Homöopathische Arzneigeschichten: zum Hören und Staunen
Von Beatrix Szabó
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Über dieses E-Book
man lernt nie aus, wie es so schön heißt! Und so geht es auch mir nach 19 Jahren homöopathischer Praxis – immer noch lerne ich die Arzneimittel unserer Materia Medica neu kennen, intensiver, anders. Für dieses Lernen Brücken zu bauen hat mir immer schon sehr viel Freude bereitet, denn sowohl bei mir selbst als auch in meiner Tätigkeit als Homöopathielehrerin habe ich immer wieder festgestellt, dass sich unser Gehirn Informationen besser und nachhaltiger merkt, wenn sie mit Bildern, Empfindungen oder Geschichten verknüpft werden. Das ist das Anliegen dieses Ebooks – Bilder entstehen lassen, Empfindungen anstoßen! Natürlich ist es mir bewusst, dass die hier vorgelegten Geschichten Mittelbilder "zeichnen", die nur einen Teil der jeweiligen Arznei abdecken. Jedoch denke ich, dass die wesentlichen Aspekte und Leitsymptome vermittelt werden, auf denen dann das vertiefende Studium aufgebaut oder weitergeführt werden kann. Im Wesentlichen habe ich mich dabei an die Arzneimittellehren von Kent, Allen, Boericke, Vijayakar und die Mitteldetails von Seideneder gehalten. Auch sind die in den Geschichten verarbeiteten Rubriken jeweils im Anschluss aufgeführt und sollen zur weiteren vertiefenden Arbeit mit dem Repertorium anregen.
Mein besonderer Dank gilt Barbara Krohn, die mein geschriebenes Ideengerüst literarisch ausgefeilt und verfeinert hat. Ohne sie hätte ich dieses Projekt nie realisieren können!
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Rezensionen für Homöopathische Arzneigeschichten
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Buchvorschau
Homöopathische Arzneigeschichten - Beatrix Szabó
Liebe Leserinnen und Leser,
man lernt nie aus, wie es so schön heißt! Und so geht es auch mir nach 19 Jahren homöopathischer Praxis - immer noch lerne ich die Arzneimittel unserer Materia Medica neu kennen, intensiver, anders. Für dieses Lernen Brücken zu bauen hat mir immer schon sehr viel Freude bereitet, denn sowohl bei mir selbst als auch in meiner Tätigkeit als Homöopathielehrerin habe ich immer wieder festgestellt, dass sich unser Gehirn Informationen besser und nachhaltiger merkt, wenn sie mit Bildern, Empfindungen oder Geschichten verknüpft werden. Das ist das Anliegen dieses eBooks - Bilder entstehen zu lassen und Empfindungen anzustoßen!
Das vorliegende eBook ist auch als Hörbuch mit begleitendem Booklet erschienen.
Natürlich ist es mir bewusst, dass die hier vorgelegten Geschichten Mittelbilder „zeichnen", die nur einen Teil der jeweiligen Arznei abdecken. Jedoch denke ich, dass die wesentlichen Aspekte und Leitsymptome vermittelt werden, auf denen dann das vertiefte Studium aufgebaut oder weitergeführt werden kann. Im Wesentlichen habe ich mich dabei an die Arzneimittellehren von Kent, Allen, Boericke, Vijayakar und die Mitteldetails von Seideneder gehalten.
Auch sind zu jedem Kapitel die in den Geschichten verarbeiteten Rubriken aufgeführt und sollen zur weiteren vertiefenden Arbeit mit dem Repertorium anregen.
Mein besonderer Dank gilt Barbara Krohn, die mein geschriebenes Ideengerüst literarisch ausgefeilt und verfeinert hat. Ohne sie hätte ich dieses Projekt nie realisieren können!
Regensburg, im Dezember 2013
Beatrix Szabó
Aconitum
Der Sturmhut
Wie ein Sturm komme ich angeflogen, ich, das Aconit. Man nennt mich auch Sturmhut oder blauer Eisenhut. Meine Infekte fliegen mich durch kalten, trockenen Wind aus Norden oder Osten an. Und so wie ein Sturm oft unvermittelt kommt, mit heftigen Böen, mit Sausen und Heulen, sind auch die Symptome ganz plötzlich da, und zwar heftig: Fieber, Kopfschmerzen, trockener Husten, Entzündungen der Niere und der Lunge. Alles ist von Brennen begleitet, wie ein Sturm der alles weg brennt, hinwegfegt, und entsprechend zeigen sich die Entzündungen durch Röte, Hitze, Schwellungen – der Körper muss sich ja gegen diesen gewaltigen Ansturm wehren. Meine Haut wird dabei ganz trocken, wie trockengeblasen, trotz hohem Fieber.
Und dann lege mich ganz schnell hin, mich schwindelt, das alles haut mich wirklich um.
Was auch stürmisch ist, ist meine Angst! Wenn plötzlich der Wind aufheult oder ein Ast bricht oder durch den Luftzug eine Tür zuknallt – da erschrecke ich mich ganz fürchterlich. Oder wenn ich einen Unfall beobachtet habe, selbst wenn es nur ein Blechschaden war. Dieses Herzklopfen! Wie bei Todesangst. Als könnte ein plötzliches stürmisches Ereignis alles hinwegfegen und ich müsste um mein Leben rennen – da rast das Herz natürlich. Und dieses Herzrasen bringt dann wieder neue Todesangst, denke ich doch, ich müsste sterben. Logisch eigentlich, dass es mich schwindelt, als würde der Boden unter mir ins Wanken geraten und ich müsste mich irgendwo festhalten. Aber wo? Bei wem? Menschen fürchte ich in diesem Zustand, ich mag nicht berührt werden. Komm ja nicht auf die Idee, mich zu umarmen! Alles wird mir zu eng und ich habe Angst zu ersticken. Schrecklich unruhig bin ich außerdem, als würde der Sturm auch in meinem Körper und meinem Geist wirbeln und meine Gedanken völlig durcheinanderbringen. Wie eine aufgescheuchte Herde rasen sie hin und her - ich aber bilde mir ein, völlig hellsichtig zu sein, sehe sogar schon meine Todesstunde vorher. Schön ist das nicht, das sage ich euch. Eher zum Heulen.
Was mir nicht hilft und was ich insgesamt gar nicht vertrage: enge, geschlossene Räume, natürlich auch keinen Rauch oder Lärm, ist ja logisch. Die Fenster müssen offen sein, ich brauche unbedingt viel frische Luft – frischen Wind, der die Infekte wieder mitnimmt … Ein kleiner Trost: so ein gewaltiger Sturm dauert nie wirklich lange, sondern braust bald vorüber.
Eine kleine Ergänzung zu unserer Geschichte:
Es können sich aber auch Beschwerden durch sehr heißes Wetter entwickeln. Die Schleimhäute und das Muskelgewebe sind besonders betroffen. Es kann zu Vibrieren, Kälte- und Taubheitsgefühlen an verschiedenen Stellen des Körpers kommen. Z.B. vibriert die Zungenspitze, bei dem Sturm sicher nichts ungewöhnliches, oder?
Was noch verschlechtert ist das Liegen auf der befallenen Seite, Musik und Tabakrauch. Einschlafen in der Sonne.
Rubriken:
Allgemeines
- Wind - kalter - trocken - agg.
Husten
- Wind, bei - kaltem Wind, bei - trockenem, bei
- Wind, bei - Nordwind, bei
- Wind, bei - Ostwind, bei
Allgemeines
- Plötzlich auftretende Symptome
Fieber
- Brennende, glühende Hitze
Kopf
- Schmerz - betäubend, die Besinnung raubend
- Schmerz - wahnsinnig machend
Husten
- Trocken
Brust
- Entzündung - Lungen
Nieren
- Entzündung
Kopf
- Schmerz - brennend
Allgemeines
- Schmerz - brennend
- Hitze - Gefühl von
- Schwellung - entzündlich
- Röte
Fieber
- Trockene Hitze
Gesicht
- Farbe - blaß - Aufsetzen im Bett agg.
- Farbe - blaß - Aufstehen agg.
- Farbe - rot - Liegen - agg. - blaß beim Aufstehen; wird
- Erschreckt leicht
Gemüt
- Beschwerden durch - Schreck - Unfalls; durch Anblick eines
- Angst - außer sich vor Angst; ist
- Angst - Schreck - nach
Brust
- Herzklopfen - Angst - mit
Gemüt
- Wahnideen - sterben - gleich sterben; man würde gleich
Schwindel
- Schwanken - hin und her
- Liegen - amel.
Gemüt
- Furcht - Menschen; vor
- Furcht - Menschenmenge; in einer
- Berührtwerden - Abneigung berührt zu werden
- Furcht - berührt zu werden
- Furcht - Ersticken; vor dem
- Ruhelosigkeit - innerlich
- Tod - Vorahnung des Todes - sagt den Zeitpunkt des Todes voraus
- Prophezeit - Zeitpunkt des Todes voraus; sagt den
- Furcht - Tod; vor dem - sagt den Zeitpunkt des Todes voraus
- Furcht - engen Räumen; in
Allgemeines
- Warmwerden - agg.
- Tabak - agg.
Gemüt
- Empfindlich - Geräusche, gegen
Allgemeines
- Freien; im - amel.
- Wetter - heißes Wetter - agg.
- Entzündung - Schleimhäute, der
- Schmerz - Muskeln
- Spannung - Muskeln, der
- Kälte - Gefühl von - Eiseskälte
- Kälte - Gefühl von - Blutgefäßen, in den
- Gefühllosigkeit, Taubheit
- Gefühllosigkeit, Taubheit - einzelner Teile
- Liegen - Seite, auf der - erkrankten Seite; auf der - agg.
Gemüt
- Musik - agg.
Allgemeines
- Tabak - Abneigung gegen
BildAlumina
Tonerde, Aluminiumoxyd
Mein Name ist Alumina. Damit ihr keine falschen Vorstellungen habt – mit Illuminierung, Lichtstrahl, Aufklärung oder gar Erleuchtung habe ich nichts zu tun. Im Gegenteil, nichts an mir ist flüssig, feucht, leicht und klar. Eher: fest, trocken, schwer, unklar. Alles klar? Mir nicht. Mir ist oft alles so unklar. Nur wie schwer ich bin, das spüre ich bei jedem Schritt. Als würde mir tonnenweise Lehm an den Schuhen kleben, auch mein Gehirn ist voller Lehm, voller Tonerde eben. Schwer und schwerfällig. Ich kann nicht denken. Als würden meine Gedanken sich durch zähen Lehm schleppen … – Wer ich bin? Eine Skulptur aus matschigem Lehm, das soll jetzt meine Identität sein? Wie war doch gleich mein Name? War ich das eben oder hat das jemand anderes gesagt? Was, ich soll was entscheiden? Ja, was denn, wie denn? Tschuldigung, das geht nicht. Ich weiß ja im Moment nicht einmal, ob ich überhaupt in meinem Kopf zuhause bin…
Seid ihr verwirrt? Ich bin es noch viel mehr. Alles fühlt sich so unwirklich an, als hätte ich eine Persönlichkeitsspaltung. Davor habe ich große Angst, dass ich irgendwie nicht ganz richtig im Kopf bin. Mein Selbstvertrauen hat sowieso schon gelitten. Deshalb klammere ich mich oft an die Menschen, klebe