Gehirngerechtes Arbeiten und beruflicher Erfolg: Eine Anleitung für mehr Effektivität und Effizienz
Von Jürg Dietrich
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Über dieses E-Book
Arbeiten wir noch effektiv und effizient? Schaffen wir noch echten Mehrwert? Oder hetzen wir bloß noch rastlos von einem Termin zum nächsten?
Erschreckend aber wahr: Wir überfordern unsere Gehirnressourcen permanent. Die Anforderungen der heutigen Arbeitswelt entsprechen längst nicht mehr der Funktionsweise unseres Gehirns. Wie gehen wir mit den natürlichen Einschränkungen unseres Denkorgans um? Und wie nutzen wir sein Potenzial?
Praxisnah und leicht verständlich liefert Jürg Dietrich Antworten auf diese Fragen, indem er Erkenntnisse aus der modernen Hirnforschung und aus psychologischen Studien in Bezug zu unserem Arbeitsalltag setzt. In fünf Leitsätzen finden Sie wertvolle und sofort umsetzbare Anregungen für gehirngerechtes und effektives Arbeiten. Sie erfahren, wie Sie die alltäglichen Herausforderungen gelassener und erfolgreicher meistern und wie Sie Ihre Gewohnheiten wirkungsvoll umgestalten. Ein Buch, das Ihr Arbeitsverhalten nachhaltig verändern wird.
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Buchvorschau
Gehirngerechtes Arbeiten und beruflicher Erfolg - Jürg Dietrich
Jürg DietrichGehirngerechtes Arbeiten und beruflicher Erfolg2014Eine Anleitung für mehr Effektivität und Effizienz10.1007/978-3-658-04862-4© Springer Fachmedien Wiesbaden 2014
Jürg Dietrich
Gehirngerechtes Arbeiten und beruflicher ErfolgEine Anleitung für mehr Effektivität und Effizienz
A319953_1_De_BookFrontmatter_Figa_HTML.gifJürg Dietrich
Thun, Schweiz
ISBN 978-3-658-04861-7e-ISBN 978-3-658-04862-4
© Springer Fachmedien Wiesbaden 2014
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Gabler
Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier
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Für Sue,
Emanuel, Marlen und Svenja
Einleitung: Die Echtzeitwelt, in der wir leben
Muss nur noch kurz die Welt retten, danach flieg ich zu dir. Noch 148 Mails checken, wer weiß was mir dann noch passiert, denn es passiert so viel.Muss nur noch kurz die Welt retten und gleich danach bin ich wieder bei dir. Die Zeit läuft mir davon. Zu warten wäre eine Schande für die ganze Weltbevölkerung.
Ausschnitt aus einem Liedtext von Tim Bendzko
Wir leben in einer Zeit des Wissens und der permanenten Wissensverfügbarkeit. Noch nie hat sich das vorhandene Wissen so rasch verdoppelt wie in der heutigen Zeit. Noch keine Generation vor uns verfügte über so viele und so aktuelle Informationen wie wir. Landesgrenzen und Kontinente werden in Echtzeit überbrückt, wir können immer und überall live dabei sein. Rund um die Uhr können wir miteinander kommunizieren, egal wo wir uns befinden. Wir leben in einer Zeit, in der viel passiert, um uns herum, in unserem näheren und weiteren Umfeld, weltweit und überall. Wir sind mittendrin, hautnah mit dabei und nonstop informiert. Berufs- und Privatleben vermischen sich zusehends, die Grenzen sind fließend und für viele Menschen schier nicht mehr erkennbar. Da wie dort sind wir gefordert und mächtigen Erwartungen ausgesetzt.
Wir leben in einer Zeit der schier unbegrenzten Möglichkeiten, in einer Zeit des unaufhaltbaren technologischen Fortschritts und der weltweiten Vernetzung. Zu keiner Zeit waren die Menschen derart gut und weiträumig miteinander verbunden wie die modernen Erdbewohner in den industrialisierten Ländern. Nie glich die Welt mehr einem Dorf als heute. Rund um den Globus haben viele von uns „Freunde". Denen teilen sie mit, was gerade geschieht und was sie in diesem Moment bewegt. Ungefragt. Dafür zeitnah und topaktuell.
Wir leben in einer Zeit des Überflusses. Es gibt von allem zu viel, nur Zeit haben wir immer zu wenig, denn wir leben in einer Zeit der Schnelllebigkeit, temporeich und voller Action. Das Rad der Zeit scheint sich immer rasanter zu drehen, wir fliegen förmlich durch unsere Zeit. Aus Monaten werden gefühlte Wochen, aus Wochen werden Tage, aus Tagen werden Stunden. Der Erfolg von heute ist morgen bereits Schnee von gestern. Noch nie wurde uns die Vergänglichkeit der Zeit eindrücklicher vor Augen geführt und nie war uns unsere eigene Vergänglichkeit weniger bewusst.
Wir leben in einer Zeit der Hektik und der ständigen Erreichbarkeit, wir sind immer am Ball, immer gefordert, pausenlos. Noch nie waren so viele Menschen überfordert in ihrem Berufsleben wie in der heutigen Zeit. Noch zu keiner Zeit stießen so viele Mitarbeitende an die Grenzen ihrer Belastbarkeit und hatten Schwierigkeiten, mit den steigenden Anforderungen und den hohen Erwartungen zurechtzukommen.
Aus Distanz betrachtet, kann man gut und gerne das Gefühl haben, wir alle müssten nur noch kurz die Welt retten, wie es Tim Bendzko in seinem Lied postuliert. Doch wer weiß schon, was noch alles passiert. Und was wir alles verpassen könnten, in der Echtzeitwelt, in der wir leben.
Der ganz normale Büroalltag
„Nur noch rasch die Mails checken. Dazu ein paar Telefonate und gleichzeitig schreibe ich die Offerte zu Ende. Der Kollege will obendrein eine Antwort. Möglichst bis zum Mittag. Mein Handy summt. Und ab ins nächste Meeting. Kein Problem. Ich nutze die Zeit und arbeite während des Meetings gleich weiter an meinen Mails und an der Offerte und überlege mir zugleich, was ich dem Kollegen für Lösungen vorschlage. Alles geht gleichzeitig, alles auf einmal. Wäre doch gelacht. Wofür sind schließlich die modernen Kommunikationsmittel da? An acht Projekten arbeite ich zur selben Zeit und parallel. Die Uhr tickt, der Zeitdruck steigt. Tempo! Tempo! Ich bin immer auf Achse und stets unter Strom. Mails und Kurznachrichten schreibe ich im Minutentakt. Ständig bin ich online. Ich rackere mich ab und schufte von früh bis spät. Der ganz normale Wahnsinn meines ganz normalen Büroalltags.
Abends sitze ich erschöpft und ausgelaugt zu Hause und frage mich, was ich am heutigen Tag wirklich zu Ende gebracht und erledigt habe. Reichlich wenig. Dabei habe ich mich so bemüht. Und abgemüht. Habe ich zu viel zu tun? Oder fehlt mir die richtige Arbeitstechnik? Oder das passende Zeitmanagement? Was mache ich bloß falsch?"
Was geschieht mit uns und in uns in dieser schnelllebigen Zeit mit den grenzenlosen Chancen? Und mit den damit verbundenen Erwartungshaltungen? Je weniger Zeit wir haben, desto stärker verlangen wir nach technischen Lösungen. Die unterstützen uns nicht nur, sie tragen auch selber massiv zu einer weiteren Beschleunigung bei und sind selbst Ursache einer weiteren Tempoerhöhung. Die Technologie an sich ist ein Segen, der Umgang damit wird für viele zum Fluch.
Wenn ich an meine Jugendzeit in den 1980er-Jahren zurückdenke, frage ich mich, wie wir das damals gemacht haben. Ohne Handy. Ohne Internet. Ohne Computer. Dafür mit Schreibmaschine und Festnetztelefon. Und einem Farbfernsehgerät pro Haushalt mit vielleicht fünf Kanälen. Ich will kein Loblied auf die „gute alte Zeit" anstimmen. Keineswegs. Ebenso wenig möchte ich die technischen Möglichkeiten der heutigen Zeit missen. Dennoch war das Leben vor wenigen Jahrzehnten fundamental anders. Der Rhythmus war ein anderer, die Informationsfülle genauso wie die Wahlmöglichkeiten und das vorherrschende Tempo. Das betrifft ganz alltägliche Bereiche des Lebens wie beispielsweise das Lebensmittelangebot im Supermarkt gleichermaßen wie die Berufswelt und die Unterhaltungs- und Freizeitangebote. Wenn wir uns heute einen Actionfilm aus den 1980er-Jahren anschauen, der damals als temporeich galt, entlockt uns das im Vergleich mit den blitzschnellen Schnitten der heutigen Filme höchstens noch ein müdes Gähnen.
Kann unser Gehirn noch umgehen mit der horrenden Geschwindigkeit und mit den Reizüberflutungen unserer Welt, mit den immensen Anforderungen im Berufsalltag, mit den grenzenlosen Wahlmöglichkeiten und dem Überfluss, mit der ständigen Verfügbarkeit, mit unserer Ruhelosigkeit und mit all den technischen Lösungen, die heute unser Leben bestimmen?
Erschreckend aber wahr:
Die Anforderungen unserer (Arbeits-)Welt entsprechen längst nicht mehr der Funktionsweise unseres Gehirns.
Unser Verhalten in der heutigen Welt überfordert unsere Gehirnressourcen permanent. Denn die Grundstrukturen unseres Gehirns sind nach wie vor dieselben wie jene des Gehirns unserer Vorfahren. Mit Vorfahren sind nicht unsere Groß- oder Urgroßeltern gemeint. Denn evolutionsgeschichtlich gesehen, haben wir dieselben Gehirnstrukturen wie die Menschen vor zig tausend Jahren. Im Vergleich dazu ist der Zeitsprung in die 1980er-Jahre ein Klacks. Plakativ ausgedrückt, arbeiten wir mit einem Steinzeit-Gehirn in einem elektronischen Hochleistungszeitalter.
Verarbeitungsgeschwindigkeit und Reaktionsvermögen des Gehirns sind für die Bedingungen und Gefahren in der freien Natur konstruiert. Es ist für die Lösung von Problemen ausgelegt, die mit dem Überleben im Freien zu tun haben: Finde ich Nahrung oder werde ich zur Nahrung. Heute sind strategische Entscheidungen in einem hochkomplexen Wirtschaftsumfeld gefordert.
Unser Gehirn wurde dafür geschaffen, mit einem Bruchteil an immer neuen Reizen und Informationen der heutigen Welt umzugehen. Das ist in etwa vergleichbar, wie wenn Sie mit einem Oldtimer versuchen, auf einer Rennstrecke mit einem Formel-1-Boliden mitzuhalten. Eigentlich ein hoffnungs- und aussichtsloses Unterfangen.
Arbeiten wir noch effektiv? Und effizient? Schaffen wir noch Mehrwert? Nutzen wir die Zeit noch sinnvoll? Oder verzetteln wir uns nur noch in Belanglosem? Sind wir noch in der Lage, über längere Zeit konzentriert und ungestört an einer Aufgabe zu arbeiten? Es ist nicht verwunderlich, dass viele Menschen Mühe haben, mit den Anforderungen der heutigen Arbeitswelt fertig zu werden, denn die sind hoch. Sehr hoch. Gleichzeitig kämpfen wir gegen Störungen, Ablenkungen, übervolle Kalender und sich türmende Arbeitsberge. Ständige Unzufriedenheit und Frustrationen, geistige, emotionale und körperliche Erschöpfung, Dauerstress und Depressionen sind die Folgen.
Aber ist es wirklich aussichtslos? Die Evolution hinkt der rasanten Entwicklung massiv hinterher und wir können den Entwicklungsgang unseres Gehirns weder forcieren noch erzwingen. Was vermögen wir zu tun? Dem Rummel entfliehen, zurückkehren zu den Zeiten ohne Smartphone, E-Mail und Internet? Uns abschotten und uns ins Kloster oder auf eine Alp zurückziehen? Oder lässt sich unser Gehirn entsprechend konditionieren und trainieren?
Evolutionsbiologen, Anthropologen, Neurologen, Psychologen und weitere Wissenschaftler beschäftigen sich seit Langem intensiv mit diesen und einer Vielzahl weiterer Fragen. Nach wie vor liegt bezüglich der Funktionsweise des Gehirns vieles im Dunkeln. Wir wissen noch längst nicht alles, aber eines ist gewiss: Zu wenige Menschen wenden die vorhandenen Erkenntnisse bewusst an und setzen ihr Denkorgan gehirngerecht ein. Mit den oben beschriebenen Folgen für die geistige, seelische und körperliche Gesundheit.
Worüber sich die Forscher einig sind: Unser Gehirn ist enorm lernfähig. Und je mehr wir über die Funktionsweise unseres Gehirns wissen, desto mehr Möglichkeiten haben wir, um unser Verhalten und dadurch sogar unser Gehirn zu verändern. Andererseits unterliegt unser Gehirn gewissen Einschränkungen, die auf die evolutionäre Entwicklung zurückgehen und die sich nicht einfach zur Seite schieben lassen. Je klarer wir uns bewusst sind, wo diese Begrenzungen liegen, desto gezielter können wir damit umgehen und unsere Gehirnressourcen schonender einsetzen.
Es geht in diesem Buch nicht um noch ausgefeiltere Zeitmanagement- und Arbeitstechniken, auch nicht um komplexe technische Planungssysteme, sondern um einen durchdachten Umgang mit unseren Ressourcen und um die Frage, wie wir das Richtige bei der Arbeit richtig erledigen. Das möchte ich Ihnen aufzeigen. Sie erhalten Antworten auf die Fragen in dieser Einleitung und unzählige Anregungen für Ihren persönlichen beruflichen Alltag.
Ausgewählte Erkenntnisse aus der modernen Hirnforschung und psychologische Studien offenbaren uns, wie wir das Potenzial unseres Denkorgans gezielter nutzen können. Ich zeige Ihnen Wege und Möglichkeiten auf, wie Sie Ihre persönlichen Verhaltensweisen erweitern. Dabei verknüpfe ich die Feststellungen aus der Forschung mit meinem eigenen Erfahrungsschatz und demjenigen meiner Seminarteilnehmenden. Daraus entstehen fünf Leitsätze für gehirngerechtes und effektives Arbeiten, die Sie in Ihrem individuellen Selbstmanagement weiterbringen. Nicht jeder Leitgedanke in gleichem Maße; das ist weder notwendig noch erstrebenswert. Es geht vielmehr darum, dass Sie für sich selber auswählen können, was für Sie stimmig und zieldienlich ist bei der Bewältigung Ihrer ganz persönlichen Herausforderungen.
Ich zeige Ihnen Möglichkeiten auf, wie Sie die ganz alltäglichen Schwierigkeiten im Berufsalltag meistern. Es geht um den produktiven Umgang mit der Informationsflut, die sinnvolle Nutzung der E-Mails, die optimale Arbeits- und Arbeitsplatzorganisation und den Umgang mit Druck und Belastungen.
Wie bringen wir die Veränderungen nachhaltig in unseren Alltag? Wie verändern wir Verhaltensweisen, die sich seit Jahr und Tag in unserem Leben eingeschliffen haben?
Auch für den Transfer in Ihren Berufsalltag finden Sie zahlreiche Anregungen, abgeleitet aus einschlägigen Erkenntnissen aus der Gehirnforschung und vielfach in der Praxis erprobt. Hier gilt dasselbe wie für die Leitsätze und die Impulse zum Meistern der Alltagsherausforderungen: Experimentieren Sie mit denjenigen Anregungen, die für Sie hilfreich und nützlich erscheinen und die Ihre Verhaltensmöglichkeiten erweitern.
„Nur noch kurz die Welt retten" werden Sie und ich wohl kaum mit diesem Buch. Wenn Sie jedoch in Ihre ganz persönliche Welt das eine oder andere einbauen können, wird Ihre Welt um einiges reicher. Sie werden im besten Fall mehr Zeit für das wirklich Wesentliche erhalten, Sie werden effektiver und produktiver in Ihrem Arbeitsverhalten, die Herausforderungen mit mehr Gelassenheit meistern und in der Lage sein, Ihr Gehirn bewusster zu nutzen und dabei weniger rasch zu ermüden. Je häufiger und je intensiver Sie das tun, desto ausgeprägter wird der Effekt sein. Denn das Wissen um die Zusammenhänge der Gehirnfunktionen erlaubt es uns, unser Gehirn gezielter einzusetzen und es auf lange Sicht optimal an die veränderte Umwelt anzupassen und in unserer Echtzeitwelt erfolgreicher