Fotokurs für Einsteiger - Perfekte Urlaubsbilder
Von Markus Siek
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Über dieses E-Book
Ausgelegt ist der Ratgeber vor allem für Einsteiger und Umsteiger, die mit einer Systemkamera oder einer DSLR fotografieren. Sollten Sie jedoch ein Smartphone oder eine Kompaktkamera mit in den Urlaub nehmen, profitieren auch Sie von vielen Tipps, die sich mit jeder beliebigen Kamera sofort umsetzen lassen.
Also: Es ist das Zeit, das Knipsen hinter sich zu lassen und bewusst zu fotografieren. Legen Sie los!
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Buchvorschau
Fotokurs für Einsteiger - Perfekte Urlaubsbilder - Markus Siek
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
im Urlaub wird jeder zum Fotograf! Egal, ob mit dem Smartphone, einer Kompaktkamera, einer spiegellosen Systemkamera oder einer DSLR: Die schönsten Urlaubserinnerungen möchte man unbedingt auf Fotos festhalten. Mit ein paar einfachen Tricks können Sie dafür sorgen, dass Ihre Urlaubsfotos mehr sind, als nur gewöhnliche Schnappschüsse. Verblüffen Sie Ihre Freunde und Bekannte mit professionell anmutenden Aufnahmen. Wie Ihnen das gelingt, möchte ich Ihnen in diesem Ratgeber ausführlich dokumentieren und anhand vieler praktischer Beispiele näherbringen. Um alle Tipps dieses Ratgebers nutzen zu können, sollten Sie über eine Systemkamera oder eine DSLR verfügen. Besitzen Sie solch eine hochwertige Kamera (noch) nicht? Macht nichts! Viele Tricks lassen sich sogar mit einer gewöhnlichen Smartphone-Kamera umsetzen. Mir bleibt Ihnen jetzt nur noch, Ihnen viel Spaß bei der Lektüre dieses Fotokurses zu wünschen! Und natürlich noch viel mehr Spaß mit Ihren künftigen Urlaubsfotos.
Herzliche Grüße
Markus Siek
Kapitel 1: Technik kompakt
1.1 Die Blende
Mit dem halbautomatischen Aufnahmeprogramm Blendenpriorität steigen Sie ein in die Welt der kreativen Fotografie. Lernen Sie, wie sich Einstellungen wie f/2,8 oder f/16 auf das Bildergebnis auswirken.
Wer zuvor immer nur mit der Kameraautomatik fotografiert hat und dann erstmals den manuellen Modus seiner Kamera nutzt, wird von den ersten fotografischen Ergebnissen mit großer Wahrscheinlichkeit geschockt werden. Völlig unscharfe Bilder, auf denen kaum ein Detail zu erkennen ist. Selbst anspruchslose Landschaftsaufnahmen misslingen und zeigen statt der attraktiven Umgebung nur psychedelisch anmutende Farbstreifen! Wenn auch Sie solche Erfahrungen schon einmal mit Ihrer neuen DSLR oder Systemkamera gemacht haben sollten: Lassen Sie sich nicht entmutigen. In diesem Fall hilft es, einen Schritt zurück zu gehen und vom manuellen Modus in einen halbautomatischen Modus zu wechseln. Mit solch einem Programm können Sie immer noch kreativ fotografieren, lassen sich jedoch von Ihrer Kamera unterstützen, damit Ihnen die Aufnahmen auch gelingen.
1.1.1 Unterschiedliche Namen
Ein halbautomatisches Aufnahmeprogramm ist ein Programm, bei denen Sie einige wichtige Kameraeinstellungen von Hand vornehmen müssen, den anderen Teil übernimmt Ihre Kamera. Eines der hilfreichsten Halbautomatikprogramme ist die „Blendenpriorität. Möglicherweise finden Sie das Programm bei Ihrer Kamera auch unter dem Namen „Blendenvorwahl
oder „Zeitautomatik". Dabei sind diese Namen nur scheinbar Widersprüche. Sie geben in diesem Modus der Kamera die Blende vor, räumen ihr also eine hohe Priorität ein. Die Kamera wählt die Belichtungszeit automatisch – deshalb der Begriff „Zeitautomatik. Egal, wie das Programm also heißt, das Prinzip ist immer dasselbe. Sie legen vor einer Aufnahme fest, mit welcher Blendenöffnung Ihre Kamera fotografieren soll. Die Kamera wählt anschließend automatisch eine passende Belichtungszeit aus, damit Sie sich über eine gelungene Aufnahme freuen können. Vor der Aufnahme können Sie an Ihrer Kamera per Wahlrad zwischen den unterschiedlichen Blendenwerten wählen. Die Kamera ermittelt dann in Millisekunden die dazu passende Belichtungszeit. Das Aufnahmeprogramm Blendenpriorität ist deshalb perfekt für Ein- und Umsteiger geeignet, die in der fotografischen Praxis das Zusammenspiel von Blende und Belichtungszeit und deren Auswirkungen auf das Foto lernen möchten.
Bei der Nikon 1 nennt sich der Modus Blendenpriorität „Zeitautomatik"
1.1.2 Wahl der Schärfentiefe
Die Blendenpriorität ist deshalb bei vielen Fotografen so beliebt, weil für viele Fotos die Schärfentiefe von großer Bedeutung ist, während man die Verschlusszeit vernachlässigen kann. Um sich zu vergegenwärtigen, welchen Einfluss der Blendenwert auf ein Foto hat, sollten Sie einmal folgenden Test machen. Nehmen Sie Ihre Kamera zur Hand und suchen Sie sich ein bestimmtes Motiv aus. Stellen Sie Ihre Kamera auf den Modus Blendenpriorität und stellen Sie eine große Blendenöffnung ein – zum Beispiel f/3,5. Fotografieren Sie mit dieser Einstellung und verändern Sie anschließend den Blendenwert. Probieren Sie sukzessive größere Blendenwerte aus, verändern Sie dabei aber weder die Aufnahmeposition, noch die Brennweite oder den Bildausschnitt. Wenn Sie anschließend die Bilder miteinander vergleichen, werden Sie sehr deutlich sehen, welchen Einfluss die Wahl der Blende auf das Foto hat. Während bei großen Blendenöffnungen (kleiner Blendenwert) die Schärfentiefe eines Fotos nur sehr gering ist, bedeutet eine kleine Blendenöffnung (großer Blendenwert) eine hohe Schärfentiefe. Sie können mit der Auswahl der Blende also sehr exakt steuern, ob Sie nur einen kleinen Bildausschnitt scharf abbilden wollen, einen größeren Bildausschnitt, den Sie per Autofokus bestimmen, oder sogar das komplette Motiv.
1.1.3 Blende und Zeit
Der Blendenwert ist nur eine der entscheidenden Einstellungen bei einer Fotografie. Der zweite wichtige Wert ist die Belichtungszeit. Diese gibt vor, wie lange der Zeitraum andauern soll, dass Licht auf den Bildsensor fällt. Dabei ist die Kombination aus Blende und Belichtungszeit entscheidend dafür, wie sich das aufgenommene Foto präsentiert. Großen Blendenöffnungen sorgen nicht nur für eine geringe Schärfentiefe, sondern auch dafür, dass eine Menge Licht auf den Sensor fallen kann. Wer hier zulange Belichtungszeiten einstellt, bekommt schnell überbelichtete Bilder. Im Umkehrschluss bedeutet eine kleine Blendenöffnung, dass nur wenig Licht auf den Sensor fällt. Wer hier zu kurze Belichtungszeiten einstellt, der bekommt unterbelichtete Bilder. Wollen Sie also bei Ihrer Kamera durch die Wahl der Blende Einfluss auf das Foto nehmen, dürfen Sie die Verschlusszeit nicht vernachlässigen – also eine zur Blende und dem Umgebungslicht passende Belichtungszeit einstellen.
Durch Drehen des Wahlrads wählt man hier die gewünschte Blende aus – die Kamera kombiniert dies mit einer passenden Belichtungszeit
1.1.4 Erfahrung nötig
Dieser Zusammenhang zwischen Blende und Verschlusszeit erklärt, warum es ohne fotografisches und technisches Hintergrundwissen kaum möglich ist, im manuellen Modus gelungene Bilder aufzunehmen. Nur wer eine gewisse fotografische Erfahrung hat, eine Blende einstellt und kontrolliert, ob er in der Dämmerung oder bei strahlendem Sonnenschein fotografiert, kann abschätzen, welche Belichtungszeit dazu passen könnte. Und genau wenn Ihnen diese Erfahrung fehlt, oder wenn Sie einfach ohne Verzögerungen durch das Probieren mehrerer Einstellungen gelungene Ergebnisse erzielen wollen, greifen Sie am besten zum Aufnahmeprogramm Blendenpriorität. Dadurch erreichen Sie, dass Sie die Schärfentiefe bei einem Bild durch die Blende vorgeben können, sich aber um eine passende Belichtungszeit keine Gedanken machen müssen.
1.1.5 Beispielmotive
Ein halbautomatisches Programm wie die Blendenpriorität ist für viele unterschiedliche Aufnahmesituationen geeignet. So zum Beispiel für Porträtaufnahmen, bei denen Sie durch eine geringe Schärfentiefe dafür sorgen wollen, dass das Model vor einem unscharfen Hintergrund abgebildet werden soll. Oder aber für Landschaftsaufnahmen, bei denen Sie durch eine kleine Blendenöffnung dafür sorgen, dass das Motiv vom Vorder- bis zum Hintergrund scharf abgebildet wird. Allerdings stößt solch ein Aufnahmeprogramm auch in vielen Fällen an Grenzen, denn schließlich wählt Ihre Kamera eine passende Belichtungszeit zur Ihrer voreingestellten Blende nur aus technischen Gründen und nicht aus gestalterischen Überlegungen. Problematisch wird es für die Blendenpriorität immer dann, wenn sich Objekte in einem Motiv bewegen. Egal, ob fließendes Wasser, vorbeifahrende Autos oder rennende Sportler: Ihre Kamera richtet sich bei der Auswahl der Belichtungszeit nur nach der Blende und dem Umgebungslicht – nicht aber nach