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Das Vermächtnis aus der Vergangenheit: Teil 3: Die Liebe
Das Vermächtnis aus der Vergangenheit: Teil 3: Die Liebe
Das Vermächtnis aus der Vergangenheit: Teil 3: Die Liebe
eBook609 Seiten9 Stunden

Das Vermächtnis aus der Vergangenheit: Teil 3: Die Liebe

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Über dieses E-Book

Carolin findet sich, nach ihrer ersten Bekanntschaft mit Eriks Drogenwelt, in Marcels Armen wieder und beginnt mit ihm einen Neustart. Doch Tim ist nicht bereit sie aufzugeben und Erik setzt alles dran, Carolins Beziehung zu Marcel zu zerstören. Tim glaubt erneut, dass Carolin dem alten Fluch unterliegt, der sie an ihn bindet und ist sich sicher, dass sie auf ihn wartet, bis er seine Musicaltour beendet hat. Aber Carolin verliebt sich Hals über Kopf in Erik, der sie in einen Sumpf aus Drogen, psychischen Spielen und dem Kampf mit seiner Vergangenheit zieht. Sie ahnt nicht, dass sie Tim mit ihrer erneuten Abfuhr zu einem gefährlichen Gegner werden lässt.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum5. Mai 2015
ISBN9783738026344
Das Vermächtnis aus der Vergangenheit: Teil 3: Die Liebe

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    Buchvorschau

    Das Vermächtnis aus der Vergangenheit - Sabine von der Wellen

    Drogenkinder

    Mein Handy reißt mich aus dem Schlaf. Verwirrt suche ich danach und finde es unter meinem Kopfkissen.

    Mir wird klar, dass ich in meinem Bett liege und mich tatsächlich in den Schlaf geweint hatte.

    Auf dem Display sehe ich Ellens Nummer, und ich raune kraftlos: „Hallo!" in den kleinen Apparat.

    Ellen ist meine neue Freundin aus der Schule, in die ich seit zwei Tagen gehe. Wir hatten sofort einen besonderen Draht zueinander und verbrachten sogar schon den vergangenen Abend zusammen in der lauten, wilden Partyscene der Osnabrücker Nachtwelt.

    Ohne eine Begrüßung höre ich Ellen fröhlich das Gedicht ins Telefon trällern, das wir als Fleißaufgabe von unserer neuen Klassenlehrerin aufgebrummt bekommen haben. Das Gedicht am Montag vortragen zu können, ist die Voraussetzung dafür, dass wir weiterhin Schüler in ihrer Klasse bleiben dürfen.

    Als Ellen geendet hat, bittet sie mich um meinen Einsatz. Ich sehe sie vor mir, wie sie ihr Handy in das lockige Gewusel ihrer blonden Haare drückt und ihre braunen Augen zusammenkneift, als ich nicht sofort antworte.

    Völlig durcheinander versuche ich erst mal meine Gedanken zu ordnen.

    Stotternd und überfordert beginne ich die Strophen aus meinem Gedächtnis zu ziehen, das scheinbar aber beschlossen hat, die Arbeit zu verweigern.

    „Wow, vielleicht noch an den Einzelheiten pfeilen und du schaffst das morgen schon irgendwie", meint Ellen gnädig und will mir damit wohl Mut machen.

    „Hoffentlich!", jammere ich mit weinerlicher Stimme.

    „Hey, alles in Ordnung? Du klingst nicht gut", höre ich sie sofort besorgt fragen.

    Ich überlege, was ich ihr sagen soll. Marcel hat mich verlassen und ich Tim, und meine früher mal beste Freundin hasst mich bis zum Sankt Nimmerleinstag. Das ist das bittere Resümee dieses Sonntags.

    In mir fühlt sich alles trostlos und traurig an. So beginne ich ihr von Marcel zu erzählen, und dass er jetzt über Tim und mich Bescheid weiß und er mich deshalb zum Mond geschossen hat. Außerdem, dass meine bislang beste Freundin nicht mehr meine Freundin ist, weil Tim sie wegen mir stehen ließ und ich Tim gesagt habe, dass ich nicht mit ihm zusammen sein kann.

    „Ellen, alle sind weg. Und das innerhalb von einem Tag. So was kann auch nur ich schaffen", schluchze ich.

    „Ach, die sind doch nicht weg. Weg heißt tot, und das sind die nicht. Du kannst sie alle noch wiedersehen und mit ihnen sprechen, wenn du willst. Glaub mir, weg ist etwas anderes." Sie klingt bedrückt und mir ist klar, sie erinnert sich an ihren Alex, der sich mit einer Überdosis in den Himmel beförderte.

    Verdammt, das wollte ich nicht! Ellen sollte nicht durch mich an ihren eigenen Kummer erinnert werden.

    „Du hast recht. Sie sind nicht weg. Ich habe nur ihre Freundschaft und Liebe verloren. Alles nicht ganz so schlimm", versuche ich sofort einzulenken und Ellen zu beruhigen. Es tut mir leid, sie mit meinem unbedachten Ausruf an Alex und seinen Tod erinnert zu haben.

    „Schon gut. Ich bin ziemlich drüber weg", sagt sie und ich würde sie am liebsten in den Arm nehmen.

    „Gut, dass morgen wieder Alltag ist. Rocken wir morgen die Schule?", versuche ich mit gespielter guter Laune unsere Stimmung zu heben.

    „Klar! Also noch mal von vorne: Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland …"

    Ellen ist unerbittlich.

    Ich sage es noch mal auf und dann gibt sie es ein weiteres Mal zum Besten. Weil ich noch ziemlich schlecht bin, muss ich auch noch mal ran und bringe immer mehr durcheinander.

    Ellen lacht und versucht es mit einer Engelsgeduld so lange, bis auch ich ziemlich textfest bin. Mit ihr zusammen geht es mir wieder besser und ich freue mich auf den Start der neuen Woche. Ellen ist mein Halt und die neue Schule und Osnabrück mein neues Zuhause.

    Die komplette Klasse findet sich am Montag wieder im Klassenzimmer ein und unsere Lehrerin ist zufrieden. Sie hatte uns, angesichts der Tatsache, dass es ihr letztes Jahr vor der Rente ist, vor die Wahl gestellt, nicht mehr zu erscheinen oder lern- und wissbegierig zu bestmöglichen Schülern zu mutieren. Sie will aus uns die beste Klasse machen, die sie je befehligte und hat sofort schweres Geschütz aufgefahren, um da keinerlei Missverständnisse aufkommen zu lassen.

    Als fünf das Gedicht mehr oder weniger gut vorgetragen haben, ist sie noch zufriedener und gibt für alle in der Cafeteria ein Eis aus. Scheinbar ist sie doch nicht so ein Drachen, wie wir erst befürchteten.

    So vergeht die Woche mit viel lernen. Ich fahre jeden Tag mit dem letzten Bus nach Hause und begründe das vor meinen Eltern damit, dass ich mit Ellen zusammen lerne. Meine Mutter ist darüber wenig erfreut, duldet es aber ohne großes Murren.

    Sie hatte mich am Montagabend noch nach Marcel gefragt, und was aus uns und unserem vielversprechenden Neubeginn geworden ist.

    „Ach Mama, frag nicht. Es ist endgültig vorbei", hatte ich nur antworten können und an meinem traurigen Blick und meinen aufsteigenden Tränen merkte sie, dass ich schwer damit kämpfe. Deshalb ist sie wohl froh, dass ich wenigstens in der neuen Schule glücklich bin und dort gute Freunde gefunden habe, die mich auf andere Gedanken bringen. Sie selbst sieht sich mit meinem Zustand schon wieder völlig überfordert.

    Mein Handy bleibt die ganze Woche erschreckend leer und still. Tim schreibt mir kein einziges Mal und ruft mich auch nicht an. Von Marcel höre ich auch nichts, was mir allerdings klar war. Und von Christiane erwarte ich nichts mehr. Auch die anderen Mädels schreiben mir nicht mehr zurück. Scheinbar hat Christiane ihnen erklärt, dass man mich besser meidet. Also liegt mein altes Leben völlig brach.

    Die letzte Scheunenfete des Jahres steht an und ich beschließe, nicht hinzugehen.

    Stattdessen wollen Ellen und Susanne am Freitagabend mit mir durch Osnabrück ziehen und ich sage ihnen sofort zu.

    Susanne kennt noch andere Clubs als Ellen und wir verbringen den Freitagabend mit Tanzen, Reden und Trinken. Mittlerweile habe ich mir sogar schon selbst Zigaretten gekauft, damit ich nicht immer bei den anderen schnorren muss. Dass ich das mal tun würde, hätte ich nie im Leben gedacht.

    Aber Susanne ist den ganzen Abend nicht besonders gut gelaunt. Während Ellen und ich viel Spaß haben, geht ihre Laune immer mehr baden und da es ein langer Tag war, beschließen wir früh zu gehen.

    Ellens Eltern sind erneut das ganze Wochenende unterwegs. Mittlerweile weiß ich, dass ihrem Vater einige Sportgeschäfte in Dortmund, Oldenburg, Bremen und Osnabrück gehören und sie immer irgendwo eingeladen sind oder einfach nur so für einige Tage verschwinden. Ellen weiß eigentlich nie, wo sie gerade sind.

    Ich konnte meine Eltern überreden, das Wochenende bei Ellen bleiben zu dürfen. Auch sie scheinen immer mehr das kinderlose Leben zu genießen, zumal Julian und ich für sie nur noch stressmachende Problemkinder sind.

    Auch in der vergangenen Woche besuchten sie Julian in der Klinik, in der er bis zu seiner Verhandlung sein Dasein fristet. Angeblich weiß er nicht, was er mir und Tim mit seinem Übergriff angetan hatte. So wie meine Mutter es auslegte, kann er sich nicht erinnern, was wirklich vorgefallen war. Aber ich bezweifle, dass er ihnen immer die Wahrheit sagt.

    Es ist spät, als wir zu Ellen aufbrechen wollen. Susanne will nicht mehr mitgehen und so bringen wir sie zu ihrem Bus. Ich vermute langsam, dass sie es nicht gerne sieht, dass Ellen und ich sogar schon ganze Wochenenden zusammen verbringen. Sie zickte in der letzten Stunde, nachdem wir ihr das sagten, fast nur noch herum, als wäre sie eifersüchtig auf mich. So sind wir beide froh, dass wir sie los sind und beschließen, am nächsten Tag die Stadt ohne sie unsicher zu machen.

    Als wir bei Ellen zu Hause ankommen und durch die Seitentür ins Haus gehen wollen, bleibt Ellen beunruhigt stehen. Innen ist scheinbar der Teufel los und sie wirft mir einen schnellen, beunruhigten Blick zu. Als wir die Tür aufschließen, brüllt uns laute Musik entgegen.

    Ellens Bruder Erik kommt aus dem oberen Stockwerk die Treppe hinunter, gefolgt von einem Mädel mit schwarzen Zöpfen, bunter Bluse, schwarzem Rock mit Tüllunterrock, kaputten Netzstrümpfen und Springerstiefeln. Sie ist so dick geschminkt, dass man von ihrem Gesicht kaum was sehen kann.

    Erik schiebt sie an uns vorbei und gibt ihr einen Klaps auf den Hintern, der ihr unmissverständlich klarmacht, dass sie weitergehen soll. Wohin auch immer.

    Ellen schließt wutschnaubend die Tür hinter uns und Erik baut sich direkt vor mir auf und sieht mich an, als hätte er mich noch nie gesehen.

    Er ist fast einen Kopf größer als ich und seine blonden Haare sind heute nicht zurückgekämmt und mit Gel gebändigt. Er hat Locken wie Ellen, die ihm ins Gesicht fallen und unter denen seine Augen seltsam aufblitzen. Mit seiner dunklen, rauchigen Stimme raunt er an mich gerichtet: „Nah, ihr zwei fehlt noch. Wir machen gerade Party. Kommt doch auch ein bisschen dazu."

    Seine fast netten Worte passen aber irgendwie nicht zu seinem Gesichtsausdruck. Der wirkt eher abweisend, als sein Blick zu Ellen gleitet.

    Die ignoriert seine Worte und stürmt an uns vorbei die Treppe hoch. Dabei schnauft sie wütend wie ein Stier.

    Ich bin etwas irritiert, weil sie so aufgebracht ist. Was regt sie so auf?

    Ich folge ihr, um Eriks Aufmerksamkeit nicht weiter herauszufordern. Er soll sich besser um andere kümmern.

    Ellen folgt unterdes der immer lauter werdenden Musik in Eriks Wohnbereich, dessen dunkle Tür heute weit offensteht.

    Ich bleibe unschlüssig an der Treppe stehen und warte lieber darauf, dass sie wieder herauskommt. Aber die Musik ist gut und ich höre Stimmen aus Eriks Wohnung in den Flur dringen, die gute Laune verkünden.

    Plötzlich spüre ich eine Bewegung hinter mir und sehe mich erschrocken um. Erik steht direkt hinter mir auf der Treppe und sieht mich immer noch so seltsam an. Sein schwarzes T-Shirt und seine verwaschene Jeans zeigen klar ersichtlich, dass er ziemlich durchtrainiert ist.

    Heute fällt mir das besonders auf. Am letzten Wochenende, wo ich ihm schon begegnet war, hatte ich das weitgehendst zu übersehen versucht, noch völlig von Marcel und Tim ausgefüllt. Aber heute registriere ich das – was mir gar nicht gefällt. Schließlich soll mein Interesse an Männern für die nächste Ewigkeit ausgelöscht sein. Doch dass er uns nun folgte und sich hinter mir aufbaut, wie eine undurchdringliche Mauer, macht mich nervös. Warum lässt er mich nicht einfach in Ruhe? Schließlich wartet unten ein Mädel auf ihn, der er eben noch sein ganzes Interesse geschenkt hatte.

    Ich spüre seine Hand auf meinem Rücken, die mich weiterdrängt. Um seiner Berührung zu entgehen, folge ich Ellen schnell, die irgendwohin in Eriks Wohnbereich verschwunden ist. Da ich in Eriks Teil des oberen Stockwerks noch nicht war, und nur Ellens kenne, kann ich meine Überraschung kaum verbergen, als ich durch einen kleinen Flur in ein separates Wohnzimmer gelange. Seine Wohnung muss viel größer als Ellens sein. Ellen hat ein Zimmer, das Wohn- und Schlafzimmer zugleich ist.

    Einige junge Männer und drei Mädels sitzen oder stehen mit einer Bierflasche oder seltsam bunten Getränken in der Hand in dem großen Raum. Ein riesiger Fernseher zeigt Musikvideos. Unscheinbare Boxen mit einer unglaublichen Klangstärke, die an den Wänden angebaut sind, geben die Musik aus den Videos wieder. Ein Sofa und ein Sessel sind vor dem Fernseher gruppiert und auf dem kleinen Wohnzimmertisch stehen seltsame Gefäße und Flaschen, sowie Gläser mit einem bunten Getränk. Ein dicker, bunter Aschenbecher prangt zwischen all dem Kram. An der seitlichen Wand stehen ein großes Sideboard und ein bis zur Decke reichender Schrank.

    „Mann Erik! Was stinkt das hier drinnen?", faucht Ellen außer sich und ich sehe sie nur irritiert an. Warum ist sie so wütend? Ich rieche den süßen Geruch auch, kann aber nicht bestimmen von was das ist. Aber das Ellen sich deswegen aufregt, verstehe ich nicht.

    „Komm Schwesterchen. Reg dich ab und trink etwas mit mir, raunt Erik und sein Blick wandert erneut in mein Gesicht. „Ihr könnt bei dem Lärm eh nicht schlafen.

    Ich sehe Ellen an und lächele ihr zu. Mir will nicht in den Sinn kommen, warum sie hier den Moralapostel spielt. Sie ist sonst auch nicht so und kann schlecht die Party ihres großen Bruders crashen.

    In einem Anfall von „Geschwister sollten nett zueinander sein sage ich: „Kurz können wir doch. Ein Getränk, okay?, um die Stimmung zwischen den beiden etwas zu entschärfen.

    Mir selbst geht es im Moment zu gut, und ich möchte, dass das so bleibt. Mein Befinden ist zumindest besser, als ich es je für möglich gehalten hätte. Solange ich beschäftigt bin, gehören meine Gedanken nur mir und nicht Marcel oder Tim. Und um sie auch nicht wieder zu ihnen gleiten zu lassen, ist mir etwas Trubel um mich herum nur recht.

    Mich trifft Ellens ungläubiger Blick. Aber sie lässt sich von mir erweichen, scheint aber nicht gerade glücklich über meine Entscheidung zu sein.

    Erik wirft seiner Schwester einen Handkuss zu. Doch sein Blick wirkt unergründlich und wenig freundlich. Fast erscheint mir seine Geste verächtlich, statt geschwisterlich zugetan. Er ist offensichtlich von Haus aus kein netter Typ. Aber das hatte Ellen mir in den letzten Tagen auch schon mehrfach zu verstehen gegeben.

    Trotzdem werde ich bei den beiden fast schon ein wenig melancholisch. Immerhin haben sie ein normales Geschwisterverhältnis. Nicht wie ich und Julian.

    Erik bringt uns tatsächlich ein Bier, das er mit einer theatralischen Bewegung vor uns öffnet. Dabei grinst er seine Schwester unverschämt an.

    Ich bin etwas verwirrt. Hatte er nicht letztes Wochenende braune Augen wie Ellen? Seine Augen wirken heute seltsam dunkel und seine langen, dichten Augenwimpern tonnenschwer und geben seinem Blick etwas Verwegenes. Aber mir fällt trotzdem wieder auf, dass die beiden sich sehr ähneln. Erik hat das gleiche feingeschnittene, schmale Gesicht, aber eine gerade Nase, während Ellens etwas schief ist. Außerdem hat er breite, interessant geschwungenen Augenbrauen, die dunkler sind als seine blonden Locken, die ihm heute wild ins Gesicht fallen.

    Ellen nickt nur, als wäre ihr das Flaschenöffnen auf diese Weise wichtig. Warum auch immer. Hier kann es schließlich nicht darum gehen, dass sie untergeschobene Drogen oder KO-Tropfen befürchtet.

    Wir werfen uns zusammen in den freien Sessel und sehen uns dicht aneinandergedrängt die Videos an.

    „Prost!", raune ich ihr zu.

    „Prost!", antwortet sie und wir lassen die Flaschen aneinander klirren. Sie scheint ihre Wut langsam wieder herunterzufahren.

    Interessiert schaue ich mich in dem Raum um und sehe Erik am Schrank lehnen und uns beobachten. Schnell sehe ich weg. Er ist mir heute irgendwie unheimlich.

    Noch ein neuer Pulk junger Leute trifft ein und der Raum füllt sich noch mehr. Ellen winkt Daniel zu, der ihr einen Handkuss zuwirft. Er ist der Fahrer des BMWs, der uns letzten Samstag nach Hause brachte.

    Ich bin von seiner Geste überrascht und seine blauen Augen ruhen ausschließlich auf Ellen, als wäre sie sein Universum. Dabei streicht er sich durch sein kurzes, dunkles Haar.

    „Hu, was war das denn?", frage ich neugierig und spreche auf den Handkuss an.

    Ellen grinst. „Du meinst wegen Daniel? Der ist voll süß und wir waren Mittwoch noch zusammen im Kino, flüstert sie und ich knuffe ihr in die Seite. „Soso!

    Sie hatte mir nichts davon erzählt, aber ich erinnere mich, dass sie es am Mittwochabend sehr eilig hatte.

    Zwei Videos später, und nach dem leeren des Biers, wird Ellen unruhig.

    „Ich gehe mal eben aufs Klo. Kann ich dich hier einen Moment allein lassen?", fragt sie.

    Ich nicke.

    Sie schiebt sich aus dem Sessel und geht.

    Ich bin froh, etwas mehr Platz zu haben und mache es mir bequem, mich auf die Videos konzentrierend. Aber ich bemerke trotzdem, dass Daniel den Raum direkt hinter Ellen verlässt. Sind die beiden irgendwie verabredet?

    „Wo ist Ellen hin?", fragt Erik plötzlich neben mir.

    Ich bin verwirrt. Sie ist doch gerade erst aus dem Raum verschwunden und schon fragt er nach ihr.

    „Toilette", brumme ich und sehe mir weiter das nächste Video an. Dabei versuche ich ihn zu ignorieren.

    „Magst du?" Erik setzt sich auf die Sessellehne und reicht mir eins der bunten Getränke.

    Ich sehe aus dem Augenwinkel den Riss in seiner Jeanshose, der über seinen Oberschenkel verläuft und darunter kräftige Muskelpartien erahnen lässt. Kann er sich keine heilen Jeans leisten?

    „Was ist das?" Ich sehe auf das Glas und habe das Gefühl, bei ihm vorsichtig sein zu müssen.

    Ich höre ihn leise lachen, sehe ihn aber nicht an, als er antwortet: „Muntermacher. Schmeckt gut. Probiere mal!"

    Ich nehme das Glas entgegen und probiere das etwas dickflüssige Getränk. Es ist teuflisch süß.

    „Danke! Ich hoffe, er geht jetzt wieder. Aber stattdessen nimmt er sich eine Zigarette aus seiner Schachtel und bietet mir auch eine an. Ich nehme sie, ohne ihn anzusehen und er gibt mir Feuer. Langsam wird mir klar, dass ich nach Marcel und Tim überhaupt nicht scharf darauf bin mit einem Mann irgendwelche Konversation zu betreiben. Aber Erik geht nicht. Er stößt sein Glas an meins und raunt: „Prost!

    Ich nicke nur und nehme noch einen Schluck. Dabei lasse ich meinen Blick durch den Raum zur Tür wandern. Wo bleibt Ellen nur?

    „Wo kommst du eigentlich her? Ich habe dich noch nie vorher hier irgendwo gesehen", fragt er und schaut auf mich herunter. Ich spüre seinen Blick wie ein Brenneisen auf mir. Unangenehm.

    „Ich komme auch nicht aus Osnabrück. Ich wohne außerhalb", gebe ich eine vage Angabe und sehe an ihm vorbei.

    Sein Blick fixiert mich immer noch und eine Locke fällt in sein Gesicht. Ich sehe das aus dem Augenwinkel und wage nicht, ihn direkt anzusehen.

    „So, von außerhalb! Und gibt es da außerhalb so etwas wie einen Freund?, fragt er und betont unwirsch das Wort „außerhalb.

    „Nicht mehr", antworte ich ehrlich und wünsche mich in diesem Moment an Marcels Seite, wo ich doch immer behütet unterkriechen konnte. Die Anwesenheit und der Blick von diesem aufdringlichen Typ beunruhigen mich allmählich immer mehr.

    „Gut!", raunt er und lässt sich, bevor ich Einwände erheben kann, zu mir in den Sessel rutschen.

    Ich will aufstehen und ihm den Platz überlassen, aber er legt den Arm um mich und hält mich fest. „Wo willst du hin?", fragt er, als könne er sich gar nicht vorstellen, warum ich jetzt aufstehen will.

    „Ich muss mal gucken, wo Ellen steckt", brumme ich und fühle mich schrecklich unbehaglich.

    In dem Moment kommt sie auf uns zugestürmt und reißt ihren Bruder aus dem Sessel. „Das ist mein Platz! Verschwinde!", faucht sie ihn böse an. Sie nimmt mein Glas und riecht daran und dann an meiner Zigarette.

    Das ist mir dann doch etwas peinlich. Er ist doch ihr Bruder!

    „Mann Ellen, was soll das?", schnauzt Erik sie auch schon aufgebracht an und schiebt seine Locken hinter das Ohr. Eine kürzere Strähne fällt ihm in einem welligen Kringel wieder ins Gesicht.

    „Sie hat verdammt schlechte Erfahrungen mit Brüdern gemacht … wie ich auch", faucht sie und funkelt ihn wütend an.

    Eriks Blick wird noch eine Nuance dunkler, aber er dreht sich auf der Stelle um und geht.

    Mich angrinsend, fragt Ellen: „Alles klar?"

    Kleinlaut flüstere ich: „Ja schon. Warst lange weg."

    Ellen lächelt jemandem zu und ich sehe Daniel an der Tür stehen und ein Bier in der Hand halten. Das ist wohl die Erklärung.

    Wir bleiben nicht mehr lange und schließen alle Türen bis in Ellens Reich, die wir schließen können. So ist der Lärm weitgehend ausgesperrt.

    Als wir endlich in der Waagerechten liegen, frage ich Ellen: „Was meintest du damit, dass du auch schlechte Erfahrung mit deinem Bruder gemacht hast? Was hat er denn getan?"

    „Der ist nicht so schlimm wie dein Bruder, aber es reicht", brummt sie nur und äußert sich nicht weiter. Ich frage lieber auch nicht weiter nach.

    Wir schlafen am nächsten Tag bis mittags, bummeln durch die Stadt und machen nachmittags noch die Hausarbeiten für Montag fertig. Eigentlich wollen wir noch am Abend los, aber Ellen hat keine richtige Lust und wir beschließen, uns bei ihr einen Videofilm anzuschauen. Auch ihre Fernsehanlage ist mit allem Drum und Dran. Die Eltern müssen wirklich reich sein.

    Aber es ist Samstag, und mir drängt sich immer wieder auf, dass mein altes Leben heute die letzte Scheunenfete des Jahres feiert.

    Es ist ein komisches Gefühl, nicht dabei zu sein. Aber dieses Leben ist vorbei und mit seltsam bleischwerem Herzen versuche ich mich auf den Film zu konzentrieren.

    Irgendwann klopft es an Ellens Zimmertür und Erik schaut herein. „Ellen, Daniel ist da. Kannst du eben kommen? Irgendwas ist los." Er klingt herablassend und arrogant, als könne er sich nicht vorstellen, dass Daniel etwas Wichtiges von Ellen will.

    Ich weiß mittlerweile, dass Daniel Eriks bester Freund ist und die beiden ständig zusammenhängen. Ellen sagte mir gestern noch, dass dieser Umstand der einzige dunkle Aspekt an Daniel und seinem Wesen ist. Ansonsten scheint sie ihn wirklich zu mögen.

    Ich kann ihn noch nicht einschätzen und glaube, dass er mich nicht gerne an Ellens Seite sieht. Aber ich weiß nicht, warum das so ist.

    Ellen springt sofort auf und bittet mich in ihrem Zimmer auf sie zu warten. Dann geht sie und ich schaue beunruhigt den Film weiter. Was kann nur passiert sein?

    Es dauert und dauert. Irgendwann klopft es wieder an der Tür und Erik steht erneut im Türrahmen. „Carolin, Ellen musste weg. Magst du zu uns kommen? Wir sind in der Küche und backen Plätzchen." Diesmal klingt er freundlicher.

    Im Sommer Plätzchen backen?

    „Ne, lass mal. Ich schau mir noch den Film an", winke ich verunsichert ab.

    Er kommt ins Zimmer und ich starre ihn erschrocken an.

    „Gut, dann schaue ich mit", sagt er, als wäre es das normalste der Welt.

    Das ist doch wohl ein Scherz!

    Er steuert direkt das Bett an und ich kann es nicht fassen. Ich will mit ihm auf gar keinen Fall fernsehen und schon gar nicht, wenn wir zusammen dabei auf Ellens Bett liegen müssen. Die bringt mich um … oder ihn, wenn sie das sieht.

    „Okay, ich komme ja!", zische ich und springe regelrecht von der Matratze.

    Erik schmunzelt und nickt süffisant. War das seine Absicht?

    Er wartet in Seelenruhe ab, bis ich meine Schuhe übergestreift habe und an ihm vorbei durch die Tür schlüpfe.

    Ich muss mir dabei eingestehen, dass ich schon etwas neugierig bin, wer da was für Plätzchen backt.

    Tatsächlich riecht es nach Keksen, als wir die Treppe hinunter in den unteren Wohnbereich gehen und die Küche ansteuern. Es herrscht schon am Eingang reges Treiben, laute Musik und Gelächter. Als wir in den Raum treten, sehen alle auf.

    „Das ist Carolin!", stellt Erik mich vor, was aber scheinbar niemanden wirklich interessiert. Er schien das auch nur anstandshalber gesagt zu haben.

    Seine Hand in meinem Rücken drängt mich zu einer großen Esstheke weiter und er schiebt mir einen Hocker zurecht.

    Ich setze mich verunsichert und er sagt freundlich: „Ich hole dir etwas zu trinken. Möchtest du etwas Bestimmtes?"

    „Weiß nicht. Vielleicht ein Bier?", frage ich verunsichert.

    Diese fremden, jungen Leute, die mich mit Desinteresse strafen oder mich sogar herablassend mustern, geben mir das Gefühl, nicht dazuzugehören.

    Erik nickt und verlässt die Küche, was mich etwas irritiert. Ein Mädel steht vor dem offenen Kühlschrank und nimmt ein Bier heraus. An der Tür ist ein integrierter Flaschenöffner, an dem sie gekonnt die Flasche öffnet und damit zu der Gruppe an der Tür Stehender geht, durch die Erik gerade verschwunden ist.

    Mich völlig fehl am Platz fühlend, will ich lieber wieder in Ellens Zimmer gehen, als ein Typ mit einem langen Pferdeschwanz mir einen Teller vor die Nase stellt.

    „Die sind sau gut!, rühmt er die runden Kekse, die nicht besonders appetitlich aussehen. „Willste?

    Ich bin über seine fast schon netten Worte irritiert, die er an mich richtet.

    Natürlich nehme ich einen seiner Kekse, wenn er sie mir schon so nett anbietet. Und er schmeckt - wenn man mal von dem seltsamen Nebengeschmack etwas absieht. Aber ich habe Hunger und esse auch noch einen zweiten. Auch der Langhaarige bedient sich und auch andere, die an mir vorbeikommen, greifen beherzt zu.

    Erik taucht wieder auf und lacht, als er mich an einem Keks knabbern sieht. „Braves Mädchen." Seine Augen blitzen dabei auf und ich sehe, dass sie heute brauner sind als gestern. Auch sein Blick wirkt klarer. Aber ich weiß nicht, was er meint. Wohl, weil ich hier noch brav sitze.

    Er stellt mir eine Cola hin. „Alkohol gibt es für dich erst mal besser nicht", sagt er und um seine Mundwinkel spielt ein verschmitztes Lächeln.

    Ich verstehe nicht, was der Ausspruch soll. Aber vielleicht hat Ellen ihm verboten, mir Alkohol zu geben, wenn sie nicht da ist.

    Er nimmt sich auch einen Keks und schiebt mir noch mal den Teller hin.

    Ich nehme auch noch einen und er grinst mich an. Das ist schon alles komisch.

    Als ich fertig gegessen habe, zieht er mich vom Hocker.

    Beunruhigt sehe ich mich um, weil ich nicht weiß, was er vorhat.

    Er beugt sich zu mir vor und raunt: „Komm, wir gehen nach oben."

    Ich starre ihn verunsichert an. Was hat er nur mit mir. Er soll sich doch um seine Freunde kümmern und nicht um mich. Außerdem will ich nicht mit ihm irgendwohin gehen.

    Er dreht sich mit mürrischem Blick zu mir um, als ich ihm nicht folge, als könne er es nicht fassen. Seine Hand schnellt vor und greift nach meinem Handgelenk, bevor ich es verhindern kann. Sowieso bin ich heute irgendwie nicht besonders auf Zack. Meine Reaktion lässt wirklich zu wünschen übrig und mein Kopf füllt sich mit einem zähflüssigen Nebel. Wahrscheinlich liegt das an der abgestandenen Luft.

    Er zieht mich erbarmungslos hinter sich her … hoch in sein Wohnzimmer.

    Ich will protestieren, weiß aber, dass ich hier und ohne Ellen keine Chance gegen ihn habe. Er füllt groß und stark den kompletten Raum vor mir. Zumindest kommt es mir so vor und mein Herz beginnt ängstlich gegen meine Brust zu hämmern.

    Nur, weil überall junge Leute herumstehen und trinken, rauchen oder sich unterhalten, versuche ich mich zu beruhigen, weil mir eigentlich nichts passieren kann. Trotzdem ist mir klar, dass ich die nächste Gelegenheit nutzen muss, um mich wieder in Ellens Zimmer abzusetzen.

    „Komm, ich möchte tanzen", höre ich Erik sagen.

    „Oh ne! Nicht tanzen!", erwidere ich erschrocken, was aber offensichtlich von der lauten Musik verschluckt wird, weil Erik nicht darauf reagiert. Er zieht mich einfach in seine Arme.

    Erik ist ein guter Tänzer, was ich schon am letzten Samstag auf unerfreuliche Weise feststellen musste. Trotz seiner bulligen Gestalt war er sehr vorsichtig mit mir umgegangen, als wäre ich aus Porzellan und hatte mich kaum berührt. Da war sogar Tim, der körperlich fast nur die Hälfte von Erik ist, wesentlich ruppiger mit mir umgegangen.

    Aber ich hatte Schwierigkeiten, die Nähe eines männlichen Wesens zu ertragen – und habe es noch. Zu sehr hatte ich in den letzten zwei Wochen unter ihnen gelitten. Und Marcel fehlt mir schrecklich. Das wird mir in diesem Augenblick auf beängstigende Weise klar und dieses Gefühl gewinnt erschreckend an Intensität.

    Erik zieht mich etwas mehr an sich, sich wohl daran erinnernd, wie ich beim letzten Mal vor ihm geflohen war. Da hatte er nicht damit gerechnet, dass ich mich aus seinem Griff winden werde. Diesmal scheint er schlauer zu sein – oder ehrgeiziger.

    Ich sehe immer wieder zur Tür, ob Ellen nicht bald aufkreuzt, um mich zu retten. Dabei geht es nicht nur um ihren Bruder, der mich im Arm hält, sondern auch um die aufkeimenden Gedanken an Marcel, die meinen Kopf matern. Ob er heute bei der Scheunenfete ist und dort seinen Spaß hat? Zumindest lässt mich der Gedanke daran und an das, was auf der letzten Scheunenfete passiert war, erschauern.

    Mittlerweile bereue ich, dass ich ihm das mit Tim gesagt habe. Ich hatte meine letzte Chance auf ein bisschen Glück damit zerstört.

    Ich schlucke und spüre die Traurigkeit darüber in mir hochkriechen.

    „Alles klar?", fragt Erik und sieht mir in die Augen, sich etwas zu mir herunterbeugend.

    „Ja sicher!", seufze ich und verdränge den Gedanken an Marcel. Sogar Tim fehlt mir in diesem Moment. Ich möchte nicht hier sein und in den Armen dieses blondgelockten Bären liegen … und ich will nicht mehr tanzen. Mich haben meine Erinnerungen plötzlich so fest im Griff, dass ich heulen könnte.

    „Können wir bitte aufhören?", frage ich und klinge jämmerlich.

    „Wenn du mich so lieb bittest." Erik sieht grinsend über mich hinweg. In dem Moment erhasche ich einen Blick auf Daniel, der an der Tür steht und zu uns herüberstarrt.

    Ich sehe mich nach Ellen um.

    Erik nickt Daniel zu und der nickt zurück. Daniels Blick wirkt mürrisch und mir fällt wieder ein, dass er mich eigentlich nicht mag.

    Wo Ellen wohl ist? Ich sehe sie nirgends.

    Erik lässt mich los und ich eile an Daniel vorbei rüber in ihre Wohnung. Ich sehe das als meine Chance an, mich aus Eriks Fürsorge zu stehlen, die ich sowieso nicht verstehen kann.

    Ellen ist nicht in ihrem Zimmer und auch nicht in ihrem Badezimmer. Ich suche sie woanders, finde sie aber nirgends. Mir wird mulmig. Unten in der Küche ist sie zwischen den vielen Gestalten, die sich mittlerweile eingefunden haben, auch nicht auszumachen.

    Der Langhaarige nimmt erneut ein Blech Kekse aus dem Ofen.

    Plötzlich steht Erik wieder hinter mir. „Suchst du mich?", fragt er ironisch.

    „Nein Ellen. Ich dachte, sie ist auch wieder da. Ich habe Daniel gesehen", antworte ich leise und verunsichert.

    „Die kommt gleich nach. Sie hat Schwierigkeiten mit einer Freundin, der es nicht so gut geht. Sie muss aber auch gleich da sein, erklärt Erik und scheint mich beruhigen zu wollen. Er sieht auf die Uhr und schenkt mir tatsächlich ein beruhigendes Lächeln. „Tanzen?, fragt er und legt den Kopf etwas schief, um mir ins Gesicht sehen zu können.

    Ich schüttele den Kopf und lächele zaghaft zurück. Auf seine Art ist Erik eigentlich doch irgendwie nett.

    „Nein!, erwidere ich aber trotzdem, um meinen Unwillen dennoch zu verdeutlichen. Mir ist irgendwie nicht gut. Vielleicht hätte ich die Kekse nicht so in mich hineinstopfen sollen. Offenbar vertragen sie sich auch nicht mit der Cola. Mein eh schon labiler Magen dankt mir das nicht gerade. „Ich gehe lieber wieder in Ellens Zimmer und warte da auf sie.

    Ich lasse Erik stehen und gehe die Treppe hoch. Als ich gerade auf Ellens Seite der Etage abbiegen will, wird nach meiner Hand gegriffen und ich zurückgehalten.

    „Ach, Blödsinn! Da bist du doch ganz allein. Hier ist die Party!", sagt Erik mit seiner dunklen Stimme und zieht mich gnadenlos zu seinem Wohnzimmer.

    Ich bin etwas wie ferngesteuert und kann ihn nur gewähren lassen. Vielleicht kann ich im Sessel ein wenig die Videos ansehen? Die Welt um mich herum beginnt langsamer zu laufen oder ich werde immer langsamer. Mein Kopf scheint weiter in einem Nebel zu versinken, der mich seltsam willenlos macht.

    Erik lässt mich los und spricht mit einer jungen Frau, die ihn regelrecht anhimmelt und ihre langen, rotlackierten Fingernägel nach ihm ausstreckt.

    Ich steuere auf den Sessel zu und schaue auf den großen Bildschirm, an dem gerade ein Lied anläuft, das mich magisch in seinen Bann zieht. Auf dem Bildschirm erscheint in dunklen Farben eine Welt, die auf einen weißen Kokon zusteuert. Ein Schmetterling schlüpft aus ihm hervor, spreizt seine Flügel und startet in ein neues Leben. Doch er findet sich in der Welt nicht zurecht und er lässt sich von einer vorbeifliegenden Schar Faltern mitreißen. Mit ihnen mitfliegend, landet er letztendlich in einem Spinnennetz. Das Lied dazu lässt mich wie gebannt den Bildschirm anstarren. Es versetzt etwas in mir in seltsame Schwingungen.

    Erik taucht neben mir auf. Ich spüre seine Hand in meinem Rücken, bin aber im Moment gar nicht in der Lage, mich daran zu stören. „Wer ist das?", frage ich nur.

    „Blueneck Lilitu", raunt Erik neben mir völlig fasziniert.

    Mag er das Lied und das Video auch?

    Als ich ihm einen schnellen, fragenden Blick zuwerfe, sieht er mich an, statt die Mattscheibe.

    Als das Lied zu Ende ist, folgt ein deutsches Lied von Style Aroma und Besk mit dem Text „Ich bin nicht glücklich". Und wieder mit viel Klavier.

    Ich komme aus meinem Gefühlschaos, dass das erste Lied in mir verursacht hat, kaum wieder heraus und sehe mich um, ob ich mich irgendwo hinsetzen kann.

    Der Sessel ist mit einem knutschenden Pärchen belegt und das Sofa mit drei Typen, die sich das scheinbar ansehen.

    „Komm!" Erik packt mich und reißt mich aus meiner Verwirrung, die mich immer noch wegen dem Lied umfängt, hebt mich wie eine Puppe hoch und setzt mich auf seine Anrichte.

    Ich bin völlig irritiert, dass er das tut und auch noch schafft. Es ist ziemlich hoch.

    Er stellt sich direkt vor mich und greift nach einer Fernbedienung, die in einer Schale neben mir liegt, dreht sich um und drückt ein paar Knöpfe.

    Brutal wird das Lied von Style Aroma abgewürgt und Blueneck Lilitu läuft wieder an und schlägt mich erneut in seinen Bann. Es ist wirklich schön.

    Erik lässt die Fernbedienung neben mir in die Schale fallen und sieht zu mir auf.

    Ich sehe fasziniert auf den Bildschirm und lasse das Lied durch meinen Körper rauschen. Dabei spüre ich Eriks warmen Brustkorb an meinen Beinen und sehe von dem Bildschirm in sein Gesicht. Er steht so dicht vor mir, dass ich nicht mal herunterspringen könnte, ohne direkt in seinen Armen zu landen.

    Seine Hände legen sich um meine Taille und fixieren mich an meinem Platz. „So können wir uns mal vernünftig unterhalten", erklärt er die Aktion, während ich ihn nur wie ein Hintergrundrauschen wahrnehme.

    Das Lied läuft aus, um wieder von vorne zu beginnen. Ich sehe erneut die dunkle Welt, die auf den weißen Kokon zusteuert …

    „Was ist mit deinem Bruder? Ellen sagte, du hattest Probleme mit ihm?", höre ich Erik fragen und sehe ihn wieder an. Will er jetzt wirklich mit mir über Julian reden?

    Ich schüttele langsam den Kopf. „Ach, ist doch egal", murmele ich und sehe erneut auf den Bildschirm. Was ist das bloß für ein Lied? Das ist Marcel und Tim zusammen. So schön und fasst nicht auszuhalten!

    Meine Gefühlswelt wird durcheinandergeschüttelt, wie ein Schiff bei starkem Seegang. Dabei will kein Gedanke mehr vernünftig zu einem anderen passen.

    „Nun sag schon. Was war mit ihm? Erik legt seinen Zeigefinger auf meine Wange und drückt meinen Kopf zur Seite, damit ich ihn wieder ansehen muss. „Ist der dir an die Wäsche gegangen?

    Ich sehe ihn beunruhigt an. Ist es das, was er bei Ellen verbockt hat?

    „Nein!", brumme ich und wünsche mir, dass er mich endlich loslässt. Mein Blick gleitet erneut zu dem Video, als wäre ich damit verbunden.

    „Was war es denn dann? Komm, sag es mir. Ich bin wirklich neugierig", raunt Erik mit strengem Blick und in einem barschen, ungeduldigen Ton.

    Er nervt und meine Stimmung sinkt, wie in dem Video der Schmetterling im Sog der vielen anderen Falter. Mir wird flau im Magen und eine Sehnsucht packt mich. Ich will zu Marcel! Warum kommt Ellen nicht endlich wieder?

    Ich sehe über Erik und die seltsamen Gestalten hinweg, die den Raum bevölkern, als das Lied endlich endet und ich hoffe, es beginnt nicht wieder von vorne.

    Es fängt tatsächlich ein anderes Lied an und ein neues Video. Ich atme auf.

    „Ich lasse dich nicht eher runter, bis du mir gesagt hast, was ich wissen will. Hat der dich belästigt?" Erik grinst unverschämt und er wird mir wirklich langsam unsympathisch.

    Plötzlich schießt es mir durch den Kopf. Marcel, der mich aus dem Labor holt und völlig panisch nach einem Krankenwagen schreit. Oh Mann! Ich fühle mich von dieser plötzlichen Erinnerung wie überfahren.

    „Komm, spucks aus, sonst lasse ich dich hier nicht weg", zischt Erik ungeduldig. Sein Blick wird hart und unnachgiebig und ich spüre die kalte Angst durch meine Adern kriechen. Aber ich weiß nicht, ob es an Erik liegt oder weil er meine Vergangenheit heraufbeschwört.

    „Julian wollte mich umbringen", raune ich und das Entsetzen packt mich stärker.

    Erik scheint jetzt verwirrt zu sein. „Was? Hast du Halos?"

    „Wieso? Ne! Er hat mir in den Hals geschnitten." Ich schiebe meine Haare an die Seite, beuge mich zu ihm runter und zeige ihm die Narbe. Damit soll doch wohl alles geklärt sein und er lässt mich endlich in Ruhe.

    „Krass! Das ist natürlich hart", raunt er überrascht, packt mich um die Hüfte und hebt mich von der Anrichte runter. Er stellt mich direkt vor seine Füße und seine Lippen legen sich plötzlich auf meine.

    Ich drehe den Kopf zur Seite und schiebe ihn energisch von mir weg, ein: „Lass das", zischend.

    „Warum?" Seine Stimme klingt plötzlich ungewöhnlich weich.

    In dem Moment kommt Ellen ins Zimmer, schubst alle weg, die ihr im Weg stehen und reißt mich von ihrem Bruder weg.

    „Ellen! Alles klar?", fragt Erik mit einem bedrohlichen Unterton und zieht mich erneut zu sich heran.

    „Erik, hör auf!, brummt sie mit wütendem Blick. Sie sieht mich an und wird noch wütender. „Carolin, wie geht es dir?, fragt sie und ich finde die Frage verwirrend.

    „Weiß nicht so recht."

    „Ich rieche die Scheiße doch bis nach draußen, faucht Ellen aufgebracht. „Hat Erik dir irgendetwas gegeben?

    Ich schüttele den Kopf. „Nur eine Cola. Er hat sie vor mir aufgemacht."

    Ich denke das ist wichtig.

    Ellen sieht mir in die Augen und Erik lacht laut auf, bevor er klarmacht: „Sie hat die Kekse allein gegessen. Ich bin unschuldig und jetzt bleibt sie bei mir. Sie schläft doch eh heute hier. Und du musst dich bestimmt noch um Tina kümmern. Ich kümmere mich so lange um Carolin." Den letzten Satz drückt er süffisant über die Lippen.

    Ellen scheint hin und her gerissen zu sein. „Verdammt!", brummt sie und schießt aus dem Raum.

    Ich will hinterherlaufen, aber Erik hält mich fest und ich fühle mich seltsam benommen und unfähig, mich loszureißen. Außerdem ist mir zum Heulen. Warum lässt Ellen mich hier stehen? Wie Marcel. Und Tim. Alle sind weg.

    Ich sehe mich vor einer Linie stehen. Da wo ich stehe, sind alle weg … springe ich über die Linie, sind alle wieder da. Aber ich kann nicht hinüberspringen.

    Erik zieht mich in seine Arme und tanzt mit mir, langsam und bedächtig.

    Ich fühle mich nicht in der Lage, mich zu wehren. Die traurigen Gedanken an Marcel und Tim halten mich gefangen und machen mich irgendwie willenlos.

    Ellen kommt wieder in den Raum gerauscht und sieht sich nach Daniel um. Der geht zu ihr, als sie ihn zu sich winkt.

    Ich sehe sie an und hoffe, sie wird jetzt hierbleiben. Ich fühle mich in den Armen ihres Bruders nicht wohl. Zumal erneut das Lied von Blueneck anläuft und mir mittlerweile eine Gänsehaut über den Körper treibt. Ich kann den Bildschirm von hier aus nicht sehen … aber das Lied dringt aus allen Boxen in meine Eingeweide.

    Ellen redet auf Daniel ein und er schüttelt den Kopf, was sie wütend macht. Sie sieht auf die Uhr und dann zu mir. Was ist nur los?

    Mir ist seltsam zumute. Ich will nach Hause.

    Erik zieht mich noch fester in seine Arme und ich versuche ihn etwas auf Abstand zu halten. Aber ich fühle mich benommen und wie der Schmetterling in dem Lied. Alles um mich herum wirkt wie in Zeitlupe. Selbst Erik, der mein Kinn umfasst, um mir in die Augen sehen zu können. Was sucht er in meinen Augen? Er irritiert mich.

    „Hey, Süße! Wie fühlst du dich?, fragt er und dieses „Süße geht mir voll quer.

    „Ich muss mal", antworte ich aufgebracht und schiebe ihn, meine ganze Kraft aufbietend, energisch weg.

    Erik lässt mich widerwillig los und ich gehe durch den Raum rüber zu Ellens Reich. Ich will nicht bei Erik auf die Toilette gehen, wo immer die auch sein mag.

    „Erik!", höre ich hinter mir Ellen wütend rufen.

    Ich drehe mich verunsichert um. Er ist direkt hinter mir und Ellen eilt an ihm vorbei und zieht mich in ihr Badezimmer. Krachend fällt die Tür ins Schloss und sie schließt sogar zu.

    Ich gehe auf die Toilette, während sie mich verlegen mustert. Leise, und als hätte sie ein schlechtes Gewissen, höre ich sie sagen: „Es tut mir leid. Ausgerechnet heute ist das mit Jasmin passiert. Sie ist eine alte Freundin und sie hat Probleme mit Drogen. Wir haben sie ins Krankenhaus gebracht. Ich habe, seit das mit Alex war, immer Angst, dass es noch jemanden trifft. Sie klingt dabei völlig fertig. „Deshalb habe ich etwas getan, was du mir wahrscheinlich nie verzeihen wirst. Aber es geht nicht anders. Ich muss gleich noch mal los. Jasmin war bei Tina gewesen. Die habe ich noch nicht finden können. Ich wollte dich holen und mitnehmen, aber ich wusste nicht, dass Erik hier heute seine eigene Session geplant hat und du da voll reingeraten bist, brummt sie wütend.

    „Nicht schlimm. Hoffentlich findet ihr diese Tina. Ich komme schon klar", versuche ich sie zu beruhigen, und verstehe nicht ganz, warum ich jetzt nicht mehr mit ihr mitfahren kann.

    Ellen schüttelt besorgt den Kopf. „Nein, du kommst bald nicht mehr klar. Und die Geier kreisen schon."

    „Was?" Ich verstehe nicht, von was sie spricht und mein Kopf wirkt immer umnebelter.

    Ein Handy klingelt und sie atmet auf. „Endlich! Dann nimmt sie ab. „Okay, bleib vor der Tür und klingele bloß nicht. Schau, dass dich keiner sieht. Wir kommen zur Tür und du verschwindest mit ihr, so schnell es geht. Ich kann dir jetzt nichts erklären.

    Sie klingt wie gehetzt und scheinbar ist jemand am anderen Ende der Leitung, dem sie auch nichts erklären muss.

    „Danke!", sagt sie noch und legt auf.

    „So, komm! Hier ist dein Handy." Sie gibt mir das Handy, mit dem sie gerade telefonierte, und ich frage mich, woher sie es hat. Sie muss es aus meiner Jacke aus ihrem Zimmer geholt haben. Aber warum? Sie hat doch ihr eigenes.

    „Wo gehen wir denn hin?", frage ich völlig verunsichert.

    „Carolin, was jetzt auch passiert, du tust was ich dir sage. Versprichst du mir das?, trichtert sie mir ein. „Und morgen darfst du mir dann den Kopf abreißen.

    Langsam werde ich nervös und ängstlich. Was ist nur los?

    Sie macht die Badezimmertür auf und schiebt mich aus dem Raum.

    Erik lehnt an der Wand neben seiner Wohnungstür und wartet auf uns. Hat er denn niemanden, um den er sich sonst noch kümmern muss?

    Abermals höre ich das Lied im Hintergrund. Oder meine ich nur, dass ich es höre?

    Daniel sieht uns kommen und schiebt sich vor Erik, ihm eine Zigarette anbietend.

    Schnell zieht mich Ellen an den beiden vorbei die Treppe hinunter, was mir fast die Füße verheddert. Die Haustür aufreißend, schiebt sie mich in die kühle Nacht und direkt jemandem in die Arme.

    „Ellen?", rufe ich erschrocken und will wieder zurück zu ihr. Aber sie schmeißt die Tür hinter mir zu und schließt ab.

    Ich stehe vor dem weißen Holz und kann es nicht fassen, dass sie mich einfach ausgesperrt hat.

    In dem Moment bricht im Haus ein Tumult los und ich höre Erik Ellen anschreien. Er will die Tür aufreißen, die aber verschlossen ist.

    „Carolin, komm! Ich nehme dich mit", höre ich jemanden neben mir sagen und etwas durchzuckt mich wie ein Dolchstoß. Irritiert sehe ich mich um.

    „Marcel, was machst du hier?"

    Träume ich? Das Lied wird in meinem Kopf lauter.

    Marcel zieht mich zur Straße, reißt die Autotür auf und schiebt mich in seinen Golf. Er beeilt sich, auf seiner Seite einzusteigen und fährt mit quietschenden Reifen los. Er sieht noch in den Rückspiegel und dann mich an.

    Mein Blick muss dem eines Kindes gleichen, das zum ersten Mal einen Weihnachtsbaum sieht.

    „Diese Ellen hat mich angerufen. Sie wollte, dass ich dich da weghole. Sie meinte, sie könne nicht auf dich aufpassen und ihr Bruder hätte nichts Gutes mit dir vor. Und sie klang wirklich besorgt. Ich bin sofort losgefahren. Gut, dass ich in der Nähe war."

    Ich verstehe nichts. Nur das Marcel da ist und von Ellen gerufen mich nun abgeholt hat. Mir schießen Tränen in die Augen. Marcel ist wieder einmal gekommen, um mich zu retten. Wie immer.

    „Danke, dass du mich nach Hause bringst."

    Marcel sieht mich kurz an. „Ich bringe dich nicht nach Hause. Was meinst du, was deine Eltern mit mir machen, wenn ich dich mitten in der Nacht bei ihnen abliefere, völlig stoned", brummt er wütend.

    Völlig was?

    Ich sehe verwirrt aus dem Fenster und verstehe nicht, von was er da redet. Aber das wird auch nebensächlich, angesichts des Spektakels hinter der Scheibe.

    Seltsamerweise scheinen die Lichter der Stadt heute alles übermächtig zu beherrschen und das nimmt mich gefangen. Dass man da überhaupt durchfahren kann? Ich sehe fast nichts außer Licht.

    Ich schaue unsicher zu Marcel. Kann er das schaffen, das Auto dadurch zu lenken? Es sieht so aus, als wenn er das ohne Probleme meistert.

    Ich schließe die Augen. Das viele Licht macht mich ganz konfus.

    Sofort drängt sich mir der Gedanke an diese Linie auf, an der ich stehe. In meinem Inneren baut sich ein gutes Gefühl auf und verdrängt alles andere. Lachend springe ich über den weißen Strich in den Bereich „wieder da". Ich sitze bei Marcel im Auto.

    Ich muss lachen. Es geht mir gut.

    „Was hast du dir eingeworfen?", höre ich Marcel bissig fragen.

    „Was eingeworfen?", frage ich irritiert und versuche ernst zu bleiben.

    „Mensch Carolin, stell dich doch nicht blöd, faucht er ungehalten. „Vor zwei Wochen warst du noch völlig normal und jetzt steigst du bei irgendwelchen Junkies ab und nimmst Drogen.

    So ein Quatsch. Marcel sieht das Ganze völlig falsch. Ich habe nur angefangen zu rauchen. Mehr nicht. Das muss ich ihm unbedingt sagen. Aber mein Kopf und mein Mund sind nicht ganz kompatibel. Es scheint mir ewig zu dauern, bis ich antworte: „Ich habe nur angefangen zu rauchen und das tust du auch."

    Ich will wütend klingen, aber das geht irgendwie nicht. Ich stehe an der Linie auf der Seite von ‚nicht wütend‘ und komme nicht auf die andere Seite.

    Marcel schüttelt den Kopf und wir verlassen über die letzte

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