Hilkes Tagebuch: Deutschland Juli 1940 - August 1945
Von Geseke Clark
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Über dieses E-Book
Hilke, zunächst aus Hamburg evakuiert und von ihrer Familie getrennt, wurde schließlich 1940 zu ihrer Tante und ihrem Onkel nach Meisenheim geschickt, um den Luftangriffen und Gefahren der Großstadt zu entgehen. 1944 kam Hilke auf ein Internat am Bodensee, das nunmehr Hunderte von Kilometern entfernt von ihrer eigentlichen Heimat und ihrer Familie lag. Mit dem Ende des Krieges wurde die Schule geschlossen. Von da an war das Mädchen auf sich allein gestellt. Mit einer Handvoll Geld, ohne Papiere und ohne Familienangehörige stand Hilke nun auf der Straße und versuchte auf eigene Faust, in ihr einstiges Zuhause zurückzukehren. Sie machte sich auf den Weg durch die vier Besatzungszonen Deutschlands, um zu ihrer Familie zu gelangen, nicht wissend, ob ihre Angehörigen den Krieg und die Bombardierungen überhaupt überlebt haben.
Hilkes Tagebuch war auf diese Reise ihr stetiger Weggefährte…
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Buchvorschau
Hilkes Tagebuch - Geseke Clark
Hilkes Tagebuch
Deutschland, Juli 1940 – August 1945
Geseke Clark
Logo_hansanord_pos_180Zu Ehren von Hilke
Ich widme dieses Buch meinen zehn Enkelkindern,
Phoebe, Lara, Thomas, Catherine, Jonathan,
Francis, Rebecca, Isabelle, Alex und Lewis
und allen jungen Menschen auf der Welt.
IMPRESSUM
1. Auflage 2009
Copyright der deutschen Ausgabe:
© 2009 hansanord Verlag
Alle Rechte vorbehalten
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages nicht zulässig und strafbar. Das gilt vor allem für Vervielfältigung, Übersetzungen, Mikrofilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Original edition copyright © by The History press
Authorised translation from the english language edition published by The History press
Die englische Originalausgabe erschien unter dem Titel „Hilkeś Diary" bei Tempus publishing – an imprint of The History press
ISBN: 978-3-940873-22-4
Covergestaltung und Gesamtbearbeitung: Stephanie Villiger
Bearbeitung und Lektorat: Geseke Clark, Jutta Friedrich
Für Fragen und Anregungen:
info@hansanord-verlag.de.de
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hansanord Verlag
Am Kirchplatz 7
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www.hansanord-verlag.de
Logo_hansanord_pos_180Inhalt
Danksagung
Vorwort
Hilkes Tagebuch
Nachwort
Notizen über Hilkes Geschwister
* Henning
* Geseke
* Brigitte
* Regine
Deutsche Heimschule
St. Nikolai Kirche
Zeitleiste
Karten
Danksagung
zur Deutschen Ausgabe
In tiefer Anerkennung und inniger Verbundenheit überreiche ich hiermit das Kriegstagebuch meiner Schwester Hilke. Es ist die persönliche Geschichte eines während des zweiten Weltkrieges in Deutschland aufwachsenden und evakuierten jungen Mädchens mit all dem Heimweh und den Schwierigkeiten des Sich-Anpassens an die fremde Familie, die sich in ein Drama des Überlebens und zum Schluss des Triumphes entwickelt. Es ist auch der Bericht einer jungen Patriotin, die ihr Vaterland liebt, aber deren Herz sich nicht mit dem Leiden und der Ungerechtigkeit des Hitler Regimes versöhnen kann.
Das Tagebuch ist in der alten hübschen deutschen Handschrift geschrieben, die ich übertragen habe. Ich möchte mich für die Ermutigung und Hilfe bedanken, die ich von meinen Freundinnen Elizabeth Ryder und Ursula Dickenson, und meiner Familie in England und Deutschland erhalten habe.
Geseke Clark ; Leamington Spa, England; 2008
Vorwort
Hilkes Tagebuch ist ein lädiertes, in Chintz gebundenes Büchlein. Die Farben des geblümten Musters sind nach den fast 70 Jahren seines Lebens verblasst, und das Messingschloss hat den Schlüssel verloren. Seine bloße Existenz ist ein Wunder, denn es hat in einem voll gepackten Rucksack auf dem Rücken eines 16-jährigen Mädchens überlebt, während das Mädchen mehrere gefährliche und ungewisse Monate durch das Nachkriegsdeutschland zog, von der südlichsten Ecke am Bodensee bis nach Hamburg im Norden, wo es früher gewohnt hatte.
Würde das Haus, in dem es aufgewachsen war, wohl noch da sein? Würden seine Eltern und Geschwister noch leben? Es gab keine Eisenbahnzüge, keine Post und keinen Telefondienst. Deutschland war in vier Besatzungszonen geteilt: die französische, amerikanische, britische und russische Zone. An jeder Grenze musste man einen Zonenpass vorzeigen, den dieses Mädchen aber nicht besaß und den es auch nicht bekommen konnte, da es keinen offiziellen Wohnsitz hatte.
Dieses Mädchen war meine ältere Schwester Hilke, die 1940, als sie zwölf Jahre alt war, begonnen hat, das Tagebuch zu führen – mitten im Zweiten Weltkrieg! Das Buch enthüllt eine bemerkenswerte Geschichte über Mut, Aufrichtigkeit und Selbstvertrauen, aber auch über eine Verantwortungslast, die eigentlich in so jungen Jahren zu schwer zu tragen war.
Unser Vater Curt (rechts), in einer Uniform aus dem Ersten Weltkrieg, mit seinem Bruder Rudolph
Das Tagebuch ist in der alten, gotischen deutschen Schrift geschrieben. Vor ungefähr drei Jahren entschloss ich mich dazu, das Tagebuch in eine heute lesbare Schrift zu übertragen und dann ins Englische zu übersetzen, denn es gibt nicht mehr viele Leute, die die alte deutsche Schrift noch lesen können, und außerdem wohnen meine vier Kinder und zehn Enkelkinder in England. Ich lieh das Manuskript meinem Schwager und einem Neffen, und deren Reaktion veranlasste mich weiterzugehen und diese Geschichte auch anderen Lesern zugänglich zu machen, besonders jungen Leuten, deren Urgroßväter möglicherweise gegen die Urgroßväter meiner Enkelkinder gekämpft haben.
Ich hoffe, dass diese Geschichte jungen Lesern von heute ein wenig helfen wird, ihr Veständnis für die Kriegsauswirkungen auf Kinder und Völker zu vertiefen.
Unser Vater beim Tennis spielen
Unser Vater Curt, mit Anfang 40
Vielleicht kann dieses Büchlein sie auch zu der Einsicht inspirieren, dass wir Menschen im Grunde alle eine große Familie sind. Ganz gleich, zu welchem Land wir gehören – auf der anderen Seite der Grenze befinden sich Brüder und Schwestern mit ähnlichen Problemen und Freuden wie den unseren. Ich hoffe, dass diese bewegende Geschichte vielleicht einige unserer jungen Leute dazu motivieren wird, auf eine bessere, friedlichere Welt hinzuwirken.
Ich möchte noch etwas über unsere Eltern sagen. Unser Vater war ein angesehener Rechtsanwalt in Hamburg. Er hatte Sinn für Humor und eine Liebe zum Sport. Er war ein ausgezeichneter Tennisspieler und vertrat z.B. 1933 in einem Tunier in Brighton Deutschland. Während der Hitler-Periode war in ihm eine tiefe Furcht, denn er hatte eine jüdische Großmutter. Es war nicht vorauszusehen, ob dies genug Grund war, ihn zu deportieren. Er wurde letztendlich nicht deportiert, weil er vorsichtig war.
Unsere Mutter Lottie, mit Anfang 30 (links) und mit ihren beiden älteren Kindern, ca. 1932 (rechts)
Jedoch war es ihm Ende des Krieges nicht erlaubt, als Rechtsanwalt zu praktizieren, und er musste auf einer Werft in Hamburg arbeiten. Da er sehr unter Asthma litt, wurde er auch