Allerlei - Artikel: Alles Mögliche 1
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Buchvorschau
Allerlei - Artikel - Andreas W Friedrich
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Fragen an die PionierInnen des Tai Ji Quan und des Qi Gong
30 Jahre Tai Ji ... und ein bisschen weiser!
Ba Duan Jin - Die Acht Brokatübungen
Drehen - aber nicht durchdrehen
Das zu singende Qi Gong-Manifest
Tai Ji immer wieder ins Jetzt bringen
Ultramarin - Jenseits des Meeres
Der Andere Ort in Licht und Farbe - Wie das DAO in der Sendlinger Straße entstanden ist
Kalk: der Einklang von Ästhetik und Natürlichem
Glossar und Worterklärungen
Andreas W Friedrich
Impressum
Allerlei 1 - Artikel
Andreas W Friedrich
Copyright: © 2014 Andreas W Friedrich
Verlag: epubli GmbH, Berlin
www.epubli.de
ISBN 978-3-8442-8982-4
1. Auflage 2014
Andreas W Friedrich
Institut Integrales Tai Ji Quan & Qi Gong
Sendlinger Straße 21 • 80331 München
Postanschrift: Geyerspergerstraße 25 • 80689 München
Tel./Fax 089-89 89 10-40/-50 • info@awf-taiji.de
www.awf-taiji.de • www.awf-art.de
www.facebook.com/integrales.taiji.qigong
Konzept und Fotos: Andreas W Friedrich
Redaktion und Organisation: AS-Texte, München
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Vorwort
„Alles Mögliche I, Allerlei" sind Texte und Artikel.
Ein kunterbuntes Sammelsurium der letzten zwanzig Jahre –
ein potpourriesker Eintopf, der Vieles enthält, „was endlich mal weg muss",
oder hin, in oder an die Öffentlichkeit.
Andreas W Friedrich
Fragen an die PionierInnen des Tai Ji Quan und des Qi Gong
Wie sind Sie dazu gekommen, Tai Ji Quan / Qi Gong zu lernen?
Nach einem missglückten Versuch, 1974 an der Kunstakademie in München aufgenommen zu werden, verbrachte ich gute neun Jahre mit dem Studium der Philosophie mit dem Schwerpunkt der Phänomenologie Edmund Husserls und dem Versuch einer Doktorarbeit über den Schweizer Kulturphänomenologen Jean Gebser. Mein Kopf wurde in dieser Zeit immer größer und mein Körper litt vor allem an Bewegungsmangel.
Ich hatte Rückenschmerzen, von der Konstitution her sowieso benachteiligt, untauglich Grad fünf, das heißt ausgemustert. Um die Rückenschmerzen zu lindern, machte ich zwar krankengymnastische Übungen, dann vor allem Feldenkrais bei Anna Triebel und Yoga. Damals liebte ich den Kopfstand, alles stand buchstäblich auf dem Kopf und war irgendwie verkehrt rum. Meine damalige große Liebe schenkte mir dann 1983 das Buch von Al Chung-liang Huang mit dem Titel „Embrace Tiger, Return to Mountain, was später in der „fast wörtlichen
Übersetzung in Deutsch erschien: „Lebensschwung durch Tai Ji".
Bei wem haben Sie zuerst gelernt und wie prägend war diese Person?
Dieses Buch war für mich der Auslöser, in der damals noch sehr unbeworbenen Tai Ji-Landschaft nach einem Lehrer zu suchen, und ich fand ihn in Toyo Kobayashi, bei dem ich 1983 anfing Tai Ji Quan zu lernen.
AWF-Toyo.jpgIch begann mit der Yang-Stil-Form nach Zheng Manqing und fühlte mich sowohl mit ihm als Menschen als auch in der Tai Ji-Form auf einmal wie zu Hause, wie angekommen.
Und ich stand mit den Füßen und den Beinen auf der Erde, so dass die Welt auf einmal mir richtig herum erschien. Darüber hinaus begann ich auch eine klassische Psychoanalyse mit der kurzfristigen Erwägung, Psychoanalytiker zu werden anstatt ein brotloser Philosoph. Aber es kam anders...
Hatten Sie Vorerfahrungen in den Bereichen Kampfkunst, Meditation, Körpererfahrung?
Kampfkunst war für mich ursprünglich kein Thema, hingegen interessierte mich Meditation auf ganz natürliche Art, wenn auch ohne Lehrer, schon seit dem 16. Lebensjahr. Später schaffte ich es dann, mir meine Knie zu ruinieren, da ich sehr strikt versuchte, den japanischen Sitz, aber vor allem den Lotossitz zu erzwingen. Ein Orthopäde sagte mir: „Hören Sie doch auf mit dem Quatsch – gemeint war der Lotossitz – „und operiert werden müssen sie eh
– gemeint waren die Knie. Ich ließ sie nicht operieren; das Üben von Tai Ji Quan hat mir nach etwa einem dreiviertel Jahr Schmerzfreiheit beschert. Das war für mich natürlich eine unmittelbare Motivation zum Weitermachen.
Wie hat sich Ihr weiterer Weg mit Qi Gong / Tai Ji Quan entwickelt?
AWF-Kinghung.jpgIm Jahre 1984 fand ich in der Zeitschrift „Psychologie heute eine Anzeige von Frieder Anders, der einen Kurs mit Meister Chu Kinghung anpries. Ich rief dort an und dachte, ich sei nach einem Jahr Tai Ji-Erfahrung soweit, bei den Fortgeschrittenen mitzumachen, erfuhr aber, dass ich noch einmal richtig anfangen müsste, um den „alten und authentischen
Yang-Stil zu lernen. Das tat ich und war nach der Intensivwoche nunmehr mit den zwei Varianten des Yang-Stils beschäftigt: der Zheng Manqing-Form, die ich bei Toyo lernte, und der Form, wie sie Chu Kinghung unterrichtete, die ich dann weiter bei Frieder Anders in Frankfurt und bei Ping Liong Tjoa in Stuttgart lernte.
Mit Toyo konnte ich mich menschlich in Privatstunden aufs Feinste austauschen, entschloss mich dann jedoch nach etwa einem dreiviertel Jahr ganz für die „International Tai Chi Chuan Association" (ITCCA). Mit großer Achtung und Verehrung verabschiedete ich mich von Toyo. 1985 entwickelte sich allmählich der Gedanke und wurde mir auch nahe getragen, Lehrbeauftragter der ITCCA in München zu werden und mich durch eine Prüfung bei Chu Kinghung zu qualifizieren. Die Prüfung wurde am 6. Januar 1986 in Frankfurt abgenommen und damit begann meine Laufbahn als Tai Ji-Lehrer.
Nun wusste ich, was ich in diesem Leben machen konnte und wollte, weil mir selbst das Tai Ji Quan bei meinen körperlichen Problemen half und auch eine spannende Herausforderung in Bezug auf das Vermitteln war.
Das erste Qi Gong-Set, das ich von dem Heilpraktiker Patrick Demont lernte, waren die Acht Brokate; das war bereits 1984. Ein weiterer Lehrer war Wolfgang Höhn, der maßgeblich an dem ersten Buch von Frieder Anders mitgewirkt hat. Ich empfand das bewegte Qi Gong von Anfang an als ein zweites Standbein und als ideale Ergänzung zu den daoistischen Tai Ji-Vorübungen.
Dann besuchte ich einen Kurs mit Chung-liang Al-Huang im Mai 1985 in Feldafing am Starnberger See – bis dato kannte ich ihn nur von der Buchlektüre. Jetzt erlebte ich ihn leibhaftig.