schicksal.

    Lange Zeit passiert buchstäblich gar nichts.

    Und wenn man Pech hat, geht dann alles plötzlich vielleicht so schnell, dass man das Entscheidende gar nicht mitbekommt.

    Alles schon vorgekommen.

    Daniel Altan saß hinter dem Steuer seines SUV. Die Zeitung, die er aufgeschlagen hatte, diente eigentlich nur der Tarnung. Sein Partner Erkan Piper saß auf dem Beifahrersitz und hatte die andere Hälfte des bunt bedruckten Boulevardblatts. Sie waren beide schon seit Stunden mit der Observation eines Mannes beschäftigt, der sich wahrscheinlich in Kürze mit jemandem traf, der ihm brisante Firmengeheimnisse abkaufen würde.

    Genau das waren die Fälle, auf die sich die Firma ALTAN & PIPER, SECURITY & INVESTIGATION in den letzten Jahren konzentriert hatte.

    „Hast du schon den Bericht über den beknackten Rentner gelesen, Daniel?", fragte Piper.

    „Welchen beknackten Rentner?"

    „Der das Kilo Kokain am Strand gefunden hat. Und jetzt hat sich der Blödmann damit in der Zeitung ablichten lassen. Ich wette, der kommt sogar noch in die eine oder andere Talkshow. Piper schüttelte den Kopf. „Wie dumm kann man nur sein.

    Altan zuckte die Schultern.

    „Wieso?"

    „Was heißt hier wieso?"

    „Wieso heißt wieso."

    „Na, muss ich dir das wirklich sagen?"

    „Ja, ja.. Lass mich ruhig wie einen Doofi dastehen."

    „Warst du jetzt mal beim BKA oder steht das nur in unserer Werbung, damit wir leichter Kunden einfangen können und mehr Aufträge bekommen?"

    „Nein, ich war wirklich beim BKA."

    „Okay…"

    „Zehn Jahre lang."

    „Doch so lange?"

    „So lange."

    „Also meiner Ansicht nach ist das wirklich das Bescheuertste, was man machen kann, wenn man zufällig ein Kilo Kokain irgendwo findet! Das gehört doch irgendjemandem!

    „Alles gehört irgendjemandem!"

    „Und die Typen wollen das sicher wiederhaben, weil es schweineteuer ist.

    „Logisch."

    „Und nette Leute sind das sicher nicht."

    „Ich nehme an, er hat es längst der Polizei gegeben", sagte Altan und sah nun in den Bericht vor sich. Ein älterer Herr hielt ein Päckchen in die Kamera. Neben ihm saß sein Hund. Auf der anderen Seite posierte ein Polizist. Ein Polizist aus Büsum, für den das der Fall seines Lebens war, weil er es sonst wohl nur mit gestrandeten Robben zu tun hat, ging es Altan durch den Kopf.

    „Trotzdem!, meinte Piper. „Wo ein Päckchen Kokain ist, da sind doch noch mehr.

    „Du kennst dich da aus?"

    „Ich versuche mich nur in die Typen hineinzuversetzen, die das Zeug verloren haben."

    Altan überflog den Artikel. Er war eher gelangweilt. Observationen waren noch nie so wirklich sein Ding gewesen. Schon damals nicht, als er noch beim BKA gewesen war. Aber sie waren damals wie heute nun mal ein wesentlicher und unerlässlicher Bestandteil des Jobs. Wenigstens wurde jetzt, da er auf eigene Rechnung arbeitete, auch anständig dafür bezahlt, dass er stundenlang irgendwo herumsaß und sich mehr oder minder langweilte.

    Wahrscheinlich würde er diese Zeitung noch zehnmal lesen müssen, ehe sich bei der Zielperson irgendetwas tat, was eine Reaktion erforderte. Mit dem Handy herumspielen kam nicht in Frage. Schließlich wollte er nicht, dass der Akku vorzeitig schwach wurde.

    Ein Detail an dem Zeitungsartikel ließ Altan dann plötzlich stutzen.

    Es war nichts, was in dem ziemlich reißerischen Text stand, der mehr oder minder nur aus haltlosen Spekulationen bestand, weil bislang wohl niemand wirklich wusste, wie das Kokain an den Strand gelangen konnte. Es hatte mit dem großformatigen Foto zu tun.

    Genauer gesagt mit der Aufschrift auf dem Päckchen.

    MKM SICILIANA stand da in verschnörkelten und zu einem Emblem miteinander verschlungenen Buchstaben.

    Das darf doch nicht wahr sein!, ging es ihm durch den Kopf.

    Dieses Emblem hatte er schon einmal gesehen. Lange war es her … Damals, als er noch Ermittler gewesen war …

    Irgendwann kommt alles mal wieder an die Oberfläche, dachte er. Jede Leiche und jedes Päckchen Kokain …

    „Daniel! Da ist unser Typ!"

    Pipers Stimme drang wie aus sehr weiter Ferne in Altans Bewusstsein.

    „Hey, bist du jetzt eigentlich bei der Sache, oder was ist los, Daniel?"

    4

    BKA Bundesakademie, Quardenburg. Einige Tage später …

    „Fortsetzung des vorläufigen Autopsieberichts zum Fall Dietrich Bäumer. Das Opfer wurde auf die weiter oben bereits beschriebene Weise gefoltert. Es ist anzunehmen, dass als Folge dieser Folterungen schließlich ein Herz-Kreislaufversagen eintrat, das zum Tod führte."

    Dr. Gerold M. Wildenbacher, der Gerichtsmediziner des Ermittlungsteam Erkennungsdienstes hielt inne und setzte das Diktiergerät ab. Der alte Mann auf dem Seziertisch war furchtbar zugerichtet worden und musste schreckliche Schmerzen gehabt haben, bevor er gestorben war. Offenbar war Dietrich einer ziemlich groben Befragung unterzogen worden, die er nicht überlebt hatte.

    „Ist es mir gestattet, unseren bayerischen Landarzt bei seinem Vortrag vor sich selbst zu unterbrechen oder wäre das eine ungebührliche Kränkung Ihres Egos, Gerold?", fragte eine Stimme mit unverkennbar hamburgischem Akzent.

    Gerold drehte sich um. In der Tür des Sezierraums stand Dr. Friedrich G. Förnheim, der von allen anderen Mitgliedern des Teams nur kurz FGF genannte Naturwissenschaftler und Ballistiker.

    „Wenn es was wirklich Wichtiges ist, FGF, dann will ich über diese Kränkung hinwegsehen", sagte Gerold etwas knurrig.

    Friedrich warf einen kurzen Blick auf den Toten.

    „Sind Sie schon weitergekommen, was die Todeszeit angeht? Wie auch immer, die spielt eigentlich kaum eine Rolle. Herr …"

    „Bäumer. Dietrich Bäumer."

    „… mag zwar erst vor kurzem umgekommen sein, aber der Fall ist trotzdem ein Cold Case."

    „Sie wollen mich jetzt auf den Arm nehmen?"

    „Mitnichten. Ich weiß, dass man bei Ihnen in Bayern nur vergleichsweise einfache Witze goutiert und einen etwas, nun sagen wir mal, rustikaleren Begriff von Humor haben, während die hamburgische Variante dieses menschlichen Kulturgutes weltweit geschätzt wird."

    „Kommen Sie auf den Punkt, FGF!"

    „Der Punkt ist, dass ich soeben die Analyse des Kokains abgeschlossen habe, das dieser arme Mann vor einiger Zeit am Strand gefunden hat. Und die Vermutung, dass das plötzlich erwachte Interesse eines unbekannten Folterknechts irgendetwas mit diesem Drogenpäckchen zu tun hatte, mit dem sich unser Freund dann auch noch in der Öffentlichkeit zeigte, ist Ihnen ja auch schon gekommen."

    Gerold hob die Augenbrauen. Auch wenn Friedrich ihm oft genug gestelzt und umständlich erschien, fachlich war nichts gegen ihn zu sagen und daher schätzte der Gerichtsmediziner die Unterstützung durch seinen Kollegen ungemein. Allerdings vermied er es tunlichst, das zuzugeben. Schließlich hätte das wohl nur dazu beigetragen, dass der immerhin mit zwei Doktortiteln ausgestattete Friedrich G. Förnheim dann vielleicht nur noch mehr in seiner hamburgisch-herablassenden Art bestärkt worden wäre.

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