Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Arschbombenalarm
Arschbombenalarm
Arschbombenalarm
eBook230 Seiten3 Stunden

Arschbombenalarm

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Sie sind Mitte dreissig und verlieben sich auf den ersten Blick ineinander. Doch anstatt den wunderschönen Sommer gemeinsam zu geniessen, sabotiert Samira die neugewonnene Beziehung mit vielen Missverständnissen und Dramen. Kann diese Liebe wirklich dauerhaft Bestand haben? Und wie kann das Schicksal so gemein sein, gerade als alle Probleme vermeintlich gelöst waren, Samiras ganzes Leben an einem Tag auf den Kopf zu stellen?
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum6. Jan. 2019
ISBN9783742709004
Arschbombenalarm

Ähnlich wie Arschbombenalarm

Ähnliche E-Books

Allgemeine Belletristik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Arschbombenalarm

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Arschbombenalarm - Lisa Sturm

    Kapitel 1

    „Ich muss sofort hier raus", sagte Samira völlig ausser sich zu sich selbst. Ihr war klar, wenn sie jetzt das ganze Wochenende in dieser stickigen heissen Wohnung sass, würde sie im Selbstmitleid ertrinken. Sie musste sich unbedingt auf irgendeine Art und Weise abkühlen. Sie hatte zwar noch keine Ahnung, wie sie das anstellen sollte aber trotzdem schnappte sie sich ganz unüberlegt ihre Sporttasche, wo sie ein paar wenige Sachen reinpackte. Wie von der Tarantel gestochen fetzte sie durch ihre Wohnung. Ein Nachthemd, Zahnbürste, Zahnpasta, einen Kamm, Badehosen, Badetuch und noch ein paar Kleinigkeiten, die ihr wichtig schienen. Im Stechschritt rannte sie zu ihrem Auto, fuhr aus der Tiefgarage und bog in die Hauptstrasse ein. Dann zögerte sie kurz. Links oder rechts? Sie hatte keine Ahnung, einfach nur weg. Also fuhr sie in Richtung Autobahn. Die beste Möglichkeit am schnellsten weit weg zu kommen war die Autobahn. Sie fuhr in Richtung Bern, drehte die Musik auf und sang so laut und falsch, wie es nur möglich war. Sie war auf der Flucht. Auf der Flucht vor der unerträglichen Hitze und auf der Flucht von ihrem Leben.

    Es war ein heisser Tag im Juli. Als Samira gegen 18 Uhr in ihrer Wohnung in Zürich Oerlikon angekommen war und einmal tief durchgeatmet hatte, wurde sie von der stickigen Hitze fast erschlagen. Es war Freitagabend und das ganze Wochenende lag vor ihr. Eigentlich ein Grund zum Jubeln. Doch ihr war so gar nicht zum Jubeln zu Mute. Eine strenge Arbeitswoche lag hinter ihr und sie hatte noch keine Pläne fürs Wochenende. Zudem fühlte sie sich ein wenig einsam aber das Schlimmste war diese Hitze. Sie arbeitete in einem Grossraumbüro, in einem eigentlich sehr modernen Gebäude aber das angeblich vorhandene Klimasystem schien nicht zu funktionieren. Die ganze Woche über musste sie sich bei Innentemperaturen von rund 27 Grad auf die Arbeit konzentrieren, was insbesondere am späten Nachmittag stets zur Höllenqual wurde. Ihr dauernd übel gelaunter Chef machte die Situation auch nicht einfacher. Wenn sie dann endlich in den Feierabend gehen konnte, und zwar gemäss ihrem Chef keine Sekunde vor 17 Uhr, kam die nächste Qual auf sie zu. Mit dem nicht klimatisierten Tram quer durch die ganze Stadt Zürich zu fahren. In den seltensten Fällen konnte sie sich einen Sitzplatz erkämpfen. Natürlich auch heute nicht. Wie herrlich das jeweils roch, wenn sich die Leute an irgendwelchen Stangen festhielten und ihnen der Schweiss bildlich aus den Achselhöhlen tropfte. Und dann immer diese widerlichen alten Männer, die so nahe zu ihr stehen müssen, dass sich ihre Körper berührten. Samira war sich sicher, dass die das oft ganz absichtlich taten um Körperkontakt zu suchen und sie hasste das. Sie wurde nicht gerne von fremden Leuten berührt und wusste sich oft verbal nicht zur Wehr setzen. So kämpfte sie sich dann jeweils auf die andere Seite des Trams, wo das gleiche Spiel bald wieder von vorne losging. Wenn dann endlich ihre Haltestelle kommt, stürzt sie sich jedes Mal aus dem Tram und hechelt nach frischer Luft. Doch aufgrund der langanhaltenden Hitze war das an diesem Tag auch nicht möglich gewesen. „Wie ist denn das überhaupt möglich, dass es draussen noch heisser ist als in diesem stickigen Tram?, fluchte sie heute leise vor sich hin, als sie von der Haltestelle nach Hause lief. Die Hitze brannte und sie wollte einfach nur noch in ihre Wohnung. Endlich angekommen, war es genau so heiss wie zuvor im Büro, im Tram und an der frischen Luft. Nach dieser Feststellung atmete sie tief durch und spürte, wie ein paar Tränen in ihr hochstiegen. Sie versuchte dagegen anzukämpfen und sprang schnell unter die Dusche. Endlich so was Ähnliches wie eine Abkühlung. Sie duschte lange und ausgiebig und als sie aus der Dusche trat, wurde sie erneut beinahe von der Hitze erschlagen. Das durfte doch einfach nicht wahr sein. Sie blickte in den Spiegel und begutachtete ihre weiblichen Problemzonen, während dem sie ihre langen dunkelblonden Haare trocken rubbelte. Ihre türkisgrünen Augen schimmerten traurig. Nur in ein Handtuch eingewickelt setzte sie sich dann aufs Sofa und versuchte positive Gedanken zu sammeln. Doch alles was ihr immer wieder durch den Kopf ging war „es ist so heiss und „ich bin so allein".

    Als Bern immer näher kam, musste sie sich entscheiden in welche Richtung es weitergehen sollte. Thun/Spiez? Die Gegend sei angeblich sehr schön. Langsam begann sie sich zu entspannen und war überglücklich, dass ihr Auto eine Klimaanlage besass. Somit konnte sie schon mal ein bisschen abkühlen.

    Vor zwei Monaten war ihre Welt noch in Ordnung gewesen. Sie und Loris waren seit knapp einem Jahr glücklich verliebt und sie verbrachten jede freie Minute zusammen. Zumindest jede freie Minute, die Loris zur Verfügung hatte. Denn obwohl er arbeitssuchend war, hatte er immer irgendwas zu tun und war viel unterwegs. Samira hätte gerne mehr Zeit mit ihm verbracht, doch das ging nun mal leider nicht. Aber im grossen Ganzen war das auch gut so, denn somit hatte sie viel Zeit für sich selbst, was ihr auch sehr wichtig war und sie konnte ihre beste Freundin Jana auch jederzeit sehen. Jana war ebenfalls 35 Jahre alt und seit 15 Jahren glücklich mit ihrem Stefan liiert. Die beiden wohnten schon beinahe seit dem Anfang ihrer Beziehung in Zürich Seefeld. Sie arbeitete als Dentalassistentin und verdrehte noch heute mit ihren langen schwarzen Haaren und strahlend grünen Augen den Männern regelmässig den Kopf. Samira war sich sicher, dass sobald sie und Loris einmal zusammenziehen, sie sich automatisch auch öfters sehen würden. Wenn er bei ihr war, war alles perfekt. Ihr Herz schlug jedes Mal höher, sobald es an der Türe klingelte und er draussen stand. Ihre Begrüssungen und Verabschiedungen waren immer sehr herzlich und er sprach schon früh in der Beziehung davon, dass er sie einmal heiraten und Kinder mit ihr haben möchte.

    Als sie sich das zweitletzte Mal gesehen hatten, waren sie bei Samira zu Hause und kochten gemeinsam. Gemütlich sassen sie danach bei Kerzenschein am Tisch und schwebten auf rosa Wolken. „Ich liebe dich so sehr, flüsterte sie damals leise und er schaute sie glücklich an und flötete: „Ich bin so froh, dass wir uns begegnet sind. Er nahm sie fest in den Arm bevor sie übereinander herfielen. Es war eine wunderschöne und romantische Nacht und am nächsten Morgen verabschiedete er sich mit einem langem Kuss und dem Versprechen, dass sie sich am übernächsten Tag wieder sehen und er sich sehr darauf freue.

    Am übernächsten Tag hatte sie bereits alles für ein gemütliches Abendessen eingekauft. Der Tisch war gedeckt, die Kerzenständer durften natürlich nicht fehlen und im Ofen brutzelte bereits ein leckeres Stück Fleisch, als er an der Türe klingelte. Wie immer machte ihr Herz einen grossen Hüpfer und sie sprintete vor lauter Vorfreude schnell zum Eingang. Sie lächelte, als sie die Türe öffnete: „Hey, wie geht’s? Hattest du einen guten Tag? Er schaute sie ernst an und schüttelte den Kopf. Oje, irgendwas schien wohl bei ihm heute nicht gut gelaufen zu sein. Doch er blieb ruhig, sagte kein Wort mehr und hatte noch immer diesen ernsten Blick aufgesetzt. Panik kam in ihr hoch. „Was ist los? Mit grossen ängstlichen Augen blickte sie ihn an. War er krank? Fühlte er sich nicht gut? Warum hatte er sich dann den ganzen Tag über nicht gemeldet? Wenn er ihr geschrieben hätte, dass es ihm nicht gut gehe, dann hätte sie das Essen doch verschoben. Er setzte sich kommentarlos aufs Sofa und sie gesellte sich zu ihm. „Was ist denn jetzt? Er blickte ernst und mit fast schon böser Miene auf den Boden und es dauerte mehrere Minuten, bis er endlich etwas sagte. „Schau, ich habe mir ein paar Gedanken gemacht und bin zum Schluss gekommen, dass für mich diese Beziehung so nicht mehr funktioniert. Ich liebe dich nicht und möchte das Ganze hiermit beenden. Stille. ‚Das muss ein Traum sein‘, ging es Samira durch den Kopf. Leider hatte sie sehr oft ziemlich lebhafte Träume und verfügte aber glücklicherweise über das Talent, bei bösen Träumen noch im Traum festzustellen, dass es nur ein Traum war. Damit konnte sie ihr Aufwachen beeinflussen. Sie wusste also, dass sie sich jetzt nur vom Sofa erheben musste und sich innerlich dazu aufzurufen aufzuwachen, dann war dieser Albtraum beendet. Also sprang sie hoch und versuchte zu erwachen. Doch nichts passierte. Im Gegenteil. Sie stand auf dem Parkettboden und es fühlte sich an, als würde ihr jemand den Boden unter den Füssen wegziehen. ‚Das ist gar kein Traum‘, raunte es ihr durch den Kopf. „Aber das kann doch nicht sein, verdammt nochmal, schrie sie jetzt quer durch die Wohnung. Er sass seelenruhig an der gleichen Stelle wie zuvor und zuckte nur mit den Schultern. „Ich muss jetzt los. Herzlos stand er auf. Sie versuchte ihn aufzuhalten, hielt ihn am Arm fest, doch er riss sich los, drehte sich noch ein letztes Mal um und sagte: „Sorry". Dann ging er zur Türe raus und sie hatte ihn nie mehr gesehen oder gehört.

    Eine Welt war für sie zusammengebrochen und eine Mischung aus Wut und Trauer machte sich in ihr breit. Sie nahm das gute Stück Fleisch aus dem Ofen und schmiss es mit voller Wucht von ihrem Balkon. Die Flasche mit dem guten Wein gleich hinterher. Sie hörte wie sie in tausend Scherben zersprang, genau wie ihr Herz. ‚Jetzt bist du wieder alleine‘ ging es ihr durch den Kopf. Wieder Single. Ihr graute es davor, erneut von vorne anzufangen. Sie hatte so lange auf Loris gewartet und jetzt war er einfach weg. Und mit ihren bereits 35 Jahren wurde es bestimmt nicht einfach, nochmals einen brauchbaren Mann zu finden.

    Nach ein paar Tagen stellte sie fest, dass das Schlimmste an der Trennung nicht der Verlust von Loris als Person war sondern, dass sie vielmehr damit zu kämpfen hatte wieder alleine zu sein. Ihr Unterbewusstsein sagte ihr sogar, dass sie mit Loris sowieso keine Zukunft gehabt hätte und dennoch vermisste sie ihn anfänglich sehr. Es war bestimmt besser so. Loris war zwei Jahre jünger als sie und sie fühlte sich schon immer viel erwachsener als er. Auch optisch entsprach er eigentlich nicht dem Typ Mann, der Samira normalerweise gefiel. Er war sehr dünn, fast schon knochig, hatte strohblonde Haare und stahlblaue Augen. Sie hätte einfach gerne gewusst, warum er so plötzlich von einem Tag auf den nächsten alles hingeschmissen hatte, wo doch vermeintlich alles in bester Ordnung gewesen war. Doch sie bekam keine Antworten auf ihre Fragen. Ungefähr einen Monat lang schwankte sie zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt bis sie sich irgendwann sagte, dass es so nicht mehr weitergehen konnte. Also zog sie definitiv einen Schlussstrich und konzentrierte sich auf ihre Zukunft. Jana hatte ihr den Rat gegeben sich fest darauf einzustellen, dass die Zukunft, die vor ihr lag die bestmögliche Zukunft überhaupt sei und auf diese sollte sie sich freuen.

    Das gelang ihr eigentlich sehr gut. Sie verbrachte viel Zeit mit Jana und noch mehr Zeit mit sich selbst, was ihr an den meisten Tagen sehr viel Freude bereitete. Einer der grossen Vorteile am Singleleben war es schliesslich, machen zu können worauf man gerade Lust hatte und niemandem Rechenschaft schuldig zu sein. Aber heute gelang ihr das nicht. Diese nicht enden wollende Hitze und die Aussicht auf ein Wochenende ohne Pläne und ohne Jana brachten langsam aber sicher eine grosse Verzweiflung in ihr hoch. Irgendwann verlor sie den Kampf gegen die Tränen und liess ihnen freien Lauf. Als sie sich beruhigt hatte, ergriff sie die Flucht. Und da war sie nun. Auf der Suche nach einem Ziel.

    Sie fuhr dem Thunersee und Brienzersee entlang und staunte über die schöne Aussicht, das klare blaue Wasser und die Sonne, die auf dem See glitzerte. Sie passierte Meiringen/Hasliberg und folgte wahllos einer Strasse. Diese schlängelte sich in kurviger Strecke immer höher. Der Weg war ihr Ziel und sie fühlte sich frei und ungezwungen. Die Strasse führte durch dichte grüne Wälder, entlang eines relativ breiten Flusses. Wenn sie in Geographie keinen Fensterplatz gehabt hätte, wäre bestimmt auch zu erraten gewesen, wie dieser hiess. Die Bäume wurden weniger und sie sah grosse Berge, der pure Kontrast zu ihrem Leben in der Stadt. Nachdem sie auch noch eine Brücke überquert hatte sowie einer Links- und Rechtskurve gefolgt war, lag ein kleines sympathisches Bergdorf vor ihr. Auf dem Ortsschild konnte sie den Namen ‚Guttannen‘ erkennen und sie wusste insgeheim, dass sie am für sie richtigen Ort angekommen war.

    Sie fühlte sich wie in einen alten Film versetzt. Hier war alles so herrlich ruhig und friedlich. Sie tuckerte auf der Strasse weiter, bis sie eine kleine Pension namens ‚Tannenhof‘ entdeckte. Das Haus war eines dieser traditionellen Berner Häuser. Die Aussenfassade aus dunklen Holzschindeln, alte Fenster mit urchigen Fensterläden aus hellerem Holz. Dazu war jedes dieser Fenster mit einer Blumenkiste geschmückt, die meisten mit roten Geranien. Sie war sich sicher, das Haus musste einem Bilderbuch entsprungen sein. Nachdem sie das Auto geparkt hatte und ausgestiegen war, kam ihr eine herrlich angenehme Bergluft entgegen. Es war bereits gegen viertel vor neun Uhr und die Temperaturen waren im Gegensatz zu ihrer Wohnung in Zürich schon ziemlich abgekühlt. Sie atmete tief durch. Genau so hatte sie sich das vorgestellt. Sie schnappte ihre Tasche und trat in den Tannenhof ein.

    Sofort stockte ihr der Atem vor Begeisterung. Das Haus war von oben bis unten aus hellem Täfer, die Fenster mit bunten Vorhängen geschmückt und an den Wänden hingen handgeschnitzte Figuren, die aus Wurzeln entstanden waren. Es gab einen kleinen Empfang mit einer Klingel wo sie kraftvoll drauf drückte. Während dem sie kurz wartete begutachtete sie die alten Bauernmöbel und staunte über so viel Gemütlichkeit. Da öffnete sich eine Türe und eine freundliche, etwas ältere Dame mit roten Wangen und einem unglaublichen Strahlen im Gesicht erschien. Sie hatte ihre Haare zu einem Dutt hochgebunden, trug Jeans mit einem rot-weiss-karierten Hemd und sah aus als wäre sie einem Heimatfilm entsprungen. „Willkommen im Tannenhof. Wie kann ich Ihnen helfen? „Ich bräuchte ein Zimmer für zwei Nächte, haben Sie da noch etwas frei? „Selbstverständlich, kommen Sie doch bitte gleich mit. Die Dame schnappte sich einen Schlüssel und Samira folgte ihr gespannt. Die Pension war über und über mit Dekorationsgegenständen geschmückt und Samira kam kaum nach mit ihren neugierigen Blicken. Sie folgte der Dame die Treppe hoch und betrat das Zimmer Nr. 3. „Schauen Sie es sich doch kurz an, hörte Samira eine Stimme im Hintergrund während dem sie bereits am Tagträumen war, „gefällt es Ihnen? Samira musste nur einen Blick in den Raum werfen und wusste, dass sie hier richtig war. Das Zimmer war aus hellem Täfer, sowohl die Wände als auch Decke und der Boden. Zudem lagen da noch ein paar ganz hübsche Teppiche. Es gab ein grosses Fenster, das mit rot-weissen-Vorhängen geschmückt war, an den Wänden hingen zwei hübsche Landschaftsbilder, handgemalt. Auf der rechten Seite stand das Bett und sie wäre am liebsten gleich reingesprungen. Am Kopf und Fuss des Bettes gab es wiederum eine Holzdekorierung und die weisse Bettdecke und das Kopfkissen mit dem Knick drin, sahen sehr kuschlig aus. Zudem gab es einen kleinen Tisch mit einem alten hölzernen Stuhl. Gleich beim Eingang war noch ein kleines Badezimmer mit WC, Dusche und Lavabo. Schlicht und einfach ein Traum. „Und wie es mir gefällt, vielen herzlichen Dank, jubelte sie förmlich. „Haben Sie Hunger? Wir sind draussen im Garten und ich bin mir sicher, es findet sich noch etwas für auf den Grill. Kommen Sie doch gleich nach draussen, wenn sie ausgepackt haben. Samira hätte die Frau am liebsten umarmt. Sie schmiss ihre Tasche aufs Bett, nahm ihren Kuschelpullover raus, zog ihn an, drehte sich um und sagte glücklich: „Ich bin bereit, auspacken kann ich später immer noch.

    Kapitel 2

    „Wie heissen Sie? Und was verschlägt Sie hier in die Berge? Samira folgte der Dame die Treppe nach unten. „Samira. In erster Linie habe ich versucht der Hitze zu entkommen und bin irgendwie hier gelandet. „Ich bin die Ida. Ja, es ist ein heisser Sommer, es wird hier tagsüber schon auch sehr warm. „Aber in der Nacht kühlt es auch mal ab. Das habe ich gebraucht. Samira lächelte während Ida nickte. Dann traten sie in den kleinen Garten hinaus. Eine wunderschöne grüne Wiese mit einzelnen Stellen, wo beim Rasen mähen noch Blumen stehen geblieben sind. Das Grundstück war umrandet von Tannen und Gebüschen und Samira war sich sicher, bereits einen Schattenplatz für morgen gefunden zu haben. Es gab hier einige kleine Tische mit Stühlen und mehrere grosse Festbänke. Auf der linken Seite stand ein grosser Grill, der noch in Betrieb war. Daneben gab es auf einem Tisch diverse Salate und Brote. „Kommen Sie, Fräulein Samira. Ida nahm sie bei der Hand und zog sie zum Grill. Samira musste sich beherrschen, dass ihr nicht gleich der Sabber aus dem Mund tropfte, denn es sah alles so lecker aus und ihr Bauch begann auf Kommando laut zu knurren. „Da hat aber jemand Hunger, hörte sie eine männliche Stimme hinter dem Grill. „Und wie. Samira entschied sich für eine grosse Berner Wurst und ein saftiges Stück Fleisch. Zudem füllte sie sich den restlichen Platz auf dem Teller mit Salat, schnappte sich ein Stück Brot und setzte sich an einen der Festbänke. „Ist der Platz noch frei?, fragte sie artig und verstand nicht, warum alle lachten. „Nicht fragen, einfach hinsetzen, bekam sie zur Antwort. „Sie sind bestimmt aus der Stadt? wurde sie gefragt und war sofort in ein Gespräch verwickelt worden. Sie hatte ein Glücksgefühl in ihrem Herzen, wie schon lange nicht mehr. „Darf ich dir was zu trinken holen? Moment, die Stimme kam ihr bekannt vor. Ah ja genau, der Herr vom Grill. „Ja gerne, ich nehme ein… Sie blickte von ihrem Teller hoch, „ein ähm wow….".

    Der Mann, der da vor ihr stand, war in ihrem Alter, muskulös und atemberaubend. Seine ein wenig verwuschelten braunen

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1