Lungenkrankheiten auf dem Vormarsch: "Wenn die Lunge streikt" - Das fatale Trio: Lungenemphysem - COPD - Asthma
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Über dieses E-Book
Ganz gleich, um welche Krankheit aus diesem Trio es sich handelt - zwischen diesen bestehen zudem 'fließende Übergänge' -, meine langjährige Erfahrung findet sich immer wieder bestätigt: Die Behandlung ist umso erfolgreicher und umso geringer für den Kranken belastend, wenn diese sich darstellt als individuelles, variables und multi-modales Behandlungskonzept als synergistische Symbiose von Schulmedizin (sie hat absolutes Primat!) und seriösen Optionen der biolog.-naturheilkundlichen Medizin i.S.d. "Ganzheitsmedizin".
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Buchvorschau
Lungenkrankheiten auf dem Vormarsch - Dr. Hanspeter Hemgesberg
Vorwort
Lungenkrankheiten
auf dem Vormarsch
„Wenn die Lunge streikt"
Das fatale Trio:
Lungenemphysem - COPD - Asthma
Ein ganzheitsmedizinischer Ratgeber
Dieses Buch
Lungenkrankheiten auf dem Vormarsch * „Wenn die Lunge streikt" - Das fatale Trio: Lungenemphysem - COPD - Asthma
will Sie - als „Lungenkranker", allgemein an der eigenen Gesundheit Interessierten und besonders aber auch alle biologisch-naturheilkundlich (besonders ganzheitlich) orientierte Therapeuten - informieren und beraten. Alle Angaben sind nach bestem Wissen zusammengestellt. Jedoch kann eine Verbindlichkeit aus ihnen nicht hergeleitet werden.
Lungenkrankheiten
Lungenkrankheit (Gedicht
In jedem Atemzug
wispert
meine Seele
deinen Namen.
Chantal Lahnstein
Deutscher Lungentag
Der
Deutsche Lungentag
ist eine jährlich fortlaufende Aktion. Diese Aktion wird getragen vom Verein
Deutscher Lungentag
e.V. [Anschrift s. Glossar] ...
Der Deutsche Lungentag findet jährlich statt am
20. September
2014 zum 17.mal.
Heuer ist das Leitmotto:
„
Gesunde Lunge – Grundlage des Lebens"
Hinweis
W
ichtige Fachbegriffe bzw. Fremdwörter - schulmedizinische wie biologisch-naturheilkundliche - in diesem Buch sind gekennzeichnet mit einem [?].
Im Glossar werden diese Termini unter
„Lexikon: Was bedeutet …?"
in alphabetischer Reihenfolge erklärt/erläutert.
Ihr
Dr. Hanspeter Hemgesberg
Luft, Leben, Lunge
Atmen heißt Leben!
Wir alle machen es bis zu 30.000 Mal am Tag. In Ruhe etwa 16 Mal pro Minute. Bei körperlicher Anstrengung oder Aufregung auch öfter - wir atmen ein, wir atmen aus. Wir folgen diesem Rhythmus von Geburt an bis zum Tod, ganz unbewusst, automatisch und selbstverständlich. Ohne diesen regelmäßigen Vorgang könnten wir nicht leben.
Unser Körper verlangt nach Sauerstoff, um das Kraftpaket Mensch optimal mit Energie zu versorgen
, versorgen zu können. Täten wir dies nicht, würde unser Körper uns das schnell übel nehmen.
[Quelle: MEDICOM Pharma GmbH]
S
o ist „das" als
„Normalzustand"
des Menschen.
Und, dass „das so ist - und im optimalen und wünschenswerten Falle auch bleiben kann & bleibt (und möglichst bis zum „letzten Atemzug
), dafür sorgt unsere LUNGE.
B
evor wir uns mit Schädigungen/Erkrankungen an diesem in des Wortes wahren Sinne beschäftigen, möchte ich zuerst - quasi im Schnelldurchgang -
„Wichtiges & Wissenswertes"
über unser Atmungsorgan zu Papier bringen.
Lunge (Anatomie & Funktion)
Die
Lunge
(Pulmo)
ist ein der
Atmung
dienendes, paarig angelegtes
Organ
. Sie nimmt
Sauerstoff
aus der
Atemluft
auf und transportiert
Kohlendioxid
als Endprodukt des Körperstoffwechsels ab.
D
er Mensch besitzt zwei Lungen(hälften), die zu beiden Seiten der
Brusthöhle
liegen und vom
Mediastinum
getrennt werden. Die linke Lunge (Pulmo sinister) ist in zwei, die rechte Lunge (Pulmo dexter) in drei
Lungenlappen
(Lobi pulmonis) unterteilt. Die Lungenlappen lassen sich weiter in 19
Lungen-Segmente
(Segmenta broncho-pulmonalia) gliedern, die jeweils von einem
Segmentbronchus
und einer
Segmentarterie
versorgt werden. Die Segmente sind funktionelle Untereinheiten der Lunge. Es gibt jeweils 10 Segmente pro Lungenfügel, wobei das Segmentum apicale und das Segmentum posterius auf der linken Seite zum Segmentum apicoposterius verschmelzen. Deshalb besitzt der linke Lungenflügel eigentlich nur 9 Segmente.
Die Lunge beginnt im Prinzip am Lungenhilus (Hilum pulmonis),
lateral
der Luftröhre (
Trachea
). Diese verzweigt sich in der
Bifurkation
in die beiden
Hauptbronchien
(Bronchi principales), die gemeinsam mit den
Lungenarterien
und den
Lungenvenen
in den Hilus eintreten. Der Hauptbronchus bildet den Stamm des
Bronchialbaums
, der sich innerhalb der Lunge verzweigt und letztlich über die
Bronchiolen
in die
Alveolen
übergeht.
In der Trachea und den Bronchien werden die luft-führenden Hohlräume von
Knorpelspangen
offen gehalten. In den Bronchiolen sieht man nur noch inselartige Knorpelvorkommen.
Die Alveolen enthalten keinen Knorpel. Damit die Alveolen nicht bei der Ausatmung zusammenfallen sind sie mit
Surfactant
[?] benetzt.
Außen ist die Lunge vom
viszeralen
Blatt des Lungenfells (
Pleura
) überzogen. Am Lungenhilus geht das viszerale Blatt in das parietale
Blatt der Pleura
(„Rippenfell")
über. Die Pleuraduplikatur
kaudal
des Hilus bezeichnet man als
Ligamentum pulmonale
.
A
ls
Lungenfunktion
wird die
physiologische
oder
pathologische
Funktion der
Lunge
als Organ für den Gasaustausch bei der äußeren
Atmung
bezeichnet.
Im
medizinischen
Alltag hat sich der Begriff Lungenfunktion (Abk. LuFu) auch als Sammel- und Oberbegriff für die verschiedenen Untersuchungsverfahren der Lungenvolumen-Messgrößen und anderer Kennzahlen der Lungenfunktion eingebürgert, z.B. der
Spirometrie
(
„kleine Lungenfunktion"
) und der
Bodyplethysmographie
(
„große Lungenfunktion"
) [vgl. Diagnostik].
Die
physiologische Funktion der Lunge
besteht im sogenannten Gasaustausch, der Aufnahme von
Sauerstoff
in den Körper und Abgabe von
Kohlendioxid
aus dem Körper. Damit spielt die Lunge auch in der Regulation des
Säure-Basen-Haushaltes
eine wichtige Rolle.
So der „Normalzustand".
B
ei Erkrankungen im Bereich des Atmungsorgans sieht das schon ganz anders aus.
Einmal abgesehen von (zumeist) nur kurzzeitig andauernden Beschwerden bei akuten Entzündungen (z.B. Bronchtis, Bronchial-Katarrh), die zu keiner Behinderung/Störung des Gasaustausches führen, bringen gravierend(er)e „Lungenerkrankungen stets eine mehr oder minder und vielmals progrediente (fortschreitende) Gasaustausch-Störung - eine „Ventilationsstörung
oder eine „Belüftungsstörung" mit sich.
Bei den
Ventilationsstörungen
gilt es zu unterscheiden zwischen:
1. Obstuktive Ventilationsstörung
= obstruktive Lungenfunktionsstörung
Hier ist der
Atemwegswiderstand erhöht
. Verursacht werden kann dies durch Sekret oder Fremdkörper in den Atemwegen - Bronchien (z.B. bei chronischer Bronchitis), durch einengenden Druck von außen (z.B. Tumor oder Ödeme), durch Emphyseme (Lungenüberblähung) oder Verengung der Bronchien (z.B. durch Asthma bronchiale oder spastische Bronchitis).
Die Obstruktive Lungenfunktionsstörung zeigt sich im
Tiffeneau-Test
durch forcierte Exspiration, wobei das Forcierte Exspiratorische Sekunden- Volumen (FEV1) erniedrigt ist, die Forcierte Vitalkapazität (FVC) aber gleich bleibt. Ebenso können ein erhöhtes Residualvolumen sowie eine verminderte Vitalkapazität bei länger andauernder Obstruktion diagnostiziert werden.
Krankheitsbilder, die eine Obstruktive Ventilationsstörung verursachen, sind Asthma, chronische Bronchitis bzw. COPD, Fremdkörperaspiration.
2. Restriktive Ventilationsstörung
= restriktiven Lungenfunktionsstörung
Hier ist die Vitalkapazität und die totale Lungenkapazität vermindert. Verursacht ist dies durch eine eingeschränkte Compliance des Atemapparats (die Dehnungsfähigkeit ist eingeschränkt). Das Auftreten einer restriktiven Lungenfunktionsstörung kann z.B. an Verwachsungen der Pleura, Lungenfibrose, Verlust von Lungengewebe oder Thorax-Beweglichkeit (zum Beispiel Skoliose, Trichterbrust) liegen.
3. Respiratorische Insuffizienz
Nach der GOLD-Klassifikation [vgl. Klassifikation bei Besprechung COPD, später im Buch] liegt sie vor, wenn der Sauerstoffpartialdruck im arteriellen Blut unter 60 mmHg oder Kohlendioxidpartialdruck im arteriellen Blut über 50 mmHg liegt.
Außerdem ist zu unterscheiden zwischen
Perfusions-
und
Diffusions-Störungen
:
1. Perfusionsstörungen
Unter
Perfusion
ist die Durchblutung der Lungenkapillaren zu verstehen, angepasst an die Ventilation.
Perfusionsstörungen:
Bei Gefäßverschlüssen ist die Perfusion im Verhältnis zur Ventilation eingeschränkt. Sie beruhen auf einem Missverhältnis von Durchblutung und Belüftung von Lungenabschnitten. Beispiele sind Lungenembolie, Lungenfibrose (Verdickung der Alveolar-Membran) und Lungenemphysem (Lungenüberblähung). Bei eingeschränkter oder fehlender Perfusion wird der Totraum vergrößert (der Raum, der nicht am Gasaustausch beteiligt ist).
2. Diffusionsstörungen
Die
Diffusion
ist ein passiver Transportvorgang, Teilchen wandern vom Ort höherer Konzentration zum Ort niedriger Konzentration.
Gasaustausch in der Lunge: O
2
gelangt aus der Luft in den Alveolen durch die Membran in die Kapillaren, CO
2
aus dem Lungenkapillarblut in die Alveole.
Diffusionsstörungen:
D.s. Gasaustauschstörungen, die zu einer Lungenfunktionsstörung führen. Das können sein: verlängerter Weg des Austausches von O
2
/CO
2
bei Lungenfibrose durch Verdickung der Alveolar-Membran. Verlust von Alveolen: Austauschfläche ist verkleinert bei Pneumonie und Lungenemphysem. Verkürzte Kontaktzeit: bei Lungenresektion.
N
unmehr zu Erkrankungen der Lunge und zwar ausschließlich zu chronischen Lungenkrankheiten
(Chronische) Lungenkrankheiten
Es würde den Rahmen dieses Buches bei Weitem sprengen, wenn sämtliche Lungenkrankheiten nicht nur aufgelistet, sondern mehr oder weniger eingehend besprochen würden.
Wie der Titel dieses Buches (und dieses Kapitels) es ja zum Ausdruck bringt, sollen „gravierende chronische/chronisch-progrediente Lungenkrankheiten" besprochen werden.
Es bleiben also „außen vor alle „akuten Lungenerkrankungen
wie Lungenentzündung (Pneumonie & Bronbchopneumonie * auch in den Sonderformen „post-operative bzw. post-traumatische Pneumonie oder als „Aspirations-Pneumonie") und akute Entzündungen der unteren Atemwege (Bronchtiden) und auch nicht akute pulmonale Insuffizienz oder auch akutes Atemnot-Syndrom (ARDS = acute respiratory distress syndrome) oder auch einen Lungeninfarkt oder eine Lungenembolie oder einen Lungenabszeß.
Wenngleich eine Erkrankung an Lungentuberkulose (weltweit in den letzten Jahren wieder auf dem Vormarsch!) oder ein Lungenkarzinom (bespreche ich eingehend in meinem eBook „KREBS * neobooks by Droemer & Knaur; erscheint Ende 2014) für die Betroffenen einen „gesundheitlichen Tiefschlag
bedeuten oder eine Erkrankung an Mucoviszidose oder Lungenfibrose u.a.m., so habe ich mich für dieses Buch entschieden, mich auf folgende Krankheiten - u.a. wegen deren häufigem Vorkommen und den zunahmenden Erkrankungszahlen - zu beschränken:
Lungenemphysem – COPD – Asthma bronchiale.
Ich nenne sie „das fatale Lungenkrankheiten-Trio"!
Bevor wir uns mit diesen drei Krankheiten beschäftigen, zuerst - zur schnellen Information - wichtige Lungenerkrankungen:
Alveolar-Proteinose
Astma bronchiale
Berufsbedingte Lungenerkrankungen (Silikose * Anthrakose * Asbestose * Berylliose * Byssinose * Silofüller-Krankheit * Farmer-Lunge * Taubenzüchter-Krankheit * Champignonzüchter-Lunge * Mälzer-Lunge * Käsewäscher-Lunge, Dachdecker-Lunge * Chemiearbeiter-Lunge …)
Bronchialcarcinom („Lungenkrebs")
Bronchiektasie
COPD (chronic obstructive pulmonary disease)
Chronische Bronchitis
Histiozytose X
Idiopathische Lungen-Haemosiderose
Lungen-Atelektase
Lungen-Emphysem
Lungen-Fibrose
Lungen-Sarkoidose (M. Boeck * „Lungen-Boeck")
Lungen-Tuberkulose (M.Koch)
Chronische Lungenkrankheiten im „Kurzportrait"
E
s würde den Rahmen dieses Buches sprengen, würden sämtliche chronischen Lungenkrankheiten ausführlich besprochen werden. Die ausführliche Beschreibung soll dem „fatalen Trio der Lungenkrankheiten" - Asthma bronchiale, Lungenemphysem, COPD - vorbehalten bleiben.
Wobei aber auch festgehalten werden muss, dass die weiteren chronischen Krankheiten der Lunge ebenfalls gravierend in das Leben allgemein und speziell die Gesundheit des Kranken eingreifen.
D
aher will & werde ich - allerdings in Kurzform als „Kurzportrait - die nachfolgenden chron. Lungenkrankheiten (in alphabetischer Reihenfolge, nicht nach „Bedeutung
) beschreiben, u.a. auch, weil die „drei großen Lungenkrankheiten" abgegrenzt werden müssen gegenüber diesen Krankheiten:
Bronchiektasie
Chronische Bronchitis
Lungen-Atelektasie
Lungen-Fibrose
Lungen-Sarkoidose (M. Boeck * „Lungen-Boeck")
Lungen-Tuberkulose (M.Koch)
- Bronchiektasie
Darunter ist eine dauerhaft irreversible Ausweitung der Bronchial-Äste zu verstehen; zumeist vorkommend in den basalen Lungenabschnitten. Bronchiektasien können zur Verlegung der Bronchien führen. Zu unterscheiden ist zwischen angeborener & erworbener Bronchiektasie.
Führende Symptome sind:
Dyspnoe
(Atemnot) in Verbindung mit sekret-reichem
Husten
, bes. stark sind die Symptome früh morgens. V.a.
„Bluthusten"
(Haemoptyse: Hsuten mit blutigem Auswurf). Es besteht Anfälligkeit gegenüber Pneumonien. Ohne adäquate Therapie entwickeln die Kranken eine
Zyanose
(blau-rötliche Verfärbung an Lippen & Schleim-Häuten) und es finden sich infolge der Sauerstoff-Minderversorsung die sog.
„Trommelschlegel-Finger"
(digiti hippocratici * = rundl. Auftreibung der Finger-Endglieder). Mögliche Komplikationen: Pleura-Empyem (= Eiteransammlung im Pleuraraum), broncho-pleurale Fistel (=Verbindung zwischen Pleurahöhle und Bronchus), Lungenabszess (= Abszeßbildung im Lungengewebe, meist nach Pneumonie).
- Chronische Bronchitis
Eine
chronische Bronchitis
ist eine chronische Entzündung der Atemwege, welche sich vornehmlich im Bereich der Bronchien abspielt. Laut WHO-Definition müssen zur Diagnose einer chronischen Bronchitis folgende Kriterien erfüllt sein: a) produktiver Husten über einen Zeitraum von 3 Monaten und b) Vorkommen dieser Symptomatik in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Jahren. Als Hauptursache der chronischen Bronchitis gelten Inhalations-Schadstoffe, vornehmlich Rauchen, aber auch berufliche Feinstaubexposition. Weitere begünstigende Faktoren sind unter anderem: 1. Gehäufte broncho-pulmonale Infekte, z.B. in Folge kardialer Vorerkrankungen oder 2. Antikörpermangelsyndrom, ferner 3. erblich bedingte Störungen der muko-ziliären Clearance, z.B. bei zystischer Fibrose oder primärer Zilien-Dyskinesie und 4. Atemwegseinengung und -kompression (z.B. Bronchusstenose). Leitsymptom der chronischen Bronchitis ist einen langen Zeitraum andauernder, produktiver Husten mit weißlichem Auswurf. Bei chronisch-obstruktiver Bronchitis kann zusätzlich eine Belastungsdyspnoe auftreten. Bei schwer exazerbierten Verlaufs-Formen ist auch eine Ruhedyspnoe möglich. Komplikationen sind:
Exazerbation
(= Die Sekretanschoppung begünstigt bakterielle Infektionen, die zu einer akuten Verschlechterung des Krankheitsbildes führen können),
Lungen-Emphysem
(Deszendiert die Infektion in den Bereich der Alveolen, können Elastasen neutrophiler Granulozyten die Alveolarsepten einschmelzen. Förderlich wirkt sich dabei ein Mangel an Proteaseinhibitoren {Alpha-1-Antitrypsin-Mangel} aus),
Cor pulmonale
(Lungenherz" = Chronische Rechtsherzinsuffizienz * Die Bronchialobstruktion senkt über verminderte Inspirationsvolumina die Oxygenierung des Blutes. Die daraus resultierende pulmonal-arterielle Hypoxämie {= Sauerstoffmangel} löst reflektorisch eine Vasokonstriktion mit nachfolgender pulmonaler Hypertension (Lungenarterien-Hochdruck)aus. Die erhöhte Vorlast des rechten Ventrikels führt zur ventrikulären Hypertrophie und hämodynamischer Beeinträchtigung im Sinne einer Rechtsherzinsuffizienz).
Eine Form der chron. Bronchitis ist die chronbisch abstruktive Bronchitis, die COPD (s.d.).
- Lungen-Atelektas(i)e
Unter einer
Atelektase
versteht man ein Belüftungsdefizit der Lunge oder von Teilabschnitten der Lunge. Es kann sich um eine fehlende oder um eine unvollständige Belüftung handeln. Man unterscheidet zwischen einer primären (= angeborenen) Atelektase und einer sekundären (= erworbenen) Atelektase. Ursachen für eine sekundäre Atelektase können unter anderem sein: a) durch den Druck von pleuritischen Exsudaten, Geschwülsten der Brusthöhle, der Wirbelsäule u. dgl. auf die Lunge, wodurch die letztere allmählich blutleer, blassgrau, lederartig zähe und für ihre physiol. Funktionen unfähig wird (Kompressions-Atelektase), b) eine Bronchus-Verlegung führt zu einer verminderten Belüftung (Obstruktions-Atelektase), c) im Rahmen von fibrosierenden bzw. vernarbenden Lungen-Gewebserkrankungen kommt es zu einer Mangelbelüftung (Kontraktions-Atelektase) und d) hervorgerufen wird diese Form infolge einer funktionellen Störung der Alveolen-Funktion (Lungenbläschen), so z.B. führt ein Schockereignis zu einer Minderversorgung des Lungengewebes und daraus resultiert ein Surfactant [?], Folge: das Lungengewebe schrumpft (Mikro-Atelektase).
Eine Atelektase führt zur Ausbildung eines funktionellen Shunts. Nicht-oxygeniertes Blut wird aus den Lungenarterien in die Lungenvenen geleitet. Dadurch verschlechtert sich das Verhältnis von Ventilation zu Perfusion. Für den Organismus kann dadurch bei größeren Atelektasen eine schwerwiegende Hypoxie resultieren.
- Lungen-Fibrose
Die
Lungenfibrose
ist eine chronische, diffuse Erkrankung des Lungen-Gewebes mit dem Leitbefund einer fortschreitenden Fibrosierung (= krankhafte Vermehrung des Bindegewebes in Geweben und Organen, dessen Hauptbestandteil Kollagenfasern sind. Dabei wird das Gewebe des betroffenen Organes verhärtet. Es entstehen narbige Veränderungen, die im fortgeschrittenen Stadium zur Einschränkung der jeweiligen Organfunktion führen) des Lungen-Gewebes. Sie entsteht durch chronische Entzündungsvorgänge des Interstitiums, die zu einem bindegewebigen Umbau des interstitiellen Gewebes führen, bei dem die alveolären Membranen mitbetroffen sind.
Bekannte Ursachen
: Infektionen, Inhalative Schadstoffe, anorganische Stäube (u.a. Asbest, Quarz), Gase, Dämpfe, Haarsprays, Arzneimittel, Herbizide, Ionisierende Strahlen, Lungenschädigung durch eine kardio-vasculäre Grunderkrankung, Stauungslunge bei Linksherz-Insuffizienz dazu Systemerkrankungen wie Sarkoidose (M. Boeck, s.u.), Kollagenosen und Autoimmunkrankheiten wie Vasculitiden und Rheumatoide Arthritis.
Unbekannte Ursachen
: Idiopathische interstitielle Pneumonie (IIP), Idiopathische pulmonale Fibrose, usual interstitial pneumonia, akute interstitielle Pneumonie, diffuser alveolärer Schaden.
Die Lungenfibrose ist durch folgende
Symptomatik
gekennzeichnet:
1. Im Anfangsstadium: Belastungsdyspnoe (Atemnot unter Belastung), Tachypnoe (vermehrte Atemzüge), evtl. Fieber (Vorsicht: hier erfolgt leicht die Fehldiagnose Pneumonie), trockener Reizhusten
2. Im fortgeschrittenem Stadium: Zyanose, Trommelschlegelfinger Uhrglasnägel, Cor pulmonale, Terminale respiratorische Insuffizienz.
Das Endstadium einer Lungenfibrose wird durch die sog.
Wabenlunge
markiert.
- Lungen-Sarkoidose (M. Boeck * „Lungen-Boeck")
Die
Sarkoidose
ist eine granulomatöse Entzündung. Sie kann prinzipiell jedes Organ befallen, fällt klinisch jedoch am ehesten durch den Befall der Lungen auf; dann genannt M. Boeck oder „Lungen-Boeck". Das Röntgenbild zeigt typische Veränderungen, die auch zur Stadieneinteilung der Sarkoidose genutzt werden.
Stadium 0:
unauffälliger Thorax bei extrapulmonalem Befall
Stadium 1:
bi-hiläre Lymphadenopathie (= Unspezifische Erkrankung der Lymphknoten) ohne sichtbare Lungen-Beteiligung, Hilusvergrößerung in der Regel beidseits
Stadium 2:
bi-hiläre Lymphadenopathie
mit
Lungenbeteiligung, die Lunge zeigt eine retikulo-noduläre Zeichnung
Stadium 3:
Lungenbefall ohne sichtbare Lymphadenopathie
Stadium 4:
Lungenfibrose mit Funktions-Verlust der Lunge. Komplikationen: Lungenzirrhose, Lungenemphysem, Cor pulmonale.
- Lungen-Tuberkulose (M.Koch)
(früher bezeichnet als Schwindsucht od. Lungenschwindsucht)
Meist chronisch verlaufende exsudative oder produkltive Lungen-Entzündung infolge Infektion mit dem humanen Mycobacterium tuberculosis, seltener (10%) mit dem bovinen-Typ (Rindertyp). Die Lungen-Tb ist die häufigste und folgenschwertste Form der Tb. Beginnt v.a. mit einer Pleuritis exsudativa (sog. nasse Rippenfell-Entzündung). Auf diese folgt als 2. Phase eine „käsige Pneumonie" (mit Bildung von Kavernen oder Verkalkungen); in der produktiven Phase kommt es zur Bildung von Granulationsgewebe (mit Gewebeschrumpfung in Form von Tuberkel). Klinisch erfolgt eine Einteilung nach Infektionsstadium:
1. Latente tuberkulöse Infektion:
Erstinfektion mit erfolgreicher Eindämmung der Erreger, jedoch Persistenz im Organismus.
2.
Primärtuberkulose:
Organmanifestation nach Erstinfektion.
3.
Postprimärtuberkulose:
Reaktivierte Tuberkulose, zeitliche Latenz kann mehrere Jahrzehnte betragen.
Symptome
: Bei Erstinfektion kommt es nach einer Inkubations-Zeit von 6-8 Wochen zu unspezifischen Symptomen im Sinne einer B-Symptomatik wie: Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Inappetenz. Bei Ausbildung eines tuberkulösen Primärkomplexes oder einem primär pulmonalen Verlauf können hinzutreten: Husten, Hämoptyse (Bluthusten), lokale Lymphknotenschwellungen und Dyspnoe.
Das vermehrte Auftreten von bakteriellen Resistenzen hat die Behandlung