Die Toten im See: Detektiv Jensen klärt auf
Von Alfred Preis
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Über dieses E-Book
Der Sektenprediger Siggi Jesser ist nach einem Fernsehaufritt in seiner Garderobe ermordet worden. Das Mörderprofil entspricht dem des Serienmörders der seit einigen Monaten prominente Personen auf bestialische Weise ermordet. Der Sender beauftragt den Privatdetektiv Tom Jensen den Mörder von S. Jesser zu ermitteln. Dabei stößt er in ein Bienennest, denn es gibt eine Menge Leute die ein Motiv hatten den Prediger in die Hölle zu schicken.
Es stellt sich bei den Ermittlungen von Tom Jensen heraus, das Jesser andere Wertvorstellungen für sich gelten ließ. Zusammen mit seinem Freund Demann, Hauptkommissar und Leiter der Mord 1 in Trier, sind sie dem Mörder auf der Spur.
Einig sind sich die Freunde in der Beurteilung der Lage, dass hier ein Trittbrettfahrer arbeitet, der dem Serienmörder den Mord an Jesser zuschieben will.
Als auf Jensen geschossen wird, weiß der Detektiv das er dem Mörder auf der Spur ist.
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Buchvorschau
Die Toten im See - Alfred Preis
Anmerkung
Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.
Liebe Brüder und Schwestern,
jeder von uns muss seinen Beitrag leisten< rief die sonore, angenehm klingende Stimme von Siggi Jesser durch das Mikrofon, während im Hintergrund ein Chor von einer CD summte.
Der hochgewachsene grauhaarige Prediger mit dem Dreitagebart und der sympathischen Stimme war in diesem Moment in einigen tausend Wohnzimmern und Küchen zu hören.
Jesser schloss ein paar Sekunden lang die Augen, ehe er ausrief >Jesus lebt! Und er ist mitten unter uns, aber er will nicht, das wir die Hände einfach in den Schoß legen< Eine kleine rhetorische Pause soll die Wirkung seiner Worte unterstreichen. >Er will das wir Barmherzigkeit üben! Jeder einzelne von uns ! Das geht am besten wenn Sie Ihren Geldbeutel öffnen, um großzügig das Leid deines Nächsten zu lindern. Wir brauchen Krankenhäuser und Schulen. Schulen in denen die Kinder nicht den Umgang mit Messer und Schlagring lernen, um später dann als Analphabeten ins Leben zu gehen – als Menschen die nicht einmal in der Lage sind das Wort Gottes zu lesen. Aber das alles kostet Geld, viel Geld, sehr viel Geld. Mehr Geld als jeder von euch im ganzen Leben verdienen wird. Doch wenn jeder von euch, jeder, der im Augenblick mir zuhört, nur 5 Euro spendet, dann kämen schon mehrere Hunderttausende zusammen<.
Eine freundliche Frauenstimme nannte jetzt eine Kontonummer bei der Stadtsparkasse Trier, und der Chor im Hintergrund wurde lauter und beendete die Sendung.
Siggi Jesser ging den Flur zu seiner Garderobe entlang. Er fühlte sich müde und war froh, die wöchentliche Sendung bei RPR Trier hinter sich gebracht zu haben. Irgendjemand klopfte ihm auf die Schulter.
>Du warst großartig, Siggi! < rief ihm einer ins Ohr und war dann auch wieder weg. Am Zigarrengeruch erkannte Jesser das es Manfred Bobenhausen gewesen sein musste, der Aufnahmeleiter.
Einen Augenblick später stand Jesser dann vor seiner Garderobentür. Er hatte die Tür gerade geöffnet, da packte ihn jemand an der Schulter.
>He, Siggi ! Einen Moment! < Jesser drehte missmutig den Kopf zu Roland Köhler herum, der einen ganzen Kopf kleiner war als der Prediger. Köhler war ein kleiner, zum Übergewicht neigender Mann mit ungesunder Gesichtsfarbe. Die änderte sich erst wenn er 3 Wochen in Spanien auf seiner
Finca Urlaub machte. Jesser konnte seinen Stellvertreter nicht ausstehen. Und im Augenblick wollte er nichts anders, als einfach allein zu sein. In der Sendung hatte er sich wieder einmal mental völlig verausgabt.
Jesser stöhnte genervt. >Was gibt es denn so wichtiges, Roland? <
>Eine Unterschrift!<
>Hätte das nicht bis morgen Zeit? < >Nein Siggi, das muss heute noch raus<.
Köhler hielt dem Prediger einen Kugelschreiber unter die Nase, und Jesser knurrte etwas Unverständliches in seinen Dreitagebart hinein, nahm den Stift und ließ sich die Papiere geben auf denen seine Unterschrift so wichtig war.
Jesser kritzelte lustlos seinen Namen, oder das was andere dafür halten sollen.
>War das alles? <
>Ja< nickte Köhler. >Mach’s gut Siggi. Sehen wir uns morgen? <
>Auf jeden Fall ! Ich habe nämlich noch ein Hühnchen mit dir zu rupfen! <
Köhler guckte erstaunt. >Ach ja? <
>Nicht jetzt. Morgen Roland, morgen…< Er rieb sich die Augen und rief Köhler nach, >Grüß Emy von mir! <
Köhlers Gesicht veränderte sich ein wenig. In seinen blassgrauen Augen blitzte es auf einmal. Aber das dauerte nur einen Augenblick lang. Köhler grinste schwach und sah, wie Jesser seine Garderobentür schloss.
Jesser ließ sich in seinen Sessel fallen und schloss die Augen. Er versuchte nichts anderes als einfach abzuschalten. Es dauerte immer eine Weile bis er wieder zu sich selbst fand und normal denken konnte.
Siggi Jesser hatte keine Ahnung wie lange er in seinem Sessel gesessen hat, als es plötzlich an seiner Garderobentür klopfte. Er schreckte hoch und rief >Ja? <
Jesser stand auf und öffnete die Tür.
Dann ging alles blitzschnell und ehe Jesser begriffen hatte was vor sich ging, war er schon so gut wie tot. Ein rasiermesserscharfes Messer hatte ihm im Bruchteil einer Sekunde die Halsschlagader geöffnet. Jessers Gesicht wurde starr, seine Augen traten vor Schreck weit aus ihren Höhlen heraus. Dumm gelaufen für Siggi. Mit beiden Händen fasste er sich an den Hals, aber das Blut rann ihm in Strömen zwischen den Fingern hindurch. Panik erfasste Jesser. Er wollte schreien, aber es kam kein Laut über seine Lippen. Er wusste das es aus war, wenn nicht ein Wunder geschah. Und mit den Wundern ist es auch nicht mehr so wie früher. Er röchelte und blickte dabei seinem Mörder in die Augen, der in aller Ruhe zuschaute wie sein Opfer langsam verblutete.
Dann wandte sich der Mörder ab, schloss die Tür und machte sich davon.
*
Tom Jensen legte die Füße auf den Schreibtisch in seinem doch etwas in die Jahre gekommenen Büros in der Trierer Innenstadt, und kippte die Lehne seines Sessels nach hinten. Vor ihm lagen die beiden Aufträge die er zu erledigen hatte. Es war nichts tolles, aber es brachte bares und er musste am 1. des Monats seine Miete zahlen und essen musste er auch noch.
Es klopfte an der Tür. >Ja bitte! < rief Tom und schaute in Richtung Türe.
Ihr Kostüm saß wie angegossen, aber korrekt. Und an ihrer Frisur schien jedes einzelne Haar ihrer rotblonden Mähne exakt gestylt worden zu sein. Vermutlich gehörte sie zu denjenigen, die in ihrem Job gut funktionieren und die Karriereleiter nach oben rutschte. Wenn sie überhaupt einen Fehler hatte, dann der, dass sie einen entzückenden französischen Akzent sprach.
>Ja bitte Lady, was kann ich für Sie tun< sagte Tom und nahm die Füße vom Schreibtisch.
>Sie sollen der Beste sein<
>Schon möglich<
>Suchen Sie mir einen Optiker der billiger ist als…….Quatsch, mein Name ist Marie Claire Blajik, ich bin Chefredakteurin bei RPR TV Trier.
Wegen des Mordes an Siggi Jesser bin ich bei Ihnen Herr Jensen. Sie werden davon gehört haben<.
Tom Jensen, der bekannte Trierer Privatdetektiv schaute Marie Claire kurz an und nickte.
>Ich habe davon flüchtig in der Zeitung gelesen. Siggi Jesser ? Das ist doch dieser smarte Jehova Prediger, oder? <
>Ja, Herr Jesser hatte bei uns eine wöchentliche Sendung die überaus erfolgreich war. Wir bekommen Waschkörbe voller Fanpost in denen die Leute uns bitten den Mörder zu finden um ihn zur Rechenschaft zu ziehen<.
>Und< fragte Tom >gibt es schon Hinweise? <
>Das ist es ja eben< meinte Marie Claire Blajic. >Unserem Eindruck nach tritt die Polizei auf der Stelle. Der Mord geschah schon am 13. des Monats…<
>Das ist mehr als eine Woche her.<
>Ja, sehr gut erkannt Herr Jensen. Und bisher scheint man keinen Schritt weiter zu sein. Die Polizei redet immer um die Sache herum und alles läuft darauf hinaus das sie nichts in der Hand haben. Nicht das Geringste.<
Sie zuckte mit den Schultern und schaute neben den Schreibtisch wo sich gerade der Hund von Tom Jensen streckte und gähnte.
>Ist das ihr Hund? < fragte Marie Claire und lächelte Inor an.
>Ja, es ist mein Partner. Ein ausgebildeter Polizeihund, der mir schon des öfteren fast das Leben gerettet hat< grinste Tom und schaute auf Inor.
>Wollen Sie den Auftrag übernehmen und den Mörder von Siggi Jesser suchen? <
>Klar, aber meine Dienste kosten eine Kleinigkeit…<
>Kein Problem. Ich bin autorisiert Ihnen einen Vorschuss in der von Ihnen gewünschten Höhe zu zahlen< sagte Marie Claire und zückte das Scheckheft.
>Ansonsten versichere ich Ihnen das unser Unternehmen sich nicht kleinlich zeigen wird<. Ein Lächeln huschte über ihr