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Kohärentes Atmen: Atmung und Herz im Gleichklang
Kohärentes Atmen: Atmung und Herz im Gleichklang
Kohärentes Atmen: Atmung und Herz im Gleichklang
eBook264 Seiten2 Stunden

Kohärentes Atmen: Atmung und Herz im Gleichklang

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Über dieses E-Book

Das kohärente Atmen wurde aus dem Bestreben entwickelt, über die Atmung zu einem optimalen Zusammenspiel des Nervensystems mit den wichtigsten Körperfunktionen zu gelangen.
Mit der richtigen Atemfrequenz im regelmäßigen Rhythmus und entspannter Ausatmung verbessert sich nachhaltig und messbar die Herzschlagvariabilität. Diese gibt Auskunft über die Verfasstheit unseres autonomen Nervensystems. Eine gute Variabilität beruht auf einem starken Parasympathikus. Mit Hilfe der Polyvagaltheorie werden in dem Buch die Zusammenhänge zwischen dem Nervensystem und der psychischen und sozialen Gestimmtheit hergestellt.
Es wird deutlich, dass die Achtsamkeit auf die entspannte Atmung eine große Rolle für unsere Lebensqualität und für die Lösung von inneren Problemen in der Psychotherapie und im Coaching spielt.
In dem Buch werden verschiedene andere Atemtechniken und -methoden mit dem kohärenten Atmen verglichen. Es wird dargestellt, dass das letztere einen übergeordneten Rang beanspruchen kann, weil es mit allen anderen Atemübungen gut kombiniert werden kann und zugleich als Vorbild für die optimale Alltagsatmung dienen kann.
Wenn wir fragen, wie wir zu mehr Gelassenheit, Lebensfreude und Motivation finden können, kann das kohärente Atmen eine kompetente Antwort liefern. Seine Theorie ruht auf Forschungen zur Physiologie der Atmung, des Herzkreislaufs und des Nervensystems und Gehirns und seine Praxis ist leicht und einfach zu erlernen.
Die Methode hat sich als unterstützende Übungsform für alle möglichen Arten von psychischen Störungen sowie in der Traumaheilung bewährt. Sie hilft weiters effektiv bei Schlafstörungen, Panikanfällen und Angstzuständen.
Sportler nutzen das kohärente Atmen, um ihre Ausdauerleistungen zu verbessern, und Meditierer kommen mit der Methode schneller in den Zustand des inneren Friedens und Gewahrseins.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum4. Juni 2023
ISBN9783347952973
Kohärentes Atmen: Atmung und Herz im Gleichklang
Autor

Wilfried Ehrmann

Studium der Philosophie, Psychologie und Geschichte Psychotherapeut mit den Schwerpunkten Atemarbeit, Traumaheilung und Pränataltherapie – freie Praxis in Wien Seminar- und Ausbildungsleiter für Atemtherapie und Achtsamkeitstrainer in Wien Ausbildungen in personenzentrierten, körperorientierten und systemischen Methoden, Ausbildung in Peakstates-Therapie Seminarleitung und Vorträge in verschiedenen Ländern Zahlreiche Fachpublikationen und Blogbeiträge zu Themen der Atemtherapie, Philosophie, Psychotherapie und Spiritualität sowie zur integralen Lebenspraxis

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    Buchvorschau

    Kohärentes Atmen - Wilfried Ehrmann

    Zum Geleit

    Dieses Buch handelt vom „kohärenten" Atmen, einer Atemmethode, die heuer, 2016, ihren zwölften Geburtstag feiert. Grundsätzlich führt das kohärente Atmen den Atmenden zum synchronen Ein- und Ausatmen, verbunden mit bewusster Entspannung, um eine Wellenbewegung im Körper zu erlauben. Diese resonante kohärente Wellenbewegung hängt sowohl von der Atmung als auch von der Entspannung ab.

    Wenn wir mit Resonanz vertraut sind, weil sie sich auf den menschlichen Körper bezieht, denken wir vielleicht an die „HerzLungenresonanz". Denn wir haben in den letzten Jahrzehnten entdeckt, wie die Resonanz des Herzschlags durch die Plethysmographie leicht und nichtinvasiv beobachtet werden kann. Dabei wird der Herzschlag im Zeitlauf aufgezeichnet, was den Zyklus der Herzschlagvariabilität ergibt. Mit der Entwicklung von Kohärenzinstrumenten (2009) können wir die Blutbewegungen in Verbindung sowohl mit der Atmung als auch mit dem Herzschlag beobachten, wobei die Erstere die Triebkraft für die Variabilität des Letzteren darstellt. Die aktuelle, state of art-Definition von Resonanz besteht in einer Phasenkorrelation der beiden Phänomene von annähernd 180 Grad, d.h. wenn die Atmung ansteigt, sinkt der Herzschlag und umgekehrt.

    Ein vollständigeres Verständnis, wie dieser resonante physikalische Zustand hervorgerufen wird, erinnert uns daran, dass das zentrale Nervensystem ganz intim beteiligt ist, sowohl in seiner autonomen wie in seiner somatischen Funktion. Deshalb können wir in einem umfassenderen Blick die Resonanz als Zustand denken, in dem Körper und Geist im Zweck verbunden sind, den Zustand einer GeistKörper-Kohärenz zu verwirklichen und aufrecht zu erhalten. Vielleicht ist Mae-Wan Hos Definition von Kohärenz die profundeste: Kohärenz ist ein Ausdruck der Ganzheit eines lebendigen Systems, wobei das Gegenteil, die Inkohärenz, ein Maß für dessen Entropie darstellt. Leben erfordert Organisation und Integration; Krankheit und Tod erwachsen aus deren Gegenteil, Desorganisation und Desintegration.

    Unsere aktuelle Auffassung geht dahin, dass „richtiges" Atmen die ganzheitliche Gesundheit fördert, während mangelhaftes Atmen das Gegenteil bewirkt. Ein Hauptmechanismus, durch welchen die Atmung mit unserer Gesundheit zu tun hat, ist die Förderung einer ausgeglichenen Blutzirkulation und deren Ergebnis, ein balanciertes autonomes Nervensystem. Dieses Gleichgewicht kann über vielfältige biometrische Messmethoden beobachtet werden, z.B. EEG, EMG, Herzschlag, Blutdruck, Hautleitungswiderstand und Handtemperatur. Wir sehen, dass sich diese Maße schnell zur Balance hinbewegen, weg von der Dominanz durch den Sympathikus, sobald das kohärente Atmen einsetzt. Dabei schwingt die autonome Balance wie ein Pendel in jedem Zyklus von Ein- und Ausatmung zwischen entsprechender sympathischer und parasympathischer Betonung. Die Frage ist, ob das autonome Gleichgewicht das Ergebnis der Welle oder die Welle das Ergebnis der autonomen Balance ist. Was wir wissen ist, dass die Welle ein Ergebnis der synchronen kohärenten Bewegung des Zwerchfells ist, verbunden mit bewusster Entspannung.

    Wir vertreten die Theorie, dass das kohärente Atmen das zentrale Nervensystem beeinflusst, indem der Körper und das Gehirn in einer wellengleichen Zirkulation schwimmen: In der „Valsalva-Welle", die in der Brust während der Ausatmung über die linke Herzkammer und den arteriellen Stamm einsetzt und während der Einatmung über den venösen Stamm und die rechte Herzkammer zur Brust zurückkehrt. Dieser Wellenvorgang ist beinahe überall dort beobachtbar, wo ein Plethysmograph angeschlossen werden kann, darunter in den Arterien, Venen und in der kapillaren Zirkulation. Die Aktivität der Welle kann auch nichtinvasiv über EEG und HEG (Hämoenzephalographie) gemessen werden.

    Die durch die Atmung herbeigeführte Herzschlagvariabilität, bei der der Herzschlag gleichzeitig mit der Einatmung schneller und mit der Ausatmung langsamer wird, ist die autonome Reaktion auf das Bestehen der Atemwelle über die Barorezeptoren. Ich mache diesen Unterschied, weil unzählige autonome Einflüsse auf den Herzschlag einwirken. Wenn jedoch die Atmung synchron und kohärent fließt, dominiert der Einfluss der Atmung, und der Phasenzyklus der Herzschlagvariabilität koppelt sich an die Atmung. Ebenso werden Volumen und Kraft der Herzkontraktionen mit der Atmung synchronisiert, um sich an die wechselnde zirkulatorische Betonung anzugleichen, d.h. das Blutvolumen steigt während der Ausatmung im arteriellen Stamm und bei der Einatmung im venösen Stamm, wobei deren Gleichheit im Gesamten für das autonome Nervensystem von vordringlicher Bedeutung ist.

    Das kohärente Atmen, als System, bietet eine Methode für das Atmen und eine Methode für die Entspannung an, um auf diese Weise eine Geist-Körper-Resonanz hervorzurufen, wobei als spezielle Entspannungsmethode die Übung dir „sechs Brücken vorgeschlagen wird. Die sechs Brücken sind anatomische Bereiche, die über eine sowohl bewusste wie auch unbewusste Regelung verfügen. Sie zeigen alle auch einen „offenen und einen „geschlossenen" Zustand. Die Brücken sind mit Körperteilen verbunden, mit denen wir uns mit der Welt um uns herum austauschen, sendend oder empfangend, wahrnehmend oder spürend, Input oder Output. Die deutlichsten Beispiele sind die Augen und das Zwerchfell. Wir können diese Bereiche bewusst kontrollieren, aber wenn wir das nicht tun, kontrolliert sie das autonome Nervensystem für uns – automatisch.

    Deshalb schlägt das kohärente Atmen als System vor, dass wir lernen oder wieder lernen zu atmen und bewusst zu entspannen, um die Welle im Geist-Körper zu erzeugen. Wenn wir beides richtig trainiert haben, wird es zu einem unwillkürlichen Ablauf – nicht unähnlich dem Radfahren. Es wird zu einer Wahlmöglichkeit, es mit Achtsamkeit zu tun.

    Ich bin Dr. Wilfried Ehrmann dankbar, dass er mit diesem Buch die Theorie und die Praxis des kohärenten Atmens den deutschsprechenden Menschen auf der ganzen Welt zugänglich macht.

    Stephen Elliott, Lebenswissenschaftler, Autor

    Persönliches Vorwort

    Seit langem begleitet mich das bewusste Atmen. Erstmals lernte ich die Kraft des Atems kennen, als ich mit 11 Jahren begann, ein Blasinstrument zu spielen. Mein Atem konnte plötzlich Töne hervorbringen, mit Hilfe des Instruments, und von der Länge und Stärke des Atems hing es ab, was aus diesen Tönen wurde, ob sie stark und klar oder verkümmert und schwach klangen. Auch die Schönheit des Tones, sein Vibrieren und Schwingen war ein Ergebnis des fließenden Atems.

    Viele Jahre später setzte das Interesse an meiner Innenwelt ein. Ich begann eine mehrjährige Therapie und besuchte Selbsterfahrungsgruppen. Ich fühlte mich zur Körpertherapie hingezogen, als ich merkte, dass mich therapeutische Gespräche nicht weit genug in mein Inneres führten. In dieser Zeit machte ich die erste Erfahrung mit bewusstem verbundenem Atmen in einer längeren Sitzung, die mich mit tiefliegenden Schichten meiner Seele in Verbindung brachte. Seither hat mich die Leidenschaft für die Atembewusstheit nicht mehr verlassen. Ich begann als Psychotherapeut zu arbeiten und verband die Bewusstheit und Achtsamkeit auf das Atmen mit anderen Methoden, in denen ich Ausbildungen durchlaufen hatte, und merkte immer wieder, welch wichtige Rolle der Atem beim Aufspüren und Auflösen innerer Themen spielt, bei mir selber und bei Klienten.

    Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen gründete ich zu Beginn der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts in Wien einen Verein, der der Pflege und Verbreitung der Atemarbeit in ihren verschiedenen Formen gewidmet ist und seither zu einer ansehnlichen Organisation mit vielfältigen Aktivitäten herangewachsen ist. Ich bin dabei federführend mit der Herausgabe einer Fachzeitschrift für Atemarbeit und Atemtherapie tätig und leite seit 1993 ein Ausbildungsprogramm für Atemlehrer und Atemlehrerinnen. 1995 knüpfte ich Kontakte auf internationaler Ebene und arbeite seither bei der International Breathwork Foundation mit.

    Nachdem ich mehrere Dutzend Artikel zum Thema „Atem und „Atmung verfasst hatte, begann ich mit dem Schreiben eines Grundlagenbuches zur Atemarbeit, das 2004 als „Handbuch der Atemtherapie" erschienen ist. Seither ist wieder ein Jahrzehnt vergangen, und neue Strömungen in der Welt des Atems sind aufgetaucht, mit neuen Einsichten und Methoden.

    2011 habe ich mein zweites Buch „Vom Mut zu wachsen" fertiggestellt. Es beschreibt aus integraler Sichtweise die Entwicklungsgeschichte der Menschheit und ihre Spuren in den Seelen der Menschen. Dadurch kam ich in Kontakt mit einigen integralen Foren, die sich vor allem mit der Auswertung, Auslegung und Weiterentwicklung des umfangreichen Werkes des US-amerikanischen Philosophen Ken Wilber beschäftigen. Dabei lernte ich Günter Enzi kennen, der mir eines Tages vom kohärenten Atmen erzählte, das ihn in Zusammenhang mit der Herzschlagvariabilität interessiere. Ich hatte vorher noch nichts von der Methode gehört, war aber gleich motiviert, mich näher damit zu befassen.

    Mit seiner tatkräftigen Unterstützung begann ich mich eingehend mit den Zusammenhängen zwischen Herzrhythmik und Atmung zu beschäftigen. Ich merkte bald bei meinen Eigenerforschungen, wie rasch mich das kohärente Atmen beruhigte und entspannte und konnte seine physiologische Wirksamkeit durch die Verbesserungen in den Werten der Herzschlagvariabilität sichtbar machen.

    Aus der Zusammenarbeit mit Günter entstand die Idee zu diesem Buch. Auch beim Schreiben hat er mir viele wertvolle Hinweise gegeben. Deshalb gebührt ihm ein großes Dankeschön. Ich nahm Kontakt auf mit Stephen Elliott, dem Begründer des kohärenten Atmens, der mein Projekt spontan begrüßte und mich bei verschiedenen Fragen, die während des Schreibens auftauchte, fachkundig unterstützte. Ich danke ihm auch für das Vorwort, das dieses Buch einleitet.

    Meine Erfahrungen und die vieler Klienten und Schülerinnen haben in mir die Überzeugung gefestigt, dass das kohärente Atmen bei vielen, wenn nicht bei allen Problemen und Leiden unseres Körpers und unserer Seele eine wertvolle Hilfe zur Linderung und Heilung anbietet.

    Deshalb hoffe ich, dass das Buch vielen Ateminteressierten auf ihrem Weg weiterhilft und viele andere dazu bringt, zu Ateminteressierten zu werden und damit zu Interessenten an sich selbst, ihrem Körper und Geist und ihrer Gesundheit und Ausgeglichenheit.

    Zum Lesen des Buches

    Die Methode des kohärenten Atmens, die in diesem Buch vorgestellt und erläutert wird, ist einfach zu verstehen und zu üben. Mancher Leser/manche Leserin wird sich fragen, wozu dann die viele Theorie, die hier präsentiert wird, notwendig ist, und wird vielleicht gleich zum entsprechenden Kapitel blättern und mit dem Üben beginnen.

    Das ist schon gut so, schließlich müssen nicht alle an theoretischen Zusammenhängen Gefallen und Begeisterung finden. Ich habe mich bemüht, die Ausflüge in die Physik, Biologie und Chemie möglichst einfach und leicht verständlich darzustellen. Fachbegriffe sind im Glossar am Schluss des Buches erklärt. Wer sich genauer über einzelne Aspekte der vielfältigen Zusammenhänge informieren will, die beim kohärenten Atmen eine Rolle spielen, kann sich in die entsprechende weiterführende Literatur vertiefen.

    Denn um zu verstehen, warum das kohärente Atmen gerade so und nicht anders geübt werden soll, wie es hier beschrieben wird, ist es wichtig, die Hintergründe zu verstehen. Sonst könnte jemand auf die Idee kommen, die Übungen „intuitiv" anders zu machen, was nicht grundsätzlich falsch ist, aber die tiefere Wirkung des kohärenten Atmens verfehlt.

    Außerdem kann das Verständnis dessen, was im Körper abläuft, wenn die Atmung auf den kohärenten Rhythmus eingestimmt wird, die innere Wirkung verstärken, weil wir in uns über eine intime Verbindung von Kognition und organischen Prozessen verfügen. Wir brauchen die Einsicht in die Sinnhaftigkeit, wenn wir uns auf neue Übungen einlassen, sonst schwindet die Motivation rasch.

    Viele Menschen haben einen visuellen Zugang zum Inneren ihres Körpers. Das Wissen von den Abläufen und Zusammenhängen kann helfen, die Atemübungen mit Vorstellungen und Bildern zu verbinden und damit leichter in den erwünschten Rhythmus einzutauchen.

    Schließlich dient es der Verbreitung der Methode, wenn wir ihre Wirkung auf die körperlichen Zusammenhänge und damit ihre Bedeutung für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden verstehen. Viele Menschen unserer Kultur brauchen eine theoretische Ab- Sicherung, um sich auf eine neue Sichtweisen und Erfahrungen oder auf einen ungewohnten Übungsweg einzulassen. Schnell wird etwas in das Eck der Spekulation oder der Esoterik abgeschoben, was scheinbar dem strengen Blick der Wissenschaft nicht standhält. In diesem Buch hingegen gibt es Nahrung für beide: Diejenigen, die Neues ausprobieren wollen und an der eigenen Wirkung beurteilen, was ihnen guttut, und diejenigen, die erst ihren inneren Skeptiker beruhigen müssen, bevor sie in die Praxis gehen.

    Im Einleitungskapitel ist die Rede von einem neuen Paradigma, das vermutlich im gesamten Gesundheitsbereich notwendig ist und in naher Zukunft noch dringlicher werden wird. Es hat damit zu tun, dass wir uns nicht nur als Konsumenten öffentlicher Gesundheitsdienstleistungen sehen, sondern als Erstverantwortliche für unsere eigene Gesundheit. Wenn mit der hier vorgestellten Methode der Anspruch verbunden wird, für diese Neuorientierung einen wichtigen Beitrag zu leisten, den alle Menschen nutzen können, soweit sie in der Lage sind, bewusst atmen, dann braucht dieser Anspruch eine gesellschaftlich akzeptable Grundlage in Form einer wissenschaftlich abgesicherten und zugleich für alle gut verstehbaren Theorie.

    Die allgemeinen Ausführungen des ersten Kapitels werden im zweiten detaillierter dargestellt. Durch das Modell der Polyvagaltheorie wird verständlich, welche zentrale Rolle unser autonomes Nervensystem für unser Wohlbefinden und unsere soziale Kompetenz spielt und wie wir es günstig beeinflussen können.

    Im dritten Abschnitt wird der Begriff der Kohärenz erklärt, den es schon im Bereich lebloser Objekte gibt, die zu einer interaktiven Harmonie streben. Umso mehr können wir den Begriff der Kohärenz in Hinblick auf die Vorgänge in unserem Körper verwenden, weil Gesundheit und Kohärenz eng miteinander zusammenzuhängen scheinen. Wir beschäftigen uns dabei mit der Herzschlagvariabilität, die uns Maßstäbe für diesen Zusammenhang zur Verfügung stellt.

    Der vierte Abschnitt führt uns in die Verbindung von Herzschlag und Atemrhythmus und damit zur unmittelbaren Vorbereitung für das kohärente Atmen. Hier finden wir die Neuentdeckung von Steven Elliott und seinem Team: Wir können unsere Atmung so gestalten, dass sie die Tätigkeit des Herzens und den Blutkreislauf optimal unterstützt und entlastet. Dadurch wird eine Kohärenzwelle ausgelöst, die viele andere Körpersysteme harmonisiert.

    Mit diesem Rüstzeug ausgestattet, können wir uns im fünften Kapitel mit dem kohärenten Atmen in seiner praktischen Form beschäftigen und dessen Grundsätze kennenlernen und verstehen. Damit steht dem Übungsbeginn nichts mehr im Wege, und dafür liefert der nächste Abschnitt ausführliche praktische Hinweise, Empfehlungen und Hilfestellungen. Im siebten Kapitel werden weitere kohärente Atemübungen, darunter die „sechs Brücken" beschrieben, die eine Erweiterung des kohärenten Atmens darstellen.

    Der siebte Abschnitt gibt einen Überblick über die Vielzahl an Atemmethoden und Atemschulen, die sich im Lauf der Zeit entwickelt haben, damit wir den Stellenwert des kohärenten Atmens besser einschätzen können und damit wir verstehen können, welche Atemübungen für welche Zwecke sinnvoll sind. Viele Menschen nutzen Atemübungen und sind mit bestimmten Methoden vertraut. Für sie ist es wichtig zu verstehen, wie sich diese Übungen zum kohärenten Atmen verhalten.

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