Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Teures Lehrgeld: The painting men
Teures Lehrgeld: The painting men
Teures Lehrgeld: The painting men
eBook393 Seiten5 Stunden

Teures Lehrgeld: The painting men

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Ein Abiturklassentreffen führt drei Freunde nach Jahren wieder zusammen. Aus einer Bierlaune heraus entsteht die Idee das ganz große Geld zu machen. Einen Coup zu landen und eine Weile das süsse Leben in vollen Zügen auskosten. Warum nicht? Aber wie? Als der Kunstrestaurator Paul davon erzählt, dass er in der Lage sei die Mona Lisa so zu malen, dass selbst dem alten Leonardo da Vinci die Augen herausfallen, da fällt der Groschen.

Aber ein mittelalterliches Altarbild zu malen ist das eine, viel schwieriger wird es hingegen die Echtheit des Gemäldes testiert zu bekommen. Die kritischen Augen der Kunstsachverständigen zu täuschen, das ist eine echte Herausforderung. Ob dies gelingen kann? Eher unwahrscheinlich, aber einen Versuch ist es allemal wert.

Es braucht Helfer, wenn es darum geht einen solchen Coup zu landen. Aber je mehr Mitwisser beteiligt sind, desto größer ist die Gefahr einer undichten Stelle. Roger Schneider kennt sich im Marketing aus, er ist für einen großen Automobilkonzern tätig und versteht es Kontakte zu knüpfen. Er ist der Kopf des Unternehmens, das sich intern "The painting men" nennt, denn es braucht einen klingenden Firmennamen und mehr als nur guten Willen, wenn es darum geht, eine glaubhafte Story zur Existenz eines vermeintlich verschollen geglaubten mittelalterlichen Tryptichon der Kunstwelt auf die Nase zu binden.

Einen Anteil am finanziellen Segen will auch der zwielichtige Autoschieber Peter Bauermann abgreifen. Er gehört ebenfalls zum Bund der alten Schulfreunde und wittert seine Chance, als er als Kurier eingesetzt wird. Schnell reimt er eins und eins zusammen. Peter Bauermann ist ständig in Geldnot und schreckt vor nichts zurück, Hauptsache der Rubel rollt. Dies beschert ihm nicht nur Freunde.

Alles wäre halb so schlimm, wenn sich die Ganoven gegenseitig an die Wäsche wollen, wenn da nicht der Gynasiast Sebastian Breitwieser zur tragischen Figur des Schelmenstückes werden würde.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum16. Mai 2015
ISBN9783738027570
Teures Lehrgeld: The painting men

Ähnlich wie Teures Lehrgeld

Ähnliche E-Books

Thriller für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Teures Lehrgeld

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Teures Lehrgeld - Hermann Schunder

    Prolog

    Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt,

    jede Liebe mit dem ersten Blick."

    Am Anfang das Ende

    „Die Treppe hoch und den Gang links. Die Anordnung des Justizbeamten ist knapp und deutlich. „Grundsätzlich geht der Strafgefangene immer einen halben Schritt voraus, merken sie sich das! Das Gehen fällt ihm schwer, mit der Bettwäsche in den Armen ist es nicht so leicht auf die Tritte der Treppe zu achten. Alles ist neu, ist ungewohnt. Oben angekommen, geht er wie befohlen in den linken Gang des Gebäudes. „Stehenbleiben, wir sind da." Rasselnd wird die Zelle mit dem schweren Schlüssel aufgeschlossen. Ein erster Blick als sich die Eisentür für ihn öffnet. Das ist nun sein neues Zuhause. Was wird ihn hier erwarten?

    Fünf Augenpaare glotzen ihn gelangweilt an. Ihn, den Neuen, gerade angekommen, der hier in die Mittagsruhe einbricht, für einen kurzen Moment die Blicke auf sich zieht. „Nur keine Scheu, treten sie ein in die gute Stube. Wachtmeister Tschilke zeigt mit dem Generalschlüssel auf ein leeres Bett und gibt unmissverständlich zu verstehen, dass er nicht in der Zellentür stehen bleiben soll. „So meine Herren, da bringe ich den neuen Mitbewohner, Michalski, kümmern sie sich um ihn, erklären sie wie hier der Laden so läuft, damit mir keine Klagen zu Ohren kommen. Tschilke lacht und wartet auf die Antwort des von ihm angesprochenen Häftlings. „Wird gemacht, Chef!" brüllt ein untersetzter kahlgeschorener junger Mann aus dem hinteren Teil der Zelle. Unschwer als Schläger zu erkennen. Krachend schlägt die Tür zu. Wird abgesperrt und er steht allein vor den anderen. Immer noch den Stapel Bettwäsche mit dem Kopfkissen auf beiden Händen vor der Brust balancierend.

    Michalski hat die Beine von seinem Bett zur Seite geschwungen, erhebt sich ganz langsam. Wie in Zeitlupe umrundet er den Neuen, beäugt ihn misstrauisch, weiß um seine Wirkung, sich der Aufmerksamkeit der restlichen Gefangenen ist er sich gewiss. „Na da sind wir ja komplett, das freie Bett links von der Tür ist deins. Also die erste Regel hier lautet, wir sind so eine Art Familie, wir halten zusammen und wer den Bullen was steckt, der kriegt eins auf die Fresse, gilt auch für dich Kleiner, brauchst dir nichts darauf einzubilden, das du ein verurteilter Mörder bist!" Was soll er darauf antworten? Noch ehe er etwas sagen kann bellt Michalski in seinem Kasernenton weiter. Sein schlechtes Deutsch ist von polnischen Wörtern durchsetzt, aber die entscheidenden Dinge, die sind gut zu verstehen.

    „Ich bin kein Mörder" mehr kommt nicht aus seinem Mund als Entgegnung.

    Als der bullige Michalski zwischen zwei Sätzen Luft holt, stutzt er für einen Moment, besinnt sich auf seine angefangene Rede und schleudert seine Worte nun zischend dem immer noch nahe der Tür stehenden Jungen ins Gesicht.

    „Da bist du ja ein unschuldig Verurteilter, ein Justizirrtum. Wie mir scheint, bist du im ganzen Knast der Einzige, der nichts auf dem Kerbholz hat." Michalski bricht in ein dröhnendes Lachen aus, die übrigen Knackis fallen glucksend ein.

    „Egal, wenn einer einen totgemacht hat, dann ist er ein Mörder, verstehste!"

    Darauf gibt er keine Antwort, geht schweigend zu dem freien Bett und wirft seine Sachen auf das Fußende, setzt sich und blickt forschend in die Runde. Taxiert die anderen, die von nun an seine Mitbewohner sind. Ausweichen kann er ihnen hier nicht. Nach dieser Begrüßung ist er sich sicher, leicht wird es nicht, hier wird es kein Zuckerschlecken sein, er muss sich arrangieren um nicht unterzugehen. Hier herrscht ein anderer Ton.

    „Michi, lass ihn in Ruhe, soll erst mal zu sich kommen eine andere Stimme hat sich eingemischt, kommt aus dem hinteren Teil der Zelle. Ein muskulöser Farbiger sitzt dort am Tisch, versucht sich beim Damespiel und hat der Unterhaltung zwischen ihm und Michalski bisher unbeteiligt zugehört. Etwas hat sich im Raum verändert, vielleicht nur ein Gefühl, der Hauch eines Gefühls, aber Michalski gibt keine Anweisungen mehr, zieht sich zurück. Das Wort „Mörder hängt wie ein zarter Nebelschleier im Raum, hat sich verflüchtigt, ist aber in seiner Dinglichkeit immer noch da. Ist es nur sein Eindruck oder ist es ein gewisser Respekt, der von diesem Wort hier in der Zelle ausgeht. Ja, verurteilter Mörder, das waren seine Worte, offenbar ist den anderen bekannt, was er verbrochen hat, wofür er hier einsitzen muss. Er kann es nicht ändern, Erklärungen, Rechtfertigungen nützen nichts. Hier ist nicht der Platz, um dies zu versuchen. Täuscht er sich, hat dieses böse Wort einen Nimbus, der ihn von nun an umgibt, ihn den Anderen gegenüber abgrenzt? Wenn er dadurch seine Ruhe hat, wird er es klaglos hinnehmen.

    Der dunkelhäutige Muskelmann scheint der Boss zu sein, auf sein Wort hören die anderen im Raum. Der kleine Michalski ist sein Faktotum, sein Diener, der geflissentlich Befehle ausführt. Er muss sich in die Gruppe einfügen, seinen Platz erst noch finden, darf nicht von Anfang an klein beigeben, sonst hat er verloren und endet hier als Fußabtreter für die anderen. Aufmerksam achtet er auf alles im Raum, in der trägen Zeit nach dem Mittagessen herrscht allgemeiner Müßiggang. Da lassen sie ihn in Ruhe, er bezieht sein Bett, bleibt dort, weil er sich nicht traut, sich zu den Zellengenossen zu setzen. Was soll er mit ihnen reden, da fällt ihm nichts ein. Das hat Zeit, erst einmal beobachten, was so abgeht, wie der Tagesablauf hier im Gefängnis ist. Da findet sich alles.

    Ein schrilles lautes Klingelzeichen, es erinnert ihn an die Schule, beendet die Mittagspause. Die Zellentüren werden aufgeschlossen und die Gefangenen sammeln sich auf dem Flur, um zur Arbeit geführt zu werden. Er bleibt allein zurück. Ein Wachtmeister winkt ihn zu sich heran. Der Sozialarbeiter der Haftanstalt wartet auf ihn. Jetzt beginnt sein neues Leben.

    1. Kapitel

    Der Anfang vom Ende

    Cesare Monti ist durch und durch Italiener. Mit seinen zweiundsechzig Lebensjahren verkörpert der kleine, etwas zur Dickleibigkeit neigende Signore den Typ des gepflegten biederen Geschäftsmannes, so wie er vielfach in den Metropolen Norditaliens anzutreffen ist. Das vom Vater aufgebaute Modegeschäft mit der Spezialisierung auf maßgeschneiderte Herrenanzüge besteht bereits seit 1919 und wird von Monti mit Stolz und Sachverstand in zweiter Generation geführt.

    Hier im Laden ist er stets der korrekte und auf Grund seiner Ausbildung und langjährigen Berufserfahrung geschätzte Modeschneider, der sein Handwerk zunächst beim Vater und später in der Werkstatt des damaligen Familienpatriarchen Luigi Calveranto, einem Onkel mütterlicherseits, von der Pike auf gelernt hat. Es ist für ihn rückblickend betrachtet nicht immer leicht gewesen, den hohen handwerklichen Ansprüchen der Kundschaft gerecht zu werden. Er selbst neigt zur Perfektion und ist gewillt, stets eine ordentliche und makellose Arbeit abzuliefern. Doch dies genügte nicht immer. Da er nicht das einzige Modeatelier in Mailand ist, muss er um seine Kunden so, wie jeder andere seiner Konkurrenten, kämpfen und durch Leistung und Zuverlässigkeit überzeugen.

    Schon sein Vater pflegte immer den Spruch, wonach Lehrjahre beileibe keine Herrenjahre seien, bei jeder passenden Gelegenheit von sich zu geben. Diskussionen über die Ausführung von Aufträgen und seien es noch so kleine Änderungen oder Ausbesserungen an getragenen Kleidungsstücken gab es in der kleinen Schneiderei seiner Jugendjahre niemals. Es herrschte ein streng hierarchisch gegliedertes Regiment des Patrons vom Altgesellen bis runter zum kleinsten Lehrjungen. Da gab es keine Ausnahmen, für ihn als Mitglied der Familie schon gar nicht. Der Kunde bestellt, hat Recht und bezahlt, so einfach war das System. Dies hatte Bestand und damit basta - Ende der Debatte. Die markanten väterlichen Aussprüche, hatten sich durch immerwährende Wiederholungen in das Gehirn von Cesare eingebrannt. Wenn auch nicht ständig auf seinen Lippen, waren sie doch zumindest auch in seinem Geiste.

    Seit seiner Ausbildung im elterlichen Betrieb hat sich viel verändert. Damals war es für ihn als Sohn des Ladenbesitzers in der Anfangszeit nicht einfach, sich gegen die alten Schneidergesellen und deren Vorurteilen gegen das Jüngelchen vom Chef durchzusetzen. Da genügte es nicht, sich mit Pfiffigkeit und einem schnellen Mundwerk zu behaupten. Nur das Handwerk und dessen tadellose meisterliche Ausführung gaben am Ende den Ausschlag über Erfolg und Anerkennung im Leben, davon ist Cesare Monti immer überzeugt gewesen und nach dieser Maxime hat er sein ganzes Handeln und Streben bis heute ausgerichtet. Er ist erfolgreich und bei seinen Konkurrenten, die größtenteils auch gute Bekannte, wenn nicht gar Freunde sind, im Laufe der vielen Jahre seiner Berufstätigkeit inzwischen anerkannt und geachtet.

    Im Grunde hat Cesare zwei Handwerke erlernt. Neben seinem Geschäft im Zentrum von Mailand ist er in Fachkreisen ein gesuchter Ansprechpartner für spezielle Aufträge, deren Ausführung er in ebensolcher Perfektion wie seine Hauptbeschäftigung erledigte. Gewiss, es hat einfach seinen Preis, bei ihm einen Anzug ebenso wie seine besondere Dienstleistung zu bestellen.

    Das Ladenlokal in einer der kleinen Nebenstraßen nahe dem Hauptplatz und dem imposanten Mailänder Dom zeigte gediegene aus dem vergangenen Jahrhundert gerettete Einrichtungsgegenstände, die dem flüchtigen Blick eines vorüber hastenden Passanten eher unscheinbar vorkamen. Ein Kenner jedoch sieht sofort, um welche qualitätsvollen Waren es sich in der Auslage der beiden Schaufenster handelte. Nicht erst der Blick auf die kleinen Preisauszeichnungen, die sofern sie überhaupt zu sehen waren, macht deutlich, dass hier Männer von Welt ihre Anzüge anfertigen lassen. Oft diente der hohe Preis der Waren aber auch allein dem Zweck, die Laufkundschaft aus dem Laden fern zu halten.

    Das Modeatelier Monti & Monti bediente eine über Jahrzehnte gewachsene Stammkundschaft, die sowohl die Qualität als auch das Ambiente des Geschäftes zu schätzen weiß. Gut betuchte Kunden werden aber nicht davon abgehalten, sich hier neu einzukleiden, - natürlich sofern sie über die nötigen finanziellen Mittel verfügen. Für Cesare Monti ist es kein Bruch mit der Tradition und seiner Geschäftsauffassung, wenn ein Kunde von außerhalb in seinen Laden kommt und mit dem Kauf eines teuren Anzuges für Umsatz sorgte. Das Geschäft hat immer Vorrang, das war ein Prinzip seines Handelns.

    Sofern es sich um besagte Stammkunden handelte, ist Cesare Monti, persönlich bei den Verkaufsgesprächen anwesend. In seinem Laden ist es nicht üblich, schnell einen Anzug oder ein schickes Jackett sozusagen direkt von der Stange anzuprobieren und am besten das neuerworbene Kleidungsstück gleich anzubehalten. Nein, hier ist das Gespräch über Wunsch und Anlass hinsichtlich des zu erteilenden Auftrages ein wichtiger Bestandteil des Geschäftsbesuches. Als besondere Ehre gilt es hingegen, in den Genuss einer durchgängigen Beratung durch den Firmenpatron Cesare Monti zu gelangen. Dieses Privileg ist nur besonderen Stammkunden vorbehalten.

    Ausnahmen von dieser Regel macht er bei Freunden aus der näheren Umgebung des Wohnviertels, die Cesare schon seit Übernahme des Geschäftes kennt und die ihm von Anfang an die Treue gehalten haben. Denn seine Wurzeln und seine Herkunft hat Cesare in all den Jahren niemals verleugnet. In der schweren Zeit nach dem Krieg ist er um jeden Kunden froh gewesen. Damals war sein Geschäft noch nicht so bekannt und er hielt sich oft mit kleinen Aufträgen über Wasser. Nur so konnte er seine Familie damals ernähren. Cesare war sich für keine Arbeit zu schade, wenn sie nur ein paar Lire einbrachte.

    Bei einer dieser Gelegenheiten hat er auch andere Geschäftspartner kennengelernt, die ihm eine zweite im Verborgenen ausgeübte Tätigkeit anboten. Aber auch hier hat er sich zunächst bescheiden müssen und klein angefangen, um das Vertrauen seiner Auftraggeber zu gewinnen, bevor er zu dem aufgestiegen ist, was er heute in diesem Metier darstellt.

    Für die Betreuung der Kundschaft sind die angestellten Mitarbeiter des Hauses verantwortlich. Und das Herzstück des Unternehmens ist seit je her der Bereich der Fabrikation. Der Anspruch des Hauses ist eben sehr hoch und alle Mitglieder der Firma sehen es als besondere Ehre an, hier arbeiten zu dürfen. Stolz, nicht Überheblichkeit, drückte sich im Zusammenwirken aller Mitarbeiter zu einem Ganzen aus, wobei die strenge Aufteilung der Machtbefugnisse mit einer klaren Aufgabenzuordnung einhergeht. Jeder Mitarbeiter kennt seine Aufgabe und ist sich seiner Grenzen jederzeit bewusst. Infrage gestellt wurde dieses Prinzip der Herrenausstatter Monti & Monti, gegründet im Jahre 1919 mit Firmensitz in Mailand, niemals. Über allem steht das Wort des Patrons Cesare Monti. Dieser erwartete vollen Einsatz seiner Arbeiter und sieht sich im Gegenzug für deren Wohlergehen in besonderem Maße verantwortlich.

    Nach einer arbeitsreichen Woche ist für Cesare der Sonntag ein ganz besonderer Tag. In der gepflegten und großzügig möblierten Etagenwohnung, direkt über seinem Ladenlokal, scheint sich trotz der weit geöffneten Fenster kein Luftzug zu bewegen. Es gibt nicht die erhoffte Abkühlung in den frühen Morgenstunden. Schon beim Kirchgang, der unbedingt zu einem Sonntag gehörte, machte ihm die warme, ja schon fast heiße Temperatur zu schaffen. Dabei ist es erst 10 Uhr und noch einiges an diesem Tag zu erwarten.

    Nach dem Ende des Gottesdienstes halten sich die Freunde und Bekannte nicht so wie sonst üblich nach der Messe auf dem großen Vorplatz ein wenig zum Plaudern und Schwadronieren auf. Schnell suchen alle das Weite und der Kirchplatz ist im Nu verwaist und leer. Cesare suchte mit seiner Frau die noch im Schatten liegende Straßenseite auf und machte sich auf den Heimweg, um zu seinem vermeintlich kühlen Haus zu gelangen. Wohl dem, der eine Wohnung sein Eigen nennen kann, bei der die dicken Wände für Kühlung sorgten. Doch nun Mitte August ist auch dieser Schutz schon längst aufgebraucht.

    Genau so ist es an diesem heutigen Sonntag. Als das Ehepaar, Serafina und Cesare Monti, die Wohnungstür öffnet, strömte ihnen nach ihrem kurzen Fußweg ein Schwall warmer Luft entgegen. Cesare ist die körperliche Anstrengung nicht gewohnt, normalerweise pflegte er im dunklen Zweireiher mit Weste in die Kirche Santa Maddalena mit seiner Frau zur Messe zu gehen. Doch heute ist der helle leichte Sommeranzug schon fast zu viel. Zu seinem Standesbewusstsein gehörte es freilich, ordentlich gekleidet in die Kirche zu gehen. Von diesem Prinzip weicht er niemals ab. Hitze hin, Hitze her, da gibt es keine Ausnahme.

    Als sie nach dem anstrengenden Hochamt aus der Kirche Santa Maddalena zurück in ihre Wohnung kommen und sich Cesare durch die Lockerung seiner Krawatte Luft verschaffte, hörte er auf dem Flur schon die Streitereien seiner beiden Kinder. Gerade dafür hat er heute keinen Nerv und als dann Serafina die Tochter auch noch zur Mithilfe in der Küche verdonnerte, da hängt der Haussegen schon bedenklich schief. Die aus der Küche bruchstückhaft zu hörenden Halbsätze beziehen sich, wie kann es denn auch anders sein, auf das bevorstehende Mittagessen.

    Cesare will es sich gerade in seinem angestammten Lieblingssessel gemütlich machen, als die Tür zu seinem kleinen Herrensalon mit einem energischen Herunterdrücken der Türklinke geöffnet wird. Cesare, ich werde in diesem Haushalt noch verrückt, eröffnete seine Frau das einseitige Gespräch. Unsere Köchin ist nun wirklich zu alt und hört nicht auf das, was ich ihr auftrage. Du musst ihr unbedingt ins Gewissen reden. Cesare versteht die ganze Aufregung nicht und ist sich nicht einmal sicher, um was es sich bei dem ganzen Gezerre eigentlich handelte. In Gedanken ist er mit anderen Dingen beschäftigt. Abwesend gibt er seiner Frau Recht.

    Nachdem er wieder allein in seinem Zimmer ist, grübelte er weiter. Als Herr des Hauses, auch wenn ihn seine Kinder sicher nicht als unumstößliche Autorität ansehen, machte er sich ernsthafte Gedanken über die Zukunft im Allgemeinen und auch im Besonderen. Gesundheitlich ist er nicht ganz auf der Höhe. Viel lieber, als einen Arzt aufzusuchen, horcht er in sich hinein und stellte wenig plausible Diagnosen für sich selbst. Sicher ist sein Unwohlsein nur vorübergehend und vor allem auf die Wetterkapriolen zurückzuführen. Wenn die Hitzewelle in ein paar Tagen vorbei ist, ginge es ihm ja wieder besser. Also kein Grund zur Besorgnis.

    Cesares Gedanken kreisen immer wieder um ein Kernthema. Sicher wirtschaftlich geht es ihnen allen gut; finanzielle Sorgen haben sie nicht. Und die allgemeine politische Lage, die Staatsmisere ist bedrückend, aber das ist ja nichts Neues. Cesare gefiel sich, wenn er so vor sich hin politischen Unsinn verzapfte. Echte Sorgen machte er sich aber doch um die Firma. Hier treibt ihn die Frage der Nachfolgeregelung um. Aus seinen beiden Kindern ist er noch nicht so recht schlau geworden. Sein Sohn Alessandro studierte seit Jahren und ist doch von einem Abschluss in Betriebswirtschaft weiter entfernt denn je. Carmen hingegen, seine Tochter, ist da schon aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Sie steht kurz vor ihrem Examen auf der Dolmetscherschule und spricht heute vier Sprachen fließend. Sie weiß, vorauf es im Leben ankommt. Aber seine Tochter als mögliche Nachfolgerin findet Cesare dann doch etwas zu gewagt. Er schmunzelte verschmitzt, als er sich vorstellte, dass einer seiner Stammkunden in Unterhosen auf spindeldürren Beinen beim Anmessen eines neuen Anzuges vor seiner Tochter steht. Bei seinen beiden Kindern hatte er diese heikle Frage noch nicht zur Sprache gebracht. Im Grunde hat er auch noch etwas Zeit. Abtreten will er ja noch lange nicht.

    So ist Cesare intensiv mit sich selbst beschäftigt, als sich leise nach einem kaum hörbaren Anklopfen die Tür einen Spalt öffnete und Carmen Einlass begehrte. „Papa, in fünf Minuten gibt es Mittagessen. Entschuldige Carmen, ich bin total in Gedanken vertieft, was hast du gesagt? Carmen nutzte die Gelegenheit, um den Vater auf ein für sie wichtiges Thema anzusprechen. „Papa, du weißt doch in der nächsten Woche steht die letzte mündliche Prüfung bei mir an. Das Examen habe ich schon so gut wie sicher in der Tasche. Aber zur Diplomfeier habe ich nichts Hübsches anzuziehen. Nichts passt mir mehr, aus allem bin ich herausgewachsen, ich sehe so schrecklich aus! Am besten gehe ich gar nicht zur Abschlussfeier, da blamiere ich mich nur. Ich bleibe einfach daheim. Das dabei zur Schau getragene kindliche Schmollgesicht verfehlte keineswegs seine Wirkung beim Herrn Papa.

    Als Cesare sie nun ansieht, wird Carmen rot im Gesicht. Schlagartig wird ihr bewusst, dass sie gerade einen taktischen Fehler begangen hatte. Einem Schneidermeister mit dem Argument zu kommen, kein Kleid passe mehr, das war wirklich unklug. Cesare ist zwar Herrenausstatter, aber den Blick auf weibliche Formen hat er nicht verlernt. Vater und Tochter sehen sich in die Augen und müssen, ob der komischen Situation, lachen.

    Carmen, du weißt ich bin stolz auf dich und freue mich für dich, dass du den Studienabschluss in Kürze hast. Eine Belohnung steht da natürlich für mich außer Frage. Gleich morgen telefoniere ich mit Bertone, du weißt schon, der vom großen Kaufhaus an der Plazza de Medici, bei dem habe ich noch etwas gut.

    Dies ist nicht unbedingt im Sinne von Carmen, aber da sie nicht auf den Mund gefallen ist, sagte sie forsch zu ihrem Vater: Ich habe schon etwas Passendes in einer kleinen Boutique ganz in der Nähe gefunden. Ich lass dir einfach die Rechnung zuschicken. Das wäre doch am einfachsten. Schnell ist Carmen an der Tür und im Hinausgehen erinnert sie sich noch an den eigentlichen Grund ihres Kurzbesuches. Papa, das Mittagessen steht auf dem Tisch, kommst du?

    Die beiden Termine am nächsten Tag machen ihm keine großen Sorgen, doch gehen sie ihm auch nicht aus dem Kopf. Das Mittagessen mit seinem Bruder ist sicherlich wieder so langweilig wie immer. Der zweite Termin ist telefonisch vom Privatsekretär seines alten Freundes und Geschäftspartners Emilio Sargese avisiert worden. Hier ist Cesare über den möglichen Grund des Treffens irritiert und verunsichert. Bisher war er immer zu Emilio in dessen Kanzlei gebeten worden. Warum es dieses Mal anders sein sollte, kann sich Cesare zunächst nicht erklären. Er ist beunruhigt und versuchte sich, einen Reim darauf zu machen.

    2. Kapitel

    Lange betrachtet er den Briefumschlag. Unschlüssig hält er ihn in der Hand. Warum hat er ihn eigentlich nicht gleich weggeworfen? Auf den ersten Blick sieht das beige Kuvert aus, als sei es ein Liebesbrief. Als Absender steht da lediglich der Name: „Gabi" und sonst nichts. Jan-Gustav drehte die Briefhülle wieder um und starrte auf das Schriftbild der Adresse. Langsam wird ihm bewusst, was ihm an diesem Brief gefällt. Es ist das Gesamtbild. Die Handschrift von Gabi ist geschwungen und schnörkelhaft. Der Poststempel mit einer Werbebotschaft für das bevorstehende Oktoberfest in München prägte das Bild. Es handelte sich um eine Einladung zum ersten Klassentreffen, nachdem das Abitur nunmehr zehn Jahre zurückliegt. In Gedanken rechnete Jan-Gustav nach. Es stimmte, lange her. Dunkel erinnerte er sich daran, wer die Briefschreiberin sein könnte. Aber so genau kann er Gabi nicht mehr zuordnen. Er hat kein Bild vor Augen, zu lange her.

    Die Einladung ist im eigentlichen Sinne kein richtiger Brief, vielmehr handelte es sich um eine fotokopierte Einladung zum Treffen in einer Gastwirtschaft mit Hinterzimmer irgendwo in einem Stadtteil von München. Ob er hingehen soll? Bis zum Termin hat es ja noch etwas Zeit. Vielleicht wird es lustig, die alten Kumpels mal wieder zu sehen. Vielleicht ist es aber auch nur eine versponnene Idee um an die guten alten Zeiten zu denken. Jan-Gustav legte das Einladungsschreiben zur Seite und widmete sich seinen beruflichen Aufgaben. Nach seinem Studium als Kunsthistoriker ist Jan-Gustav in das elterliche Auktionshaus als Juniorpartner eingetreten. Er ist zwar nicht der Erstgeborene, hat aber seinen eigenen Arbeitsbereich und kann sich seiner Vorliebe, der Kunst des Mittelalters, ungehindert widmen. Er lebt für die Kunst. Es ist ihm aber auch klar, dass er immer in der Rolle des stillen Teilhabers bleiben wird, auch wenn seine Eltern einmal die Geschäftsleitung abgeben. Sein Bruder Johannes-Gabriel ist unbestritten der bessere Mann für das Geschäft. Letzteres ist hierbei sogar wörtlich zu verstehen.

    Im Gegensatz zu ihm ist sein älterer Bruder nicht nur, was den möglichen Profit ausmachte, ein ausgebuffter Kaufmann, er verfügte auch über ein spezielles Gespür in der Beurteilung von Bildern und anderen Kunstgegenständen. Johannes-Gabriel sieht schon im Moment des Erstgespräches die Chancen für die spätere Verwertung eines Kunstobjektes. Die Eltern sind stolz auf ihren erstgeborenen Sohn. In ihm aber sehen sie eher einen nützlichen Idioten, der für vieles zu gebrauchen war. Die wirklich großen Auktionserfolge laufen aber in Regie seiner Mutter und eben unter Mithilfe von Johannes-Gabriel über die Bühne.

    Meinem Vater geht es vergleichbar ähnlich wie mir, denkt Jan-Gustav für sich. Sein größter Erfolg im Leben war sicher die Eroberung der Mutter und vor allem, dass es die geborene Freifrau von Waldershof es so lange bei ihm ausgehalten hat. Mein Vater ist heute einer der ersten Männer in München, und das erzählte er mit dem Stolz desjenigen, der den Namen seiner Ehefrau bei der Hochzeit angenommen hat. Schwer ist ihm dies nicht gefallen, da ja ein gut florierendes Kunsthaus hinter all dem steht.

    Wie immer, wenn Jan-Gustav heim kommt, besuchte er zunächst seine Mutter. Er benutzt den Haupteingang der Villa und trifft seine Mutter in der Küche bei den Vorbereitungen für das Abendessen an. Nach einer kurzen Begrüßung mit einem fröhlichen „Hallo kommt auch schon die Frage: „Jan-Gustav, der Brief neulich; gibt es da etwa eine neue Freundin? Genervt die Antwort: „Musst du mich immer Jan-Gustav nennen, du weißt doch, dass ich es lieber habe, wenn du nur Jan zu mir sagst. Zu deiner Frage, nein, es gibt keine neue Frau in meinem Leben, der Brief war die Einladung zu einem Klassentreffen in der nächsten Woche. Darauf erwiderte seine Mutter mit einem wissenden Lächeln: Aber du gehst doch hin, Jan-Gustav?"

    Der Einwand hinsichtlich des ungeliebten Doppelnamens wird wie immer überhört und nicht zur Kenntnis genommen. Es ist so üblich, die Enkel mit dem Vornamen des Gr0ßvaters zu bedenken. Das war bei seinem Bruder so und auch bei ihm nicht anders, eigentlich kann er sich Kommentare hierzu schenken. Die Frage, ob er zum Essen bleibt, hörte er schon auf halbem Wege zu seinem Domizil im Untergeschoss der elterlichen Villa. „Danke, aber ich geh heute noch mal raus. Bis morgen." Und schon ist er weg.

    0-0-0

    Mit einem schnellen Blick in sein Notebook vergewisserte sich Roger Schneider, ob die Termine des heutigen Tages noch aktuell sind. Noch hatte er einige Minuten Zeit bis zum Beginn des nächsten Meetings. Roger ist nicht sonderlich an diesem Termin interessiert, da die endgültige Festlegung hinsichtlich des Markennamens nicht in seine Entscheidungskompetenz innerhalb des Teams fällt. Er ist erst dann gefordert, wenn es um Formulierungen von eingängigen Werbebotschaften geht. Der neue Sportwagen aus Ingolstadt soll ein echter Renner, ein Hingucker, werden. Bilder vom ersten Prototyp hat er bei einer Produktinformation schon zu sehen bekommen. Heute werden auch die Projektteams benannt. Ende der Woche findet dann die Auftaktveranstaltung statt. Das persönliche Kennenlernen soll eines der wichtigsten Ziele des ersten gemeinsamen Seminars sein.

    In seiner Umhängetasche, die er immer mit sich herumschleppt, suchte Roger Schneider nach der Einladung zum Klassentreffen seiner ehemaligen Schule. Irgendwo muss der Brief doch stecken. Zwischen verschiedenen anderen Papieren findet er die Einladung und sucht nach dem Datum der bevorstehenden Veranstaltung. Seine Erinnerung hat ihn nicht getäuscht, am Freitagabend ist das Klassentreffen angesetzt. Beruflich harmonierte das ausgezeichnet mit seiner Dienstreise nach München. Wenn er einfach einen Tag länger bleibt, kann er die alten Kumpels wiedersehen. Zur Zeit ist er eh solo, kann also eh machen was er will.

    Nun wird es aber langsam Zeit, sich auf den Weg ins Sitzungszimmer zu begeben. Im Hinausgehen kommt er an Marie-Luise, der Abteilungssekretärin, vorbei. Seit er einmal mit ihr zum Mittagessen in der Kantine im Gebäude der Hauptverwaltung war, hat er bei ihr einen Stein im Brett. „Hallo MaLu, könntest du mir einen kleinen Gefallen tun? Donnerstag und Freitag sind wir doch alle in München beim Projekt-Kick-Off. Könntest Du für mich einmal im Tagungshotel nachfragen, ob ich füreine Nacht länger buchen kann? Rechnung geht auf mich privat." Marie-Luise lächelte verschmitzt und verspricht, sich umgehend um die Sache zu kümmern. Marie-Luise ist schon sein Typ und als Frau nicht zu verachten.

    Wie zu erwarten läuft das Meeting mit Verzögerung an. Der Chef der Marketingabteilung kommt mit zehnminütiger Verspätung in den großen Besprechungsraum. Die gesamte Mannschaft war versammelt und wartete. Ohne auf den Grund für die Verzögerung einzugehen, erteilte der Abteilungsleiter seinem Assistenten sofort das Wort. Dieser startete mit seiner Präsentation und erläuterte in epischer Breite allseits bekannte Fakten. Als die Zusammensetzung der einzelnen Kompetenzteams und deren spezielle Aufgabenstellung an die Reihe kommt, ergreift der Abteilungsleiter wieder selbst das Wort. Roger Schneider wird für die Arbeitsgruppe „Internationale Kommunikation und Zusammenarbeit" eingeteilt. Er soll als Projektleiter die Interessen der deutschen Seite im international besetzten Gremium entsprechend durchboxen.

    Zum Ende des Meetings erfolgt noch der wichtigste Teil der Veranstaltung. Mit Stolz verkündete der Abteilungsleiter, dass der Vorstand, - auf seinen Vorschlag hin - als Arbeitstitel für das neue Vorzeigeprodukt des Unternehmens dem Markennamen „Future One zugestimmt habe. Die Mitarbeiter zeigen mit einem demonstrativen Klopfen auf den Tisch, dass sie mit dieser Wortschöpfung mehr als einverstanden sind. Roger denkt für sich bei diesem allgemeinen Schulterklopfen, was für ein arrogantes Arschloch doch sein Chef sei, diese einsame Entscheidung als den größten persönlichen Erfolg seiner beruflichen Karriere anzupreisen. Einfach ätzend, dieser Angeber. Dies gehörte offenbar zum „big-business. Auf den Punkt gebracht - sagte sich Roger Schneider - Sympathie zählt für ihn nur dann, wenn er die Sekretärin ins Bett kriegen will. Um Karriere zu machen musste er aber schon die eine oder andere Kröte schlucken, auch wenn sie Müller hieß und der Abteilungsleiter war.

    „Na, schon fleißig beim neuen Projekt? So lob ich mir das, Prioritäten setzen, das Wichtige vom Alltagsgeschäft trennen! Herr Schneider, es war nicht einfach, Sie beim Vorstand als Projektleiter für Internationale Kommunikation und Zusammenarbeit durchzubringen. Glauben Sie mir, ich hab dem alten Frantzen versichert, dass Sie für diese Aufgabe der richtige Mann sind. Genau wie der neue Name für unsere Luxuslimousine Future One. Mit Ihrer Auslandserfahrung wissen Sie sicher am besten von uns allen hier, wie die Amis ticken." Dröhnend lachte Müller P. über sein vermeintlich gelungenes Wortspiel. Na dann, mein lieber Schneider, bis Mittwochabend. Roger ist leicht verdattert. Hat er etwas durcheinander gebracht?

    Auf seine zögerliche Nachfrage sagte sein Chef noch: „Hätte ich ja fast vergessen, dafür bin ich doch deswegen extra bei Ihnen ja vorbeigekommen; die Amis wollen schon am Mittwochabend einfliegen, drei bis vier Mann maximal. Es soll ein erstes Kennenlernen vorab stattfinden, Arbeitsthemen abstecken, Tagesordnung festlegen usw. na Sie wissen ja, das Übliche halt. Sie als unser neuer Projektleiter gehören natürlich ab jetzt sozusagen zum engsten Führungskreis. Schon halb auf dem Flur, dann noch eine abschließende Bemerkung von Müller P.: „Als wir Sie nach Detroit in die Lehre geschickt haben, waren Sie da nicht bei Richard Forster als Praktikant? Roger kommt nicht mehr zu einem „Ja,

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1