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Das Zukunfts-Mindset: Neun Strategien, um auch morgen noch im Spiel zu sein
Das Zukunfts-Mindset: Neun Strategien, um auch morgen noch im Spiel zu sein
Das Zukunfts-Mindset: Neun Strategien, um auch morgen noch im Spiel zu sein
eBook269 Seiten3 Stunden

Das Zukunfts-Mindset: Neun Strategien, um auch morgen noch im Spiel zu sein

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Über dieses E-Book

Welche Fähigkeiten brauchen wir, um mit dem durch Digitalisierung und technischen Fortschritt immer schnelleren Entwicklungstempo Schritt zu halten? Welche Eigenschaften und Verhaltensweisen garantieren, dass wir nicht überrollt oder gar überflüssig werden? 

Wenn Sie diese Fragen beschäftigen, so hat der erfolgreiche Leadership-Experte, Coach und Keynote-Speaker Jörg Hawlitzeck eine gute Nachricht für Sie: Alles, was Sie für Ihre Zukunft brauchen, liegt bereits in Ihnen. Mit dem richtigen Mindset gehen Sie neuen Entwicklungen mutig entgegen, anstatt ihnen hinterherzulaufen. 

Sie erfahren in diesem Buch, wie jeder Einzelne und unsere Unternehmen aufgestellt sein müssen, um für eine ebenso spannende wie unsichere Zukunft gerüstet zu sein. Anhand vieler praktischer Beispiele, Erfahrungen aus erster Hand und Interviews mit Entscheidungsträgern vielversprechender Unternehmen zeigt der Autor, worum es im Kern geht: Um eine zupackende, optimistische und offene Haltung, die in Tatkraft und Veränderungsbereitschaft mündet – kurz: um das richtige Mindset.

„Die Entscheidung, sich vom Zukunfts-Mindset inspirieren zu lassen ist eine Chance, die Sie sich keinesfalls entgehen lassen sollten.“ Hermann Scherer 

SpracheDeutsch
HerausgeberSpringer
Erscheinungsdatum30. Apr. 2018
ISBN9783658207953
Das Zukunfts-Mindset: Neun Strategien, um auch morgen noch im Spiel zu sein

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    Buchvorschau

    Das Zukunfts-Mindset - Jörg Hawlitzeck

    © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2018

    Jörg HawlitzeckDas Zukunfts-Mindsethttps://doi.org/10.1007/978-3-658-20795-3_1

    1. Der Mut, sich zu entwickeln

    Jörg Hawlitzeck¹  

    (1)

    Köln, Deutschland

    Jörg Hawlitzeck

    Email: jh@joerg-hawlitzeck.com

    „Bestimme dich aus dir selbst heraus." (Friedrich Schiller)

    „Und Sie können das wirklich?", fragte mich Claus ungläubig. In den vergangenen anderthalb Stunden hatten wir uns über das Entwicklungspotenzial unterhalten, dass der Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens aus der Baubranche bei sich ausgemacht hatte: In Situationen, in denen seine Kollegen, Mitarbeiter oder Verhandlungspartner sich konträr zu seiner Erwartung verhielten, war es manchmal um seine Selbstbeherrschung geschehen und er reagierte miesepetrig oder unwirsch, was sich in seiner Mimik oder im Tonfall bemerkbar machte. Nun sei ein rauer Ton zwar durchaus nicht unüblich in der Branche, wie er mir versicherte. Doch es störte ihn trotzdem. Er wollte insgesamt gelassener rüberkommen und seine Mitmenschen so respektvoll behandeln, wie er das auch von ihnen erwartete – komme, was da wolle. Ich schaute ihn an und versicherte: „Ja, ich verspreche Ihnen, alles dafür zu tun, Sie bei der Verwirklichung Ihrer persönlichen Ziele zu unterstützen."

    Warum Neuroplastizität uns in die Verantwortung nimmt

    Das Gespräch hat vor gut zehn Jahren stattgefunden. Es ist gewagt, ein solch überzeugtes Commitment zu geben, einen anderen Menschen auf dem Weg zur besseren Version seiner Selbst als Coach und Sparringspartner zu unterstützen. Denn persönliche Weiterentwicklung liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen. Ist es überhaupt möglich, sich von eingefahrenen Gewohnheiten und persönlichen Marotten zu verabschieden? Was bringt uns dieser unbequeme Kampf mit uns selbst überhaupt? Wie kann er erfolgreich gelingen?

    Die gute Nachricht vorweg: Ja, es ist möglich. Den Beweis dafür liefern die Neurowissenschaften. Es gibt wohl kaum ein wissenschaftliches Gebiet, das in den vergangenen 20 Jahren ähnliche Fortschritte gemacht hätte. Und wenn es um die Weiterentwicklung von persönlichem Verhalten, Denk‑ und Sichtweisen geht, sind deren Ergebnisse wirklich bahnbrechend. Noch im vergangenen Jahrhundert galt die Devise, dass unsere Neuronen mit dem Ende der Pubertät fertig entwickelt und verschaltet seien. Deswegen sind manche Menschen auch heute noch davon überzeugt, dass sie im Erwachsenenalter in Gewohnheiten feststecken, die ihr Gehirn auf dem Weg dorthin geschaffen hat. Sie sagen mit einem Schulterzucken „Ich bin halt so" und leben nach dem Motto: Einem alten Hund kann man keine neuen Tricks mehr beibringen. Mit dieser Einstellung bringen sich jene Menschen nicht nur um die wertvolle Chance, zu lernen und im Leben weiterzukommen. Sie erliegen schlicht und ergreifend einer falschen Überzeugung.

    Wir wissen heute, dass unser Gehirn ein Leben lang dazu in der Lage ist, Nervenzellen neu zu schaffen und zu verdrahten. Diese Fähigkeit heißt Neuroplastizität. „Unser Gehirn wird so, wie und wofür wir es besonders gern und deshalb auch besonders intensiv benutzen", sagt Gerald Hüther, einer der renommiertesten Hirnforscher Deutschlands [1]. Das Gehirn mitsamt seinen inneren Strukturen passt sich ganz einfach an das an, womit es in enger Verbindung steht. Wir sind durch die vielfältigen Beziehungen, die wir seit unserer Kindheit pflegen, neurologisch zu dem geworden, der wir heute sind. In diesem Anpassungsprozess unseres Gehirns an unsere Umgebung sind – manchmal unfreiwillig – Erregungsmuster zu aktiven Verschaltungen und in der Folge zu kleineren Wegen oder größeren Autobahnen geworden, die unser heutiges Verhalten steuern. So kommt es vor, dass einfache Bewältigungsstrategien zu festgefahrenen Mustern geworden sind, die sich dann als Gewohnheit in unserem Verhalten wiederfinden. Wir reagieren anders, als wir eigentlich wollten.

    Wollen wir dann neue Verhaltensweisen verwirklichen, müssen die alten Nervenautobahnen wie die Rillen einer Schallplatte erst einmal erfolgreich zerkratzt und dann neu überschrieben werden. In diesem Prozess fühlen wir uns manchmal wie die Fliege, die wieder und wieder gegen dieselbe Fensterscheibe fliegt. Doch wie die Fliege, die irgendwann ihren Weg hinausfindet, können auch wir es schaffen, neue Gewohnheiten einzuüben. Dazu braucht es einige wenige Handgriffe: Wir benötigen einen triftigen Grund, unser Verhalten zu ändern. Wir müssen den Auslöser kennen, der das ungewollte Verhalten hervorruft. Sodann sollten wir eine alternative Verhaltensstrategie definieren, möglichst kurz und bündig. Dann genügt Disziplin: Üben, üben und nochmals üben. Aufmerksam beobachten, was wir erfolgreich verändert haben und uns selbst im Erfolgsfall feiern. So wird der vermeintliche Fluch der Nervenautobahnen zu einem Segen. Denn Neuroplastizität ermöglicht uns, neue Verschaltungen zu schaffen, die von Pfaden zu kleinen Sträßchen und schließlich zu neuen Autobahnen in unserem Gehirn werden. Dieser Prozess ist ein Leben lang möglich! Wer auch immer wir (geworden) sind, es ist nie zu spät, sein eigenes Denken und Handeln zu verändern.

    Neuroplastizität nimmt uns in die Verantwortung für uns selbst.

    Entwicklung als Lebensaufgabe

    „Erkenne dich selbst soll der Überlieferung zufolge über dem Eingang des großen Tempels in Delphi gestanden haben. Selbsterkenntnis im Sinne einer täglichen Übung galt in der Antike als Grundlage für jedes sinnvolle Begegnen mit der Welt. Der Spruch wird bis heute gerne ergänzt: „Erkenne dich selbst! Werde, der du bist! Die jahrhundertealte Aufforderung gewinnt angesichts der fundamentalen Entdeckungen über Neuroplastizität eine neue Brisanz. Persönliche Weiterentwicklung ist eine lebenslange Aufgabe.

    Die Geburtsstunde der antiken Philosophie liefert uns einen nützlichen Hinweis darauf, wie wir uns dieser Aufgabe widmen können: indem wir uns zu staunen getrauen und uns intelligente Fragen an uns selbst stellen! Staunen ist das Empfinden dieser fantastischen Verwunderung, die uns durchkreuzt, wenn wir Unerwartetem begegnen. Staunen ist die Überraschung angesichts von Dingen, die wir so nicht kennen oder für möglich gehalten hätten. Staunen ist das emotionale Erlebnis angesichts von etwas Neuem, das uns dann Fragen an uns selbst stellen lässt. Staunen erst ermöglicht Lernen und Wachstum. Staunen erst bringt uns dazu, festgefahrene Vorstellungen zu hinterfragen. Zu neuen Erkenntnissen – auch über uns selbst – zu gelangen und uns von alten Gewohnheiten mit einem Augenzwinkern zu verabschieden. Und dann über uns selbst zu lachen.

    Diese offene Haltung können wir von unseren Kindern abgucken, die sich gerne überraschen lassen und dann ganz unbefangen Fragen stellen. Ein bisschen Blauäugigkeit braucht es dafür, die uns Erwachsenen schnell peinlich sein kann. Kinder haben sie noch, diese Neugierde: „Papa, was ist das? Unsere Antwort lautet: „Ein Regenbogen, mein Sohn. Frage beantwortet, Sache erledigt, wir wissen ja, wie die Welt funktioniert. Doch stattdessen: „Wieso hat der so viele unterschiedliche Farben? Wir beginnen nachzudenken: „Hm … Das hängt damit zusammen, wie das Licht der Sonne auf die noch in der Luft befindlichen Regentropfen fällt. Und jetzt denken wir, dass es mit dieser Erklärung auch wirklich genug sein müsste. Doch weit gefehlt! Denn die Frage kommt: „Was ist da am Ende, Papa? Und bevor ich Ihnen jetzt die Geschichte mit dem Topf voll Gold kredenze, Sie wissen schon, worauf ich hinaus will. Kinder sind wie ein Schwamm, der sich vollsaugt, sie staunen und löchern uns mit ihren offenen Fragen. Wir Erwachsenen hingegen denken, wir wüssten schon alles. Schließlich haben wir ja soundso viele Jahre auf dem Buckel und wissen, wie der Hase läuft! Wir wollen nur noch unser Weltbild bestätigt haben. Also fragen wir: „Schatz, hat dir das Essen auch so gut geschmeckt wie mir? oder „Kann ich davon ausgehen, dass …?" Und schon haben wir nicht nur unserem Gegenüber keinen Raum gegeben, sondern auch uns selbst um die Chance gebracht, zu lernen. Seien Sie also neugierig! Staunen Sie und stellen Sie Fragen – auch an sich selbst.

    Im digitalen Zeitalter haben wir unsere Neugierde und Offenheit ein Stück weit verloren. Die Umsonst‐Kultur im Internet hält alles jederzeit verfügbar. Und wo die Antworten auf die Fragen dieser Welt nur einen Mausklick entfernt sind, verliert sich die Fähigkeit, zu staunen und sich blauäugig Fragen zu stellen. So großartig die globale Verfügbarkeit von Wissen und damit dessen Demokratisierung auch ist, bei vielen Menschen führt sie zu Überforderung und Sattheit. Wir machen dicht, weil alles zu viel ist. Oder wir wissen nicht mehr, was wirklich wichtig ist an der Flut von Informationen, die tagtäglich über uns hereinschwappt.

    Wir ertrinken in Wissen und dürsten nach Weisheit.

    Doch wo finden wir Weisheit? Welche Informationen sind relevant? Welche bringen uns wirklich weiter? Wo gibt es das auf das Leben anwendbare Wissen? Wer sagt uns, wie wir uns selbst besser führen können? Wie wir mit unserer Umgebung besser zurechtkommen? Wie wir Probleme lösen und Konflikte entschärfen können? Wie wir eine zufriedenstellende Lebensqualität erreichen und ein erfülltes Leben verwirklichen können?

    Religion gilt bei vielen Menschen als abgemeldet und wird daher nicht länger ernsthaft als Orientierungsmöglichkeit in Betracht gezogen. Und moderne Tschakka‐Propheten sorgen zwar für kurzfristige Höhenflüge in der Stadthalle, doch nur selten stellen sich dadurch erreichte Veränderungen als wirklich nachhaltig heraus. Oberflächliches positives Denken greift zu kurz. Es will uns weismachen, wir müssten Wohlstand, Gesundheit und Glück nur kräftig genug imaginieren und schon realisiere sich das erfüllte Leben. Diese Vorstellung ist naiv. Bücher wie Rhonda Byrnes Bestseller The Secret kranken allein schon daran, dass all jene, die pleitegingen oder tatsächlich an Krebs verstorben sind, dort nicht zu Worte kommen. „Survivorship Bias" nennt man diesen Denkfehler auch.

    Wo also ansetzen? Wir müssen einfach tiefer graben, nämlich in uns selbst. Bestimmen wir uns aus uns selbst heraus! Dafür ist Selbstreflexion notwendig. Eine neue Aufklärung tut not. Immanuel Kant hat uns mitgegeben, wie wir das bewerkstelligen können: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Nur so könnten wir aus unserer „selbstverschuldeten Unmündigkeit heraustreten [2]. Die Entwicklung eines eigenen Lebenssinns können uns weder Google noch die Timeline von Facebook abnehmen. Wir müssen schon selbst über unser Leben nachdenken. Wir müssen schon den Mut haben, eigenverantwortlich aus der Fülle an Informationen auszuwählen. Und wir müssen uns die Zeit nehmen, die Dinge, die uns passieren, auch wirklich zu verarbeiten; sie im Gespräch, in der Lektüre oder im Erleben abzugleichen mit den Erfahrungen anderer. Daraus unsere Schlüsse ziehen, unseren eigenen Standpunkt entwickeln und unsere Erkenntnisse in unserem Handeln zum Ausdruck bringen. Erst dann haben wir wirklich gelernt.

    Einfacher ist das im digitalen Zeitalter nicht geworden. Denn die sozialen Medien sorgen dafür, dass wir hauptsächlich in unserem eigenen Saft schmoren. Die von Algorithmen errechneten und gemachten Vorschläge basieren auf unseren Vorlieben, die wir zuvor mit unseren Likes preisgegeben haben. Dies führt dazu, dass wir fortan ausschließlich mit Informationen versorgt werden, die unseren Geschmack treffen. Zwar stärkt die scheinbare Bestätigung eigener Vorlieben, Meinungen und Überzeugungen unser Selbstbild. Doch zu neuen Erkenntnissen führt das Leben in der eigenen Filterblase nur höchst selten. Wir verharren beim Egosurfen in unserer solipsistischen Welt. Denn es besteht keine Notwendigkeit mehr, sich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen. Schnell verfallen wir dann dem naheliegenden Vorurteil, alle anderen müssten genauso denken wie wir

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