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La Liberación: Die Befreiung
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eBook234 Seiten2 Stunden

La Liberación: Die Befreiung

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Über dieses E-Book

Titel: La Liberación
Untertitel: Die Befreiung

Eine junge Ärztin wird aus einem Hilfscamp im Dschungel entführt. Ihr Vater, ein knallharter Medienmogul, schickt seinen verweichlichten Sohn mit einem Söldner auf eine gefährliche Mission, um sie zu befreien. Es beginnt ein abenteuerliches Katz und Maus Spiel zwischen den Befreiern, den Regierungstruppen und Rebellen in dem von der Revolution gebeutelte Nicaragua der späten 70 er Jahre. Aber es ist nicht alles so, wie es scheint…
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum30. Aug. 2018
ISBN9783742723741
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    Buchvorschau

    La Liberación - Truk Reuen

    28. August 1978 - Grenzfluss San Juan, Nicaraguanische Seite

    Sie starrte in die Mündung der Waffe. Das Geschrei der gepeinigten Menschen und das ohrenbetäubende Geräusch von Schüssen aus automatischen Sturmgewehren und Handgranaten hallten noch in ihrem Kopf nach. Den Gestank verbrannter Zelte, Hütten und Menschen hatte sie noch in der Nase, und nun blickte sie selbst in die Mündung einer Waffe.

    Sie wusste nicht einmal, wer die Waffe auf sie richtete. Der Mann mit dem Finger am Abzug trug eine schlecht sitzende Uniform, die sie nicht kannte. Er hatte einen dunkelbraunen Teint und volles schwarzes Haar. Die buschigen Augenbrauen vereinigten sich über der Nasenwurzel. Sie wusste nur, dass sie diesen Mann aus tiefster Seele hasste für all die grausamen Dinge die er und seine Mittäter den Menschen in dem medizinischen Notlager, welches die Hilfsorganisation „Doctores de Corazón" betrieb, angetan hatten. All dieses Leid, die Morde und Verstümmelungen.

    Dies waren Menschen, die nichts zu tun hatten mit den Wirren des Bürgerkrieges. Sie waren von den Kriegsschauplätzen geflohen. Vor den Übergriffen der Regierungstruppen. Vor den Gräueltaten der Guerillas. Vor dem Hunger. Die meisten wussten nicht einmal, wer gegen wen kämpfte und warum.

    Ein maßloser Zorn bemächtigte sich ihrer. Sie lag in ihrem ehemals weisen Arztkittel im Matsch des Ufers und hatte noch nicht realisiert, dass dies womöglich auch das Ende ihres jungen Lebens bedeutete.

    Vor vier Wochen waren sie und ihr Team in Costa Rica angekommen und hatten sich nach endlosem Papierkrieg und Kampf gegen zähes Behördentum auf den Weg zum Grenzfluss San Juan gemacht. Im Gepäck die komplette Ausstattung eines Feldlazaretts das ihnen die US Armee als Spende überlassen hatte. Sie wollten nichts weiter als den Flüchtlingen ärztliche Hilfe zuteilwerden lassen. Helfen! Das unsagbare Leid wenigstens etwas lindern.

    Zuerst hatten sie das Lazarett am Costa-ricanischen Ufer des San Juan aufgeschlagen. Damit befolgten sie den dringenden Ratschlag nicht nur der Deutschen Botschaft in San José, sondern auch den der Costa-ricanischen Sicherheitsbehörden. Costa Rica hatte als sehr pazifistisches Land seit den 40er Jahren das Militär abgeschafft und das ersparte Geld in die Bildung investiert. Deshalb gab es auch fast keinen Analphabetismus mehr. Man war sehr nervös bezüglich der Vorgänge im Nachbarland und ganz und gar nicht begeistert, ein Ärzteteam so nah an den Brennpunkten zu wissen.

    Die Polizei hatte den Schutz der Grenze übernommen und wollte nicht auch noch die Bürde der Verantwortung für fünf Idealisten tragen, die sich um die Opfer der Wirren kümmern wollten. Dies umso mehr, da es die meisten dieser Flüchtlinge gar nicht erst über den Fluss in die Freiheit schafften. Der Fluss, der von Nicaragua komplett als Hoheitsgebiet angesehen wurde, war streng bewacht. Es patrouillierten Boote mit Bewaffneten und am Ufer waren immer wieder Befestigungen mit Maschinengewehren zu sehen. Auf jeden der ohne Erlaubnis den Fluss überquerte, wurde ohne Vorwarnung geschossen. Die bis zu fünf Meter großen Krokodile im Hauptarm taten ein Übriges.

    Dies führte dazu, dass das Lager auf costa-ricanischer Seite so gut wie keine Flüchtlinge aufnehmen konnte. Ihre Patienten waren auf der nicaraguanischen Seite. Dort litten sie und dort starben sie.

    Nach zehn frustrierenden Tagen hatten sie sich entschlossen das Lager auf die andere Seite zu verlegen. Aller Protest der Sicherheitskräfte nutzte nichts. Sie wandten sich an die nicaraguanischen Grenzposten und die ließen sie nach einer oberflächlichen Prüfung der Papiere auf die andere Seite wechseln.

    Es gab keine große Fähre und nahe am Delta des Flusses schon gar keine Brücke. So konnten sie nur die Zelte und die Kisten mit der Ausrüstung mitnehmen. Die beiden geländegängigen Toyotas blieben zurück.

    Sehr schnell gewannen sie das Vertrauen der Flüchtlinge und das Lager wuchs. Endlich konnten sie etwas tun. Die meisten der Menschen litten unter Mangelerscheinungen. Unterernährung, Dehydration, Magen-Darmerkrankungen durch kontaminiertes Wasser, Erschöpfung, Depressionen. Aber es gab auch Verletzungen, die dem Krieg geschuldet waren.

    Sie waren zu fünft. Ein erfahrener Arzt aus Costa Rica, zwei Krankenschwestern, eine aus Deutschland und eine aus Spanien, und sie selbst, die gerade ihr Medizinstudium beendet hatte. Sie war eine hübsche schlanke junge Frau, die ihre langen braunen Haare zu einem Zopf zusammenband. Voller Elan und Idealismus war sie der Hilfsorganisation beigetreten und hoffte der Welt etwas zurückzugeben. Außer den Anderen war noch einer der beiden Fahrer bei ihnen geblieben. Sie wusste nicht was aus ihren Kollegen und Kolleginnen geworden war. Sie erinnerte sich, dass sie sah, wie der Fahrer von einer Salve aus einer Maschinenpistole niedergestreckt wurde. Mein Gott, es kam ihr alles so unrealistisch vor. Wie in einem schlechten Film.

    „Arriba!", schnauzte sie der Mörder an und bedeutete ihr mit einer Bewegung der Waffe aufzustehen. Sie hielt es im Moment nicht für ratsam zuzugeben, dass sie ihn verstand und sah ihn verängstigt und fragend an.

    „Get up now!", schrie er in schlechtem Englisch. Mühsam und mit schwindelndem Kopf drehte sie sich auf die Knie und stand dann an einen Baum gestützt auf. Er stieß sie vor sich her zur Mitte des Lagers und beinahe wäre sie wieder gestürzt. Von weitem sah sie zwei Frauen in verschmutzten weißen Kitteln. Die Krankenschwestern. Gott sei Dank, sie lebten. Anna saß weinend in der Mitte des Platzes der von ihren verbrannten Zelten umgeben war. Sie war ca. 40 Jahre alt, etwas mollig und hatte fast schwarze kurzgehaltene Haare. Dem Teint nach zu urteilen würde sie ohne weiteres als Latina durchgehen. Ute, die Deutsche aus Göttingen, starrte teilnahmslos vor sich hin. Ute war der Inbegriff des Klischees einer deutschen Frau. Sehr groß, schlank und mit hellblonden Haaren. Ihre 35 Jahre sah man ihr nicht an.

    „Was ist mit Doktor Robles?", fragte sie die Beiden. Anna zuckte mit den Schultern.

    „Er war in dem Zelt in das sie die Handgranate geworfen haben". Schon bei dem Gedanken an den alten Mediziner wurde Ihr übel.

    „No talk!", brüllte ihr Wächter, und so versanken sie in brütendes Schweigen.

    Ute war weiß wie eine Wand und hielt ihre Augen geschlossen. Ihr Atem ging viel zu schnell und die Ärztin machte sich Sorgen. Offensichtlich litt sie unter einem Schock. Die Ärztin entschied sich etwas zu tun. Sie stand auf und legte Ute die Hand auf die Stirn. Der Soldat stieß sie unsanft zur Seite und richtete erneut die Waffe auf sie.

    „Meine Kollegin braucht Hilfe, sagte die Ärztin. „Sie steht unter Schock. „Un choque", fügte sie hinzu.

    Der Soldat schüttelte nur den Kopf. Die Ärztin ignorierte den Mann und begann die Kollegin in eine Schocklage zu bringen. Der Soldat stieß sie erneut mit dem Gewehr an. Hasserfüllt sah sie ihn an. Langsam krümmte sich der Zeigefinger um den Abzug. „Es ist vorbei", dachte sie.

    „Basta ya, cabrón!, hörte sie eine Stimme hinter sich. Ein weiterer Soldat mischte sich ein und redete in schnellem dialektverbrämten Spanisch auf den anderen ein. Sie verstand einzelne Wortfetzen. Anscheinend erklärte ihm der Mann, dass eine unter Schock stehende Geisel sie beim Marsch nur aufhalten würde und dass sie nur gesund etwas wert waren. Ihr Peiniger warf ihr einen zornigen Blick zu und knurrte „Si, Teniente. Er drehte sich um, spuckte aus, und ging davon. Der Offizier kam zu ihr und ging vor Ute in die Hocke. Der Mann war außergewöhnlich gutaussehend. Die dunkle Haut seines perfekt rasierten Gesichtes spannte sich über hochstehende Wangenknochen. Die etwas schräg stehenden Augen unter den gepflegten Brauen wiesen auf indianische Vorfahren hin. Sein schwarzes Haar war trotz der etwa 40 Jahre voll und militärisch kurz geschnitten. Er drehte ihr das Gesicht zu. „Kümmern sie sich um ihre Kollegin und hüten sie sich vor dem Sargente. Sie haben sich einen Feind gemacht." Sie konnte nicht anders als sarkastisch aufzulachen.

    „Warum lachen Sie, Señora?"

    „Sie sagen ich habe mir einen Feind gemacht? Ich bin umgeben von Feinden und von feigen Massenmördern."

    30. August 1978 - Madrid, Spanien

    Es war früh für seine Begriffe. Er saß auf der Terrasse des Gin Room beim Frühstück. Auf der Calle Academia war noch wenig Verkehr. Einige Busse mit Touristen waren auf dem Weg zum nahen Parque del Retiro. Einige Nachzügler, die zu spät zur Arbeit fuhren. Er, das war Benjamin Karst, genannt Ben, der Sohn des erfolgreichen Verlegers Albert Karst. Bekleidet mit einer grauen Bundfaltenhose und einem weisen Poloshirt von Hugo Boss, seine Ray Ban Sonnenbrille auf die hellblonden Haare geschoben und trotz einem kleinen Bauchansatz mit guter Figur zog er so manchen Blick einer feurigen Schönheit auf sich. Auch der Breitling Chronograph und die goldene Ankerkette um seinen Hals wiesen darauf hin, dass es ihm nicht an Mitteln mangelte. Die feingliedrigen Hände waren die eines Denkers, nicht die eines Mannes, der in seinem Leben hart gearbeitet hatte.

    Sein Vater hatte mit eisernem Regiment und nicht immer ganz fairen Mitteln ein Imperium von Buch-, Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen aufgebaut über das er patriarchalisch herrschte. Mit demselben Regiment und denselben Mitteln herrschte er über seine Familie. Seine Frau, Margarethe, hatte es längst aufgegeben ihrem Mann humane Formen im Umgang mit Menschen zu predigen. Menschen waren für Karst nichts weiter als Ressourcen in seinem großen Monopoly Spiel.

    Seine älteste Tochter, Bens große Schwester, warf in jungen Jahren den Rettungsanker in Form einer schnellen Heirat aus, und Ben war nicht sicher, ob sie es damit besser getroffen hatte. Sie ehelichte einen Rechtsanwalt aus Tübingen, weit weg vom heimatlichen Hamburg, und bekam in schneller Folge zwei Kinder. Sie tauschte ein mögliches Luxusleben mit hohen väterlichen Erwartungen gegen ein wohlgestelltes, wenn auch spießiges Bürgerleben als Anwaltsgattin ein. Über die vielen spätabendlichen Termine ihres Mannes sah sie hinweg, auch wenn sie wusste, dass seine überaus hübsche Assistentin sich aufopfernd um die Belange der Kanzlei kümmerte.

    Sie hatte sich mit dem Schicksal arrangiert und engagierte sich bei Wohltätigkeitsveranstaltungen und in der Kirche. Ansonsten tat sie dasselbe wie Ben; sie betrank sich von Zeit zu Zeit.

    Bei dem Gedanken an den Alkoholismus seiner Schwester konnte er nicht anders als an letzte Nacht zu denken. Auch bei ihm war es mal wieder so weit gewesen. Er wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde bis sich die bohrenden Kopfschmerzen einstellten, die er immer bekam wenn er langsam nüchtern wurde. Er hatte viel zu viel getrunken, viel zu laut geredet und viel zu wenig nachgedacht. Und wie immer war es ihm trotzdem nicht gelungen seine Gedanken zum Schweigen zu bringen. Die Gedanken, die er nicht denken wollte, die ihn fragten was er denn nun mit sich anfangen würde. Nicht nach dem Sinn des Lebens fragte er sich, aber nach dem Sinn seines eigenen erbärmlichen Daseins. Denn auch er war vor den väterlichen Erwartungen geflohen. Jetzt, mit seinen dreißig Jahren, wie auch schon früher. Eigentlich war er sein ganzes erwachsenes Leben geflohen. Als Kind war er noch eifrig bemüht dem Vater alles recht zu machen. In der Schule lernte er wie besessen, denn weniger als die Bestnote war Versagen. Es gab in der Weltanschauung seines Vaters keine ehrenvollen zweiten Plätze. Es gab Sieger und es gab Verlierer. Und ein Karst gehörte zu der ersten Kategorie. Und so lebte er eine Kindheit ohne Freizeit, ohne Spiel und ohne Freunde. Er lernte und er lebte quasi mit eingezogenem Kopf zwischen den Schultern. Als er das Abitur mit einem Numerus Clausus von 1,2 bestand, waren alle Wege geebnet. Aber natürlich gab es kritische Nachfragen wegen der Komma Zwo.

    Auf väterlichen Vorschlag belegte er Journalismus und Politikwissenschaften. Die Nachfolge der Global Print Media Group schien geregelt. Es war 1968 als die Jugend Deutschlands gegen das Establishment revoltierte und an Universitätsstädten ersten linksradikalen Bewegungen entstanden, als auch er in Kreise geriet die elterliche Vorgaben nicht wie Schafe hinnehmen wollten. Als er begann zu hinterfragen. Als er bemerkte, dass er absolut kein Interesse an Journalismus und noch weniger an Politik hatte. Quasi als Kompromiss schrieb er sich in Wirtschaftswissenschaften ein und beendete das Studium zwischen Kommunenleben, Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg und Marihuana eher schlecht als recht.

    Albert Karst war alles andere als begeistert von der leicht linksgerichteten politischen Färbung seines Sohnes und beendete versuchte Diskussionen mit Argumenten wie „ich weiß, der Kapitalismus macht soziale Fehler. Aber der Sozialismus macht kapitale Fehler".

    Er schluckte die bittere Pille wohl mit dem Gedanken, dass auch ein Betriebswirt eine Firma leiten kann. Er offerierte seinem Sohn eine Assistentenstelle im Haus, um ihn langsam aber sicher an die Arbeit in seinem künftigen Imperium zu gewöhnen.

    Es war die Hölle. Ungeheurer väterlicher Erwartungsdruck, teilweise Spott und Sarkasmus, und auf der anderen Seite, in den meisten Fällen, unsichere Speichelleckerei von den künftigen Untergebenen.

    Er überzeugte seinen Vater, dass er so nichts lernen würde; dass er weit weg von Hamburg, und am besten unter anderem Namen in das Unternehmen eingeführt werden müsse. Der Vater beugte sich der Logik des Argumentes, und schickte ihn nach Madrid. In der dortigen Niederlassung sollte er als Assistent der Abteilung Rechnungswesen unter falschem Namen seine Sporen verdienen. Zuerst hatte er ein Jahr Zeit für ein intensives Sprachstudium, um danach in die Führung der Filiale hinein zu wachsen.

    Für ihn war es eine große Erleichterung. Er hatte Distanz zum Patriarchen gewonnen, und er hatte ein weiteres Jahr Aufschub.

    Dieses Jahr war nun fast zu Ende, und er war wenig begeistert nun in den Schoß des elterlichen Unternehmens zurück zu kehren. Aber was war die Alternative? Er bestellte einen ersten Gin.

    Er dachte an seine kleine Schwester. Auch sie hatte einen Ausweg gefunden.

    Wie er, hatte sie das Abitur mit Bravur bestanden und sich dann in ein Medizinstudium gestürzt. Sehr zum Leidwesen des Vaters, denn ein Arzt hatte nun wirklich nichts mit dem väterlichen Erbe zu tun.

    Erschreckt von dem Vorbild ihrer Schwester schwor sie jeglicher festen Bindung ab, und ging nach Abschluss des Studiums zu einer spanischen Hilfsorganisation. Wahrscheinlich dachte sie auf diese Weise weit weg zum Einsatz zu kommen. So geschah es dann auch. Sie war nun mit dieser Organisation unterwegs. Er wusste nicht einmal wo sie war. Wohl irgendwo in Afrika.

    So waren sie also alle drei auf irgendeine Weise Gefangene ihrer Existenz.

    Bisher hatte er alle Telefonate, Briefe und Faxe seines Vaters ignoriert. Aber in den letzten zwei Tagen wurden sie häufiger und drängender. Er schob den halb geleerten Gin zur Seite. Er würde sich nicht schon wieder betrinken. Er warf ein paar Münzen auf den Tisch und stand auf. Er musste sich der Sache stellen und eine Entscheidung treffen.

    Als er die Tür zu seinem Apartment aufschloss war er tief in seinen Grübeleien versunken. Er warf die Schlüssel auf die Anrichte und ging in die Küche um sich ein Bier zu holen.

    Ihm war, als hörte er ein Geräusch das nicht zu seiner kleinen Wohnung passte. Als er von der Küche in das Wohnzimmer ging sah er ihn. Er saß auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch mit vorgebeugtem Oberkörper und auf den Knien aufgestützten Ellbogen. Ben kannte den Mann nicht. Seltsamerweise war er nicht sehr beunruhigt.

    „Wie kommen sie hier herein?", fragte er und ärgerte sich im nächsten Moment über die dumme Frage die immer wieder in schlechten Filmen gestellt wurde.

    „Hausmeister. sagte der Mann lakonisch mit einem Akzent den er nicht zuordnen konnte. „Und was wollen sie?.

    „Ihr Vater schickt mich,

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